Martin Sopran aus den 60er

Begonnen von schmirgel, 12. Apr 2009, 17:49:03

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Sir-Roy

Ein kleiner Kommentar aus dem mandolin Café zu Mandolinen Restaurierung (Gibson, 60er jahre..):

The general consensus concerning the finish is: Do not get a finish touchup!. This will certainly harm the value of the instrument. These old mandolins are getting harder to come by. They improve in value. With a finish touchup or a full refinish the value is generally cut in half!
SR

Jan

Es soll Menschen geben, die Wert auf ein Instrument legen, das nicht nur klanglich und von der Bespielbarkeit her sondern auch optisch etwas hermacht. Also verbessern sie diese! Ungeachtet irgendwelcher \"general consensus\" einiger Mandolinenrestaurierer.

Schmirgel hat einen hervorragenden Job abgeliefert und sollte sich das nicht madig machen lassen - das Ergebnis zählt: eine einmalig schöne Uke!

Aber ebenso gibt es sicher auch Sammler, denen eine räudige Ukulele lieber ist als ein optisches Schmuckstück. Weil ihnen die Experten einreden, sie wäre in vergammeltem Zustand mehr wert. Und klingt authentischer :mrgreen:

bruekolele

#17
:D

ukefloh

Hallo Schmirgel
sorry ich noch mal - welche Bezeichnung haben die Gotho Tuner, die Du da verwendest hast und waren die alten Löcher zu klein oder zu groß dafür?

ukefloh

@ Brükolele - du schriebst - unser junger Freund - is das so??

bruekolele

#20
;)

Sir-Roy

@Schmirgel: verkaufst du die unschönen Martin Tuner? hätte Interesse..
Grüße, Sir Roy

schmirgel

Diese Uke zu kaufen war eine Schnapsidee (ohne Alkohol). Sie kommt von einem USA-Händler mit
Ladengeschäft, der gelegentlich auf Ebay verkauft. Die Fotos waren \"sehr vorteihaft\" aber nicht realistisch.
Die Uke wurde vorher dreimal auf Ebay zum Verkauf angeboten, ging aber nie weg, weil der
Mindestpreis bei ca. 600 Dollar lag, die Höchstgebote aber nur zwischen 500 und 550 Dollar eingingen.
Ich machte ca. 1 Tag vor Ablauf der 4. Auktion mein Gebot i.H.v. 400 Dollar, und war sehr verwundert,
am Ende zu gewinnen. Normalerweise hätte man mich kurz vor Ende der Auktion überbieten müssen!

Zurückschicken wollte ich sie trotzdem nicht. Keine Ahnung warum.

Es war nie meine Absicht, den schmutzigen Lack mit den Kerben drin, zu entfernen.
Das wäre mir das Schmirgelpapier auch nicht wert gewesen. Ich wollte sie auch nicht restaurieren.
Die Original-Brücke ist zu weich, zu hoch, die Stegeinlage entsprechend zu niedrig und auch noch aus
Bakelit. Wer will sowas schon restaurieren?

Das Problem war nur die poröse Stegeinlage. Die war zu niedrig und sie Saiten schnarrten.
Ursprünglich sollte also nur die verklebte Stegeinlage raus, dann war auf einmal die Brücke weg, dann der Sattel,
der ja zum neuen Steg passen muß ... da kam eins zum anderen.
Das Abschmirgeln der Uke war nur eine Nebenleistung.

Mir gefällt das Endprodukt sehr (und das will was heißen). Einwandfrei spielbar mit dem typischen Martin-Sound.
Und: ein deutsches \"aber\", 80 Mio. Bundestrainer und einen Sitz-Meister wird es immer geben. Falls da eine
Seele vorhanden war, dann ging sie schon mit der Baumfällung verloren (was für ein Unsinn!).

Mit dem heutigen Wissen, daß relevante Bauteile der bezahlbaren Martins aus Bakelit gefertigt wurden, werde ich
niemals mehr eine kaufen; auch keine in sehr gutem Zustand. Das Bakelit wird irgendwann zum Problem.
Ein Material für Telefone aber nicht  für Ukes.

ukefloh

Hallo Schmirgel.

Also ich wär für eine Antwort immer noch dankbar.
Liebe Grüße Bärbl

jazzjaponique

#24
Steh ja auch auf alte Legenden und hab 2 Jahre Martins bei ebay beobachtet.
Hab mich jetzt aber trotzdem für eine Martin Kopie von Ken Timms entschieden.
Ukefloh hat sie hier unter Ukulelen schon einmal vorgestellt.
Eine echte Alternative in liebevoller Handarbeit gebaut und keine Massenproduktion wie das 10 Dollar Original aus den 20 ern.
Da hat Martin doppelt so viele Ukulelen wie Gitarren verkauft.
Mit Palisander Sattel und Stegeinlage.
Der Klang so geil, das ich mir kaum vorstellen, kann das es überhaupt noch besser geht.
Ohne Zoll und mit Schelllackfinish, da entsteht die Patina quasi umsonst und ganz alleine, einfach durch Gebrauch.
Fühlt sich so toll an, das man sie streicheln möchte und hat nur halb so viel gekostet wie ein Original in schlechtem Zustand.
Eine echte Alternative und ein wirklich tolles Instrument für alle die den Klang und das Design und nicht den Namen brauchen.
Auf den  pfeif ich da locker, der wird meiner Meinung nach eh über bewertet.
Meine Backpacker Gitarre von Martin hab ich jedenfalls gleich wieder verkauft, einfach zu unhandlich das Teil und der Klang war auch nicht so berauschend, auch wenn sie schon im ALL unterwegs war.
Und meine D 40 verlässt leider kaum noch ihren Koffer, seit ich eine Yairi hab, zu einem Fünftel vom Martin Preis, weil die einfach geiler klingt.
Original und Kopie, Vintage oder Mint muss jeder selber für sich entscheiden.
Die Ken Timms ist jedenfalls eine echte Alternative und die Geschichten und den Duft und die Patina mach ich mir selbst.

Sir-Roy

Das ist doch das schöne, dass nicht alle auf alte Instrumente stehen! So viele gibts davon gar nicht, als dass alle neuen Uke Spieler damit bestückt werden könnten.
Ich finde ein Instrument nicht allein deahalb toll, weil ein Markenname drauf steht. und die Backpacker sowie die SO kann man getrost links liegen lassen.
Aber die alten Martins sind einfach mehr als nur ein Markenname und weitaus mehr als nur \"Massenware vom Band\".
Sie sind ein Stück Historie und ich verbinde damit auch ein Stück Geschichte. Stelle mir vor, wer sie schon in der Hand hatt und damit die Stücke gespielt hat, die ich so liebe.
Je nach Behandlung haben nicht alle Instrumente die Jahrzehnte heile überstanden. Also gibt es auch vormals gute Ukes, die nicht mehr gut sind heute.
Ich schau weiter nach den Originalen und finde ebenso die neuen Instrumente super, ob es nun Pono, Ken Timms, Hamano etc. ist.

Zu Thema Bakelit: hatte noch nie Probleme mit altem Bakelit. Wenn es gesprungen, ausgebrochen etc ist würde ich es auch ersetzen durch ein geeignetes Material.
SR

schmirgel

@ukefoh
es sind die billigen von Gothoh mit 7 mm Durchmesser gekauft von Hanalima.

ukefloh

Hallo Schmirgel - danke für die schnelle Antwort - vielleicht brauch ich ja auch mal neue für meine.

optimate

Hallo ukefloh,

es gibt auch Ersatztuner die in die Löcher passen!!!

Vintage Instrumente sollte spielbar sein aber Ihr Wert hägt erheblich von Ihrem  möglichst originalen Zustand ab. Je mehr verändert wurde desto weniger sind sie interessant.
Dabei geht es nicht nur um finanzstarke verrückte Sammler sondern auch um den Erhalt des Ukulelen \"Erbes\".

Zum Thema Klang:
Der Grund für den anderen Klang älterer Instrumente liegt zum einen an evtl. nicht mehr verfügbaren Hölzern (z.B. Rio Palisander, das seit 1992 unter Naturschutz steht und nicht mehr gehandelt werden darf...) und zum anderen an der inneren Dämpfung des Holz, die durch das (hoffentlich) viele Spielen abnimmt.

Sir-Roy

Zitat von: optimateDabei geht es nicht nur um finanzstarke verrückte Sammler sondern auch um den Erhalt des Ukulelen \"Erbes\".

Mir so was von aus der Seele gesprochen, merci!