Besichtigung der Aquila Saitenproduktion

[RISA]

Am Abend vor Beginn des Italienischen Ukulelenfestivals in Vicenza hatte ich die Gelegenheit die Saitenproduktion von Aquila zu besichtigen und durfte sogar bei dem Anlauf der Produktionsanlage mithelfen Mir war der grundsätzliche Produktionsprozess zwar bekannt, jedoch ist mir erst jetzt klar geworden, wie empfindlich der gesamte Prozess ist. Es wundert mich jetzt nicht mehr, dass es so viele schlechte Saiten auf dem Markt gibt, wenn man sieht, welchen Aufwand es bedeutet qualitativ hochwertige Saiten herzustellen, wie Aquila es macht. Auch die immer wieder aufflammenden Gerüchte, dass Saiten nichts anderes seien, als teuer verkaufte Angelschnur, kann ich für solche hochwertigen Saiten eindeutig zurückweisen. Im Detail würde eine genaue Erklärung des Prozesses hier den Rahmen sprengen, aber Angelschnur wird beispielsweise in warmem Wasser gedehnt, während Saiten in sehr viel heißerer Luft gedehnt werden, was Einfluss auf die Oberflächenbeschaffenheit und die für die Intonation wichtige Regelmäßigkeit der Dicke hat.



Oben links sehen wir Mimmo (Mr. Aquila) vor dem Extruder, der aus den Granulaten im Trichter hinter ihm flüssigen Kunststoff generiert und dann in der Anlage auf der linken Seite daraus die Saiten herstellt. Diese Anlage ist recht groß. Der Teil auf dem Bild rechts oben gehört ebenfalls dazu. Links unten sind ein paar Rollen mit fertigen Saiten, die hinter der Anlage stehen. Das sind rund 4500 km Saiten :shock: aber nur 10% des Lagerbestandes, d. h. der Lagerbestand reicht um mit den Saiten einmal die Erde zu umspannen. Unten rechts ist ein Bild von der Produktion der echten Darmsaiten. Das war ebenfalls super interessant, auch wenn der Geruch in diesem Raum nicht gerade der angenehmste war. Es werden immer mehrere Därme je nach Dicke der Saite verwunden und dann gezwirbelt, getrocknet, geschnitten und einzeln Oberflächen geschliffen. In diesem Raum kommt es auf eine extrem genaue Einhaltung der Luftfeuchtigkeit an. Es sind übrigens nicht Katzendärme, wie immer wieder behauptet wird, sondern können Därme von Schaf, Ziege oder Rind sein.

[jazzjaponique]

Spannend, - und viel Spass in Italien.

[LokeLani]

Danke für den interessante Bericht   !

[hoaloha]

Hier gibt´s auch noch ein Video von Aquila.  
Ist zwar nicht vom Rigk   , aber trotzdem interessant.  

[Lebostein]

Da freue ich mich schon auf einen ausführlichen Artikel im nächsten Saitenhieb....    

[susa]

Rigk in Italien...uh, der macht das Land unsicher!

[RISA]

Rigk in Italien...uh, der macht das Land unsicher!

Keine Sorge, bin schon wieder zurück und Italien hat es überlebt!