Quantensprung oder langsam rantasten?

Begonnen von taktlos, 29. Jul 2009, 12:11:51

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taktlos

Ahoi,   :P

ich grüße Euch! Nachdem ich eine Weile hier nur gelesen habe, muss es nun doch sein. Kurz zu mir: ich bin weiblich, 33 Jahre, komme aus Niedersachsen und bin zur Zeit Studentin der Ägyptologie und Ethnologie. Ich steh auf die 50er (Elvis!) und bin immer auf der Suche nach neuen Horizonten.

Und seit neuestem bin ich der Uke verfallen. Nachdem ich als Teenager eine Weile auf einer alten Gitarre rumgeschreddelt habe, habe ich kein Instrument mehr angefasst. Das ist über zehn Jahre her und es verlangte mich wieder nach selbstgemachter Musi. Schon als Kind fand ich Marilyn Monroe in Manche mögen\'s heiß nicht zuletzt wegen der Uke toll, und als ich dann im letzten Herbst das UOGB im TV sah, war\'s um mich geschehen. Mein Vater überreichte mir zu Weihnachten eine Gewa Tennessee Kilauea mit den Worten: \"Der Händler hat gesagt, das ist ein ganz ordentliches Instrument\". Meine Ohren und div. Beiträge hier im Forum lassen mich mittlerweile arg daran zweifeln. Nach dem ersten halben Jahr Üben werde ich jetzt endlich mal ordentliche Saiten besorgen und aufziehen in der Hoffnung, dass das den leisen und matten Klang etwas verbessert. Mein untalentiertes Rhythmusspiel wird diese Maßnahme wohl leider nicht beeinflussen, aber ich weiß ja - üben, üben, üben...  :roll:

Nebenbei denke ich ernsthaft über eine Neuanschaffung nach. Da stellt sich mir nun die Frage, welches Modell für mich Sinn macht. Sollte man sich in punkto Preis und Qualität langsam \"rantasten\" oder lieber gleich etwas höher ansetzen? Oder - konkret gefragt:
Macht es Sinn, von der Kilauea z.B. auf eine Makala Pineapple umzusteigen oder werde ich da keinen großen Unterschied wahrnehmen können? Ein Quantensprung wird das vermutlich nicht sein, oder? Mehr als 100 Euro kann ich eigentlich zur Zeit nicht investieren. Ich habe die hier empfohlenen Shops schon durchgesehen, aber bin etwas verloren in dem Angebot. Ich weiß eigentlich nur, dass ich erstmal bei Sopran bleiben möchte und eine Schwäche für ungewöhnliche Formen habe (einfach furchtbar, wenn Bekannte in Babystimme ausrufen: \'Oooh, eine Zwerggitarre!\').
Außer der Kilauea habe ich  noch keine andere Uke in der Hand gehabt und kann nur ahnen, wie bessere Instrumente klingen können...

Ich freue mich auf die Teilnahme hier im Forum, auch wenn ich als wenig talentierter Neuling vorerst wenig Essentielles werde beitragen können.

p.s. Gibt es noch andere User aus Niedersachsen?

MicroMue

#1
Willkommen im Forum und in der Welt der Ukulele. Und viel Spaß bei der Wahl deines für dich passenden Instruments. Es wird nicht dein letztes sein. :mrgreen:

Ein \"Rantasten\" macht aber nun wirklich keinen Sinn. In einem Jahr hast du dann 3-4 Billig-Uken die du nie wieder anfasst. Sooo riesig sind die Klangunterschiede im unteren (untersten?) Segment nun auch wieder nicht. Die Unterschiede bei Uken unter 100 € liegen eher in der Verarbeitung oder z.B. bei der Qualität der Tuner. Sicher alles auch wichtig, aber letztlich nicht ausreichend für ein Upgrade. Unter deiner Vorgabe (<100€, ungewöhnliche Form) würde ich dir zu einer Kala Pineapple raten. Die klingt anständig, hat ordentliche Tuner und eine vernünftige Intonation. Kein Quantensprung, aber besser als die Tennessee.
Wenn du bereit bist auf ca. 150 € zu gehen, würde ich an deiner Stelle eine Flea nehmen. Die hat ein einzigartiges Design, klingt klasse, hat eine niedrige Saitenlage (für Anfänger einfacher zu greifen) und eine perfekte Intonation. M.M. ein deutlicher Sprung von allen Budget-Ukulelen aus der <100€ Kategorie. Und das Beste: Eine Flea wächst mit deinen Fähigkeiten. Die spielst du auch dann noch, wenn du 10 Custom-Instrumente hast und die Kalas/Makalas längst in der Ecke verstauben.

Gruß

MikroMü

Guchot

Erstmal welcome hier, Frau Taktlos ;-) Ich hab selbst eine Tennessee und auch eine Makala (allerdings nicht die Pineapple-Version) und der Unterschied ist schon deutlich hörbar. Wenn Du nicht mehr als 100,- Euro ausgeben kannst/willst ist die Makala sicher keine schlechte Wahl. Beim Hans kriegst Du allerdings auch schon eine Brüko Nr. 6 für unter 100 Euro. Wobei das auch ein wenig Geschmackssache ist. Die Brükos sind sicherlich qualitativ hochwertige Instrumente, aber ich persönlich mag den Klang einfach nicht sonderlich. Und die gibts auch nicht in irgend ner Sonderform, sondern nur als Zwergengitarre ;-) Wenns also wirklich ne Pineapple sein soll, dann bleibt in Deiner Preisklasse eh nicht viel mehr übrig als die Makala. Dann direkt noch ein paar vernünftige Saiten mit bestellen und Du hast Deinen Quantensprung zur Tennessee ;-)
Just my 5cents Guido

wwelti

Wie vieles ist Klang immer auch Geschmackssache -- OK! Die Tennessee klingt wirklich nicht besonders!

Ich persönlich mag z.B. den leicht \"plastik-belasteten\" Klang der Flea nicht so sehr. Andere sehen das anders. Persönlicher Geschmack halt. Dafür mag ich Brüko sehr und finde auch die Makala toll -- ziemlich viel Klang für den Preis! Der Unterschied zur Tennesse dürfte schon sehr spürbar sein. Mit einer Tennessee macht mir das Spielen keinen Spaß, mit einer Makala schon.

Um etwas zu bekommen, was nochmals hörbar besser klingt als eine Makala, musst Du schon nochmal tiefer in den Geldbeutel greifen. Viele teurere Instrumente sehen vor allem besser aus, klingen aber auch nicht so arg viel besser. Makala ist schon gar nicht übel! Wenn\'s vor allem drauf ankommt, einen besseren Klang als die Makala zu erhalten, fände ich persönlich z.B. folgende Modelle interessant: Ohana SK-35, oder eine KoAloha (das ist dann aber richtig teuer ;) ).

Floyd Blue

Herzlich willkommen!

Deine Frage ist, so glaube ich, schon gut beantwortet.

taktlos

Danke für die Willkommensgrüße!
Zitat von: GuchotIch hab selbst eine Tennessee und auch eine Makala (allerdings nicht die Pineapple-Version) und der Unterschied ist schon deutlich hörbar. Wenn Du nicht mehr als 100,- Euro ausgeben kannst/willst ist die Makala sicher keine schlechte Wahl.... Dann direkt noch ein paar vernünftige Saiten mit bestellen und Du hast Deinen Quantensprung zur Tennessee ;-)
Das wäre ja schonmal was.

Zitat von: MicroMueEin \"Rantasten\" macht aber nun wirklich keinen Sinn. ... würde ich dir zu einer Kala Pineapple raten.
Wenn du bereit bist auf ca. 150 € zu gehen, würde ich an deiner Stelle eine Flea nehmen. ...
Verschiedene Forenbeiträge haben bei mir den Anschein erweckt, dass der Unterschied zwischen Makala- und Kala-Modellen eher in der Verarbeitung als im Klang liegt, ist das so richtig? Ich möchte die Uke schon auch gern mal mitnehmen, welche wäre wohl stabiler?

Die Flea hatte ich auch schon im Auge, schickes Teil. Was mich (abgesehen vom Preis) da zögerlich werden lässt, sind die synthetischen Materialien in der Verarbeitung. Ich bin sozusagen extrem holzaffin - bei der Flea sind Polycarbonat, Fiberglas und ABS (was\'n das?) verarbeitet. Sieht das nicht evtl. billig aus? Wie wirken sich diese Materialien auf den Klang aus? Fühlt sich solches Plaste in der Hand auch schön an? (was mir an der Tennessee am besten gefällt: der Lack. streichelzart...!  ;) )

Sind diese Modelle auch etwas lauter als die Tennessee? Wenn mein Freund seine Gitarre in die Hand nimmt, verwandelt sich die Kilauea im Vergleich nämlich in ein Stummfilminstrument.  :mrgreen:

taktlos

ups, Ihr seid zu schnell für mich. wwelti hat die Frage nach dem Plastik schon größtenteils beantwortet
Im Moment sieht doch erstmal alles nach einer Makala aus. Wenn ich dann etwas besser spielen kann, kann ich ja immer noch upgraden. Bei meinem Talent kann das ne Weile dauern. Ich tue mich ziemlich schwer, vor allem mit dem Strumming. Sobald ich beginne, dazu zu singen, macht meine Hand nicht mehr das, was sie soll. Klingt ziemlich gewöhnungsbedürftig.
Ob ein Metronom da helfen kann?
(how else could anybody ever say he\'s swinging?)

wwelti

Taktlos, eine Ukulele ist im allgemeinen schon leiser als eine Gitarre. Es gibt aber Ausnahmen. Lauter als eine Tennessee sind die empfohlenen Instrumente schon, wenn Du noch Aquila Saiten draufmachst hilft das nochmal ein bisschen wegen Lautstärke. Aber gegen eine Western-Gitarre kommen sie nicht an!

Die Flea hat tatsächlich ihre Vorteile. Sie ist relativ laut für eine Ukulele, und das Griffbrett ist sehr präzise, die Saitenlage angenehm flach. Viele finden den Klang auch toll. Das ist wirklich eine persönliche Sache daß er mir persönlich nicht ganz so gut gefällt.

Wenn Du eine richtig laute Ukulele willst ist eine Banjolele angesagt. Damit kannst Du wahrscheinlich mit der Gitarre mithalten. Hans baut welche für bezahlbares Geld. Klingt aber völlig anders als eine Holz-Uke!

Metronom -- tja -- ich persönlich hasse die Dinger, und verwende nie eins -- andere sagen daß es ihnen hilft... jedem das Seine ;)

Gruß
  Wilfried

jazzjaponique

Hallo taktlos und erstmal willkommen hier.
Hab mich auch lange mit der Ntscheidung rumgequält und bin letzlich bei Brüko gelandet.
Sch Dir mal das Thema Lieblingsukulele an, da sind die Ukulelen, die mehrmals aufgelistet wurde flache Brükos.
Daraufhin hab ich mittlerweile 2, eine in schwarz und eine in hell und kann nur sagen, kleiner geht´s bei Sopran kaum noch.(ausser bei sopranino) Die Haptik ist reinstes Vergnügen und der Klang einfach super und beim Hans gibt´s die schon echt günstig.
Meine 1. Wahl wäre in JEDEM Fall eine flache Brüko, am liebsten eine mit Bauch.

wwelti

... tja ... einen wichtigen Vorteil haben die Brükos natürlich: Sie sind _sehr_ stabil gebaut :)

Aber Laminat-Ukulelen wie die Makala sind auch recht solide, die wird\'s schon tun. Klanglich sind Brükos halt -- wie vieles -- Geschmackssache, lauter als die Makala sind sie nicht unbedingt (kommt drauf an).

Das Beste wird sein Du gehst zu einem Treffen (Hotspot) des Clubs und schaust Dir mal ein paar Uken an :)

MicroMue

Zitat von: taktlosIch bin sozusagen extrem holzaffin -

Dann ist eine Flea für dich eher nicht die richtige Wahl. Wenn du eine Vorliebe für besonders schöne Hölzer hast, bleibt für dich in deiner Preisklasse m.M. nur Brüko. Dort gibt es tolle und ungewöhnliche Tonhölzer die super verarbeitet werden und einen eigenständigen Klang haben. Eine Pineapple-Form gibt es von Brüko aber nicht, dafür aber die bereits genannten flachen Modelle mit oder ohne Bäuchlein. Schau dich doch mal bei den vielen Fotos um, die die Sondermodell-Besitzer so eingestellt haben. Für unter 100 € könntest du entweder ein einfaches Standardmodell nehmen oder du schreibst in der Rubrik \"Gesucht-gefunden\" mal ein Kaufgesuch.

Kerrlocher

Hallo taktlos,
ich habe auch eine Kilauea, war meine erste. Ich habe Aquila-Saiten darauf, damit finde ich die Uke für die 40 EUR ok. Die Investition in neue Saiten solltest Du tätigen, denn auch mit neuer Uke brauchtst Du noch eine fürs Lagerfeuer, im Auto, wenns regnet etc und vielleicht willst Du dann Deine neue, tolle Uke schonen! ;-)
Das mit dem gleichzeitig singen und spielen klappt schon noch, war bei mir auch nicht anders. Ich habe da deutlich gemerkt, dass die Kapazitäten meines Gehirns äußerst beschränkt sind  :mrgreen: , als irgendwann mal das Spielen und Singen im Sitzen funktioniert hat merkte ich, dass es im Stehen oder Laufen nicht geht :shock: usw. Aber irgendann läufts rund. Also schön die 50´s Hits spielen, meiner Ansicht nach bist du da genau in der richtigen Sparte!
Viel Spaß beim ukeln, Peter

.kunzi

willkommen! von wo aus niedersachsen kommst du denn?
([o.o])
O|--|O
..d..b..

DerZopf

Liebe taktlos,

die Verarbeitung beeinflusst den Klang. Ein lieblos zusammengeleimtes Instrument aus Sperrholz wird im Zweifel ein paar tote Punkte haben, bei dem bestimmte Töne einfach nicht klingen wollen. Um die Stabilität einer Ukulele braucht  man sich aus meiner Erfahrung eigentlich weniger Sorgen zu machen. In der alleruntersten Preisklasse hat man manchmal Instrumente, bei denen sich die Decke hebt. Das sollte aber bei Instrumenten um 100€ nicht mehr der Fall sein (dafür gibt es aber noch ein paar, die nicht bundrein sind).

Wenn es irgendwie geht, solltest Du Dir eine Uke aus Massivholz zulegen. Allerdings kommt da in diesem Preisbereich wirklich nur Brüko in puncto Preis/Leistungsverhältnis in Frage. Hör Dir einfach mal auf Youtube an, wie Du den Klang findest. Schau im Forum unter Membersounds nach, da findest Du einen Haufen links zu youtube bei denen Forumsmitglieder auf Brükos rumklampfen. Wenn Du den Klang magst, kannst Du bei Brüko direkt eine bestellen. Gibts als Ahorn und Mahagoni. Ahorn klingt sehr hell, fast wie ein Glöckchen, Magagoni klingt etwas wärmer.

Und was das Spielen angeht. Ohne Fleiß, kein Preis. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen usw. blablabla... abgedroschen, aber es ist wahr. Mit Übung wirst Du schnell sehen, wie Du Dich verbesserst. Klar kannst Du mit einem Metronom arbeiten, aber am Ende ist es halt einfach Spieltechnik, die sich Deine Hände einfach einprägen müssen.

Und Dein Argument, daß Du Dir ein besseres Instrument zulegen kannst, wenn Du besser spielen kannst ist nicht unbedingt zutreffend. Viele bessere Ukulelen spielen sich leichter weil sie besser verarbeitet sind (Griffbrett, Bünde, Saitenhöhe). Warum sollst Du erst 30 € für Deine erste Ukulele, 100 für Deine zweite und dann 150€ für Deine dritte hinblättern. Dann hättest Du gleich 200 € in einer richtige Ukulele investieren können und hättest Dir noch 50 € gespart... Schließlich und letztendlich: es gibt auch sehr gute gebrauchte Ukulelen.

Ägyptologie? Klingt spannend! Ich habe ein Teil meiner Jugend in Ägypten verbracht und hatte (und habe) ein paar Bekannte und Freunde im DAI in Kairo. War auch ein paar Mal im Grabungshaus in Theben... :) Good times!

taktlos

Zitat von: MicroMueDann ist eine Flea für dich eher nicht die richtige Wahl. Wenn du eine Vorliebe für besonders schöne Hölzer hast, bleibt für dich in deiner Preisklasse m.M. nur Brüko. ... die bereits genannten flachen Modelle mit oder ohne Bäuchlein.
Irgendwie hätte ich schon gern was, das auf den ersten Blick auch \"anders\" aussieht. Die Brükos sind vielleicht was für später. Wenn, dann würde mich tatsächlich der Bauch ansprechen, die finde ich aber auf den Shopseiten nirgends - sind das Sonderanfertigungen nach Bestellung?

Zitat von: wweltiDas Beste wird sein Du gehst zu einem Treffen (Hotspot) des Clubs und schaust Dir mal ein paar Uken an :)
Wo finden denn Treffen statt? Falls hier im Forum ein Link ist, hab ich den noch nicht gefunden (finde mich noch nicht so gut zurecht)

Zitat von: KerrlocherDas mit dem gleichzeitig singen und spielen klappt schon noch...als irgendwann mal das Spielen und Singen im Sitzen funktioniert hat merkte ich, dass es im Stehen oder Laufen nicht geht ...
Tja, im Stehen bekomm ich überhaupt nix gebacken. Es gelingt mir einfach nicht, das Instrument festzuhalten und dabei noch ordentlich zu spielen. Hier wäre ein Gurt hilfreich, aber wo befestigen? Ich habe im Shop so \"Reinschraubknöpfe\" gesehen, kann man das einfach selbst reinschrauben, oder wie? *kopfkratz*