Mya Moe Tenor Resonator, Erster Testbericht (jetzt mt Fotos)

[DerZopf]

Wie versprochen, hier mein erster Testbericht. Die Mya Moe ist gestern Nachmittag angekommen. Ich habe gestern Abend ausgiebig gespielt und möchte hier meine ersten Eindrücke schildern. Und hier die fotos:





Preis: ca. 900 € ohne Versand

Ausstattung: 9/10
Die Uke ist  eine Tenor Resonator mit einer Fichtendecke und Zargen und Boden aus Myrtenholz. Der Hals ist aus Mahagoni mit einem Griffbrett aus Ebenholz. Einfassung an Griffbrett und Klangkörper aus Koaholz. Das Griffbrett hat die üblichen Bundmarkierung, in diesem Fall aus Abalone, was sehr hübsch aussieht. Sie hat übersetzte Mechaniken mit bernsteinfarbenen Knöpfen und kam mit installierten Gurtpins. Hals und Korpus sind lackiert und hochglanzpoliert. Der Resonator Kegel hat einen Durchmesser von 6 Zoll und stammt von National Guitar company aus den USA (die gleichen, die auch die National Concert Ukulele bauen). Die Abdeckplatte ist mit einem Diamantenmuster durchbrochen und ist vernickelt und poliert. Der Sattel ist eine sogenannte Biscuit-Bridge, d. die Seiten werden über einen Holzsteg direkt über dem Konus gespannt der mit einem runden Holzplättchen verbunden ist welches wiederum Kontakt zur Spitze des Resonator Konus\' hat. Im Preis inbegriffen ist ein sehr robuster und schöner Ukulelenkoffer aus verstärktem und doppelt vernähtem Kunstleder mit vier (abschließbaren) soliden Schnallen, Griff und Tragegurt.

Sound: 10/10
Der Klang ist schwer zu beschreiben. Wunderschön, aber wenn man normale Ukulelen gewöhnt ist, wird man zuerst einmal viel zu kräftig in die Saiten hauen. Dann klingt es erst einmal gar nicht nach Ukulele. Bespannt ist sie mit Fluorcarbon Saitein in Low G Stimmung. Die Spannung ist nicht so hoch wie bei Aquilas und man kommt ohne eine umwundene 4. Saite aus. Intonation ist perfekt. Jeder Ton auf jeder Saite auf jedem Bund kommt kristallklar und gleich laut hervor. Wahnsinn! Das Instrument ist perfekt ausbalanciert und in Verbindung mit dem Myrtenholz, deckt das ganze Spektrum gleichmäßig ab. Es ist allerdings eine Resonator Uke. D.h. der Klang ist heller, kristalliner. Fast bekommt man den Eindruck, das man an einem Verstärker hängt. Resonators klingen oft harsch, metallisch und wenn sie falsch abgestimmt sind, scheppern sie auch mal gerne. Nicht so hier: Das Myrtenholz dämpft das Harsche, ohne dabei den typischen Resonator Sound wegzunehmnen. Und der Konus selbst ist perfekt eingestellt und abgestimmt. Kein Klirren, kein Scheppern... egal wie stark man anspielt. Oh ja... und sie ist LAUT! SEHR LAUT!!! Nix für \"Somewhere over the rainbow\", spielt man aber Blues oder spanisch angehauchte Stücke kommen da Töne raus, die man von einer Ukulele nicht erwartet hätte. Wie soll ich mich ausdrücken? Blues... einfach nur eine kleine Impro mit der pentatonischen Skala... die Ukulele hat diesen sonderbaren Nachklang, die Töne klingen leicht rauh, anklagend, brummend, angefressen.. wie ein alter Suffkopp der morgens um 11 aus ner Kneipe gestolpert kommt..   und sie kann schreien... wie gesagt... Lautstärke ist kein Problem mit dem Resonator.

Abstimmung und Verarbeitung: 10/10
Perfekt ist das einzige Wort, das mir dazu einfällt. Verarbeitung ist perfekt und man merkt, daß sie von einem Ingenieur in Zusammenarbeit mit einem Haufen Musikern entwickelt wurde. Saitenhöhe ist genau richtig, sie spielt sich absolut flüssig, das Griffbrett ist traumhaft verarbeitet und die Saiten perfekt auf Mensur und Klangkörper abgestimmt. Es macht richtig Spaß auf ihr zu spielen.


Zuverlässigkeit / Robustheit: 9/10
Obwohl sie nicht schwer ist, macht die Ukulele einen sehr soliden Eindruck. Ich kann natürlich noch nichts zur Zuverlässigkeit sagen, aber ich glaube, daß man an diesem Instrument viele Jahre Spaß haben kann.

Kundenfreundlichkeit: 10/10
Gordon and Charlene Mayer bauen seit über zwei Jahren ausschließlich Ukulelen in Eigenproduktion in ihrer Werkstatt in Oregon. Vorher haben sie Gitarren gebaut. Die Ukulelen sind Eigenentwicklungen und insbesondere die Resonator Modelle sind ziemlich pfiffig ausgetüftelt. Verbesserungen fließen ständig in ihre neuen Instrumente ein. E-mails werden freundlich und prompt beantwortet, man nimmt sich Zeit für die Kunden und die Beratung, welches Instrument zu einem passen würde, wie die unterschiedlichen Hölzer klingen, welche Saiten in welcher Stimmung... alles wird genau mit einem besprochen.

Mein abschließendes Urteil: 9,5/10
Das ist jetzt meine 6. Ukulele und bis auf das Anfängermodell habe ich eigentlich nur hochwertige Einzelstücke von verschiedenen Ukulelenbauern. Die hier ist echt ein Schmuckstück... nicht für unbedingt jede Stimmung geeignet, vor allem nicht für klassische Ukulelenmusik wie man sie von der Sopranukulele her kennt, aber perfekt für Folk, Blues und um einen Haufen Krach in einer Gruppe von angetrunkenen Clubmitgliedern beim nächsten Clubtreffen in Berlin zu machen.

[Fischkatze]

Cool - danke für diesen ausfürlichen Bericht !
Nachdem ich die Bilder auf der HP gesehn habe, war ich direkt gespannt wie sie sich so macht.

Danke für die coolen Bilder  
Sieht echt schnieke aus!
Schön zu hören, dass sie jeden €uro wert ist !

[jetpack]

Danke für den schönen Bericht! Würd mich auch sehr über Bilder und/oder Soundbeispiel freuen!

[Tuke]

Herrliches Instrument!
Bin auch auf den Sound gespannt.
Möchte nochmal abwarten, wie Rigks Holz-Reso-Ukes klingen und aussehen werden.
Die spielen wohl in der gleichen Liga.

[Gutscho]

Jetzt fehlt nur noch ein Soundbeispiel... gogogogogo ^^

Gruß

Gutscho

[kurt]

Abgesehen vom Klangbeispiel, rück raus was hast du mit Versand und Zoll gezahlt !

[Matze]

Hallo Zopf,
vielen Dank für diesen ausführlichen Bericht. Endlich mal einer, der sich traut, einen Testbericht zu schreiben.
Das muß wirklich ein perfekt gebautes und interessantes Instrument sein.
Ich hätte nicht gedacht, daß es Ukulelen gibt, in dieser Preisklasse, die ihren Preis auch wirklich wert sind.
Bei dieser Ukulele und diesem Testbericht muß ich meine Meinung wohl revidieren.
Tolle Geschichte, diese Uke, viel Spaß damit!

Gruß Matze

[Fischkopp]

Wow - Glückwunsch zu dem hübschen Teil. Ich bin wie alle anderen auf einen Soundschnipsel gespannt !

[kurt]

Lieber Zopf!

Mach es doch nicht so spannend ! Stell doch eine Klangbeispiel ein ! Bitte !

Mich interessiert der Unterschied zu der vom Rigk.

Ich hab schon angefangen auf eine Resonator zu sparen ! Kann mich aber noch nicht entscheiden ! :?

Hilf mir !

[Uketeufel]

Schöner Bericht! Darf der auf die Clubseite?

[DerZopf]

Ja klar...

ein Soundbeispiel kann ich leider nicht liefern, da mir die Aufnahmetechnik fehlt. Vielleicht kann ich Ohrenblicker oder Harrycane beim nächsten Treffen dazu bewegen, ihre Stereoaufnahmegeräte mitzubringen. Beim letzten Berlin Treffen hatten ein paar übrigens Gelegenheit, auf dem Ding etwas zu spielen. Hat großen Spaß gemacht. Nur hat sie dadurch leider auch ihre ersten Macken im Lack bekommen. Irgendein Schlumpf hatte eine metallene Armbanduhr an und jetzt hat sie halt ein paar Kratzer...

Aber na ja... ist eine Ukulele... ist zum Spielen, nicht zum Angucken da...

[Uketeufel]

Prima, schon drin!

[-Jens-]

Beeindruckender Bericht, danke! Hätte ich auch gerne mal getestet, allerdings ohne Armbanduhr