Historisches

Begonnen von LokeLani, 14. Sep 2009, 20:30:41

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LokeLani

#15
ZitatAber ich denke das ist dann nur ein Nachahmen der Ukulele mit einer Gitarre ...
Oh, das muss nicht sein, man kann die Stimme auch ukulelistisch spielen, d.h. zwischendurch einen Akkorde ausspielen, strummen etc.

Beispiel Chiquita (ist einer spanischen Malaguena ähnlich)
Im langsamen Mittelteil kommt die Charakteristik der kleinen Gitarre gut zur Geltung, hier könnte man auch die Ukulele entsprechend spielen!
https://www.youtube.com/watch?v=mTUeT6TI3ZA
Ich spiele das Stück mit Schülern mit Low-G bespannten Ukulelen.
Möchte ich es in derselben Tonart lassen, wird es grifftechnisch für die Ukulele schwierig.

Ui, wir sind ins OT gerutscht!  ;)

liederbaer

#16
Hallo Annette,
Gofel und ich setzen diese Mischung gerne ein. Das bringt bei vielen Stücken einfach mehr Klangfülle. Manche Soli klingen auch originaler, wenn man sie auf der Gitarre spielt. (Hotel California, Time in the bottle: http://www.youtube.com/watch?v=bg7ZpGs6UdQ (ab 4:29) oder
http://www.youtube.com/watch?v=uKchC2u5bTU&list=UUJaN5AUn1AFHdcJjRLz6hWA
http://www.youtube.com/watch?v=zOv_oHMVkkQ
http://www.youtube.com/watch?v=c2oBG0w9yVs
Zitat von: LokeLani
Zitat3. \"Ukulele in Kombination mit Gitarren\"
Traditionell wird Ukulele gerne in Verbindung mit anderen Instrumenten gespielt - Gitarre, Bass ect.
Hier hat die Ukulele die Aufgabe hohe Voicings zu produzieren. Je tiefer die Saiten klingen, desto eher kommt man den Gitarren klanglich in die Quere. Oder positiv ausgedrückt: Gitarren und Ukulelen ergänzen sich so besser.

Im Vergleich zu anderen \"kleinen Gitarren\" wird Ukulele eher weniger mit Gitarren kombiniert, - das ist jedenfalls mein Eindruck.
Man findet fast in jeder südamerikanischen Folkloregruppe verschiedene Gitarren kombiniert, jedoch spielen Ukulelen eher Solo oder in Orchestern, dann wird ein Bass eingesetzt. Gitarren mit Ukulele finde ich seltener auf YT, oder täusche ich mich da?

Wenn ich selber Ukulele mit Gitarre begleite, muss ich oft den Capo in den 5.Bund setzen, wodurch die Tiefe verloren geht, da A der tiefste Ton. Daher eignet sich ein Bass tatsächlich besser.

Richtig gut lässt sich Ukulele erst mit Gitarre kombinieren, wenn man sie auch d-g-h-e stimmt! http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=17290

Ich finde deine Ausführungen jedoch sehr interessant. Danke dafür!

dhenksero

Gestern habe ich mal die EADG-Saiten meiner Gitarre mit Kapo im 3. Bund auf GCAE eine Oktave unter der Ukulele gestimmt. Die Gitarren-B(H) und hohe E-Saite lasse ich mal außen vor bzw. kann diese für Soli gebrauchen.

Somit kann ich die Ukulele-Griffe wie gehabt anwenden und einer Ukubande einen brummigen Unterbau geben.
Klingt auch interssant beim Fingerpicking.

Vorteil gegenüber meiner DGBE-Bariton-Ukulele ist hierbei, dass ich die gleichen Griffbilder wie die Normalos anwenden kann.

Andererseits kann man die Gitarren-DGBE-Saiten mit Kapo im 5. Bund auf GCEA stimmen (hatten wir hier ja schon) und hat dann durch die größere schwingende Länge der Saiten einen weicheren Klang als bei den kürzeren Mensuren der Ukulelen.

Das ganze will ich natürlich nur vereinzelt anwenden und muss auch zu dern Stücken passen, aber im Verlaufe eines langen Ukulele-Abends kann sowas schon mal auflockernd sein.

Klar, dass ich mich nicht wieder zu 6-Saiten-Griffen zurückentwickeln will, aber trennen kann ich mich noch nicht von meinen Großhölzern ...

liederbaer

#18
was meinst mit \"zurückentwickeln\" Ich denke, wenn du als Gitarrist zur Ukulele konvertierst, ist das dann, mal ganz nüchtern betrachtet und ohne Wertung, nicht eher eine \"Zurückentwicklung\". Ich spiele das kleinere Instrument zu gerne und mit Leidenschaft, würde mich aber von der großen Schwester nie trennen wollen. Mittlerweile sehe die Uke übrigens auch als gutes Einsteigerinstrument, bevor man sich auf sechs Saiten \"hochentwickelt\". :mrgreen:  :mrgreen:  Damit habe ich auch schon Erfahrungen gemacht.
Zitat von: dhenkseroGestern habe ich mal die EADG-Saiten meiner Gitarre mit Kapo im 3. Bund auf GCAE eine Oktave unter der Ukulele gestimmt. Die Gitarren-B(H) und hohe E-Saite lasse ich mal außen vor bzw. kann diese für Soli gebrauchen.

Somit kann ich die Ukulele-Griffe wie gehabt anwenden und einer Ukubande einen brummigen Unterbau geben.
Klingt auch interssant beim Fingerpicking.

Vorteil gegenüber meiner DGBE-Bariton-Ukulele ist hierbei, dass ich die gleichen Griffbilder wie die Normalos anwenden kann.

Andererseits kann man die Gitarren-DGBE-Saiten mit Kapo im 5. Bund auf GCEA stimmen (hatten wir hier ja schon) und hat dann durch die größere schwingende Länge der Saiten einen weicheren Klang als bei den kürzeren Mensuren der Ukulelen.

Das ganze will ich natürlich nur vereinzelt anwenden und muss auch zu dern Stücken passen, aber im Verlaufe eines langen Ukulele-Abends kann sowas schon mal auflockernd sein.

Klar, dass ich mich nicht wieder zu 6-Saiten-Griffen zurückentwickeln will, aber trennen kann ich mich noch nicht von meinen Großhölzern ...

The Ukelites

#19
Also auch in einem Ukuleleforum, das gerne der Gitarre vors Schienbein tritt, sollte man klarstellen, dass es (ganz im Sinne vom Liederbär) überhaupt keine Wertungen von Instrument zu Instrument geben sollte.
Jeder Multi-Instrumentalist, aber eigentlich auch jeder Musiker, weiß, dass verschiedene Instrumente verschieden Qualitäten aufweisen. Man setzt eben diese oder jenes für diese oder jene Aufgabe ein. Und falls man eine große Besetzung hat, dann muss man das Frequenzspektrum im Arrangement interessant ausmalen. Die Ukulele liegt da ziemlich weit oben, Gitarre tiefer, meine Bariton Sax noch tiefer (ein Fagott oder eine Bass-Klarinette auch), Kikis Kontrabass sowieso. Aber es gibt kein besseres oder schlechtere Instrument (ich persönlich bereue nur, nicht mit 12 Jahren Vibraphon gelernt zu haben).

Dass die Ukulele ein vollwertiges, erst zu nehmendes Instrument ist, hat sich inzwischen durchgesetzt, dank einiger toller Musiker oder auch Aktivisten, wie Hans, der dieses Forum aufgebaut hat usw.

Die Ukulele ist eines von vielen wunderbaren Instrumenten :)

Steffen

Edit: worauf ich eigentlich rauswollte:
1. Du brauchst keinen Kapo, du kannst einfach deine Griffe spielen, hast dann nur ein \"transponierendes\" Instrument. Jeder Bläser, der Eb oder Bb gestimmte Instrument spielt, kennt das nicht anders.

2. Tunings (= wie du dein Instrument stimmst) bleiben dir überlassen und sind immer abhängig von der Musik, die du spielen willst und werden von Lied zu Lied verändert. Für Leute wie mich, die sich mit Hawaiian Steel Guitar beschäftigen, sind Tunings eine Religion für sich (da gibt es ganze Websites zum Thema).

Edit 2:
Ach ja, Anette, das Ursprungs Thema war interessant. Dass diese Stimmung schon früh verbreitet war, war für mich neu, aber naheliegend. Ist halt dankbar, da kommt man wohl drauf, wenn man lange rumkurbelt  ;)

LokeLani

#20
Zitat...., sollte man klarstellen, dass es (ganz im Sinne vom Liederbär) überhaupt keine Wertungen von Instrument zu Instrument geben sollte.
gute und wichtige Anmerkung!!

Interessant sind auch die 5-Saiter (10-Saiter), die, wie Eingangs erwähnt, ihre Wurzeln in der Renaissance Zeit haben: Rajão, Timple Canario und das südamerikanische Charango.
Mit R. habe ich keine Erfahrung, Charango wird aber auch sehr oft mit Gitarren kombiniert.

Wikipedia:
ZitatThe rajão (Portuguese: machete de rajão) is a stringed instrument from Madeira, Portugal. It has 5 or 6 strings in 5 courses and is tuned D4, G4, C4, E4, A4. When it has 6 strings, the highest pitched course is doubled. The rajão also comes with all 5 courses doubled, though these are less common. The strings are made of steel. The rajão was taken to Hawaii, along with the braguinha (a type of cavaquinho from Madeira) and evolved into the ukulele.

dhenksero

@ liederbaer:

Das gehört eigentlich nicht mehr zum Thema, aber ich möchte Dir nur was erläutern:

\"Zurückentwickeln\" wäre tatsächlich richtig, was mich betrifft.

Schließlich habe ich erst bei den Viersaitern die Zusammenhänge des Akkordaufbaus zu begreifen begonnen ...

Trotz 2-jährigen Jazzgitarreunterrichts habe ich bei selbigem nicht soviel kapiert wie jetzt mit den Ukulelen.
Ist aber ein wohl spezifisch auf mich zugeschnittenes Versagen. Vielleicht lag\'s ja auch an den Lehrern.
Billig war es jedenfalls nicht :-(
Ich kann halt nicht jeden Tag üben, weil da ist noch Fräulein Rabota Rabota.

Also von den Ukes zurück zur Gitarre wäre zunächst mal ein akkordvariantenmäßiger Abstieg - für mich.
Wenn ich ganz alt bin und mehr Zeit habe, werde ich mal die 6-saitigen Ausführungen schräger und schrägster Griffe studieren
- wenn die Finger sich dann noch verbiegen lassen ;-)

Trennen kann ich mich eh\' nicht von meinem Klampfensammmelsurium aus 5 Jahrzehnten.

Und Ukulelen haben halt was von Schoßhündchen, sie sind so schnell auf dem Sofa und so anschmiegsam und lustige Geräusche von schmusig bis bissig kann man ihnen auch noch entlocken  :mrgreen: