KoAloha KCM-00 Impressionen - Details

Begonnen von GeorgUK, 20. Dez 2009, 18:27:23

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GeorgUK

Es gibt viele schöne Ukulelen und die großen Hersteller bieten wunderbare Teile für jeden Geschmack an. Die Auswahl ist recht schwer. Ich bin als Erst-Täter bei einer KoAloha Konzert gelandet. Eine angenehme Größe für mich mit allen Vorteilen der Sopran und Tenor - und ohne deren Nachteile. Angefasst, angespielt, angehört, passt mir wie ein Handschuh ...

Hier für Interessierte einige Details meiner KoAloha KCM-00:


Schöne Maserung, schlicht, keine Bindings oder Verzierungen. Die Intonation ist bis in die hohen Lagen laut Gehör UND Tuner sehr sehr gut.



Steg und Sattel sind nun werksseitig in Tusq (künstliches Elfenbein) ausgeführt. Klingt sehr gut, ist aber trotzdem ein Kunststoff. Ich werde nächstes Jahr mal interessehalber Knochen oder Hirsch-Horn testen. Die Poren (?) im Holz sind nicht mit Lack verschlossen. Wenn man mit dem Fingernagel drüber fährt, spürt man das Holz. Schön aufgeräumt sind die Saitenenden. Bei anderen Ukulelen stört optisch oft das Saiten-Gewurschtel am Steg.



Die Saitenlage ist bereits werksseitig wie für mich gemacht: flach, schnell + bequem. Die Werkssaiten kommen seit neuestem anscheind aus Japan. Die werde ich drauf lassen. Kingen gut und fühlen sich gut an. Laut Hörensagen Vertrieb nächstes Jahr in Deutschland. Die Mechaniken laufen sehr geschmeidig, sind aber nicht mehr von Schaller (glaube ich). Sehr stimmstabil. Hersteller habe ich vergessen.



Direkt vom Zoll frisch auf den Tisch. Die KoAloha riecht noch nach Fertigung und wird sich hoffentlich in den nächsten Jahren noch weiter entfalten.



Detail: Das herzförmige Schallloch (Schalloch?) ist mir erst zuhause aufgefallen. Die Hölzer sind übrigens sehr dünn gehalten. Wenn man da drauf rumklopft, fühlt sich das (fast) so an wie bei Kongas. Sehr akustisch. Wie ich gerade sehe ist der Halsansatz am 13. Bund. Muss mal checken, ob das normal ist. Ich dachte 12 oder 14 sind die Norm.  Sachen gibt´s  8) Man lernt nie aus ...

Das wars mal. Sound-Samples mit den unterschiedlichen Stegeinlagen gibts im nächsten Jahr. Jetz muss ich wieder spielen. (wenn jemand ein paar (mittelschwere) Blues Tabs weiss, please info).

Thanxs for watching ...

.

-Jens-


LokeLani

#2
ZitatSteg und Sattel sind nun werksseitig in Tusq (künstliches Elfenbein) ausgeführt. Klingt sehr gut, ist aber trotzdem ein Kunststoff. Ich werde nächstes Jahr mal interessehalber Knochen oder Hirsch-Horn testen.

Da bin sehr interessiert, ob das besser klingt!

Einziger Schwachpunkt bei meiner Pikake sind die Tuner, auch wenn ich  das \"Mitsummen\" beheben konnte, ich finde sie zu klobig für das Instrument.
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=5434

Uketeufel

#3
Die ist stark! :) Glückwunsch!
Ich bin ein Prootcher!

http://www.prootchers.de
www.facebook.com/Prootchers

-Jens-

Zitat von: LokeLani
ZitatSteg und Sattel sind nun werksseitig in Tusq (künstliches Elfenbein) ausgeführt. Klingt sehr gut, ist aber trotzdem ein Kunststoff. Ich werde nächstes Jahr mal interessehalber Knochen oder Hirsch-Horn testen.

Da bin sehr interessiert, ob das besser klingt!
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=6034
Hier ist einer mit derartigen Modifikationen scheinbar auf die Nase gefallen. Was soll an einer Koaloha denn noch besser klingen?  ;)

Fischkopp

https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

Floyd Blue


MicroMue

Das allerbeste an den Koalohas ist, dass sie sich klanglich wirklich extrem weiterentwickeln. Meine Sopran (2007) überrascht mich immer wieder.

Michael


GeorgUK

Zitat von: LokeLani
ZitatSteg und Sattel sind nun werksseitig in Tusq (künstliches Elfenbein) ausgeführt. Klingt sehr gut, ist aber trotzdem ein Kunststoff. Ich werde nächstes Jahr mal interessehalber Knochen oder Hirsch-Horn testen.

Da bin sehr interessiert, ob das besser klingt!



Nach den Feiertagen hier kurz die erste Beschreibung von den Modifikationen. Ich habe zunächst nur mal die schon recht ordentlich klingende originale Tusq (=Plastik) Stegeinlage rausgenommen und andere Materialien getestet:

Hirsch-Geweih-Steg:

- etwas leiser
- resonanter
- längeres Sustain
Nach längerem Spielen kommt mir der originale Tusq Steg etwas töpfern/hohl vor. Der Hirsch-Steg klingt \"fein\" und linear, wie wenn man bei Hifi die Tonregelung auf Mitte stellt. Viele Details. Besser kann ich das nicht beschreiben.


Ungebleichter Knochen-Steg (scalloped):

- laut
- extrem dynamisch
- perkussiv
- \"perlig\"

Der erste Eindruck: wow - die Ukulele singt! (Fast) keine abgewürgten Töne in den hohen Lagen. Die sehr leichte Decke der KoAloha verträgt sich sehr gut mit dem ausgedünnten leichten Knochen-Steg. Da geht die Post ab. Spielfreude pur. Ich werde mal das Hirsch-Geweih scaloppen. Die weiteren Tests gehen aber in Richtung Rinder-Knochen, gebleicht und ungebleicht.

Erstes Fazit:
Die leichte KoAloha spricht stark auf unterschiedliche Stege an. Ungebleichter Knochen ist bis jetzt mein Renner. Hat wahrscheinlich seinen Grund, dass die Gitarrenbauer bei den besten Instrumenten meist Knochen Stege verbauen.

Zweites Fazit:
Wenn (wie bei der KoAloha) der Steg gesteckt und nicht verleimt ist, dann sollte man unbedingt mal testen, wie die eigene Ukulele auf unterschiedliches Material bei der Stegeinlage anspricht. Es ist (bei begründetem Selbstbewusstsein) kinderleicht und kostet praktisch nur die eigene Zeit. Und es läßt sich rückgängig machen.

MP3s kommen in Bälde - da brauchts zum Hören aber einen \"richtigen\" Lautsprecher oder Kopfhörer. Mit einem Plastik-PC Lautsprecher wird man wahrschienlich keine großen Unterschiede hören.

wwelti

Hochinteressant. Bin gespannt auf die Klangbeispiele. (geschlossener Kopfhörer ist vorhanden.) Kannst Du ein paar Bilder oder sowas machen? Ich kann mir das mit dem Scalloping der Stegeinlage gerade nicht so ganz vorstellen.

Gruß,
  Wilfried

LokeLani

#11
Wow, vielen Dank für diesen Beitrag :P ! Eine Koaloha wird noch besser :shock:  :shock:

GeorgUK

Zitat von: wweltiHochinteressant. Bin gespannt auf die Klangbeispiele. (geschlossener Kopfhörer ist vorhanden.) Kannst Du ein paar Bilder oder sowas machen? Ich kann mir das mit dem Scalloping der Stegeinlage gerade nicht so ganz vorstellen.

Gruß,
  Wilfried

Oben, wo die Saiten aufliegen, schaut der Steg aus wie normal. In den Bereich, wo der Steg im Holz steckt, werden entweder 1) Löcher gebohrt (wie beim Rallye-Brems-Pedal) oder es werden so eine Art Brückenbögen (wie beim Buchstaben \"m\" ) eingefräst. Jeder Eingriff verändert das Gewicht, die Klangweitergabe auf die Decke und den Druck auf die Brücke. Die Klangresultate sind z.T. erstaunlich.

Da kann man viele verregnete/verschneite Abende mit verbringen ;-)

jazzjaponique

#13
@wwelti: Schon eine ganz einfache Knochensatteleinlage bringt meiner Meinung nach schon eine deutliche Verbesserung im Klang. Solltest Du mal bei einer deiner Schaepe einfach austesten und am besten den Sattel gleich mit. Du hast ja schliesslich genug davon. :)

-Jens-

Hm, klingt sehr interessant die Geschichte mit Scallopierung. Ich kenne nur die Audünnung des Steges in Form des \"Kiwaya KS-1\" Stegs (http://elderly.com/images/new_instruments/180N/KS1M_bridge.jpg). Welche Form innerhalb des Stegschlitzes mag wohl optimal sein? Je weniger Auflagefläche, desto besser?