Danke ans Forum: Meine Erste Uke - ORTEGA RUHE11FMH Konzert

Begonnen von GeorgUK, 20. Dez 2009, 13:05:32

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GeorgUK

Danke ans Forum

Zunächst mal vielen Dank für die guten Infos, die man hier bereits als passiver Mitleser findet. Das hat mir sehr viel weiter geholfen. Darum möchte ich mich auch mal aktiv an Euch wenden und ein Feedback als Einsteiger geben.

Hier kurz der Background eines Einsteigers - oder \"Wie ich zur Ukulele kam\":

Ich bin in einem Alter, in dem man bereits ein Kind gezeugt einen Baum gepflanzt und ein Haus gebaut hat. Im Freundeskreis bin ich u.a. für meine Leidenschaft für das Gitarren-Sammeln und -Restaurien bekannt. Bei mir tummeln sich viele alte Western-Gitarren und alte E-Gitarren. Aus dem Bekanntenkreis kommen immer wieder Fragen auf mich zu \"welche E-Gitarre für ein Kind\", \"welche Steg-Einlage für eine Martin\", \"welche Saiten für eine Tele\" am besten sind oder ob ich mir eine Gitarre mal anschauen möchte, weil \"da was scheppert\". Einige von Euch kennen das wahrscheinlich ... (btw: ich habe beruflich nichts mit Musik, Gitarren oder Shops zu tun).

So kam es Ende November, dass ein Bekannter mich fragte, ob ich mich mit Ukulelen auskenne, ,,weil das ja auch irgendwie eine Gitarre sei". Er wollte was Vernünftiges, ,,so um 150 bis 200 Euro", als Weihnachtsgeschenk für jemanden der eine 20 Euro Uke besitzt. Ich hatte herzlich wenig Ahnung von Ukulelen, habe ihm aber versprochen, mich mal schlau zu machen und mit ihm dann in ein Musikgeschäft zu gehen. Irgendwie hat mich das Thema interessiert.

Ukulele? - Keine Ahnung!

Ich habe mir dann einen Samstag Nachmittag um die Ohren gegoogelt, und wusste – dank des Forums – schnell die Basics von ,,Hüpfender Floh" bis ,,GCEA" sowie die Namen der gängigen Hersteller, wenn ich auch keinen einzigen Hersteller irgendwelchen Qualitätskriterien zuordnen konnte.

Also suchte ich selbst in den Tiefen des Forums den vermuteten Thread ,,Beste Ukulele im Preisbereich von 150bis 200 Euro", um den beliebten ,,Suche benutzen"-Erstlings-Thread Rüffel zu vermeiden  ;-)

Schnell hatte ich eine Liste mit den üblichen Verdächtigen, also mit Ukulelen von Brüko, Lanikai, Kala etc zusammen und konnte - gewappnet mit dem neuen Fachwissen und mit dem Bekannten (und 200 Euro) - dem Verkäufer im lokalen Musikgeschäft entgegentreten. Die hatten ca. 10 Ukulelen im Angebot. (Wir haben einen der größeren Musikhändler in der Nähe.)

Der Kauf

Die Teile unter 100 Euro fielen per Definition (ca. 150 – 200 Euro) aus dem Rennen. Diese Ukulelen waren auch klanglich nicht der Brüller und von der Intonation her recht limitiert. Als nächstes fielen unterschiedlichen Größen raus (Sopran war zu klein, Tenor war zu groß). Und wir hatten nur noch 2 Konzert Ukulelen auf dem Tresen: Ortega RUE11FMH (ca 180 Euro) und Ortega RU11 (ca. 130 Euro). Ortega stand zum Glück auf meiner Forums-Liste (danke für die Tests), obwohl mir der Name alles andere als hawaianisch vorkam. Allerdings hatte ich die Produktbezeichungen nicht komplett notiert.

Zunächst dachte ich, dass das die gleiche Serie ist und der Preisunterschied nur durch Pickup und Optik bestimmt ist – WEIT gefehlt. Die RUE11FMH hatte als einzige Ukulele Resonanzen, die man am (eigenen) Bauch spürte, eine schnelle Ansprache und einen ,,Ton". Zum ersten Mal hatte ich bei einer Ukulele das Gefühl, ein Musik-Instrument in der Hand zu haben. Das ist zwar alles nicht objektiv, aber ich habe zuhause wirklich (aus dem Gitarrenbereich) Referenzen von allererster Güte. Außerdem gefiel uns die RUE11FMH: Mahagoni-Hölzer und ein Tortoise (Schildkröt) Binding, wie es auch meine Lieblingsgitarre (Martin 00-18 aus 1963) hat.

Wir haben uns dann kurz abgesprochen, ob wir in den nächsten Wochen noch einige andere Geschäfte mit anderen Ukulelen durchstöbern. Uns war aber der Stress in der Vorweihnachtszeit zu viel und in der Gewissheit ein schönes Instrument zu einem guten Preis zu erhalten haben wir die Ortega RUE11FMH (und ein paar neue Saitensätze) genommen.

Das Pimpen

Da ich grundsätzlich bei jeder neuen Gitarre die Saiten wechsle, da die Shop-Saiten meist nicht so doll sind, habe ich meinem Bekannten gesagt, dass ich die Ukulele noch ein paar Tage behalte und ,,richtig einstelle" und die besseren Saiten drauf mache.

Also Saiten (schwarze GHS) runter, Plastik-Steg und Plastik-Sattel runter. Bünde neu abgerichtet (da war eigentlich alles ok, nur einige Bund-Enden waren etwas scharf). Neuer Steg und Sattel aus Knochen entsprechend der Plastik-Vorlage gefeilt und eingesetzt. Schaut richtig super aus! Neue Saiten (Daddario) drauf und die Saitenlage an Sattel und Steg perfekt gefeilt. Saiten gedehnt gestimmt und dann: Nix! Kein Klang! Tote Ukulele! Billig-Klang! Keine perligen Höhen und viel geringere Lautstärke! Alles wie verhext. So was Krasses habe ich bei meinen Gitarren noch nie erlebt. Ich dachte, das gibt sich noch. Also nach zwei Tagen noch mal nachgestimmt und gespielt: Immer noch nix. Dann die alten Saiten wieder draufgepfriemelt. War schon besser, etwas lauter, aber immer noch nicht das Wahre. Zu leise und nicht spritzig. Also die schönen Knochen-Teile (Steg-Einlage und Sattel) wieder runter (seufz) und die originalen Plastik-Teile montiert und – WOW! Ober-amtlicher Ukulelen-Ton. Komisch. Ich hatte schon mal Gitarren, die mit dem originalen Plastik-Steg besser klangen als mit Knochen, aber das waren eingespielte alte Instrumente. Original Plastik-Steg und den Sattel passend für eine spielbare Saitenlage runtergefeilt und alles war paletti!

Fazit zur Ortega RUHE11FMH:

Irgendwie hat da Ortega bereits werksseitig eine sehr sinnvolle und aufwändige Kombination an Materialien gefunden, da die gängigen Verbesserungen nicht gegriffen haben, sondern eher eine ,,Verschlimmbesserung" waren. Respekt! Das Serienprodukt hatte bereits einen oberamtlichen Ukulelen Mahagoni Ton! Die Ortega schaut gut aus und hat einen lässigen Vintage-Touch, der zur Zeit bei den Western-Gitarren und E-Gitarren recht populär ist. Bei den Saiten kann man noch experimentieren und die gängigen Top-Marken testen. Aber hier kommt man sehr stark in Bereiche in denen der persönliche Geschmack (Ton, Saitendicke, Griffigkeit etc) eine Rolle spielt.
Die Saitenlage ist wie oft üblich viel zu hoch. Aber der Plastiksteg ist nicht verklebt und läßt sich (bei begründetem Selbstbewusstsein) leicht passend schleifen, wenn man mal die Lieblings-Saiten gefunden hat. Ebenso der Sattel.

Die mitgelieferte baby-blaue Schutzhülle ist von der Farbe her diskussionswürdig und auf alle Fälle einzigartig. Mal was anderes! Die Zipper an den Reißverschlüssen brechen schnell ab. Ich hab da schwarze Schuhbänder eingezogen.

Die kleinere und 50 Euro billigere Schwester Ortega RU11 kann gegen die RUHE11FMH nicht bestehen, wobei nicht der Pickup den Unterschied macht, sondern wirklich der Klang (und die Optik). Insgesamt also ein Instrument, das Spaß macht und sehr gut klingt und auch noch gut ausschaut. Der limitierende Faktor bei dieser Ukulele ist nur das eigene Talent.

Happy End

Als mein Bekannter die Ukulele vor 2 Wochen abgeholt hat, hinterließ sie ein zunächst kleines Loch. Und es kam wie es kommen musste. Ich bekam Ukulelen-Fieber ...


... aber das ist eine andere Geschichte, in der es um 7-8 KoAloha´s geht, die in dieser Woche aus dem Zoll bei Kurt in Regensburg angekommen sind und eine davon sich mich ausgesucht hat ...

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jazzjaponique

Sehr nett geschrieben dein Bericht. Herzlich willkommen hier und ich würd schon mal nach freien Wandflächen im Innenbereich Ausschau halten. ;)

ukeulv

ZitatIch bin in einem Alter, in dem man bereits ein Kind gezeugt einen Baum gepflanzt und ein Haus gebaut hat.

...und eine Ukulele gekauft. Kanns noch schöner werden?
Herzlich Willkommen!

MrNeutron

Schöne Geschichte, herzlich willkommen, und - in Regensburg gibt\'s KoAloha?  :shock:

GeorgUK

Zitat von: MrNeutronSchöne Geschichte, herzlich willkommen, und - in Regensburg gibt\'s KoAloha?  :shock:

Da gibt es jetzt auf alle Fälle eine weniger  8)

Am Freitag hatte ich da freie KoAloha-Auswahl: Ich glaube es gab da 2 Konzert, 3 oder 4 Sopran und 1 oder 2 Tenor. Da konnte ich super vergleichen. Meine KoAloha hat innen den \"November 2009\" Aufdruck. Ist also ganz frisch angekommen, \"riecht\" noch und verbessert sich täglch. Diese Serie hat bereits die neuen Tusq-Sattel und Stegeinlage und die neuen Saiten aus Japan (?!?). Die Ukulelen sind aber nicht im Internet-Shop des Händlers drinnen. Anscheinend gehen die auch so weg. Der Händler ist Importeur für Deutschland. Siehe auch in den Koaloha Newsletter von Mai/Juni 2008. Ich weiss nicht ob ich hier das Ukulelen-Geschäft nennen darf. Aber das findet sich leicht mit Google.

Servus Georg

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LokeLani

#5
Hallo Georg und willkommen hier im Forum :P

Ich habe deinen Bericht mit Interesse gelesen :D
KoAloha ist eine gute Wahl, da hast du dir wohl dein Weihnachtsgeschenk gleich selber gemacht!
(In meinem Avatar liegt die KoAloha auf der Gitarre )

Floyd Blue


Fischkopp

Willkommen Georg,
schön geschriebener Bericht. :D

Deinen Händler hat schon mal jemand vorgestellt :
Für den genannten KoAloha Importeur guckst Du hier
https://www.youtube.com/user/BerndDombrowski (Eigene Lieder, Traditional, Ärztelieder usw.  171 Videos)
https://www.youtube.com/user/RollinUke#g/u (Gecoverte Lieder 305 Videos)

ukefloh


-Jens-

Ja, sehr schöner Bericht! So authentisch :) Und die Geschichte mit Regensburg werde ich gespannt verfolgen, Koaloha ist noch ein Fernziel, aber wird sein müssen.

Hansi

Onward With Bravery

MrNeutron

@Georg & Fischkopp: Danke, den Verdacht hatte ich auch - inzwischen ist auch eine Koaloha bei den Bildern auf der Homepage.

@Jens: Ich schaue demnächst mal bei Ukulele-Fieber vorbei und werde berichten ;)

UkeDude

Toller Bericht und der Laden in Regensburg ist auch immer einen Besuch Wert und Regensburg ja sowieso. :)

Uketeufel

Ich bin ein Prootcher!

http://www.prootchers.de
www.facebook.com/Prootchers

GeorgUK

Zitat von: UkeDudeToller Bericht und der Laden in Regensburg ist auch immer einen Besuch Wert und Regensburg ja sowieso. :)

100% !

Hab dort im Laden auch gleich meinen Bestand an Hawaii-Hemden aufgestockt - bei gefühlten Minus 20 Grad Aussentemperatur ...