Lackieren

Begonnen von Bine 64, 27. Dez 2009, 13:35:10

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jazzjaponique

um noch mal aufs Thema zurückzukommen, das mit dem Hartöl hört sich ja sehr spannend an. Aber welcher Lack wäre denn zu empfehlen, wenn man denn lackieren will?

Matze

Ich würd\' Nitro nehmen, der riecht so schön! :P
Bei 5 dicken Schichten mit Zwischenschliff haste denn 2 Wochen echt gute Laune! :mrgreen:

Floyd Blue

Zitat von: MatzeIch würd\' Nitro nehmen, der riecht so schön! :P
Bei 5 dicken Schichten mit Zwischenschliff haste denn 2 Wochen echt gute Laune! :mrgreen:

... und man sieht alles so, wie in meinem letzten Video. :mrgreen:

Bauschi

Zitat von: jazzjaponique@Bauschi: ich probiers gleich mal. Wir dir aber nicht gefallen, die ist im Sperrmüll Look, weil ich das passend fand bei dem ganzen Schaepe Hype.

Tja jazzjaponique, was soll ich sagen?
Also gut, du hattest recht! Sie gefällt mir überhaupt nicht. Mag zwar ziemlich spiessig sein, abe ich bin der Meinung einfach anders auszusehen bzw. aus dem Rahmen zu fallen ist nicht unbedingt ein Zeichen von Schönheit oder Kunst. Deine Idee fand ich anfangs reizvoll und war auch gespannt auf das Ergebnis, aber jetzt bin ich froh nicht gleich mit der Arbeit bei meiner Schaepe losgelegt zu haben.

Die bleibt wie sie ist!

jazzjaponique

#19
Macht ja nix, Bauschi, mir gefällt sie ja und hat genau das was ich wollte. Und das es nicht jedermanns Sache ist, war ja schon klar.Das Ausgangsmaterial war ja kein Originalzustand, sondern ein dicker Metallic Lack, sonst hätte das zu einem anderen Ergebnis geführt.
Mit aus dem Rahmen fallen hat das aber nix zu tun, mit Schönheit und Kunst für mich schon. Aber darüber brauchen wir wirklich nicht zu streiten, das bringt ja nix. ;)

Bauschi

Zitat von: jazzjaponiqueMacht ja nix, Bauschi, mir gefällt sie ja und hat genau das was ich wollte. Und das es nicht jedermanns Sache ist, war ja schon klar.Das Ausgangsmaterial war ja kein Originalzustand, sondern ein dicker Metallic Lack, sonst hätte das zu einem anderen Ergebnis geführt.
Mit aus dem Rahmen fallen hat das aber nix zu tun, mit Schönheit und Kunst für mich schon. Aber darüber brauchen wir wirklich nicht zu streiten, das bringt ja nix. ;)

Richtig!
subjektive Meinung trifft subjektive Meinung (und jeder der Beteiligten meint seine Meinung sei die Objektive). Diese Art von Streit ist so sinnlos wie ein Kropf!!! Eigene Ansichten über Kunst und Schönheit dorf Gott-sei-Dank noch jeder entwickeln und ausleben. Noch?!?! ;)

LokeLani

#21
Da ich mein neues , unbehandeltes Cavaquinho lackieren will, muss ich mich auch mit diesem Thema befassen:
Das habe bei einem Geigenbaumeister zum Thema Lack gefunden:

[size=14]Die drei wichtigsten Funktionen des Lackes sind folgende:[/size]
1. Er soll das Instrument vor Schmutz und Witterung schützen.
2. Er soll die Klangfähigkeit erhöhen
3. Er soll durch sein inneres Feuer die Schönheit des Holzes hervorheben.

Die meisten Geigenbauer trachten danach, im Laufe der Jahre - meist durch viele Versuche - zu einem eigenen, idealen Lackrezept zu gelangen. Tatsächlich hat der Lack einen großen Einfluss auf den Ton. Bei einem zu weichen Lack und ungenügender Grundierung des Holzes besteht die Gefahr einer zu starken Dämpfung des Tons. Im Gegensatz dazu wird der Ton bei einem zu harten, spröden Lack schrill und penetrant. Zusammenfassend kann man sagen, dass ein schlecht gebautes Instrument niemals durch einen guten Lack ein Meisterinstrument werden kann. Ein gutes Instrument kann jedoch durch einen schlechten Lack verdorben werden.

charangohabsburg

Zitat von: gukarieDer normale Ölauftrag läßt die Poren sichtbar. Falls man das nicht wünscht, kann man mit einer Shellackgrundierung die Poren  vorher verschließen.
Hehe, viel Glück, wenn Du mit einer \"Schellack-Grundierung\" die Poren füllen willst!  :lol:
Ansonsten jedoch alle Achtung: Deine (Nicht-Schellack-) Lackierungen sind 1A!

@LokeLani:
Du hast vergessen:
 - das äussere Feuer vergessen, das nach Ablauf des Verfalldatums der Uke bei \"gutem Lack\" intensiver ausfällt
 - die Schutzwirkung gegenüber verschüttetem Bier oder Sirup (oder gilt das als Witterung?)

Bezüglich \"Erhöhung der Klangwirkung\" bewegt man sich meines Erachtens jedoch eher auf esoterischem Boden. Z.B. wurde ja inzischen das \"Geheimnis\" um den von Stradivari verwendeten Lack und seine überdurchschnittlich gut klingenden Instrumente endlich gelüftet (klick).

Für wen es interessiert: Schellack ist im Gegensatz zu Nitro-, PU- und diversen anderen Lacken ungiftig (mal vom Alkohol abgesehen), einfach aufzutragen, jedoch ziemlich zeitintensiv, vor allem wenn es Hochglanz sein soll. Seine Widerstansfähigkeit nicht nur gegenüber Alkohol, sondern auch Handschweiss (Instrumentenhals!) und Schlägen (Ungeduld!) ist relativ schlecht, dafür sind solche Schäden einfacher zu reparieren als mit irgendeiner anderen Lackierung.
Für wen es immer noch interessiert: hier gibt es (auf Englisch) eine ausführliche Beschreibung wie es geht. Für diejenigen Immernochinteressierten, die nicht englisch können: ich habe vor kurzem eine Übersetzung dieser Anleitung ins Spanische erhalten, die ich allenfalls weitergeben könnte...  

Gruss,
Markus

gukarie

Allen erstmal ein gesundes und frohes neues Jahr.

Zitat von: charangohabsburg...Hehe, viel Glück, wenn Du mit einer \"Schellack-Grundierung\" die Poren füllen willst!  :lol:...
Ja, wenn man die Grundierung richtig macht. ;)  
Ich habe folgendes noch nicht selber gemacht aber von jemandem gehört, daß das funktioniert.
1. Man nehme Sanding-Sealer z.B. von der selben Firma, die auch Danish-Oil herstellt. Dieser Sanding-Sealer ist ein Schnellschliffgrund auf Schellack-Basis (Verarbeitungshinweise beachten). Hierbei wird die noch feuchte Grundierung auf dem Holz geschliffen, wobei der Abrieb als Porenfüller dient.
Letzteres soll angeblich auch mit noch feuchtem Hartöl funktionieren.
2. Eine andere Methode ist eine Mischung von Schellack und Bimsmehl als Porenfüller. Das Bimsmehl wird mit dem Schellack zusammen transparent. Das kann man sich selber vor Gebrauch anmischen.

Was ich selber mal ausprobiert habe : Eine Mischung aus Holz-Schleifstaub und Hartöl angerührt. Diese ist innerhalb einer Stunde elastisch ausgehärtet. Sonst braucht Hartöl mindestens 24 h zum Aushärten. Bei reinem Tungnußöl, je nach Auftragsdicke, auch teilweise Wochen und Monate. Man sollte hier den fertig angemischten handelsüblichen Hartölen den Vorrang geben, da sie Inhaltsstoffe besitzen, die das Aushärten an Luft beschleunigen.

Was man beim Verarbeiten von Hartöl beachten sollte:
Die verwendeten Tücher, Lappen etc., die Hartöl enthalten, neigen schon mal zur Selbstentzündung. Man sollte diese mit Wasser tränken und dann trocknen lassen. Nach dem Trocknen und Aushärten können die Lappen entsorgt werden.
Das Hartöl niemals aus dem Vorratsgefäß direkt entnehmen. Hierbei kann Holzstaub in das Gefäß gelangen und damit wird ein Aushärten des Öls im Gefäß angeregt. Da genügen auch sehr kleine Mengen, die z.B. am Auftrags-Tuch hängen und in das Gefäß gelangen. Nach zwei bis drei Monaten hat man dann Pudding im Gefäß.  :oops: (Eigene Erfahrung)

Zitat von: charangohabsburg....Ansonsten jedoch alle Achtung: Deine (Nicht-Schellack-) Lackierungen sind 1A!
Danke, aber wenn man da mal live draufblickt........die Bilder zeigen wegen hoher Kompression nicht immer die Wahrheit. :roll: ....... sagen wir mal so, für mich und den Hausgebrauch reicht die erzielte Güte.

Zitat von: charangohabsburg.... Schellack ist im Gegensatz zu Nitro-, PU- und diversen anderen Lacken ungiftig (mal vom Alkohol abgesehen), einfach aufzutragen, jedoch ziemlich zeitintensiv, vor allem wenn es Hochglanz sein soll. Seine Widerstansfähigkeit nicht nur gegenüber Alkohol, sondern auch Handschweiss (Instrumentenhals!) und Schlägen (Ungeduld!) ist relativ schlecht, dafür sind solche Schäden einfacher zu reparieren als mit irgendeiner anderen Lackierung.......
Ähnlich ist es mit einer Oberflächenbehandlung mit Hartöl. Für mich im Moment die günstigste Alternative hinsichtlich Einfachheit des Auftrags, Zeitaufwand, Reparaturfreundlichkeit, Geruchsbelästigung und erzieltem/erzielbarem Ergebnis.

Schöne Grüße
Günter

LokeLani

Da frage ich mich schon, ob sich der Aufwand für eine Decke in der Grösse einer Sopranukulele lohnt.
Diese Hartöle sind nicht gerade billig, v.a. bekommt man sie nicht in kleinen Mengen. :mrgreen:
Ich frage auf jeden Fall nach, was so eine Versiegelung beim Instrumentenbauer kostet (beim Geigenbauer, beim Gitarrenbauer)!

jazzjaponique

#25
Hab grad das hier bestellt, 1/2 l für 10,90 find ich erstmal ok. Hab aber keine Ahnung ob das was taugt. Werds aber demnächst mal ausprobieren. Vielleicht kennt das  jemand von euch:

http://www.grube-shop.de/de/Fachkatalog/Motormanuelle-Holzernte/Carving/Rustins-Danish-Oil

Matze


charangohabsburg

Zitat von: gukarie[...]
Zitat von: charangohabsburg...Hehe, viel Glück, wenn Du mit einer \"Schellack-Grundierung\" die Poren füllen willst!  :lol:...
Ja, wenn man die Grundierung richtig macht. ;)  
Ich habe folgendes noch nicht selber gemacht aber von jemandem gehört, daß das funktioniert.
1. Man nehme Sanding-Sealer z.B. von der selben Firma, die auch Danish-Oil herstellt. Dieser Sanding-Sealer ist ein Schnellschliffgrund auf Schellack-Basis (Verarbeitungshinweise beachten). Hierbei wird die noch feuchte Grundierung auf dem Holz geschliffen, wobei der Abrieb als Porenfüller dient.
Letzteres soll angeblich auch mit noch feuchtem Hartöl funktionieren.
2. Eine andere Methode ist eine Mischung von Schellack und Bimsmehl als Porenfüller. Das Bimsmehl wird mit dem Schellack zusammen transparent. Das kann man sich selber vor Gebrauch anmischen.
[...]

Klar, logisch. Aber von \"Grundierung\" würde ich da nicht reden, viel mehr eben von \"Poren füllen\", grundiert, egal ob mit Schellack oder etwas Anderem, muss das Holz schon sein, sonst funzt\'s nicht ;)

Bine 64

Also ich habe die Ukulele jetzt mit einer Ölemulsion behandelt. Dünn mit Pinsel aufgetragen - trocknen lassen - nachschleifen - noch eine dünne Schicht Öl oben drauf und fertig. Bin damit sehr zufrieden. Das Öl ist super eingezogen und getrocknet, die Holzmaserung ist viel besser rausgekommen und fertig ist´s.

lg und ein frohes neues Jahr!

gukarie

Moin moin!
Zitat von: Bine 64Also ich habe die Ukulele jetzt mit einer Ölemulsion behandelt. Dünn mit Pinsel aufgetragen - trocknen lassen - nachschleifen - noch eine dünne Schicht Öl oben drauf und fertig. Bin damit sehr zufrieden. Das Öl ist super eingezogen und getrocknet, die Holzmaserung ist viel besser rausgekommen und fertig ist´s.............
Schön das Du etwas gefunden hast und mit dem Ergebnis zufrieden bist.
Aber jetzt würde mich und wahrscheinlich auch andere interessieren, um was für eine Öl-Emulsion(Öl-Wasser-Tensidgemisch) oder nur Öl  :? es sich da handelt. Bodylotion aus der Parfümerie fände ich persönlich nicht so gut ;) , dann eher schon Leinsamenöl ?

Mit neugierigen Grüßen
Günter