Hat jemand Tips für Blockflöten-Aufnahmen?

Begonnen von Poltergeist, 14. Dez 2009, 13:59:17

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Poltergeist

Mein linker kleiner Finger ist noch ein wenig lädiert, was Ukulelenspielen momentan schwierig macht. Aber für Blockflöte brauche ich den zum Glück nicht, also hab ich mal wieder meine Blockflöten rausgekramt und ein paar Videos aufgenommen.
Leider klingt das so gar nicht gut, finde ich. Meine Vermutung als Recording-Dummy wäre, dass ein wenig Hall oder Reverb (wo ist der Unterschied?) dem Klang gut täte. Aber vielleicht liegt es ja auch schon an etwas anderem. Ich benutze bisher ein Kondensator-Mikro. Wäre ein dynamisches eventuell besser? Sollte ich an meinem Mischpültchen die Höhen verstärken oder die Tiefen raus nehmen?
Und was ist die geschickteste Lösung, da Reverb oder so was rein zu bekommen? Momentan nehme ich die Videos mit Windows Movie Maker auf, aber der bietet keine Möglichkeiten, Audio zu bearbeiten. (Im Gegensatz zu vielen schönen Videoeffekten und Titelanimationen.) Weiß jemand, ob ich die Audiospur aus dem Movie Maker-\"Projekt\" raus nehmen und in einem anderen Programm bearbeiten kann?
Im Voraus schon mal Danke, Merci und Mahalo!

losguidos

hallo käneipu,

per ferndiagnose kann man da wenig nützliche tips geben. kochrezepte helfen auch eher selten. dynamische mikrofone arbeiten nach dem prinzip der elektrischen induktion und werden hauptsächlich im \'live-betrieb\' auf der bühne eingesetzt, weil sie recht robust sind, einen hohen schalldruck vertragen und keine spannungsversorgung benötigen (praktisch bei mobilem einsatz). im studiobereich arbeitet man aber überwiegend mit kondensatormikrofonen, weil sie bessere übertragungseigenschaften haben. ein dynamisches mikrofon wird dir also aller wahrscheinlichkeit nach kein besseres ergebnis bringen.

bei der aufnahme einer blockflöte, sollte man beachten, daß der schall nicht nur aus dem schallbecher, sondern auch aus der anblaskannte und den grifflöchern abgestrahlt wird. ein teil des schalls also senkrecht zum instrument abgestahlt wird. dementsprechend hoch (und nicht zu nah) würde ich ein mikrofon auch positionieren. die position hängt aber wesentlich von der richtwirkung deiner mikrofonkapsel ab.

das mit dem hall ist schon etwas komplizierter. am einfachsten wäre es natürlich, du würdest dir einen raum mit einer besseren akustik suchen  :mrgreen: denn natürlicher hall klingt bedeutend besser, als künstlicher. ein paar wichtige parameter für den richtigen einsatz von nachhall findest du hier: http://www.sengpielaudio.com/AnfangszeitlueckeUndPredelay.pdf und hier http://www.sengpielaudio.com/DieAnfangszeitlueckeNaeheeindruck.pdf

vg

susa

Manchmal erzielt man mit einem headset schon erstaunlich gute Ergebnisse...das Mic sollte etwas hoeher als das Labium sein, weit genug weg, vor allem, wenn man in der hoeheren Oktave spielt.

losguidos

stimmt! sowas hatte ich auch gefunden (http://www.kueng-blockfloeten.ch/de/pdf/Floeteverstaerkenneu.pdf). ist sicher nur eine preiswerte alternative.

vg

Poltergeist

Interessante Hinweise! Danke euch beiden. Nur weiß ich leider immer noch nicht ob und wie ich mit Movie Maker weiterarbeiten kann, wenn ich meine Aufnahmen mit Hall/Reverb (gibt es da einen Unterschied?) versehen möchte. Movie Maker ist halt so schön einfach zu bedienen, da würde ich nur ungern drauf verzichten.

losguidos

hallo andreas,

zu movie-maker kann ich dir leider auch nichts sagen. reverb ist der nachhall (http://de.wikipedia.org/wiki/Nachhall) und ob du ihn jetzt hall, oder nachhall nennst macht keinen unterschied.

vg

UkeDude

Zitat von: dschingis kāneInteressante Hinweise! Danke euch beiden. Nur weiß ich leider immer noch nicht ob und wie ich mit Movie Maker weiterarbeiten kann, wenn ich meine Aufnahmen mit Hall/Reverb (gibt es da einen Unterschied?) versehen möchte. Movie Maker ist halt so schön einfach zu bedienen, da würde ich nur ungern drauf verzichten.

Welches Format hatr den dein Film? Avi, wmv, mov,...? Wenn Du VORHER die Audio Spur extrahierst mit xxxtowav (einfach mal googlen) und dann mit audacity bearbeitest, kannst Du dann im Movie make diese Spur dann wieder mit dem Video vereinen.  Ich mach das halt so, das ich das audio extra mit dem H2 aufnehme und dann dort wieder zusammenführe.  Ist einen versuch wert.

Rudi

Hallo Dschingis Kāne,
Losguidos hat ja technisch schon einiges dazu gesagt.
Hin und wieder greife ich auch zur Blockflöte.
http://www.youtube.com/watch?v=JA3VeJ6-5Ks

Ich versuche so trocken wie möglich aufzunehmen um
Hall etc. später hinzu zu fügen. Die Dynamik versuche
ich selbst zu erzeugen. Ich arbeite mit Abstand zum Mikro.
Es braucht etwas Erfahrung deshalb mein Rat immer wieder
aufnehmen und experimentieren.
Da ich in der Linux Welt zu hause bin kann ich Dir
kaum Rat geben.
Versuche doch mal Kdenlive. Eine mittlerweile gut ausgereifte
Schnittsoftware. Einfach zu bedienen und hat alles was Du
brauchst. Kennt h264, Mpeg2 (PAL, NTSC ,HDV) und AVCHD (HDV).
Für Windows User gibt es ein Virtual Box Image sowie
eine Live CD.
Effekte für Ton und Bild sind genügend vorhanden.

http://www.kdenlive.org/

Poltergeist

Vielen Dank für eure Tips.  :D
Ich werde wohl in der Tat demnächst mal ein paar mehr Aufnahmen mit Blasinstrumenten machen. Heute kam meine neue Tonette, weil die alte nix taugt, letzte Woche kam mein Gemshorn (von Susato, ein armes unschuldiges Abs musste dafür leider erlegt werden und sein Horn opfern), zwei 12-Loch-Plastikokarinas sind auf dem Weg zu mir, und vorgestern hab ich mich auch beim Forum von TheOcarinaNetwork angemeldet.
Immerhin habe ich mittlerweile begriffen, dass ich Monitorkopfhörer an mein Mischpültchen anschließen kann und somit währen des Aufnehmens die Klangqualität kontrollieren kann. Das hilft auch schon mal ordentlich und sollte wohl die meisten Probleme lösen helfen.
Im Prinzip hab ich jetzt auch kapiert, wie ich an mein Mischpult ein Effektgerät anschließen kann, um dann live die Effekte zu kontrollieren und ebenfalls live im Monitor zu hören. Nur ist mein einziges greifbares Effektgerät eins für Gitarre Ukulele. (Zoom G2.1u) Ob das wohl Sinn macht? Würde das Ganze natürlich zu einer Mono-Aufnahme machen. Aber wenn ich Solo spiele ist das ja sowieso so gut wie Mono, oder nicht?

WS64

#9
Nach meinem 1. (eigentlich 2., aber der erste wurde (noch) nicht veröffentlicht) Flötenversuch (siehe hier) kann ich nur sagen: Zoom H2 circa einen halben Meter weg von der Flöte, und loslegen. Hall (wie grundsätzlich so gut wie alle Effekte ausser vielleicht Verzerrer) werden später am Computer hinzugefügt.

Poltergeist

Danke, Wolfgang. Allerdings ist eine Bassblockflöte wohl noch mal etwas anderes, was den Klang angeht. Die ist doch nicht nur tiefer, sondern auch viel weicher im Klang und macht wahrscheinlich bedeutend weniger Ärger bei der Aufnahme als eine Sopranblockflöte oder eine hohe Okarina.
Für Hall und Klangverbesserung werde ich wahrscheinlich meinen Zoom auch nicht benutzen. Aber die Blockflöte einmal richtig schön fett durch einen Verzerrer zu jagen, das reizt mich schon!  :twisted: