Sattel klemmt

Begonnen von wwelti, 31. Jul 2007, 23:49:51

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wwelti

Hallo zusammen,

Mit der in Satteldorf neu erworbenen Ohana Sopran hab\' ich leider ein kleines Problem, das ich so noch nie erlebt habe:

Der Sattel klemmt!

Das Stimmen der Ukulele wird dabei ein bisschen zu einem Glücksspiel. Gut. Daß Uken mit direkten Mechaniken knifflig zu stimmen sind ist ja nix Neues. Aber hier ist es extrem. Manchmal wird die Saite regelrecht im Sattel festgehalten, um dann mit einem vernehmlichen Knacken weiterzurutschen.

Das wäre ja noch gar nicht das schlimmste. Ich bekomme die Uke trotzdem gestimmt. Aber wie es scheint \"kriechen\" die Saiten nach dem Stimmen noch ein bisschen weiter. Liegt wohl daran daß aufgrund des klemmenden Sattels immer leichte Unterschiede in der Saitenspannung zwischen links und rechts vom Sattel herrschen. Das Resultat: Nach einer Viertelstunde ist die Uke wieder verstimmt.

(Nein, es liegt nicht daran daß die Saiten sich noch dehnen... die sind wohl schon ein Weilchen auf der Uke drauf. Die C-Saite z.B. hat eine Tendenz sich nach oben zu verstimmen )

Nachdem ich die Uke nun den ganzen Tag über immer wieder neu nachgestimmt habe ist sie jetzt inzwischen HALBWEGS stabil... Mal sehen wie lange...

Nun ist die Saitenlage so wie sie ist schon ziemlich flach, so daß ich irgendwie Hemmungen habe am Sattel herumzufeilen. Ich denke ich werde es mal mit Graphit probieren, zweifle aber ein bißchen an der Wirksamkeit, da es wohl an den engen Schlitzen liegt.

Vielleicht solte ich auch einfach Worth Saiten auf die Uke spannen (es sind NylGut drauf), Worth ist schließlich dünner ;)

Viele Grüße
  Wilfried

Wiese

#1
Also das Problem mit den klemmenden Saiten hatte ich z.B bei der Uke-Solid, da werden die Saiten ja einmal um 90 Grad umgelenkt... und bei mir rutschten die nicht so richtig darüber...
Das gab zwar beim Stimmen Probleme, die ich aber gelöst habe, in dem ich nicht nur mit den Wirbeln, sondern auch durch drücken und ziehen der Seiten vor und hinter dem Sattel gestimmt habe. Danach war sie allerdings dann auch stimmstabil!

wwelti

Danke Wiese,

Den Uke-Solid hab ich auch, da kann ich Deine Beobachtung bestätigen. Genauso habe ich es auch gemacht. Bei der Ohana klappt das so aber scheinbar nicht auf Dauer!

Viele Grüße
  Wilfried

Mike von D

Aloha,

na das werde ich mal umgehend weiterleiten denn das darf nicht sein.
Das Problem ab Werk zu lösen sollte ja kein Problem sein, und ich weis wo ich das nächste mal besser hinschauen muss.
Ist zwar nur eine Kleinigkeit, aber eben ärgerlich, und vor allem was macht jemand der sich nicht so gut auskennt.

Maik

Uki-Zwucki

Hi!
Bin über dieses Thema gestolpert. - wwelti, wie ist die geschichte denn ausgegengen?

ich hab mir bei einer uke, mahalo, die sattelschlitze nachgesägt bzw. gefeilt.
einmal zu tief gesägt, die saite steckt im schlitz und liegt auch gleich am 1. bund auf. hab einstweilen einmal ein papier reingeklemmt, geht auch halbwegs.
ein kollege macht das mit aluminiumfolie, bzw. meinte er, es gibt einsätze aus dem violinbau zum einlegen.
ich mach mir beizeiten einen neuen sattel (speckstein?), weil der originale eh von werk aus schief gesägt ist.
grüße, thomasl

wwelti

Ich bin gerade auch mit Sätteln am experimentieren, Ergebnisse sind jedoch noch nicht spruchreif ... ;)

Mike von D

Dabei ist die Lösung sooooo einfach!

Aber das machen wir wenn wir uns sehen wenn du es bis dahin nicht hinbekommen hast!

maik

ʞ uoʌ sǝuuɐɥoɾ

Hui hui hui Maik, guckst du dir das bei meiner neuen dann auch an? Hab grad bestellt :)

Mike von D

Na klar, mache ich immer! ;)

Maik

wwelti

Maik: Das mit der sooooo einfachen Lösung würd mich jetzt aber doch interessieren...

Mike von D

Na feilen eben, und wenn nötig auch den Winkel der Kerbe dementsprechend anpassen.
Nur wenn man nicht die richtigen Feilen zur Hand hat sollte man damit sehr vorsichtig sein, denn zu groß dürfen die Schlitze auch nicht werden.
Und wenn die Saitenlage eh schon serh flach ist und du dich nicht traust da noch einwenig zu feilen warte bis wir uns das nächste Mal sehen und dann machen wir das schon. (die Zeit geht dann von deinem \"privat strumming Crashkurs ab)  :mrgreen:

Maik

wwelti

#11
Hi Maik,
Das Problem ist nicht das zu tief feilen. Das Problem ist daß das Feilen guter Sattelschlitze durchaus in die Kategorie \"Geheimwissenschaften\" fällt.

Man möchte nicht nur eine möglichst perfekte Saitenlage haben. Man möchte auch daß die Saiten nicht in den Schlitzen selbst schnarren (z.B. wenn die Schlitze zu breit sind). Das Schnarren in den Schlitzen ist manchmal nicht besonders \"deutlich\" und führt eher zu einer gewissen Klangänderung. Außerdem sollen die Saiten gut gleiten. Die meisten Sättel neigen zumindest ein kleines bisschen zum klemmen. Das merkt man gar nicht so direkt, aber wenn man mit einem GENAUEN Messgerät stimmt, fällt auf daß sich die Stimmung immer nur in kleinen Rucken (u.U. nur wenige Cent) verstellen lässt -- kein \"sanftes Gleiten\".

Noch besser wäre natürlich wenn der Sattel auch für verschieden dicke Saiten gut funktioniert, aber das ist wahrscheinlich illusorisch. Dumme Sache irgendwie, denn wenn man andere Saiten verwendet, kann es durchaus Probleme mit dem Sattel geben.

Ich kann mich nicht erinnern je einen wirklich perfekten Sattel gesehen zu haben. Der muß erst noch erfunden werden. Wenn Du mir einen Sattel zeigen kannst der wirklich in jeder Hinsicht perfekt ist hast Du meinen absoluten Respekt.

Ich muß noch darauf hinweisen daß die hier beschriebenen Beobachtungen recht subtil sind und den meisten Leuten wohl kaum auffallen. Man könnte dies durchaus als als Haarspalterei bezeichnen ;) Trotzdem interessieren mich auch hier die Details, wie immer ;) ...

Viele Grüße
  Wilfried

ʞ uoʌ sǝuuɐɥoɾ

Also ich hab auf meinem Git.... äh... 6-Saitigen Bass-Ukulele einen Sattel aus so nem Material, welches ein Art Schmiermittel eingearbeitet hat... Weiß nicht mehr wie das hieß... TremNut oder so ähnlich... klappt super! Weiß ja nicht obs sowas auch fuer Ukulelen gibt ... es gab da jedenfalls auch Rohlinge zum selber feilen...

Mike von D

Da frage ich mich gerade:
Hat ein Nullbund auch Nachteile?
Muss ja, sonst würde es ja jeder machen.
Man muss dann eben nur aufpassen wo die Mechaniken sitzen da ja keine Führung mehr da ist.

hmmm...???

Maik

wwelti

Danke für die Antworten. Tja, Da kann man noch schöne Experimente machen :)

Nullbund löst leider auch nicht alle Probleme. Irgendwie müssen ja die Saiten daran gehindert werden zur Seite abzuhauen. Also gibt es hinter dem Nullbund doch wieder irgendwas sattelartiges, und da kann\'s sowohl schnarren als auch klemmen. Meine Flea hat jedenfalls leider eine gewisse Schnarr-Tendenz. Nicht besonders stark. Aber vorhanden.

Viele Grüße
  Wilfried