Erfahrungsbericht: RISA Uke-Solid-Tenor (El.) und Ibanez DAG1 Verstärker

Begonnen von Volker, 07. Mai 2010, 20:40:17

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Volker

Ja, modern sollte es schon sein. Die RISA Solid ist eigentlich auf extrem zeitlos stylish getrimmt.
Mit Ausnahme der eingesetzten Stimmwirbel, die wirken geradezu altbacken und bilden einen Stilbruch.
Die wirken auf mich wie Standardteile, die auf X-Beliebigen Saiteninstrumenten eingesetzt werden.

susa

Nunja, ein Standardsystem hat auch Vorteile. Stimmwirbel von Kantelen, Zithern und Walddorfharfen weichen manchmal in den Maßen voneinander ab, so dass man dann immer wieder einen anderen Stimmschlüssel braucht. Meist sind das aber mm.

Vielleicht kann ja jemand dem Rigk einen konkreten \"Verbesserungsvorschlag\" machen ...

Volker

Zitat von: susaVielleicht kann ja jemand dem Rigk einen konkreten \"Verbesserungsvorschlag\" machen ...
Ja, vielleicht HEiDi, es war immerhin ihre Idee ... vielleicht mit Verweis auf unsere Diskussion.
Oder kennt hier jemand den RISA Rigk persönlich?
Zitat von: HEiDiDann könnte man den Solid ja eigentlich noch viel kompakter machen, indem man die
Wirbel einfach weglässt und durch kleine Adapter ersetzt, an die man dann eine Spezialkurbel ansetzt.

TwoLegPete

Zitat von: VolkerIch arbeite jetzt seid 4 Tagen mit der RISA. Es war eine kleine Umgewöhnung.
Rein gefühlsmäßig liegen die Saiten anders wie auf meiner Akustik Uke und in den ersten 2 Tagen schepperten die Saiten öfters an.
Das hat sich gebessert, ich greife etwas anders. Präziser?!?

die Saitenlage und Höhe der Bünde ist extrem flach, was das Teil sehr gut bespielbar macht - scheppern sollte da allerdings nichts.

Zitat von: VolkerDas Stimmen ist nicht einfach da die Vorrichtungen dafür extrem schwergängig sind.

Die Gängigkeit der Mechaniken kann man ja über die kleine Kreuzschlitzschraube regulieren. Ich ziehe die bei mir so stark an, daß sie die Stimmung gerade eben stabil halten. Dazu stell ich die erst mal ein bischen zu lose ein und zieh die Schrauben dann in sehr kleinen Schritten fester, bis die Stimmung gut hält. Daß die Risa schwer zu stimmen ist liegt meiner Meinung nach nicht an der Art der Mechaniken, sondern der Umlenkung.

Zitat von: VolkerDie oberste und die unterste Saite sind zu nahe am Rand wer mal richtig loslegt und die Töne hochziehen will sollte das besser nach innen machen

ich habe das mal mit meinen anderen Ukulelen verglichen, und denke daß das eigentlich dem Standard entspricht...

Zitat von: VolkerDer Klang, mhm tja. Auf jeden Fall einer Akustig unterlegen
Ich denke der ist auch stark vom Verstärker und dessen Einstellung abhängig.
Ein guter Verstärker bringt den bestimmt Ukiger hin als das was ich habe (Einmal Vox 15 Watt  Kofferverstärker und eine Ibanez Mini Blärre). Beide haben Kopfhörerausgänge

der elektrifizierte Klang ist im Wesentlichen vom Verstärker abhängig. Ich habe die mal an einen Vox AC30 (nicht den Amplug) und einen Orange (keine Ahnung welches Modell) gehängt und das Klang genauso gut wie eine deutlich teurere E-Gitarre. Ich habe noch so einen alten Schul-Mikrofonverstärker vom Flohmarkt und an dem klingt sie eigentlich auch gut, halt nicht besonders ukig...

Zitat von: VolkerIch finde den Preis von 219 bis 269 Euro allerdings viel zu hoch. Letztendlich ist es ein CNC gefrästes Stück Holz mit Tonhabnehmer, ein par Einlagen und 4 Saiten. Nicht mehr und nicht weniger. Das sie im Verteidigungsfall handlicher wie ein Baseballschläger ist sollte preislich eigentlich auch nicht so ins Gewicht fallen. Das war auch nicht der Kaufgrund.

ich kann mir schon vorstellen, daß Risa die Dinger deutlich billiger anbieten könnte, ohne draufzuzahlen... aber wenn es so einfach wäre etwas gleichwertiges in vergleichbarer Qualität gewinnbringend herzustellen, gäbe es sicherlich schon jemanden der das 10-20% billiger anbieten würde...

Zitat von: Volker@TwoLegPete
Du wolltest gerne meine Erfahrungen zum Ibanez DAG1 Verstärker.
Es ist eine kleine günstige Blärre mit Batterie und Netzteil und für den Preis \"29 Euro\" OK.
Ich nutze ihn und bereue es auch nicht, dass ich ihn gleich mitgekauft habe.
Er ist sehr leicht zu handhaben.
Einen Gürtelclip ist leider nicht daran und der Overdrive taugt nix
Ich denke aber man sollte auch nicht mehr erwarten.

ich hätte auch nicht viel von so einer Billigquäke erwartet... häng da mal eine Gibson ES-355 für 2500 Euro dran, die klingt dann auch scheisse...

Zitat von: VolkerIch werde mir früher oder später aber auch einen Vox AC30 Amplug Kopfhörerverstärker
besorgen. Der ist noch bequemer (Reinstöpslen und das war\'s) kostet aber auch mehr.

das ding is ganz gut zum Spaß haben... hat ein ganz gutes Soundspektrum von klar bis total verbrezelt... wenn man den Gain aufdreht rauscht das Teil deutlich, ber das is ja auch bei den großen so...

Als ich den Risa-Solid neu hatte, hat der mich auch nicht von den Socken gehauen. Aber nach mehr als zwei Jahren kann ich nur sagen es war eine sehr lohnenswerte Anschaffung, die viel zum Spaß am Ukeln beigetragen hat... Details könnte man sicherlich noch verbessern... und das Logo finde ich hässlich und zu groß... Aber im wesentlichen bin ich ein Risa-Solid Fan.

TwoLegPete

Zitat von: VolkerJa, modern sollte es schon sein. Die RISA Solid ist eigentlich auf extrem zeitlos stylish getrimmt.
Mit Ausnahme der eingesetzten Stimmwirbel, die wirken geradezu altbacken und bilden einen Stilbruch.
Die wirken auf mich wie Standardteile, die auf X-Beliebigen Saiteninstrumenten eingesetzt werden.

das sind die typischen, zeitlosen Ukulelen Tuner (Friction Tuner). Ich empfinde gerade andere Mechaniken ausser vielleicht Violin-Mechaniken (wie bei alten Martins) als Stilbruch bei Ukulelen. Ich kaufe jedenfalls keine Ukulelen mit übersetzten Gitarrenmechaniken, oder baue sie um, wenn\'s denn sein muss... ich habe noch keine Uke-style Friction Tuner auf x-beliebigen Instrumenten gesehen...

RISA

Nun sagt der RISA Rigk auch mal was  ;)

Die Direktmechaniken kommen leider völlig aus der Mode. Ich empfinde sie noch immer als den Klassiker, habe aber auch großes Verständnis, dass sie nicht bie jedem beliebt sind. Ich habe schon vor über 5 Jahren einen Prototypen mit übersetzten Mechaniken gebaut. Das Problem ist, dass die Mechaniken nicht gewinkelt sein dürfen, sondern Schaft und Verstellachse in einer Linie sein müssen. Damit kommen nur Banjomechaniken oder Pegheds in Frage, die beide sehr teuer sind. Wie auch immer, wir haben mittlerweile sehr gute und erschwingliche Mechniken gefunden und sind gerade dabei die Produktion umzustellen, d. h. die Uke-Solid-Concert gibt es bereits mit übersetzten Mechaniken (siehe unten: links Concert neu - rechts Sopran alt). Die Tenor-Version kommt im Spätsommer und die Sopran-Version im Herbst.



Zum Sound: Der ist sicherlich, wie bereits von Anderen hier erwähnt, sehr vom Verstärker abhängig. Mit einem akustischen Sound sollte man ihn sicherlich nicht vergleichen. Ist irgendwie so als würde ich mich beschweren, dass ein Motorrad unterlegen ist, weil es nur zwei Räder hat. Aber genau das ist auch hier der Vorteil. Er soll anders klingen! Scheppern ist ein Phänomen des Umsteigens auf ein elektrisches Instrument, da auch alle Spielumgenauigkeiten genadenlos verstärkt werden. Das sollte man positiv sehen, denn verstärktes Spiel verbessert die Technik.

Vielleicht noch etwas zum Preis. Das mit dem Brett mit Tonabnehmer gilt im wesentlichen auch für jede E-Gitarre, dennoch ist das Preisspektrum auch hier sehr hoch. Viele Dinge sind dem Brett nicht anzusehen, z. B. der Hohlschliff im Griffbrett, der die geringe Saitenlage ermöglicht oder das Kunststoff gekapselte Tonabnehmer-System, welches passiv etwa doppelt so viel Gain hat, wie z. B. ein aktiver Shadow JW1-UK oder auch der spezielle weiche Sattel, der einen sehr ausgeglichenen Sound und gleichmäßige Lautstärke garantiert oder das sehr teuere American Walnut mit seinen Perloid-Einlagen und letztendlich natürlich auch die europäische Produktionsstätte, die es nicht gerade billiger macht. Als der erste Uke-Solid 2002 auf den Markt kam, war der Preis 99 Euro ohne Tasche + 16 EUR für die Tasche, weil ich unbedingt unter 100 Euro bleiben wollte. Mit den oben genannten Verbesserungen liegt er jetzt bei 189 EUR, aber das sind die Verbesserungen auf jeden Fall wert.

TwoLegPete

Zitat von: RISADie Direktmechaniken kommen leider völlig aus der Mode.

das ist leider zu beobachten - und Mode ist auch das richtige Wort, meineserachtens.

Wegen mir soll man die übersetzten Mechaniken an Anfängerukulelen dranbauen, aber ich persönlich gehe Ukulelen mit Gitarrenmechaniken aus dem Weg. Mal abgesehen davon, daß sie die Ukulele aussehen lassen wie ein Kind von Alfred E. Neumann, stehen die Ohren bei vielen Griffen im Weg (Fdim, Fm, E7, G7...) und verschieben den Schwerpunkt Richtung Kopf. Und bei alle dem weiss ich auch gar nicht wozu die nötig sein sollten, mit guten Friction Pegs (Gotoh Deluxe, Grover) lässt sich butterweich und genau stimmen.

Zitat von: RISAIch habe schon vor über 5 Jahren einen Prototypen mit übersetzten Mechaniken gebaut. Das Problem ist, dass die Mechaniken nicht gewinkelt sein dürfen, sondern Schaft und Verstellachse in einer Linie sein müssen. Damit kommen nur Banjomechaniken oder Pegheds in Frage, die beide sehr teuer sind. Wie auch immer, wir haben mittlerweile sehr gute und erschwingliche Mechniken gefunden und sind gerade dabei die Produktion umzustellen, d. h. die Uke-Solid-Concert gibt es bereits mit übersetzten Mechaniken (siehe unten: links Concert neu - rechts Sopran alt).

was das stimmen der Solids schwierig zu Stimmen macht ist die Umlenkung, nicht die Tuning Pegs... die Mechaniken auf dem Foto finde ich - mit Verlaub - bratzig. Für mich Weiterentwicklung in die falsche Richtung....

Was Sound & Preis der Solids angeht, gehe ich vollkommen mit dir d\'accord. Gegen eine Preissenkung würde ich mich sicherlich nicht wehren, aber auch nur dann, wenn die Qualität die gleiche bleibt. Wie Rigk sagt, in den Solids steckt viel Liebe zum Detail, das ist eben nicht einfach aus \'nem Regalbrett ausgesägt, \'n Sattel drangepappt und Saiten draufgezogen. Man kann das ganze ja mal mit Gitarren vergleichen, die in Europa hergestellt werden. Selbst wenn diese Nachbauten 50 Jahre alter Modelle (also ohne Eigenentwicklung und Innovation) sind, haben die ihren Preis.

Ein paar Details könnte man am Solid auch sicherlich noch verfeinern...

z.B.

* ein ganz gerundeter Hals
* polierte und gerundete Führungen für die Saiten (Umlenkung)
* mehr Abstand von der Saite zur Decke (d.h. so eine Art abgesetztes Griffbrett)
* Buchse in den Endpin verlegen

steff

Ich spiele seit knapp einem Jahr eine Risa Uke-Solid-Tenor und bin SEHR zufrieden. Die Risa war meine erste Ukulele, bis dahin hatte ich \"nur\" Gitarren. Gerade wenn man von der Gitarre kommt ist die gute Spielbarkeit der solid-tenor sehr angenehm. Inzwischen spiele ich noch eine Kala-Jazz-Tenor und eine Kala-Travel-Soprano. Wenn mir meine Risa abhanden kommen oder hier der Blitz einschlagen sollte, würde ich nicht zögern mir genau die gleiche wieder zu bestellen - aber bitte wieder mit Friction-Tuner. Die übersetzten Mechaniken auf dem Foto \"links Concert neu\" sehen wirklich sehr \"wuchtig\" aus - eine gewisse Schwergängigkeit bei den Direkten ist für mich kein Problem, da, wie bereits oben erwähnt, nicht oft nachgestimmt werden muss. Mein Fazit: Sound, Spielbarkeit, Verarbeitung und Design überzeugen mich. Und wenn man dann noch spät abends spielen will und Rücksicht auf die Nachbarn nehmen muss/will ist die Risa uke-solid genau richtig.

Volker

Zitat von: RISANun sagt der RISA Rigk auch mal was  ;)
Der RISA Rigk, der gleiche wo ich vor 5 Wochen mit Ukulele in 10 Minuten angefangen habe was zu lernen?
http://www.youtube.com/watch?v=APYXhN8yUg0
Also wenn ja, ich wäre jetzt bei Ain\'t She Sweet - Banjo-Ukulele,
http://www.youtube.com/watch?v=hqHva06G4ew
an Stelle  4 minuten 59 sec angelangt - wobei ich beim Strumming den C als Baree Griff in dritten Bund nehme sonst klingt es auf der Uke irgendwie blöd - ein Banjo habe ich nicht ... übrigens bräuchte ich bald neuen Stoff :lol:  :lol: :mrgreen:
Zitat von: RISADie Direktmechaniken kommen leider völlig aus der Mode ... usw. usf.
Ja, ich hoffe du verträgst konstruktive Kritik? Wenn alle nur Ja sagen, mag das zwar einen wohlgefälligen Klang in deinen Ohren erzeugen aber es hilft dir schlußendlich keinen Millimeter weiter ... das Scheppern hatte ich übrigens nach knapp einer Woche schon weg ... bin einfach etwas geübter. 8)
Zitat von: RISAVielleicht noch etwas zum Preis. ... usw. usf.
OK, dazu habe ich nun wirklich nichts Schönes gesagt  :oops:  :oops: und ich tue Buße, wandle in Säcken und streue fürchterlich viel Asche über mein schändliches Haupt.  :? Vielleicht läst du es gelten, dass ich als totaler Neueinsteiger keine Ahnung von dem Ganzen habe.
Jetzt mach dir aber nicht zu viele Gedanken wegen meines Genöles deswegen. Ich habe sie gekauft und seid dem kann ich richtig in die Saiten reinhauen ohne irgend jemanden zu stören, selbst Nächts und das macht mich wirklich sehr zufrieden  :mrgreen: und bringt mich echt weiter. Zudem weis ich, dass es kein Provisorium mit der Risa Solid gekauft habe sondern etwas qualitativ ziemlich hochwertiges.
 
Gruss und tausend Dank für die Youtube Kurse. Die sind sehr motivierend und gut erklärt.

Volker

yodude

Hi, eine Frage an Rigk. Kann ich meine Solid Sopran mit den übersetzten Mechaniken nachrüsten??? :?

uke-nukem

Den Line 6 Pod Pocket gibt es derzeit für 85 Euro - das ist der Pod 2.0 in Taschenformat. Einen speziellen Mod für Piezo-Tonabnehmer gibt es zwar erst seit Pod Xt (gebraucht unter 100€), aber auch mit dem 2.0 lassen sich klasse Sounds schrauben. An einer ordentlichen Anlage oder besser einem Paar vernünftiger Monitore ist das eine gute Alternative zum Acoustic Amp (mein Setup - Xt an A7 - ziehe ich, zumindest zu Hause, jedem erdenklichen Amp vor).

Selber habe ich keine RISA Solid (spiele ohnehin erst seit kurzem Ukulele), aber das Instrument macht mich auf jeden Fall an.

Vllt. bin ich ja auf einem der nächsten Ukulelentreffen dabei und kann mal so ein Instrument anspielen - vorallem das Handling scheint ja speziell zu sein und nicht jeden anzusprechen.
Das Konzept (eine elektrische Solidbody Ukulele im Stil der Hohner Headless Serie mit lediglich einem Piezo) ist auf jeden Fall einzigartig und eben etwas anderes, als eine traditonelle Akustikuke mit Piezo oder eine E-Uke mit Magneten - entsprechend auch Sound und Feeling.

PS: Die wahrscheinlich geringe Auflage wird wohl auch etwas zum Preis beitragen.

Floyd Blue

Zitat von: uke-nukem...
PS: Die wahrscheinlich geringe Auflage wird wohl auch etwas zum Preis beitragen.

Die Auflage ist wahrscheinlich ziemlich hoch. Das Instrument ist sehr beliebt. Und das trägt auch zum Preis bei... ;)