alte? Brueko auf Ebay USA und Wiederherstellung allgemein

Begonnen von Mama Morgana, 31. Okt 2007, 14:30:58

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Mama Morgana

Hallo,

habe gerade dieses Instrument gefunden. Wie alt koennte die wohl sein? Was ist/war genau eine Brueko No. 3?

http://cgi.ebay.com/RARE-W-GERMANY-BRUKO-UKELE-HIGH-GRADE-preshion_W0QQitemZ200166880543QQcmdZViewItemQQssPageNameZRSS:B:SRCH:US:101

Mir ist klar, dass man nur von dem Foto etc. kein Urteil abgeben kann, moechte trotzdem in die Runde fragen was ihr denkt, ob die wohl nur noch zum Angucken ist?

Was ist generell von Instrumenten mit \"reparierten Rissen\" zu halten, worauf sollte man achten?

Es gibt hier auch immer wieder alte Uken von Regal, einem frueheren Hersteller aus Chicago, waere ja ein schoenes Souvenir, aber ich wuerde allgemein gerne mehr wissenn ueber alte Uken und erfolgreiche Wiederherstellung, d.h. Bespielbarkeit.

Gruesse aus Chicago.

Silvia

Mama Morgana

Ja, die brueko auf dem deutschen Ebay hab ich auch gesehen, hat leider nicht geklappt. Ich hoffe sie hat ein gutes Heim gefunden.

Danke fuer deine Expertise,

kann man grundsaetzlich sagen, wenn aeltere Instrumente, dann nur Massivholz, kein Laminat kaufen?  und

wenn Riss, dann nur oberflaechlich, nicht durch und durch? (Kann mir nicht vorstellen, dass man einen durchgehenden Riss ohne Klangverlust reparieren kann)

Sorry, habe echt keine Ahnung. Waere doch zu schoen so ein olles Ding zu haben und noch drauf spielen zu koennen.

gallier

Ich bin immer wieder begeistert wie gut Instrumentenbauer solche Risse reparieren können. Manchmal sieht man noch nicht einmal die Reparatur. Ein Klangunterschied wirst du auch nicht feststellen können, weil 1. du weisst ja garnicht wie die ukulele vorher geklungen hat und 2.wie  klingt eigentlich eine reparierte Ukulele? Dumpfer?  Greller? ich denke kaum das man einen Unterschied hört, und beim Boden sowieso nicht.
 Wenn sie in Deutschland angeboten würde, würde ich mitbieten. Optisch gefällt sie mir sehr gut.

Kerrlocher

Hallo Silvia,
ich habe die Brüko KF45 ersteigert. Ich habe die Auktion zwar schon länger gesehen, aber erst heute gemerkt, dass es eine KF45 ist. Ich bin Dir damit also zuvor gekommen und  biete Sie dir daher an, wenn Du möchtest. Ich habe 50,19 EUR inkl. Versand bezahlt. Wenn Du den Versand übernimmst kannst Du sie zu diesem Preis haben.
Bleibt doch alles in der Familie! :mrgreen:
Gruss, Peter

KeesvL

Lustig! "Dieses edle Modell" (Goschi), die KF45, ist dasselbe als meines! Ich bin froh, endlich die Typenbezeichnung zu kennen!

susa

Also, ich habe sogar gehört, dass Geiger ihr Instrument regelmäßig zum Geigenbauer bringen, weil die Dinger immer mal reißen. Und dann werden die kostenspielig repariert und halten dann noch ... naja, ihr wisst ja, wie alt die alten Italienergeigen so sind, und wie teuer. Ob das bei den deutschen Brükos in einigen hundert Jahren, falls es die Welt dann noch gibt, auch so ist?

Ukebass

#6
ZitatOb das bei den deutschen Brükos in einigen hundert Jahren, falls es die Welt dann noch gibt, auch so ist?

Das hängt auch davon ab, wie das Instrument behandelt wird. Die Brükos haben auf jeden Fall die Voraussetzungen für ein langes Leben. In der grundsätzlichen Haltbarkeit unterscheiden sie sich nicht von z.B. Geigen, da massive Hölzer immer mehr arbeiten als Gesperrtes und demzufolge auch einmal einen Riß bekommen können. Bei sachgerechter Reparatur ist anschließend nichts negatives am Klang festzustellen. Risse in Böden und Zargen wirken sich nur dann negativ aus, wenn durch das Arbeiten des Risses ein Geräusch  entsteht. Risse in der Decke sind schon problematischer, da sie, je nach Lage, das Klangverhalten doch wesentlich beeinflussen können. Je nach Art, muß die Decke geöffnet werden, was z.B. bei den Zupfinstrumenten wesentlich mehr Aufwand bedeutet als bei Streichinstrumenten.
Gruß Michael

Mama Morgana

Zitat von: KerrlocherHallo Silvia,
ich habe die Brüko KF45 ersteigert. Ich habe die Auktion zwar schon länger gesehen, aber erst heute gemerkt, dass es eine KF45 ist. Ich bin Dir damit also zuvor gekommen und  biete Sie dir daher an, wenn Du möchtest. Ich habe 50,19 EUR inkl. Versand bezahlt. Wenn Du den Versand übernimmst kannst Du sie zu diesem Preis haben.
Bleibt doch alles in der Familie! :mrgreen:
Gruss, Peter


Im Ernst?

 :lol:

Ich musste mir heute morgen schon \"Du hast doch Eine\" von meinem Mann als missglueckten Trostversuch anhoeren... :roll:

Schreib mir mal ne Email. (ist im Profil)
Bitte kein Scherz, bitte bitte.

Mama Morgana

Abgesehen von der neuen Wendung die dieser Tag zu nehmen scheint,

finde ich Eure Beitraege sehr interessant. Es gaebe hier in Chicago auch einen renomierten Geigenbauer. Der koennte dann ja vielleicht sowas machen, interessant interessant.

Instrumentenrestaurator (sagt man das so?) muss ein toller Beruf sein. Ukearzt sozusagen. Hmm Zu dumm dass ich schon im \"Werkunterricht\" in der Grundschule immer nur maximal eine 3- hatte. Wenn Peter es (hoffentlich) ernst meint koennte ich ja hier die lokale Bruekovertreterin werden und (nicht nur an Halloween) von Tuer zu Tuer laufen und spielen bis sie mir eine abkaufen. Schlecht spielen und dumm labern kann ich naemlich schon. Und Brueko scheint ja in den USA eine echte Raritaet zu sein.

Mal sehen was wird, sollte ich hier ein aelteres Instrument kaufen, lasse ich es euch wissen.

Ukebass

ZitatEs gaebe hier in Chicago auch einen renomierten Geigenbauer. Der koennte dann ja vielleicht sowas machen, interessant interessant.

Hallo Silvia,
bevor du dich auf das Abenteuer eines Kaufes einer beschädigten Uke wagst, solltest du dich bei dem Instrumentenbauer deines Vertrauens erst einmal über die aktuellen Preise erkundigen. Guter Instrumentenbau und die Reparatur von Instrumenten braucht Zeit und kostet demzufolge. Speziell bei einer Uke übersteigen die Reparaturkosten sehr schnell den Wert des Instrumentes. Es lohnt sich allemal, wenn das Instrument einem persönlich etwas bedeutet.
Gruß Michael

charangohabsburg

Zitat von: UKEBASSHallo Silvia,
bevor du dich auf das Abenteuer eines Kaufes einer beschädigten Uke wagst, solltest du dich bei dem Instrumentenbauer deines Vertrauens erst einmal über die aktuellen Preise erkundigen. Guter Instrumentenbau und die Reparatur von Instrumenten braucht Zeit und kostet demzufolge.

Guter Tipp von Ukebass. Ein gut reparierter, nicht allzu schlimmer Riss in der Decke einer Ukulele oder eines ähnlichen Instrumentes kostet meiner Erfahrung nach schnell einmal zwischen 40 - 70 Euro.

Aber ich habe an meinen eigenen Instrumenten auch schon selber (\"einfache\" ) Risse erfolgreich geflickt, mit einem geschickten \"holzigen Daumen\" hat man das in einer Stunde.  Mit \"einfach\" meine ich, dass der Riss nicht auseinander klafft, nicht sehr lang ist, und nicht ausgerechnet knapp am Steg vorbei geht. Denn in diesen Fällen kann es sich aufdrängen, den Riss von innen her zu verstärken, was die Sache komplizierter macht.

H a n s

#11
Die meisten \"Selbst Instrumenten Reparateure\" machen bei Rissen in der Decke immer den Fehler, daß sie versuchen den Riss zusammenzudrücken und anschließend zu fixieren.

Nur.... Warum entseht so ein Riss ??  

Weil aufgrund der Umgebungsbedingungen (zu trockene Aufbewahrung) und dem natürlichen Werkstoff Holz das Material schrumpft und somit eine zu große Spannung in der Decke auftritt, die dann zu dem Riss führt. Presst man nun diesen Riss wieder zusammen, dann hat man zwar eine fast unsichtbare Reparaturstelle, jedoch fehlt das Material ja immer noch und so tritt dann meist nach kurzer Zeit an anderer Stelle ein Riss auf. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Risse selten zweimal an der gleichen Stelle auftreten (sofern sie gut verleimt waren).

Es ist also besser, einen entstandenen Riss nicht zusammenzupressen, sondern auszufüllen, um das geschwundene Material zu ersetzen.
Die Reparaturstelle ist dann zwar sichtbar, aber die Spannungen sind weg und die Wahrscheinlichkeit, daß sich ein neuer Riss bildet ist relativ gering.

P.S. hier sind keine ß drin, da ja auch ein Schweizer mitliest  ;)
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

charangohabsburg

#12
@ Dudelhans: Dem kann ich beipflichten!

Mein Problem bei den von mir geflickten Rissen war allerdings jeweils, den Leim in den Riss zu kriegen! Ich hatte dann den Weissleim (Holzleim) ganz wenig mit Wasser verdünnt, hält prächtig.
Ich nehme an, dass die Ursache des Risses jeweils bei einer schlechten Holzqualität lag, oder dass die Instrumente vom vorherigen Besitzer unsorgfältig behandelt wurden :( (Druck oder Schlag auf die Decke, oder sogar Kampf-Klampfe :shock: ).

Edit:
@ Dudelhans: Danke für die Rücksichtnahme bezüglich der ß  :D  Ich kann sie gut lesen, aber zum Eintippen müsste ich jedesmal \"Alt-weiss-nicht-welche-Zahl\"-Gymnastik machen, und ich bin froh, wenn mir die Leser meiner Beiträge diese Unterlassung / meine Faulheit nicht übelnehmen ;)

H a n s

#13
Bei kleinen Rissen eignet sich ein handelsüblicher Cyanoacrylat Kleber mit hoher Fiskosität (Sekundenkleber) und einem speziell dafür verfügbaren Füller sehr gut. Man muss nur die Klebestelle sorgfältig mit Tesa o.ä. abkleben, da das Zeug dazu neigt, sich nicht nur in dem Riss, sondern auch unkontroliert drum herum auszubreiten. Anschliessend dann die Klebestelle mit einem Holz-Farbwachs (in der entsprechenden Holzfarbe) behandeln und die Reparaturstelle ist nahezu unsichtbar.

Übrigens sind alle Brücken meiner Schaepes mit so einem Kleber zusätzlich fixiert.
Lebe Deine Träume, als ein Leben lang nur zu träumen !!

Kerrlocher

Hallo Silvia,
in Deinem Profil steht bei Email \"Versteckt\", ich kann Dir keine Nachricht schicken. Aber das Angebot seht natürlich trotzdem! Ein Mann, ein Wort!  :mrgreen:
Schick Du mir einfach eine Nachricht, wie wir das abwickeln können.
Bis dann,
Peter