Tonabnehmer auf einer Brüko

Begonnen von Joper, 05. Sep 2010, 14:23:13

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Joper

Guten Tag zusammen!
Ich lase auch mal wieder von mir hören.
Inzwischen spiele ich mit dem Gedanken, meiner Uke einen Tonabnehmer zu verpassen.
Einen Passiv sollte er sein, einen guten Preamp habe ich schon vom Kontrabass (Headway EDB-1 - das neue Mekka der Möglichkeiten für akustische Instrumente) im Haus.
Problem dabei ist, das die Brüko-Brücke so gut sie ist, keine Stegeinlage hat, unter die die typischen Tonabnehmer befestigt werden.
Was gibt es denn für Tricks und Möglichkeiten, abgesehen vom Brüko-eigenen Tonabnehmer?
Eigentlich hätte ich gerne den hier geholt:
http://www.thomann.de/de/shadow_sh1110uk.htm

Gruß, Jo

Tiki

hi,
es gibt ja auch tonabnehmer, die du von innen an die decke kleben kannst. zusammen mit ner gurtpin-buchse ist das auch eine saubere lösung wie ich finde.

losguidos

hi joper,

wie tiki schon schagte, gibt\'s auch die klebe-variante (sind mikros) von akg z.b. recht preiswert und gut. die luxusvariante kommt als anclip-mikro von dpa und ist mit 460 euro eher was für profimusiker. die nahabnahme ist aber sicher das beste vom sound, wenn bewegungsfreiheit gerfragt ist.

vg

Floyd Blue

Tiki meinte wohl eher ein Piezoscheibchen, wenn er von der Variante spricht, das Teil in die Uke zu kleben. Dort macht ein Mikro nur Sinn, wenn man hören will, wie die Ukulele von innen klingt. Das AKG C 411 ist aber ein sehr gutes Mikrofon für die Aufklebmethode von außen, auf die Decke. Beim Anclip-Mikro hätte ich Bedenken, dass es beim Spielen behindert bzw. seltsame Klangeffekte gibt, wenn ich zwischen Einsprechöffnung und Schallloch herumfuchtele. Piezos gibt es auch in der Aufklebvaraiante für außen. Vorziehen würde ich immer, wenn es geht ein Mikrofon, weil man damit einen wirklich akustischen Klang hinbekommt (je nach Qualität des Mikros, mehr oder weniger). An zweiter Stelle steht bei mir persönlich das Piezoscheibchen und erst zuletzt die Stegeinlagen-Variante. Bei dem Piezoscheibchen bekommt man noch ein wenig \"Body\" mit abgenommen, beim Stegtoneinlagen-Tonabnehmer gibt es den unnatürlichsten Klang, hat dafür aber die wenigsten Problemen mit Rückkopplungen. Allerdings ist wie vieles im Leben auch der Klang Gemackssache.

Allerdings gibt es inzwischen auch Stege mit Einlagen von Brüko. Ob sich eine Umrüstung aber lohnt, sei dahingestellt.

UkeDude

#4
Zitat von: losguidosdie luxusvariante kommt als anclip-mikro von dpa und ist mit 460 euro eher was für profimusiker. die nahabnahme ist aber sicher das beste vom sound, wenn bewegungsfreiheit gerfragt ist.

vg

Das Teil stört doch ganz gewaltig beim spielen, kann ich mir vorstellen.  Also ich hab das Teil nicht, aber ich bin auf der Suche nach einer guten Microfon Lösung und die Befestigung sieht nicht sehr zuverlässig aus und ist einer einer ziemlich ungeeigneten Stelle angebracht.  Gibt es da ne Stelle in Deutschland wo man das mal testen könnte?

Ich hab jetzt in Groß Umstadt so nebenbei gesehen/gehört, das der Andreas David von den Lucky Leles eine Piezo/Microfon Lösung in einer Uke drinnen hat. Die hat sich eigentlich ganz gut angehört.

losguidos

hi ukedude,

du kannst es ja etwas anders drehen. auf dem produktfoto ist es in der tat etwas nah über schallloch. je weiter du mit einem mikro weggehst, desto natürlicher wird der klang. eine piezo wird immer unnatürlicher klingen. einen klangvergleich machst du am besten, wenn du zwei systeme direkt miteinander vergleichst. das ding ist superleicht und die klammer hält schon gut, da würde ich mir weniger sorgen machen und durch die nahabnahme mit einer superniere hast du auch wenig probleme mit rückkopplungen. das mirko könntest du (mit anderen befestigungen) natürlich auch an anderen instrumenten verwenden. dpa mikros gehören zu den besten die es gibt und sind dementsprechend teuer. ich denke mal die akg-klebelösung ist nicht so viel schlechter aber bedeutend billiger.

zum ausprobieren könntest du dir eins bei thomann bestellen und zurückschicken.

vg

UkeDude

Zitat von: losguidoshi ukedude,

du kannst es ja etwas anders drehen. auf dem produktfoto ist es in der tat etwas nah über schallloch. je weiter du mit einem mikro weggehst, desto natürlicher wird der klang. eine piezo wird immer unnatürlicher klingen. einen klangvergleich machst du am besten, wenn du zwei systeme direkt miteinander vergleichst. das ding ist superleicht und die klammer hält schon gut, da würde ich mir weniger sorgen machen und durch die nahabnahme mit einer superniere hast du auch wenig probleme mit rückkopplungen. das mirko könntest du (mit anderen befestigungen) natürlich auch an anderen instrumenten verwenden. dpa mikros gehören zu den besten die es gibt und sind dementsprechend teuer. ich denke mal die akg-klebelösung ist nicht so viel schlechter aber bedeutend billiger.

zum ausprobieren könntest du dir eins bei thomann bestellen und zurückschicken.

vg

Hi losguidos

Guter Hinweis danke.  Zum Vergleich könnte man wirklich beide Systeme sich beim T bestellen und das schlechtere wieder zurück gehen lassen.  Spar ich mal ein bisl und dann versuch ich das. Großer Vorteild er Klemm Variante wäre auch das man am Instrument nix Bohren/Sägen muss und sie dementsprechen für mehrere Uken benutzen kann.
Klebt man das AKG auf die Decke oder nach innen?

andreasdavid

#7
Zitat von: UkeDudeIch hab jetzt in Groß Umstadt so nebenbei gesehen/gehört, das der Andreas David von den Lucky Leles eine Piezo/Microfon Lösung in einer Uke drinnen hat. Die hat sich eigentlich ganz gut angehört.

Ich habe den Prototypen des AER Pick-ups AK 15 in der Ukulele, also eine Kombination von Piezos unter der Stegeinlage sowie ein \"Mikro\", was von innen an die Decke geklebt wird. Dazu hast man zwei Drehrädchen im Schalloch, mit einem regelt man die Lautstärke, mit dem anderen den Anteil des Mikros (um Feedback bei höheren Lautstärken in den Griff zu bekommen).
Es handelt sich aber meines Wissens nicht um ein \"echtes\" Mikro, sondern eine Art Kapsel mit einem Gel, das die gleichen akustischen Eigenschaften wie eine Membran haben soll.
Dieses \"Mikro\" ist also eher dazu da, dem Piezo etwas Wärme dazuzugeben - und das funktioniert super - aber perkussive Effekte auf dem vorderen Teil der Decke oder auf dem Griffbrett nimmt es leider nicht auf.
Wenn es aber nicht um Perkussion, sondern um Sound geht, ist das AK 15 ein sehr gutes System, das auch in der Praxis stressfrei funktioniert - was man von Clip-on Mics nicht sagen kann  ;)

Gruß,

Andreas

UliS

#8
Zitat von: andreasdavidIch habe den Prototypen des AER Pick-ups AK 15 in der Ukulele, also eine Kombination von Piezos unter der Stegeinlage sowie ein \"Mikro\", was von innen an die Decke geklebt wird. ...
Wenn man soetwas haben möchte, ist der Fishman Pro Blend auch eine gute Alternative:
http://www.fishman.com/products/details.asp?id=38
Wenn man handwerklich nicht so fit ist, sollte man den Einbau durch einen Gitarrenbauer vornehmen lassen.
Der Preis ist auch eher im \"gehobenen Bereich\" angesiedelt.

Zur Ursprungsfrage: Die Brüko Nr. 9 gibt es auch mit einem Steg mit Kunststoffeinlage. Siehe:
http://www.brüko.de/serienmodelle/neuner.html
Evtl. kannst Du Deine Ukulele bei Brüko umrüsten lassen?

MfG
Uli

andreasdavid

Zitat von: UliSWenn man soetwas haben möchte, ist der Fishman Pro Blend auch eine gute Alternative:
http://www.fishman.com/products/details.asp?id=38
Wenn man handwerklich nicht so fit ist, sollte man den Einbau durch einen Gitarrenbauer vornehmen lassen.
Der Preis ist auch eher im \"gehobenen Bereich\" angesiedelt.


Der Blender ist lediglich ein Vorverstärker, den man mit verschiedenen Signalen füttern kann - und ich möchte so etwas nicht in meiner Ukulelenzarge sehen...
Von Fishman gibt es meines Wissens keine Piezo/Mic-Kombination, in Ukulelen wird oft der Matrix verwendet (Piezo), Jake Shimabukuro hat diesen in seiner Kamaka. Ich persönlich finde den AK 15 deutlich besser durch das zumischbare Micro, daß den Piezosound etwas anwärmt. Aber auch hier sollte man den Einbau einem Gitarrenbauer oder den Leuten von AER überlassen.

Gruß

Andreas

losguidos

#10
Zitat von: UkeDudeKlebt man das AKG auf die Decke oder nach innen?

Das AKG C411 klebt man mit beigefügtem Klebekautschuk außen auf\'s Instrument und das läßt sich auch wieder rückstandslos entfernen. Alles was man nach innen klebt sind Tonabnehmer. Es ist ja auch logisch das die volle Resonanz/Klangspektrum außerhalb des Instruments entsteht und nicht innen.

Bei Bühnenanwendungen muß man allerdings immer Kompromisse schließen. Eine Kapsel mit Kugelcharakteristik klingt besser und natürlicher als eine Niere, oder Hyperniere, aber für die Bühne ist die Hyper/Superniere meist die beste Wahl um Rückkopplungen zu vermeiden. Die Miniaturisierung und der Clip geben einem dann die Möglichkeit, sich trotz Mikrofons noch zu bewegen. Mit keinem anderen System (außer mit großen Mikros) bekommst Du einen so natürlichen Sound hin. Man muß allerdings dazusagen, daß nicht jeder einen natürlichen Sound wünscht. Je nachdem welchen Verstärker, oder Effektgerät, man benutzt, hat man aber auch nachträglich noch genug Möglichkeiten den Klang zu verändern.

Den großen Vorteil von dem DPA Mikro sehe ich, neben dem Klang, eben in der Vielseitigkeit der Anwendung. Nicht nur für Zupf- und Streichinstrumente, sondern auch für Blechbläser, oder Percussion, Akordeon und vieles mehr, kann man das wunderbar einsetzen. Genaugenommen kann man ein gutes Mikro immer für fast alle Instrumente einsetzen. Wenn es spezielle Mikros für irgendetwas gibt, dann in der Regel nur, weil sie bei bestimmten Frequenzbereichen und Instrumenten bescheidene Ergebnisse bringen. Man formuliert es dann etwas charmanter indem man sagt, was damit besonders gut klingt ;)

Ich würde an Deiner stelle auch mal ganz vorbehaltlos beide ausprobieren. Du brauchst allerdings einen Verstärker mit Mikrofoneingang. Wenn nicht, kannst Du ja auch Aufnahmen über ein Interface machen und sie vergleichen.

VG

losguidos

hi ukedude,

ich hab\' gerade gesehen, daß es auch einige youtube videos zu mikrofonen gibt. hier ist ein ganz interessantes wo man einen pickup direkt mit dem 4099 vergleicht. die soundqualität bei youtube ist nicht die dollste, aber es zeigt ganz gut den unterschied im sound von einem pick-up und einem mikro. wenn man beides hat, kann man den sound natürlich auch mischen. von dpa gibt\'s noch dieses produktvideo zu dem mikro. man findet auch zahlreiche andere, aber etwas wirklich neues erfährt man da nicht. vom akg c411 gibt\'s leider nur amateur-videos... genug der werbung. ich bekomme leider nichts dafür  :lol:

vg

UkeDude

Danke, ich werd es mir das heut Abend mal ansehen.

Das AKG werd ich mir auf jedenfall mal vom T kommen lassen und sehen wie ich damit zurechtkomme und wie der Sound ist.

Joper

#13
Hallo Zusammen!

Danke für die zahlreichen Antworten! An ein Kontaktmikro habe ich in dem Fall wunderlicher Weise gar nicht gedacht, obwohl ich mich damit mit dem Kontrabass sehr lange beschäftigt habe.
Das AKG 411 kenne ich, und die Möglichkeit gefällt mir auch am besten, vor allem weil ich damit keine Abnehmung habe, der nur auf die Ukulele beschränkt ist, sondern das Instrument auch wechseln kann.
Die Lösungen von DPA sind für mich eher was für den Kontrabass, allerdings habe ich hier schon genug Geld in eine gute Abnehmung invesitert, mit der ich auch sehr zufrieden bin (Headway EDB-1 mit B-Band D1 System - ene Aktive Verstärlung mit 2 hintereinandergeschaltenen Preamps, die wenig WÜnsche offen lassen) :mrgreen:

Eine Veränderung des Ukulelenstegs ist nicht möglich. Die Lösung des Knochenleims ist an so einer dünnen Holzdecke zu heikel, das ist vermutlich auch Meister Pfieffer eine zu riskante OP.