Besuch beim Gitarrenbauer

[Guchot]

Morje zesamme
Im Forum kann man ja öfters mal nachlesen das der eine oder andere Probleme mit seiner Ukulele hat die er trotz aller guter Ratschläge nicht selbst in den Griff bekommt. Manch einer scheut dann den Gang zum Gitarrenbauer aufgrund der Kosten. Ich hab auch zu dieser Gruppe gehört Ich hatte 2 Ukulelen die mir massive Probleme verursacht haben und nachdem ich absolut nicht weiter kam damit, bin ich dann doch endlich zum Gitarrenbauer getapert... Die Kandidaten waren:

1.) Meine Kala Jazz

Probleme:
Ich wollte einen Gurtpin am Halsfuß haben, wollte den aber nicht selber bohren, da mir der Halsfuß zu dünn war und ich keine Standbohrmaschine habe.
Die Kala hat geschnarrt wie irre. Besonders auf den beiden tiefen Saiten, aber auch die E-Saite bei etwas härterem Anschlag [Edit:] Ein Problem hatte ich vergessen: Nach dem aufziehen von Aquila-Saiten mit umsponnener G und C Saite lies sich die Kala nicht mehr so einfach Stimmen, es war jeweils ein knacken zu hören wenn die Saite im Sattel von einer Windung auf die nächste umgesprungen ist[Edit off]

2.) Meine Bariton-Uke \"Leila\"

Probleme: Das Holz für den Korpus war scheinbar nicht richtig abgelagert, dadurch sind einige Risse entstanden. Auch das Grifbrett hat scheinbar noch gearbeitet, da einige Bundstäbchen sich gehoben haben. Außerdem war mir die Saitenlage noch nen Tick zu hoch. Ich hatte ernsthaft mit dem Gedanken gespielt den Korpus weg zu schlagen und an den hervorragenden Hals den CADzenklo für mich geschnitzt hat einen neuen dran zu bauen. Aber da ich wegen der Kala eh zum Gitarrenbauer wollte, konnte der auch mal nen Blick drauf werfen.

Was wurde gemacht?

Bei der Kala wurde natürlich der Gurtpin angebracht. Desweiteren wurden die Sattelschlitze bearbeitet, die Bünde abgerichtet, die Stegeinlage auf der einen Seite leicht angehoben und das Kabel vom Tonabnehmer zu den Kontrollen anders verlegt.

Bei Leila wurden 5 Risse im Korpus verleimt, vorsichtshalber sämtliche Bünde nachgeschlagen und abgerichtet. Weiterhin wurde der Sattel und die Stegeinlage abgefeilt und somit die Saitenlage niedriger.

Was hats gebracht?
Viel! Die Kala hängt sicher im Gurt und das schnarren ist fast komplett verschwunden. Lediglich wenn ich bewußt hart die E-Saite anspiele (so hart wie ich es normalerweise im Spiel nicht machen würde) schnarrt es noch ganz minimal. Stört mich nicht, da ich wie gesagt so hart nicht anschlage, aber selbst das will der Gitarrenbauer noch beseitigen wenn ich das nächste mal vorbei komme.

Bei Leila hat sich der Klang enorm verbessert, sei es weil der Korpus jetzt \"dicht\" ist oder weil die niedrigere Saitenlage mehr Druck auf den Steg bringt... keine Ahnung. Ist aber so Die Bespielbarkeit hat sich durch die niedrigere Saitenlage ebenfalls enorm verbessert.
Handicap: Es kann sein das die Prozedur noch mal gemacht werden muß, falls das Holz immer noch weiter arbeitet. Und noch eine Anmerkung: Die an Leila aufgetretenen Fehler, sind alle auf das Material zurück zu führen und nicht an meinen freundlichen Baumeister, der mir den Bausatz zusammengebaut hat.

Und was hat es nun gekostet?
Vorweg, das ganze hat 4 Wochen gedauert, war halt viel zu tun und dann war der Kollege auch noch ne Woche in Urlaub, was ihm von Herzen gegönnt sei Bezahlt habe ich für beide Ukulelen zusammen 70,- Euro. Für mich war es das Geld auf jeden Fall wert und wenn ich wieder mal ein Prolem habe... binsch direkt bei dem

Natürlich weiß ich nicht ob alle Gitarrenbauer zu diesem Preis arbeiten, aber mit dem Instrument vorbei gehen, mal drüber gucken lassen und sich nen Preisvorschlag geben lassen, kostet

Ne schöne Jrooß
Guido

[Earlyguard]

Das hört sich doch wirklich gut an! Glückwunsch zur richtigen Entscheidung!

[Bugle]

Hi Guido,

freut mich das Du die Probs beheben lassen konntest und die zwei Uken (besonders Leila :mrgreen: ) sich jetzt noch besser anhören bzw. spielen lassen! Poste doch mal die Kontaktdaten von dem Gitarrenbauer, könnte doch vielleicht von allgemeinem Interesse sein.

[Dieter]

wenn ich so was hab, schick ichs zu claus mohri

da mach ich mich nicht verrückt

[Guchot]

Hi Guido,

freut mich das Du die Probs beheben lassen konntest und die zwei Uken (besonders Leila :mrgreen: ) sich jetzt noch besser anhören bzw. spielen lassen! Poste doch mal die Kontaktdaten von dem Gitarrenbauer, könnte doch vielleicht von allgemeinem Interesse sein.

Ist ein ziemlich kleiner Laden in Köln-Weiß

http://www.bosch-guitars.de/

[gunmaker]

Das Instrument zum Fachmann zu bringen ist immer die beste Entscheidung.
Was hat der Gitarrenbauer aber bei der Kala Jazz (ich hab nämlich auch eine(die schnarrt aber nicht)) an den Sattelschlitzen genau gemacht. Normalerweise schnarren Saiten wenn die Sattelschlitze zu groß sind. Wurde etwa der komplette Sattel gewechselt, weil enger feilen geht wohl kaum.

[Guchot]

Hallo Gunmaker, nu siehste nu guck, Du hast mich auf ein Problem hingewiesen das ich in der obigen Aufzählung vergessen hatte. Ich hab vor kurzem auf die Kala Aquila Low-G Saiten aufgezogen, und zwar die mit der umsponnenen G und C Saite. Die liefen etwas eng in den Schlitzen. Beim Stimmen war dann immer so ein knacken zu hören, wenn die Saite von einer Windung auf die andere gesprungen ist. Da wurden die Schlitze etwas geweitet und bei allen der Winkel zur Kopfplatte hin etwas steiler gefeilt (würde ich jedenfalls laienhaft so ausdrücken). Es kann aber sein das beim nächsten Mal ein Knochensattel drauf kommt, wenn der Gitarrenbauer die E-Saite nicht ganz \"schnarrfrei\" kriegt. Ich glaub er fühlt sich da an seinem Stolz gepackt :mrgreen: Weil mich störts eigentlich nicht, da ich nicht wie ein Beserker anschlage.

[Guchot]

wenn ich so was hab, schick ichs zu claus mohri

da mach ich mich nicht verrückt

Ich schätze Herrn Mohri sehr und hatte ihm auch schon mal ne Anfrage geschickt zu einer irgendwann mal zu bauenden Ukulele Aber Reparaturen laße ich doch lieber vor Ort machen, wo ich bei Bedarf mal vorbeischauen und evtl. auftretende Fragen klären kann.