Warum hat man früher ein Plaktrum aus Filz verwendet?

Begonnen von Sir Roy, 17. Dez 2010, 02:59:56

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema. (13 Antworten, 3.132 Aufrufe)

Sir Roy

Hochinteressantes Thema, wie ich finde: In einigen meiner alten Koffer habe ich Filz Plektren gefunden.
Gott sei Dank auch bei meiner Martin Style 1, die wohl nur damit gespielt wurde. Keinerlei Kratzer oder Spielspuren auf treble side..
Die \"felt picks\", die man heute kaufen kann, sind in aller Regel ungeeignet. Entweder sind sie zu weich (oft sind es die \"lila-farbenen..) oder zu hart (weiß..). Mein Tip: Nicht kaufen, sind Schrott!



Früher waren sie meist aus grünem Filz ( in genau dem \"richtigen Härtegrad\" ), in spitzovaler oder achteckiger Facon:



In einem Notenblatt von 1928 habe ich folgenden Hinweis gefunden:

\"Use a felt pick to get the best results. Your fingers may be used, but the quality of tone produced is less beautyful. A felt pick properly used produces a tone very similar to a pipe organ.\"

Grüße aus der vintage Abteilung, Sir Roy

UkeDude

Bei meiner Flamingo Plastik Uke aus den Staaten war auch ein Filz dabei.  Die \"Bedienungsanleitung\" beschreibt auch was man damit zu machen hat. War also auch Serienmäßig dabei.  

Es gibt auch heute noch viele die diese Filz verwenden, es macht einfach ein anderes Soundbild aus.

jazzjaponique

Spannendes Thema, mit normalen Plektren komm ich gar nicht klar auch nicht nicht bei der Gitarre und meine Fingernägel sind leider nicht mehr zu gebrauchen.
Wäre schön vielleicht noch mal ein seitliches Foto  zu sehen, wegen der Dicke oder ne Massangabe oder ne Beschreibung des richtigen Härtegrades. Zu kaufen wird es die Dinger wohl nirgendwo mehr geben, oder?

Orgetorix

Ich habe so ein standart Filz Plaktrum bei mir rum liegen (ca. 1cm dick)
Die Ukulele klingt damit alerdings ziemlich dumpf.
Ich benutze das nur, wen mir die Finger vom Spielen weh tun ;)

UkeDude

Großer Vorteil und das hab ich letzte Woche wieder gesehen als wir auf dem Weihnachtsmarkt gespielt haben, von einem Filzplek ist, das man es draußen auch mit Handschuhen spielen kann. :)

Guchot

Also ich benutze auf keinem meiner Instrumente ein Plek. Mir fehlt dann einfach das Gefühl für die Saiten. Bei den Filzdingern ist es etwas besser als bei den harten, aber alles in allem nix für mich...

Caruso

Ich habe auch ein paar Mal mit Filzplektren herum experimentiert. Man kann damit einen eigenen Klang produzieren und die Filzplektren erzeugen, wie ich finde im Vergleich zu den Nylon-Plektren einen schöneren, harmonischeren, volleren Klang, wobei, wie Sir Roy schreibt, es natürlich auch auf die spezifische Art des Filz-Plektrums ankommt.
Letztlich trifft für mich aber auch das zu, was Guchot schreibt, nämlich dass das Gefühl für die Saiten fehlt. Alles in allem auch für mich nix.

wwelti

Ich persönlich würde die Benutzung eines Pleks als ziemlich einschränkend empfinden. Aber einen anderen Klang gibt\'s damit allemal. Wie allerdings der Klang einer Orgel damit zustandekommen soll, ist mir nicht ganz klar ;)

Wollfroeschin

Hallöchen,
also hier spielen alle Kinder mit Filzplektren. Habe letzte Woche mal ganz weiche Plastikplektren gekauft, die waren aber ratzfatz kaputt und die Kinder wollten lieber wieder mit den Filz dingern spielen. Ich habe einige Kinder die gar nicht mit den Fingern anschlagen können (noch nicht) das wird immer wieder geübt.  Meine eigenen Pänz spielen fast nur mit dem Fingernagel (solange welche vorhanden sind).

Ich finde das Filzplektrum gut, leider sind die ganz schön teuer...  aber egal... wat mut dat mut

Grüße us der Domstadt von der Fröschin

uke-nukem

Ich habe vor einiger Zeit die beiden Jim Dunlop Typen bestellt, braun (hart) und weiß (weich). Die Braunen sind eher unnütz, so hart, dass sie kaum charakteristisch klingen. Die Weißen finde ich ganz gut, \"Filzsound\" eben - spiele die nicht immer, ab manchmal schätze ich den Klang.

Ob Finger, Plek, Nagel etc. ist einerseits Geschmacksfrage, sollte aber auch hinsichtlich des Sounds getroffen werden. Mit dem Zeigefinger geschlagen (Nagel down, Fleisch up) empfinde ich als den \"Standard Uke Sound\", nur mit den Nägel, Up-Stroke also mit Daumennagel, klingt sehr laut und spitz, mit einem hartem Plektrum, laut, weniger spitz und sehr definiert - meiner Erfahrung nach.

Uhu

Ich habe Filzplektren, benutze sie aber selten, weil ich damit zu viele Nebengeräusche produziere. Die habe ich mal in Berlin gekauft, aber es war nicht bei Leleland. Andere Plektren nutze ich dann und wann, da ich diese von der Mandoline gewohnt bin. Aber am liebsten spiele ich ohne Plektrum.

Gruß vom Uhu

bruderflo

Die Plektren von Herdim (insbesondere die Gelben) mit der ganz weichen Seite gespielt gehen auch recht gut.

El_Adrenalid

Hmm, hab lange nicht mehr mit nem vernünftigen Filzplek gespielt (die handelsüblichen sind viel zu hart)

Allerdings waren sie früher auch in der BRD handelsüblich: Als ich in den 70ern meine Brüko bekam, war auch eins dabei. Und mein Rockabillykumpel kaufte seine in den 80ern mit Filzplec bei Musikmewes in BS.

Inwzischen hab ich mich so an das Spiel mit den Fingern gewöhnt, dass ich die Mögichkeiten den Zupfens und Wirbelns gar nicht mehr missen möchte.

doctor dick

#13
When I play with my fingers I use two or three fingers and my thump.
When I use a plectrum I use the jim dunlop 46 mm.
The differences:
The sound: with the plectrum more treble, with the fingers more low.
The effect: With the fingers more variation in playing because you play 3 or 4 \" plectrums\"  at the same time, with the plectrum you have one clean stroke wich is very nice to play fast strokes.
Conclusion for me:
It are just two different ways to play  :mrgreen:
THREE FRETS ARE ENOUGH FOR A HAPPY UKULELE LIFE