Keine Bundreinheit mehr nach Sattelkorrektur?

Begonnen von Tschebberwooky, 01. Jan 2011, 10:34:33

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Tschebberwooky

Hallo U-Teammitglieder!

Ich habe bei meiner Lanikai Tenor die Sattelschlitze um ca. 1 mm runtergesägt (die A-Saite musste ich sofort wieder zurückkorrigieren (Sekundenkleber), da sie wirklich total schief geklungen hat).

Nun zu meiner Frage:
Mir ist aufgefallen, dass bei den GCE-Saiten die Bundreinheit ab dem 2. Bundstäbchen nicht gegeben ist. Leider habe ich vor der Tuning
die Bundreinheit nicht getestet. Kann es sein, dass die Korrektur der Sattelschlitze die Bundreinheit so stark beeinflusst?
Wenn ich die G und C-Saite genau stimme, ist es notwendig dass ich die E und A-Saite ein wenig höher stimme um dann wohlklingende einfache Akkorde (C, G, F, A, Am usw.) raus zu bekommen.

Ich bin etwas verzweifelt und bereue die Korrektur ein wenig obwohl die Uke nun leichter zu spielen ist.

Was nun?
Korrektur rückgängig machen (Sekundenkleber, Epo-Harz)?

Ersuche dringend um Hilfe und eventuelle Tipps.

-Jens-

#1
Die Senkung der Schlitze des Sattels beeinflußt die Intonation schon etwas, aber nicht so stark, daß hinterher nichts mehr stimmt. Leider fehlt dir der Vergleich zu vorher (warum? ist die Ukulele neu?). Aber den gleichen Einfluß hat die Stegeinlage, daher erst einmal die Frage, wie groß ist der Abstand der Saiten zum Brett im 12. Bund? Ist die Stegeinlage gerade oder bereits kompensiert?
P.S. Klar ist die Intonation bei Korrektur der Saitenlage ein Thema, primär geht es allerdings um die Bespielbarkeit der Ukulele, wie etwa das Greifen des Bb-Dur Akkords z.B. (gcea - 3211 - Bb,D,F,Bb).

Tschebberwooky

Hallo Jens, danke für die Info.
Ja, die Ukulele ist neu (meine Erste) allerdings haben die Akkorde für mein durch jahrelangen Chorgesang geprägtes Gehör vor dem Tuning irgendwie \"reiner\" geklungen.

Der Abstand zum 12. Bund (Oberkante) zur Low G Saite (Mitte des Durchmessers) beträgt genau 3,5 mm. Sollte doch passen ne?

-Jens-

#3
Habe gerade 3 Uken nachgemessen, meine liegen zwischen 2 und 2,5 mm. Hab gerade Hans gefragt, der sagt, 3.5 mm wäre wohl auch ok. In dem Fall weiss ich dann auch nicht weiter, vielleicht weiss noch jemand anders Rat (außer das vielleicht der Saitensatz nichts taugt).

P.S. Der mm Unterschied am 12. Bund sind immerhin schon 2 mm am Steg. Wenn die Bünde gedrückt sind hat der Sattel eh keinen Einfluß mehr, es sei denn, er wäre so hoch, daß die Saitendehnung beieinflußt wäre. So gesehen könnte dann schon der Steg zu hoch sein. Zwecks der Bespielbarkeit und Intonation würde ich es wagen (ggf. sollte man einen Ersatzsteg oder was zum Unterlegen bereithalten ;) )

Tschebberwooky

#4
So, jetzt hauts mich grad vom Hocker!

Ich hab meine Uke grad neu gestimmt und siehe da, die Akkorde klingen deutlich besser. Seltsam.
Die Bundreinheit ist zwar noch immer nicht 100% gegeben, allerdings bezieht sich dich Bundunreinheit nun auf alle
Saiten gleichmässig, dh. die Akkorde klingen gut, obwohl die Einzelsaiten nicht bundrein sind.

Bespielbar ist sie auf jeden Fall, und schön langsam wirds eine Sucht bei mir die Ukulele \"made my day\". Jeden Abend vorm Schlafengehen eine Stunde üben und ukeln...total entspannend! Die Akkorde klingen immer besser, das Strumming wird auch einfacher, es klingt inzwischen das eine oder andere Liedchen schon recht passabel.

Und natürlich denke ich auch schon über die Anschaffung einer kleineren Concert-Uke nach....kann das das UAS sein?

-Jens-

Wäre möglich :D ich kann da aber keinen Arzt empfehlen.

wwelti

Hi Tschebberwooky!

Was für Saiten sind es denn? Irgendwelche dicken Nylonschnüre können manchmal von sich aus ganz schön daneben liegen. Wenn\'s Dir um gute Intonation geht, nimm Fluorcarbonsaiten.

Low-G kann auf einer für High-G eingestellten Uke auch daneben klingen, da die dicke LowG-Saite eher etwas mehr freischwingende Saitenlänge benötigt, um richtig zu intonieren.

Die Korrektur der Sattelschlitze hat schon deutliche Auswirkungen auf die Intonation, aber normalerweise eher zum Positiven hin...

Ansonsten... die Saitenlage ist nun niedriger... Falls Du von der hohen Saitenlage gewohnt warst, sehr fest zu greifen, könnte das auch ein Problem sein. Also schön locker greifen!

Noch viel Erfolg und Freude... das wird schon noch werden :)

Gruß
  Wilfried

Tschebberwooky

Danke Welti,

Ich habe Aquila Nylgut aufgezogen.
ist mir auch schon aufgefallen. Vor allem ist die Low-G Saite ja nicht so unter Spannung. Ich habe bemerkt, dass ich beim (zu festen) Drücken der Low-G Saite diese eher etwas nach oben Drücke, dadurch verzerrt sich natürlich der Ton. Nachdem ich nun versuche sauberer zu greifen, funzt  es ziemlich gut.

stephanHW

Hallo Tschebberwooky,

die wesentlichen Fehlerquellen hat Wilfried offensichtlich schon geklärt. Du hattest nicht erwähnt, ob du ein gutes und verlässliches Stimmgerät benutzt. Die temperierte Stimmung kann einen manchmal trotz geschulter Ohren verunsichern. Ist man erst mal verunsichert, ist manchmal alles wie verhext und will nicht stimmen. Je kleiner das Instrument, desto heikler verhält sich das nach meiner Erfahrung.

Bei Aquila-Saiten kann man selten auch mal eine `faule´, schlecht intonierende erwischen, die das Klangbild ruiniert.

Bezüglich der Stegeinlage würde ich auch vermuten, das du etwas tiefer gehen könntest. Zu bedenken wäre jedoch, das die umsponnene low-G Saite weiter ausschwingt, als eine high-G und bei beherzter Spielweise, auch aufgrund ihrer Oberfläche, eher auf den Bundstäbchen schnarrt. Bei low-G würde ich daher etwas konservativer zu Werke gehen, wenn man kein großes Problem mit der Intonation hat.
 
Und man gewinnt die wichtige Erkenntnis, das (anders als beim Chiropraktiker) bei der Ukulele vor der Behandlung eine gute Diagnose stattgefunden haben sollte.

Bezüglich UAS - Heilung wirst du hier vermutlich nicht finden, aber viel Verständnis und Mitgefühl.

Viel Spaß mit der Ukulele,    Stephan