Kopfhörer

Begonnen von losguidos, 02. Jan 2011, 17:00:29

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losguidos

Ich mache mal einen neuen Thread auf, um Guchots nicht zu kapern... ist die Fortsetzung von diesem hier.

@Jan: Mit Empfehlungen bin ich eigentlich eher vorsichtig, weil das wirklich eine Frage des persönlichen Geschmacks, des Einsatzzweckes, oder Musikstils sein kann. Je nach Anwendung (Studio, Monitor, oder Wohnzimmer) nimmt man auch unterschiedliche Bauweisen (offene, halboffene, oder geschlossene). Es kommt also darauf an, ob es eher um Klangbeurteilung (neutralität), um Isolation, oder um \'schönen Sound\' und Tragekomfort geht. Das beste ist wirklich verschiedene auszuprobieren und wenn Dir der T-Bone gefällt, spricht nix dagegen ihn auch weiterhin zu benutzen. Wenn\'s hilft kann ich Dir ein paar beliebte KH-Modelle nennen.

Von BeyerDynamic ist der DT-770, DT-880 und DT-990 populär. Die haben eine Bass- und Höhenanhebung (beim 990er sind die höhen schon recht spitz). Färben also eher in richtung schön. Der DT880pro ist der neutralste von den dreien und wird auch von vielen \'Tonis\' empfohlen. Auch der preiswertere DT-250 von Beyer ist für Aufnahmezwecke eine Überlegung wert. Der klingt nicht schön, aber wenn\'s darauf gut klingt, dann klingt\'s überall gut drauf :)

Von AKG ist der K271, der K240 und der K701 beliebt. Die der K271 ist \'mittig\' und kann auch mal etwas \'quäkig\' wirken. Soweit ich weiß dürfte der K701 neutraler sein.

Von Sennheiser habe ich von dem HD25 SP gutes gelesen. Der ist Einfach und robust. Zum Klang kann ich da nicht viel sagen. Der HD650 klingt zu schön um wahr zu sein. Also gut für\'s Wohnzimmer, aber weniger zur Klangbeurteilung einer Aufnahme geeignet.

Es gibt natürlich noch eine Menge anderer Marken und Modelle und wenn man 10 Leute fragt, welcher ihr Lieblings-KH ist bekommt man 11 Antworten :) Das ist also nur mein persönlicher Eindruck und über einige Modelle habe ich selber nur die Meinungen anderer (aber erfahrener Anwender) gelesen.

VG

Earlyguard

Also ich hab in den frühen 80ern den Sennheiser HD 414 geliebt!! Der hatte so austauschbare Ohrpolster, quitschgelb! :D

Jan

Danke schonmal!!
Mir geht es um Allrounder, man könnte auch eierlegende Wollmilchsäue sagen: zum Pianieren, zum Musikhören zu Hause und unterwegs (mir egal, wie man mit solchen Ungetümen auf dem Schädel aussieht) und zukünftig vielleicht auch zum Probehören aufgenommener Sachen.
Die Kopfhörer müssen also bequem sein, halboffen oder offen (denke ich mal) und halbwegs neutral im Klang ohne Monitore ersetzen können zu müssen. D.h. eine Prise Bassanhebung wäre nicht schlimm.
Die Kritiken des AKG 271 lesen sich sehr angenehm und preislich wäre das Modell noch gerade eben im Rahmen.

Das Problem des billigen T-Bone ist v.a. der mäßige Tragekomfort, bereits nach einer Stunde zwickt und drückt es auf den Löffeln...

Floyd Blue

Meinen Sennheiser HD414 aus den frühen 1980er Jahren benutze ich immer noch als Monitor, wenn ich übe. Einen AKG K 240 DF benutze ich seit etwas 1989 für Aufnahmezwecke, wenn ich etwas deutlich hören will (Nebengeräusche oder einzelne Instrumente). Der AKG klingt sehr neutral. Der Sennheiser klingt im Bassbereich etwas kräftiger, was für die Aufnahmen eher nicht geeignet ist. Er funktioniert aber bestens als Mikrofon, wenn man gerade nichts anderes parat hat und unbedingt seine musikalischen Ergüsse festhalten will.

Gemastert wird bei mir bei normaler Zimmerlautstärke mit JBL Control 1 (die alten), ohne Subwoofer. Kontrolliert wird über die Control 1 mit zugeschaltetem Subwoofer, dann mit dem AKG, dann über Ohrstöpsel am MP3-Player und schließlich über billige Schneider-HiFi-Boxen aus den 1980er Jahren.

Ich ziehe es vor, möglichst ohne Kopfhörer zu arbeiten.

losguidos

@ Jan: Klar... die eierlegende Wollmilchsau hätte ja jeder gerne  :)  ...und so Tips wie: \'Kauf dir einen Stax\' sind, außer für Leute bei denen Geld keine Rolle spielt, auch nicht sonderlich hilfreich.

Der Unterschiede im Tragekomfort ist beim AKG K271 und dem K701 wahrscheinlich nicht so groß (sind beide Ohrumschließend und relativ schwer) und beim K271, kann man im Sommer wenn\'s zu warm wird, ja auch die Velour-Polster benutzen (die wechselbaren Ohrpolster und die Kabelführung sind eigentlich Pluspunkte für den K271). Der K701 ist wohl etwas neutraler und hat durch seine offene Bauweise vielleicht eine etwas bessere Räumlichkeit, auch wenn ich von anderen gelesen habe, daß das Vorgängermodell K601 einen noch besseren Eindruck machte als der K701. Außerdem ist er ja knapp 50,- Euro teurer als der K271. Ich denke auch, daß der K271 sicher eine gute Wahl ist. Wenn\'s Dein Budget erlaubt, würde ich aber trotzdem den Vorteil des Internets nutzen und mir 2 Modelle kommen lassen, um sie zu vergleichen und einen wieder zurückschicken. Oder vielleicht mal in ein Fachgeschäft gehen und verschiedene ausprobieren.

Auf mich macht der Beyerdynamic DT880 mit seiner halboffenen Bauweise einen guten Eindruck. Ist leider mit ca. 240,- auch nicht gerade billig...

VG

Floyd Blue

@losguidos: Du schreibst dort: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=8707 von verschiedenen Polungen der Lautsprecher in Kopfhörern. Wie verhält es sich denn in den ganzen elektronischen Zwischenstufen (Vorverstärker, Verstärker, Filter...) mit den Phasenverschiebungen des Signals? Welchen Einfluss nehmen diese auf das Signal? Kann es da nicht sogar sinnvoll sein, den Kopfhörer sozusagen umzupolen?

losguidos

@ Floyd: Das ein absichtliches verpolen sinnvoll ist, kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Es ging auch nicht um die \'absolute Phase\' des Signals.

Ein umpolen bei verpolten KH-ern macht aber schon Sinn, ist jedoch nur wichtig, wenn man sich z.B. gleichzeitig auf dem Kopfhörer hört und dabei singt. Bei irgendeinem anderen Signal im KH ist die Polung nicht so wichtig. Auch reagieren Menschen da in der Regel unterschiedlich empfindlich drauf. Man sollte das also nicht überbewerten. Bei dreipoligen Klinken-Steckerm (unsymmetrischer Leitung) reicht es allerdings nicht, den Stecker umzupolen, sondern man muß wirklich die Kontakte an der Ohrmuschel (zum Lautsprecher-Magneten) umlöten. Das ist natürlich etwas aufwendiger. Früher (in den 70ern) gab es wohl auch mal 5-Polige Würfelstecker an Kophhörern. Die hatten den Vorteil das die Kopfhörerzuleitungen symmetrisch und zu jedem System getrennt geführt wurde und das \"Phasenproblem\" damit einfach zu lösen wäre, denn man bräuchte nur den Stecker umzudrehen. Hier ist nochmal das, was Klaus Heyne dazu schreibt:

Wie kann man die Polarität eines Kopfhörers prüfen?
Ich benutze einen 'Phase Clicker', ein aus zwei kleinen Metallboxen bestehendes Set, dessen eine Box akustisch einen Gleichstrom-Puls (Click)aussendet, und die zweite (Empfänger-)Box den Puls mittels eingebautem Mikro auf Polarität prüft, und entweder ein grünes oder rotes LED aufleuchten lässt.

Was ist die Lösung?

Wenn man einen Fall von Polaritäts-Umdrehung im Kopfhörer hat,
muss man Chirurgie am Element vornehmen, und die Lötstellen des (+) und (-) Kabels am Ein- und Ausgang der Spule am Kopfhörer ablöten, dann umgedreht wieder anlöten (an beiden Hörmuscheln muss dies gemacht werden!)

Die richtige Polung aller an der Aufnahme- und Wiedergabe-Kette beteiligten akustischen und elektrischen Komponenten sind Voraussetzung einer kreativen Session im Studio und korrektem Abmischen des Aufgenommenen hinterher. Keine Komponente dieser Kette ist so unverlässlich in ihrer Polung wie Kopfhörer.

...Es ging mir in meinem Beitrag nicht um \"absolute Phase\" (ein interessantes Thema, das aber mit meinem nichts zu tun hat) sondern, wie ich schrieb, um die Problematik, die entsteht, wenn \"Musik z e i t g l e i c h über Kopfhörer U N D Ohr gehört, und beurteilt werden muss.\"

Besonders langen Wellenlängen (Bässe) werden bei falscher Polung einer von zwei gleich-lauten Quellen, die beim Ohr zeitgleich ankommen, signifikant abgeschwächt (ganz abgesehen vom hohlen Klangbild eines mit solchen Kopfhörern arbeitenden Sängers.)

Auch ist für mich eine zweifache falsche Polung (was in der Tat die original Phase wieder herstellt) keine Lösung, denn man weiss meist nicht, welche Komponenten in der Kette für die Umdrehung verantwortlich sind.

Es kann auch sein, dass dieses Thema in diesem Forum fehl am Platze ist, denn das Problem ist auf die Aufnahmeseite der Aufnahme-Wiedergabekette, also lediglich für Toningenieure interessant.


VG

Floyd Blue

@losguidos: Danke für die Klärung, um was es Dir genau ging. Ich persönlich finde solche Themen überaus spannend, was aber nichts für das Forum zu bedeuten hat. Andererseits, warum nicht mal ein paar Ausflüge in die Tontechnik machen. Das könnte auch für die Leute mit einfachem Equipment und kleinem Geldbeutel interessant sein, wenn sie dadurch bessere Aufnahmen hinbekommen. Genug OT.

Eine Lösung zur Phasengleichheit von Mikrofon und Lautsprecher könnte auch darin bestehen, zumindest bei symmetrisch angeschlossenen Mikrofonen, genau dort die Phase zu drehen. Manche Mischpulte besitzen an den jeweiligen Eingängen solche Schalter. Das könnte aber wieder Probleme mit anderen Schallquellen nach sich ziehen.

Aber selbstverständlich wäre es am besten die chirugische Methode am Kopfhörer zu praktizieren.

Guchot

Obwohl ich keine Ahnung habe von was ihr redet, bin ich auch der Meinung das sowas ins Forum gehört und sehe da eigentlich kein OT drin ;)

gallier

Wodrauf man beim Kauf eines Kopfhörerers noch achten kann ist das am Kopfhörer selbst das Kabel eingesteckt ist. Bei den billigeren Modellen ist es meist fest montiert. Ich weiß nicht wie oft ich schon auf dem Kabel gestanden habe und dann aufstehen wollte. Dabei löst sich dann das Kabel aus der Steckverbindung. Wäre das nicht der Fall würde es jedesmal den Hörer vom Kopf oder den Kopf von den Schultern reissen. :) Meistens hält eine feste Verbindung  auch nicht sehr lange. Ideal wäre eine Magnetverbindung wie bei den Macbook Netzgeräten. Kennt vielleicht jemand einen Kopfhörer der soetwas hat?

wwelti

Also bei meinem ollen geschlossenen Sony-Kopfhörer (MDR-CD470) bin ich schon so oft mit dem Bürostuhl übers Kabel gerollt, daß ich aufgehört habe zu zählen. Ist schon deutlich mehr als 15 Jahre im Einsatz. Inzwischen fällt er so langsam generell auseinander, aber ich habe ihn ja auch täglich benutzt...

Ich würde keine Wissenschaft aus dem Kabelanschluß machen... Hauptsache dick genug und eine gut funktionierende Zugentlastung am Kopfhörer. Sollte ja alles machbar sein.