Grundeinkommen

Begonnen von susa, 03. Feb 2011, 16:45:23

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jazzjaponique

#15
self edited (kann auch ne Form von Humor sein, wenn schon zusammenhanglos zitieren , dann wenigstens ohne Zusammenhang)

Wenn ich das Gefühl hab alles ist besch.......... dann guck ich sowas hier und dann geht´s schon gleich wieder sehr viel besser:
http://www.youtube.com/watch?v=vIQUhSCjMeY

Gerade die arte Doku über die freeters und needs in Japan gesehen. Spannend zu sehen wie viel kreatives Potential darin steckt.

Ohrenblicker

Zitat von: jazzjaponiqueWer arbeiten kann, soll es verdammt noch mal tun und ansonsten gibt´s halt nix. Ein Tag ohne Arbeit ist ein Tag ohne Brot.

Dass Armut hierzulande nur von mangelndem Arbeitswillen herrührt, halte ich für eine unbewiesene These. Natürlich gibt es solche Fälle, aber auch die bekommen eine Grundversorgung, werden noch dazu mit oft sinnlose Maßnahmen beschäftigt oder erledigen 1-Euro-Jobs, was den Arbeitsmarkt kaputt macht und dem Steuerzahler allein durch den Verwaltungsaufwand Geld kostet. Eine interessante Dokumentation zu letzerem Thema kann ich euch da empfehlen:
Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=w6ioWWkDsyE
Teil 2: http://www.youtube.com/watch?v=g1ORBSuvrro
Teil 3: http://www.youtube.com/watch?v=MPVo_Gf-EkQ

Es gibt genausogut diejenigen, die mit ihrem regulären Job nicht über die Runden kommen und noch ein zwei Nebenjobs ergreifen müssen, um ihre Familie zu ernähren. Genauso, wie es Arbeitslose gibt, die sich ehrenamtlich engagieren, um eine Aufgabe zu haben, und trotzdem vom Staat durch Hartz4-Maßnahmen gegängelt werden.

Das ganze Hartz-4-System bringt für den Steuerzahler enorme Verwaltungskosten mit sich und der Nutzen ist umstritten.

Ob das Grundeinkommen eine Lösung ist, ist natürlich fraglich, aber den Ansatz finde ich interessant, weil es jeden Bürger gleich behandelt.
Klar ist aber auch:
Zitat von: wweltiIch muß ehrlich zugeben, daß ich es für sehr schwer halte die ökonomischen Auswirkungen von so etwas einzuschätzen. Die Vorstellung hat etwas, aber die Furcht davor, daß das Ganze nicht funktioniert, dürfte ziemlich groß sein.

Weshalb sowas auch wohl nicht so schnell umgesetzt werden wird. Die Auswirkungen sind einfach nicht einzuschätzen.

susa

Ich verfolge die Diskussionen interessiert und belese mich weiter. Dass es noch 300 Jahre dauert, bis sich hier was ändert, hoffe ich nicht, es wird wohl schneller gehen, denn wir stecken ja schon tief in der Krise, auch wenn viele Leute das noch nicht so richtigwahrnehmen (wollen). Die Auswirkungen dieser globalen universellen Krise sind auch noch nicht genau einzuschätzen...

Kugel

#18
Zitat von: jazzjaponiqueWer arbeiten kann, soll es verdammt noch mal tun und ansonsten gibt´s halt nix. Ein Tag ohne Arbeit ist ein Tag ohne Brot.

Und wo kommt der Rest her?
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!


Gruß Kugel

P.S.: Self edit
P.P.S.: Self self edit
P.P.P.S.: Self edit edit self edit  :shock:

Bm7

Zitat von: Kugel
Zitat von: jazzjaponiqueWer arbeiten kann, soll es verdammt noch mal tun und ansonsten gibt´s halt nix. Ein Tag ohne Arbeit ist ein Tag ohne Brot.

Und wo kommt der Rest her?
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!


Gruß Kugel

...

Die Frage ist vllt auch, was ist \"Arbeit\"? Nur solche Tätigkeit die Geld bringt?
Nützlich sollte sie doch aber auch sein? Notwendige Arbeiten gibt es viele. Werden die alle erledigt? Gibt es da immer Geld für? Wer bestimmt, was nützlich oder notwendig ist? Macht uns das was wir tun glücklich?


Grüße :-)

Cali

das Topic wird immer interessanter :)

@Susa: Du schreibst von der Krise.  

Ich würde die Krise wie folgt beschreiben:
Unser System,     freie, \"selbstregulierende\", (soziale oder nicht soziale) Marktwirtschaft
in Kombination mit der Globalisierung hat sehr kreative, wie auch teilweise unfaire Modelle hervorgebracht.
Jetzt stecken wir alle in diesem \"Ding\" fest. Viele sind zufrieden, viele sind unzufrieden, viele sind nur noch mit Konsum und Gier beschäftigt, andere sind psychisch zerbrochen und wieder (wenige) andere werden zu Aussteigern.

Die Krise ist für mich daher \"nur\" das Zeichen, dass diese Modelle nicht ewig so weiter funktionieren werden, da sich die Balance zwischen den Zufriedenen und den Unzufriedenen nicht mehr hält. So betrachtet ist die \"Krise\" in meinen Augen auch der erste Schritt zur Erkenntnis und vielleicht auch der erste Schritt zu einem besseren Miteinander, auch wenn es ziemlich blauäugig klingt, jetzt wenn ich meine eigenen Worte lese.


Zum Thema Hartz4 fällt mir eigentlich nur Folgendes ein:

Es ist schade, dass eine Gesellschaft nicht das Potential von Millionen von freien Arbeitskräften nutzt und stattdessen diesen ein \"Schweigegeld\" zahlt, damit diese ruhig bleiben und nicht in den Straßen marodieren, wie es in Ländern der Fall ist, in denen es keinerlei Arbeitslosenunterstützungen gibt.


Leider habe ich auch keine tolle Lösung im Kopf.  

Vielleicht würden verbesserte Verbraucherinformationen helfen. Z.B. eine Art Siegel für Produkte, die in der eigenen Region oder im eigenen Land entwickelt und hergestellt werden (und zwar ausschließlich und nicht nur das Zusammensetzen der letzten Teile, wie es beim \"Made in Germany\" der Fall ist).
Dann ein weiteres Siegel für faire Arbeitsbedingungen (Lohn, Arbeitszeiten, Mitarbeiterkinderbetreuung usw.) und vielleicht sogar eins für Produkte, die ohne übermäßigen Maschineneinsatz hergestellt wurden und dann nochmal eins für nachhaltige Firmen, die am Produktionsstandort investieren, die regionale Fußballteams sponsoren und sich auch sonst kulturell in der jeweiligen Gegend einbringen (Kunst, Konzerte etc.), anstelle nur den Produktionsstandort wie eine Zecke auszusaugen.


Ich gebe zu, es wären wirklich ein Haufen an Siegel, die da aufs Produkt drauf müssten, daher hoffe ich, dass jemanden etwas Besseres einfällt. Letztendlich entscheiden die Verbraucher, also wir, an der Kasse, was sich auf lange Frist durchsetzen wird.

Ich versuche seit einer Weile regional bzw. möglichst fair einzukaufen, wo ich die Informationen und die Möglichkeiten habe.

susa

Im Grunde genommen und um ehrlich zu sein, freut es mich doch, dass dieses Thema nicht einfach so weggewischt wurde.  :twisted:

ZitatDie Krise ist für mich daher \"nur\" das Zeichen, dass diese Modelle nicht ewig so weiter funktionieren werden

Cali, du sprichst mir aus dem Herzen...es gibt natürlich schon Hoffnung, denn ein \"Ende\" eines Systems ist ja auch immer ein Neuanfang eines neuen, vielleicht besseren. Der Übergang ist jedoch immer sehr schmerzvoll, vergleichbar etwa mit einer Geburt, die in sich ja auch eine Krise darstellt, jedoch in den meisten Fällen zu einem \"neuen Leben\" führt.

Cali

Ich bin aber kein Revolutionär oder Kommunist ;-) Nur dass man mich nicht falsch versteht.
Monopole und staatl. Kontrollen haben in der Vergangenheit auch nicht allzu gut funktioniert...

Auf der anderen Seite:  Wir sind mittlerweile vielleicht einfach zuviele Menschen in den jeweiligen Ländern bzw. insgesamt und einfach nicht dafür gemacht, friedlich und fair in einer derart großen Menge zusammenzuleben.  Wenn man sich die Länder ansieht, denen es in Europa derzeit besser geht, landet man immer wieder bei denen, die relativ dünn besiedelt sind wie Schweden, Finnland, Dänemark oder der Schweiz. Vielleicht funktioniert dort die regionale Ausrichtung besser und man kauft mehr aus der eigenden Gegend, wodurch sich diese halbwegs selbst versorgt und auch beschäftigt.