Stimmen mit Flageolett

Begonnen von Bonita, 19. Dez 2008, 18:47:44

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Bonita

Kann das jemand? Wie erzeugt man überhaupt einen Flageolett-Ton auf der Ukulele - ich habe da große Probleme.

wwelti

Ich muß offen zugeben -- ja, man kann Flageolett-Töne auf der Uke erzeugen, aber ich verwende sie nicht zum Stimmen. Sie sind halt auch nicht ganz so einfach zu erzeugen wie mit der Gitarre. Statt dessen stimme ich gerne \"doppelt gemoppelt\", d.h. ich vergleiche 1. und 2. Saite miteinander, wobei ich die 2. Saite im 5. Bund greife. Dann dasselbe nochmal, aber mit der 1. Saite im 7. Bund gegriffen, so daß sich eine Oktave ergibt. Ein ähnliches Spielchen lässt sich für die anderen Saitenpaare auch machen. So bekomme ich jedenfalls eine genauere Stimmung hin...

Viele Grüße
  Wilfried

moskeeto

#2
Flageolett bekomm ich auf der Ukulele nur im am 12. Bund hin (Finger leicht auf die Saiten überm Bund legen und beim Anschlagen/Zupfen schnell lösen).

Ich mach\'s wie Wilfried, jeweils mit mehreren Saiten gegechecken

Typische Verlgeiche:
offene A-Saite mit G-Saite im 2. Bund
offene G-Saite mit E-Saite im 3. Bund
offene E-Saite mit C-Saite im 4. Bund
offene C-Saite mit A-Saite im 3. Bund (Oktave)

offene A-Saite mit E-Saite im 5. Bund
offene G-Saite mit C-Saite im 7. Bund

Floyd Blue

So ähnlich wie Wilfried gehe ich auch vor. Das hat sich als zuverlässigste Methode für mich herausgestellt. Ich habe aber noch drei Griffe, mit denen ich die Stimmung kontrolliere: 1. C 0033, 2. D 2255 und E 9900. Die Zahlen sollen die Bünde darstellen, die ich greife. Da sollte ein schöner Klang bei herauskommen, möglichst ohne Schwebungen. Das sind dann Oktaven und Quinten.

Wie ein Flageolett erzeugt wird, hat zwischenzeitlich schon moskeeto geschrieben...

Gruß Ralf

MicroMue

Zitat von: floydblueSo ähnlich wie Wilfried gehe ich auch vor. Das hat sich als zuverlässigste Methode für mich herausgestellt. Ich habe aber noch drei Griffe, mit denen ich die Stimmung kontrolliere: 1. C 0033, 2. D 2255 und E 9900. Die Zahlen sollen die Bünde darstellen, die ich greife. Da sollte ein schöner Klang bei herauskommen, möglichst ohne Schwebungen. Das sind dann Oktaven und Quinten.
Gruß Ralf

Das ist ein guter Tip. Werd ich zukünftig auch verwenden.

Gruß

MikroMü

moskeeto

Zitat von: floydblueSo ähnlich wie Wilfried gehe ich auch vor. Das hat sich als zuverlässigste Methode für mich herausgestellt. Ich habe aber noch drei Griffe, mit denen ich die Stimmung kontrolliere: 1. C 0033, 2. D 2255 und E 9900. Da sollte ein schöner Klang bei herauskommen, möglichst ohne Schwebungen.
:D
Guter Tipp! Das ist sicherlich eine gute Methode (aber natürlich auch nur wenn die Uke bundrein ist...). Übrigens ist 9900 nicht E, sondern A (also als \"Powerchord\" )  aber darum geht\'s hier ja auch nicht.

Schönen Adventsgruß!

Floyd Blue

Zitat von: moskeetoGuter Tipp! Das ist sicherlich eine gute Methode (aber natürlich auch nur wenn die Uke bundrein ist...). Übrigens ist 9900 nicht E, sondern A (also als \"Powerchord\" )  aber darum geht\'s hier ja auch nicht.
Schönen Adventsgruß!

Danke, danke, Du hast natürlich recht, ich war da wohl in Gedanken auf der Bariton-Ukulele (um nicht das G-Wort zu gebrauchen).

Ich wünsche allen die dies lesen auch schöne Adventsgrüße.

Ralf

Gelli

Könnte mich jemand aufklären, was so ein Flage...-Ton ist? Vielen Dank :-)

wwelti

#8
Ehrlich gesagt, ich verwende die Methode vor allem auch bei nicht ganz bundreinen Ukulelen. Durch den Vergleich von Prime(= derselbe Ton auf beiden Saiten) und Oktave kann man die Verstimmung etwas gleichmäßiger verteilen, so daß sie nicht mehr negativ auffällt. Die drei Griffe von FloydBlue verwende ich nicht, da sie nur auf reine Quinten zwischen jeweils benachbarten Saiten ausgelegt sind. Das bringt mich persönlich nicht weiter als die Vergleiche zwischen Oktaven und Primen, dafür vergleiche ich zwischen ALLEN Saitenpaaren, nicht nur benachbarten:

Saite 1 mit Saite 2:   Prime: 2. Saite im 5. Bund greifen;  Oktave: 1. Saite im 7. Bund
Saite 1 mit Saite 3:   Prime: 3. Saite im 9. Bund (hier toleriere ich gewisse Abweichungen, die 3. Saite ist auf hohen Bünden oft problematisch), Oktave: 1. Saite im 3. Bund (das sollte genau stimmen!)
Saite 1 mit Saite 4:   Prime: 4. Saite 2. Bund (muß stimmen), Oktave: 1. Saite 10. Bund
Saite 2 mit Saite 3:   Prime: 3. Saite 4. Bund, Oktave: 2. Saite 8. Bund
Saite 2 mit Saite 4:   Prime: 2. Saite 3. Bund, Oktave: 4. Saite 9. Bund
Saite 3 mit Saite 4:   Prime: 3. Saite 7. Bund, Oktave: 4. Saite 5. Bund

Vor allem die Vergleiche mit relativ niedrigen Bundzahlen sollten gut klingen damit die Grundakkorde klappen. Hier muß man bei bundunreinen Ukulelen etwas abwägen und die Abweichungen \"verteilen\", dann hört sich die Sache eher nach einem Chorus-Effekt als nach böser Verstimmung an ;)

Natürlich spiele ich auch einfach mal ein paar Grundakkorde, man hört dann ja ob sie gut klingen...

Beim Stimmen einer Ukulele fange ich übrigens oft nur nach Gehör an, d.h. ich hole mir ein A, und stimme dann die Saiten erstmal einzeln (ohne Vergleich) so wie ich mir den richtigen Ton vorstelle. Ich hoffe daß das ein gutes Training ist ;) -- Dann wird erst mit ein paar Akkorden getestet wie sich das Ergebnis so anhört, und dann kommt manchmal leise grummelnd die Optimierung mit Saitenvergleichen :mrgreen:

Edit: Gelli, hab ich Dir das nicht schon mal erklärt? :mrgreen: -- Es gibt übrigens einen schönen Artikel dazu in der Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Flageolettton

Floyd Blue

Wilfried hat vollkommen recht: Meine \"Griffe\" funktionieren wirklich nur grob. Ich nehme die auch nur zur Endkontrolle der Stimmung. Ich schlage da übrigens alle vier Saiten gemeinsam an und nicht nur jeweils zwei benachbarte.

Instrumente, bei denen ich von vornherein weiß, dass sie nicht so ganz bundrein sind, müssen auch den 9900-Test nicht absolvieren.

Im Prinzip mache ich es sowieso wie Wilfried mit Primen und Oktaven. Kompromisse, bezüglich der Genauigkeit, muss ich auch immer eingehen. Manchmal stimme ich ein Instrument sogar speziell für ein Lied. Und so ein Chorus-Effekt kann ja auch sehr schön klingen (z. B. achtsaitige Ukulele, Mandoline etc.). Und jedes Instrument ist anders \"richtig\" zu stimmen. Aber das kriegt man im Laufe der Gewöhnung an das Instrument heraus.

Manchmal, wenn es wirklich nicht klappen will, nehme ich auch leise in mich hinein schimpfend :twisted: , einfach ein anderes Instrument (dabei habe ich noch gar nicht so viele Ukulelen, ich glaube ich brauche noch welche :mrgreen: ).

Für immer Punk

Ich nehme an, wir sind d'accord. Der Vorteil gegenüber dem Stimmgerät ist die schönere reine Stimmung, z.B. in A dur :)
 
Ich habe da aber noch eine Frage, die mir keine Ruhe lässt:
Warum ist eigentlich bei der Uke die Bundmarkierung im 10ten Bund, und nicht wie bei ihrer großen Schwester im 9ten?
Laut Artikel bei Wikipedia gibt es anscheinend jeweils bei 2/5 und 3/7 eigene Schwingungsknoten, bloß die große Sekunde klingt doch eigentlich nicht so  berauschend. Oder habe ich da was falsch verstanden?

FriendlyFred

#11
Wenn man eine große Stimmgabel hat, kann man auch damit stimmen:
Stimmgabel anschlagen und auf die Saite über dem entsprechenden Bund halten.
Also bei Stimmgabel in a ( 440 Hz ) bei A-Saite über den 12. Bund halten.
So lange an der Mechanik drehen, bis der Ton am lautesten ist.
Bei den anderen Saiten Stimmgabel jeweils über den Bund halten, wo ein a ist ( also bei D-Saite im 7. Bund etc. ).