Haltung linke Hand / stoße an Winkelmechanik

Begonnen von Hollow, 18. Mai 2022, 20:09:32

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Hollow

Hallo,

ich bin noch sehr neu hier, also bitte seid ein wenig rücksichtsvoll, auch wenn es die Frage sicher schon mal irgendwann gab:

Ich habe drei Ukulelen (Sopran, Konzert, Tenor). So weit, so gut. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie ich meine linke Hand bei der Sopran richtig halten soll bei manchen Akkorden.

Bei Akkorden, die etwas weiter weg sind vom Sattel (bspw. C-Akkord), ist es so, dass ich den unteren Teil des Zeigefingers in der Einkerbung der Ukulele einraste (also dort, wo der Sattel in die Kopfplatte übergeht). Das Problem: Bei "sattelnahen" Akkorden (z.B. E7 oder D) muss ich allerdings, um richtig greifen zu können, über diese Einkerbung hinausgehen und treffe damit mit dem Handrücken gegen die Winkelmechanik der A-Saite.

Das kann doch so nicht richtig sein, oder? Wie handhabt ihr das so?

Ich bedanke mich schonmal im Vorfeld für eure Hilfe. Danke!

Dedel

Wenn mich solche Fragen plagen, schau ich mir in der Regel Videos von Profis an. Hier ist ein schönes Beispiel, für die Haltung der linken Hand. (ab Sek. 45)
Vielleicht hilft Dir das Video deine Handhaltung noch ein wenig zu überarbeiten.

https://vimeo.com/502079801


Es gibt natürlich auch Ukulelenspieler, die die Handhaltung der klassischen Gitarre verwenden, also die Daumenkuppe hinten am Griffbrett anlegen.
Ich mach es aber auch so wie Du, da ich ohne Gurt spiele. Da würde mir sonst der Hals immer wegrutschen.

UkeDude

Hallo Hollow,

das ist normal, jeden falls bei mir. Aus dem Grund, gerade bei Sopran und Sopraninos, muss man  dann bei einigen Liedern & Akkorden  eine etwas andere Griffweise des Akkordes bzw Handstellung hernehmen. Also was ich meine, es gibt ja ein C-Dur mehrmals auf dem Griffbrett, und wenn das bei einem Lied vorkommt, dass man an die Mechaniken kommt und es stört, dann muss ich einen anderen C-Dur Akkord hernehmen. Oder, wenn das laufend so ist, dann ist die Uke nix für einen und man muss sich nach was anderes Umsehen. :D

TooOldForRockNRoll

#3
Was die Ausgestaltung der Kopfplatte und die Stellung der Mechaniken angeht gibt es natürlich von Ukulele zu Ukulele Unterschiede hinsichtlich des Abstands von Sattel zu den Mechaniken. Vielleicht hilft da mal ein Vergleich mit anderen Sopran-Ukulelen und du findest eine mit der du besser zurecht kommst.

Was das Greifen angeht gibt es verschiedene Arten die empfohlen oder angewendet werden. Viele haben kein Problem wenn der Hals nicht in der Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger aufliegt und der Daumen statt dessen hinten auf dem Hals oder im Anfangsbereich der Kopfplatte aufliegt. Das ist natürlich auch Übungssache so die Ukulele trotzdem sicher in Griff zu halten. Und es hängt auch davon ab inwieweit das Halten der Ukulele sonst noch durch z.B. den rechten Unterarm oder durch das Aufstützen des Korpus auf dem Oberschenkel unterstützt wird. Außerdem in welchem Winkel du sie hältst und wie kopflastig die Ukulele ist. Im Zweifelsfall kann vielleicht ein Gurt helfen damit du die Ukulele auch ohne Auflegen des Halses in dieser Kuhle sicher in Griff hast. Ich bin normalerweise kein großer Freund von Gurten, aber meine Koaloha Konzert mit relativ leichtem Koa-Korpus und gewinkelten Mechaniken ist z.B. ziemlich kopflastig. Da komme ich ohne den Gurt nicht zurecht weil der Hals durch das Gewicht von Mechaniken und Kopf tendenziell mehr nach unten zieht. Das Gegenhalten des Daumens ungefähr auf der Mitte des Halses hat nämlich schon Vorteile, z.B. dass Barrées leichter fallen weil der Daumen Gegendruck erzeugt. Oder dass die anderen Finger mehr Bewegungsfreiheit beim Greifen haben.

Music is my best friend

Hollow

#4
Danke für eure lieben Antworten.

@UkeDude: Nein, nach was anderem sehe ich mich definitiv nicht um. Ich habe in der Ukulele mein Instrument gefunden.

Die besagte Ukulele ist eine Sopran der Marke "Outdoor Ukulele". Sicherlich nicht das beste Pferd im Stall, das allerbiligste aber auch nicht. Ich wollte eine, die ich abends auch mal mit ans Lagerfeuer nehmen und nach ein paar Bier draußen vergessen kann, ohne dass was passiert. "Für gut" steht ohnehin noch ein weiterer Uke-Kauf ins Haus - eine Sopran soll es wieder werden, vielleicht eine Brüko, vielleicht auch eine Bugle, mal schauen.

Jedenfalls, ein Gurt kommt für mich an einer Sopran nicht in Frage. Meine Tenor und Konzert haben einen, da hat er auch seine Berechtigung. Ich habe mir jedes YT-Video zum Thema angesehen, aber ich kann weder die Tenor noch die Konzert ohne Gurt vernünftig halten, da schliddert mir beim Spielen immer der Hals nach unten. Meine (Plastik-)Sopran hingegen ist so leicht, da fällt das Halten nicht schwer.

Aber vielleicht ist das oben genannte Problem auch nur bei der Outdoor Ukulele so und die Aussparung ist bei anderen Modellen etwas größer, sodass ich die besagten Akkorde leichter greifen kann, ohne Angst haben zu müssen, mit dem Handrücken die A-Saite zu verstellen. :)