Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Thema gestartet von: Buhnenhuper am 24. Jul 2020, 12:01:46

Titel: Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Buhnenhuper am 24. Jul 2020, 12:01:46
Moin,

die Klos gibts in zwei Ausführungen Normal und Deluxe, die Deluxe hat andere Tuner, eine andere Bridge und wird mit besseren Saiten geliefert und hat einen Pickup. Der Preisunterschied ist 250 Euro.

Ob ich einen Pickup bei einer Reiseukulele überhaupt brauche und das sinnvoll ist, vor allem weil die auch in salzhaltiger Luft am Strand gespielt wird und das vielleicht nicht so toll für die Elektronik ist, ist ne andere Frage.

Andreas David hat beide in einem Video vorgestellt, die Deluxe klingt im Video nach meinem Geschmack besser, aber da sind ja auch die besseren Saiten drauf.

Leider gibts die Deluxe nicht ohne Pickup, jetzt stellt sich die schwierige Frage, ob ich die mit dem Pickup kaufe, obwohl ich den wahrscheinlich nicht brauche, weil der Sound besser zu sein scheint oder nicht.

Was meint ihr?

https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwjqrqXh0OXqAhWF-aQKHWAoCtEQwqsBMAB6BAgKEAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DlwxzcYwNqjA&usg=AOvVaw114IyGAo0DikP-UzuCchlp

Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Red am 24. Jul 2020, 22:00:39
Ich denke die Tuner sind nur Optik, Saiten lassen sich wechseln, also warum 250,- € mehr ausgeben für den Pickup, wenn man ihn nicht möchte?
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Buhnenhuper am 25. Jul 2020, 00:38:29
@Red

Ja, man kann aber auch noch warten bis die Full-Carbon lieferbar ist, die hat dann einen Hals komplett aus Carbon und kostet ohne Pickup 1000,— Euro. Was da jetzt der Vorteil ist, habe ich noch nicht herausgefunden.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 25. Jul 2020, 10:30:51
Vielleicht weil beim Holzgriffbrett theoretisch bei zuviel Trockenheit die Bundstäbchen überstehen könnten? Wobei nur ein Karbongriffbrett den Mehrpreis nicht rechtfertigen würde.
Bei soviel Aufpreis sind da bestimmt auch noch andere konstruktive Änderungen vorhanden. Vielleicht dass der Hals wie bei den Blackbird Ukulelen zusätzlich als Resonanzkörper dient? Frag doch mal beim Hersteller.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 25. Jul 2020, 10:35:53
Die DeLuxe hat übrigens auch noch einen über Halsstäbe verstellbaren Hals zusätzlich.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Knasterbax am 26. Jul 2020, 23:38:22
Ist die ketzerische Frage erlaubt, wozu es ein Carbon Instrument zu einem solchen Preis braucht, wenn es doch für knapp 100 € eine Enya Nova U zu kaufen gibt, die auch hier im Forum allenthalben Begeisterung ausgelöst hat?
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Buhnenhuper am 27. Jul 2020, 00:35:34
@Knasterbax

Ich hoffe ich kann die Frage in ein par Tagen positiv beantworten. Ich habe die normale Version bestellt.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Knasterbax am 27. Jul 2020, 08:34:55
Ich bin gespannt...  ;)
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 27. Jul 2020, 12:53:59
Zitat von: Knasterbax am 26. Jul 2020, 23:38:22

Ist die ketzerische Frage erlaubt, wozu es ein Carbon Instrument zu einem solchen Preis braucht, wenn es doch für knapp 100 € eine Enya Nova U zu kaufen gibt, die auch hier im Forum allenthalben Begeisterung ausgelöst hat?

Die zwei Instrumente sind nicht wirklich vergleichbar. Die Enya besteht im Gegensatz zur Klos zum Großteil aus Polycarbonat wie viele andere Plaste-Dinger auch, allerdings unter Beimischung von 20 % Karbonfasern. Im Vergleich zu anderen Plastikukulelen hat sie einen angenehmen Klang, ist aber auf der sehr hellen Seite und nicht sehr laut. Für den Spieler selbst würde sie vmtl. noch leiser wirken wenn sie nicht ein Schallloch in der Zarge hätte. Dann hat sie im Gegensatz zur Klos Plastik-Bundstäbchen, metallumwundene Saiten scheiden daher aus. Ich habe die Enya, für mich ist sie in der Preislage die beste Plastikukulele, und wegen der durch den Produktionsprozess bedingt immer gleich guten Saitenlage und Intonation ein sehr gutes Anfängerinstrument. Ob sie harten klimatischen Belastungen tatsächlich standhält könnte ich jetzt allerdings nicht sagen, da fehlt mir die Erfahrung. Die Klos, die ich mal kurz anspielen durfte, klang deutlich voller und besser, der haptische Eindruck war für mich auch deutlich größer in Richtung "wertiges Instrument", unabhängig vom Preis.

Genauso ketzerisch wäre es zu fragen warum jemand eine teure hawaiische Koa-Ukulele kauft wo es doch für ein Zehntel des Preises Ukulelen gibt die genauso sauber intonieren und durch gute Saitenlage genauso leicht spielbar sind. 😉

Ich bin ebenfalls gespannt auf Buhnenhupers Erfahrungen.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Buhnenhuper am 28. Jul 2020, 02:15:49
Also warum ich die bestellt habe ist einfach gesagt, weil ich eben viel Outdoor z.B am Strand in salzhaltiger, feuchter Luft spiele und häufig mit dem Wohnmobil (Hitze/Kälte) reise. Eine hochwertige Holzukulele hätte ich mir natürlich lieber zugelegt, vielleicht eine Maestro, aber die würde ja wohl sehr leiden und dafür ist die mir dann zu teuer. Die Klos ist eben Kompromiss, ich hoffe ein Guter.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Buhnenhuper am 28. Jul 2020, 19:01:58
Gerade ausgepackt und leider sind deutliche Kratzer im Finish auf der Zarge.


Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Knasterbax am 29. Jul 2020, 00:13:59
Seeeeeeehr ärgerlich...  >:(
Bei dem Preis sollte das retour gehen.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 29. Jul 2020, 09:31:02
Ärgerlich dass sie dann nicht als B-Ware angeboten wurde. Da du sie ja eh u.a. im Outdoor-Bereich strapazieren möchtest und sie den einen oder anderen weiteren Kratzer bekommen wird könntest du statt einer Retoure vielleicht einen angemessenen Rabatt aushandeln.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Buhnenhuper am 30. Jul 2020, 17:23:10
Also der Kratzer wurde schlecht Kaschiert, darüber wurde nachträglich Harz, Lack oder was auch immer geschmiert. Das passt auch zum Gesamteindruck. Jedenfalls hat Andreas das geregelt, ich habe einen angemessenen Rabatt bekommen.

Die Verarbeitung ist insgesamt typisch Amerikanisch: Fehler sind verzeihlich, wenn sie die Funktion nicht beeinträchtigen und wenn man sie nicht sieht.
Ein Japaner würde so was nicht abliefern und jetzt meine ich nicht nur den kleinen Kratzer, sondern Harzreste im inneren, die nicht entfernt  wurden und vor allem offensichtlich auch eine relativ laisez faire Carbonverarbeitung, die zwar vielleicht funktional ist, aber eben auch kein Beispiel dafür liefert, dass sie die Technik im Griff haben oder es eben vielleicht egal finden. - Immerhin sind da ja ehrlich genug klar zu zeigen, was sie abliefern, da ja nur ein klares finish drauf ist und man so zumindest die äussere  Struktur sieht.  Bei farbig lackierten Instrumenten würde man Pfusch nicht sehen.

Also wenn das jetzt ein Auto wäre, dann wär das eben ein Amipickup. -Funktioniert in jedem Gelände, ist Leistungsstark, stabil, aber eben kein Porsche.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 30. Jul 2020, 17:45:11
Ähnliche Erfahrungen machte ich mal mit einer extra für mich in den USA bestellten Magic Fluke mit Holzgriffbrett. Da hatten wir uns auch auf einen angemessenen Rabatt geeignet. Vielleicht liegt es daran dass es sich um kleine, aber schnell gewachsene Hersteller und nicht um Einmann-Werkstätten oder große Betriebe mit langer Tradition handelt.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Buhnenhuper am 30. Jul 2020, 18:03:15
Ja, Amerikanisch ist häufig eben eigentlich Mexikanisch, was jetzt nicht bedeutet, dass ich was gegen Mexikaner hätte - Ganz im Gegenteil!




Zum subjektiven Klangeindruck:

1. Sie ist deutlich lauter als die Enya und meine Montecito.
2. Sie ist Bundrein, Flagolet im 12. sind Akkurat

Also sie klingt irgendwie,
ansonsten sage ich jetzt erstmal nichts weiter, weil ich erstmal neue Saiten einspielen will und ich vielleicht auch nicht gut genug spiele um das Beste rauszuholen.

Zur Haptik: Also sie liegt gut in der Hand, zwar etwas rutschig, aber das kriegt man schon gehändelt, wenn man sich daran gewöhnt hat. Auf dem Griffbrett ist reichlich Platz, wie in einem amerikanischen Pickup eben, man muss nicht gerade filigran spielen, sondern kann/muss auch mal richtig reinhauen.
Der Sattelknochen nervt, weil die grobschlächtige Ecke sich in meine Hand bohrt, aber was solls, kriege ich da eben auch noch ne Schwiele.

Was aber eigentlich gar nicht geht, ist die Saitenlage, eben hoch wie das Fahrwerk eines Pickups. Sieht so aus als wenn ich die zum Luthier bringen muss,

der kann vielleicht auch gleich die Tuner wechseln, falls sich herausstellt, dass die Saiten sich ständig wegen der Tuner und nicht wegen der Saiten verstimmen. Ansonsten sind die Tuner anscheinend übersetzt und das bedeutet ja eigentlich das weniger an der Seilwinde gekurbelt werden muss, aber manchmal schiesst man übers Ziel hinaus - daran gewöhnt man sich aber sicherlich.

Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Knasterbax am 31. Jul 2020, 01:41:23
Den Sattel kriegt man ja sicher ein bisschen bequemer gefeilt; ich kenne das mit spitzen Ecken einer Brücke, da habe ich oft auch mal kurz die Nagelfeile angesetzt.

Was mich nachdenklich stimmt, ist Deine Aussage bezüglich der Saitenlage und Bundreinheit. Wenn sie jetzt, mit der zu hohen Saitenlage, bundrein ist, wird sie das nicht mehr sein, wenn du die Saitenlage an Sattel und Stegeinlage tiefer legst oder -legen lässt.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 31. Jul 2020, 09:08:43
Zitat von: Knasterbax am 31. Jul 2020, 01:41:23
Den Sattel kriegt man ja sicher ein bisschen bequemer gefeilt; ich kenne das mit spitzen Ecken einer Brücke, da habe ich oft auch mal kurz die Nagelfeile angesetzt.

Was mich nachdenklich stimmt, ist Deine Aussage bezüglich der Saitenlage und Bundreinheit. Wenn sie jetzt, mit der zu hohen Saitenlage, bundrein ist, wird sie das nicht mehr sein, wenn du die Saitenlage an Sattel und Stegeinlage tiefer legst oder -legen lässt.

Ich habe gerade versucht den Satz des Pythagoras anzuwenden und hoffe, dass meine Berechnung richtig ist. Schule ist 'ne Weile her.

Wenn die Saitenlage im 12. Bund um 1 mm verringert werden soll müsste die Stegeinlage um 2 mm heruntergefeilt werden. Eine Mensur von 40 cm würde sich dadurch um einen Wert im Bereich von 0,005 mm verkürzen. Falls sich das auf die Bundreinheit auswirken sollte könnte ein Luthier dies bestimmt mit der Stegeinlage etwas kompensieren, z.B. oben Richtung Schalloch die Einlage etwas abschrägen.
Titel: Antw:Klos Carbon Tenor
Beitrag von: Buhnenhuper am 31. Jul 2020, 09:45:20
Die Saitenlage ist mir gerade im 1. Bund etwas zu hoch, allerdings sind die Originalsaiten auch dicker und härter als die braunen Worth. Vielleicht erledigt sich das ganze, wenn ich die Worth draufziehe, weil die sowieso irgendwie ,,weicher" sind.
Mit der A Saite habe ich ein anderes Problemchen, die ist näher am Griffbrettrand als die G Saite, so dass die mir manchmal vom Griffbrett rutscht, wenn ich slide oder etwas seitlich Zug nach unten ausübe, das liegt natürlich auch an meiner schlechten Spieltechnik.
Ausserdem habe ich auf der Fender eine dicke Nylonsaite, als A Saite - irgendwie habe ich mich dran gewöhnt, dass die oberen 3 Saiten weich und relativ dünn sind und A Saite relativ dick und hart.

MfG
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