Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: Herbstwolf am 17. Jan 2017, 19:57:05

Titel: Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Herbstwolf am 17. Jan 2017, 19:57:05
So, wie in meiner Vorstellung angedroht, hab ich natürlich jede Menge Fragen an die Fachleute, Profis und ambitionierten Amateure.
Wenn man ein Instrument lernt, am besten noch autodidaktisch, eignet man sich ja immer so seine persönliche Komfortzone ein, wie man sich wohl fühlt. Das ist oft, nicht immer, aber oft, totaler Murks der da am Ende raus kommt, aber man fühlt sich wenigstens wohl damit.
Ich lerne über Yousician, ist vielleicht bekannt, stelle ich aber auf Nachfrage auch gern mal vor.
Jetzt wird da in den ersten Lektionen eigentlich nur mit Daumen gepickt, jedenfalls wird es in Videos so gezeigt. In späteren Kapiteln, wenn man sich seine gemütliche Daumen- Pick- Komfortzone eingerichtet hat, erklären sie einem "alternatives picken" mit dem Rest der Hand. Da haut es mich gerade noch total raus.

Ich bin jetzt natürlich nicht völlig gaga, natürlich ist mir klar, das man bei Mehrstimmigkeit in der Melodie auch andere Finger benutzt, aber wie spielt ihr Melodie? Nur Daumen? Alle Finger? Ist es überhaupt möglich, Achtel, Sechzehntel zu spielen, wenn man nur einen Finger benutzt, und wie macht das der Gitarrist, der benutzt ja auch nur EIN Plek, und nicht vier?  Muss ich nochmal von vorn beginnen, aber diesmal richtig?

Vielen lieben Dank für eure Antworten, ich bin sehr gespannt
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: olenizole am 17. Jan 2017, 20:11:43
Mit irgendwas muss man ja anfangen. Also warum nicht mit dem Daumen.
Stück für Stück kommen neue Dinge dazu. Manchmal fällt es einem leicht und manchmal muss man ein bisschen kämpfen.

Geh mit der Geschwindigkeit ganz runter, dass du für jeden Finger genug Zeit zum Nachdenken hast und ihn rechtzeitig findest, wenn er dran ist. Schön sauber und ordentlich, einer nach dem anderen. Und wenn es in Zeitlupe klappt, kannst du nach und nach das Tempo steigern.

Übrigens benutzen nicht alle Gitarristen nur ein Plektrum. Manche zupfen auch mit den Fingern. Oder sie tragen künstliche Fingernägel und haben im Prinzip tatsächlich an jedem Finger ein Plektrum.
Mit ein bisschen Übung sind aber Achtel und Sechzehntel auch mit dem Daumen oder mit dem Plektrum zu schaffen. Man muss nur langsam anfangen und das Tempo ganz allmählich anziehen.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: snoopy am 17. Jan 2017, 20:17:14
Hallo, am besten verwendet man wohl Daumen, Zeige-, Mittel- und Ringfinger.
Meistens lasse ich aber den Ringfinger weg.
Könnte daher kommen, dass ich bei Lied Begleitung gern Travis-Picking mache und daher die Kombination Daumen-Zeige-Mittelfinger mehr geübt ist.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Tuke am 17. Jan 2017, 20:24:44
Mike kann das gut erklären, z.B. so:
https://youtu.be/r39ebDrQbw0

Viel Spaß
TT
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: wwelti am 18. Jan 2017, 02:29:46
Das Schöne an der Ukulele ist, daß es viele verschiedene Methoden gibt, sie zu spielen. Letztendlich gibt es auch keine festen Konventionen, was man "darf" und was nicht. Wichtig ist daß es Spaß macht, optimalerweise auch langfristig. Möglich ist jedenfalls vieles. Schau Dir Virtuosen wie z.B. James Hill, John King, usw. an...

Ich empfehle aber, alle Finger von Anfang an zu trainieren, nicht nur den Daumen, und bitte auch nicht den Ringfinger weglassen. Denn sonst haben die Finger, die man erst auslässt, nachher einen so großen "Trainingsrückstand", daß es einfach keinen Spaß macht, sie noch sinnvoll ins Spiel zu bringen. Nur der kleine Finger der rechten Hand wird üblicherweise nicht genutzt, er ist halt auch in der Regel deutlich kürzer als die anderen.

Es gibt einige "Unarten", die man sich angewöhnen kann, und die für manche Arten zu spielen vielleicht sogar als normal angesehen werden. Zum Beispiel, den kleinen Finger auf die Schalldecke aufzusetzen. Ich rate davon ab, da es die Beweglichkeit der rechten Hand einschränkt.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: kmklw am 18. Jan 2017, 12:27:08
Wie schon gesagt wurde, gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten wie es wohl Spieler/innen gibt und was für den einen unabdingbares Muss ist, ist für den anderen allenfalls eine Option oder vielleicht sogar nicht empfehlenswert.

Ich bediene mich auch gerne der Fingerpicking-Technik, lege häufig sogar den kleinen Finger auf der Decke ab. Dies hilft mir bei der Orientierung beim "Blind-Spielen". Manchmal lege ich auch den Handballen auf dem Steg ab, was beim Travis-Picking sehr hilfreich ist.  Da ich die rechte Hand beim Zupfen rund mache - so, als hielte ich einen Tennisball in der Hand, sind die Fingerspitzen sowohl der langen als auch der kurzen Finger auf einer Ebene. Da lässt es sich auch mit dem kleinen Finger gut zupfen. Da die Ukulele nur vier Saiten hat, braucht man das ja eigentlich nicht.
Ab und zu halte ich aber ein Plektrum zwischen Daumen und Zeigefinger, dann benutze ich eben auch den kleinen Finger zum Zupfen. Dann kann man wunderbar verschiedene Techniken mixen.

Spiele ich Melodien mit dem Plektrum nutze ich meistens - je nach Tempo und Notenwerten - den Wechselschlag. Mit dem Daumen spiele ich in der Regel bloß, wenn die Stücke nicht allzu schnell sind. Sonst wechsle ich Daumen und Zeigefinger, bzw. Zeige- und Mittelfinger ab. Normalerweise spiele ich dann alle Noten auf den Zählzeiten mit dem Daumen, alle Noten auf den +zeiten mit dem Zeigefinger. Das gibt mir eine gewisse rhythmische Sicherheit. Bei kürzeren Notenwerten passe ich dann entsprechend an.

Ich sag mal: jeder wie es ihm nutzt. Viel Spaß beim Ausprobieren.

Gruß Michael
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Andreas Fischer am 18. Jan 2017, 13:08:18
Zitat von: Herbstwolf am 17. Jan 2017, 19:57:05

Ich lerne über Yousician, ist vielleicht bekannt, stelle ich aber auf Nachfrage auch gern mal vor.
Würde mich interessieren.
Habe gerade versucht mich da anzumelden aber es nahm keine meiner mailcdressen an.
Gibts nur ne Testversion und später kostet es etwas oder gibt es ausser Premium auch eine kostenlose Version. Und falls ja, was kostet es?
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Herbstwolf am 18. Jan 2017, 13:35:21
Vielen Dank für die Antworten bisher, ich bin ganz begeistert vom Travis Picking, das werde ich wohl mal verstärkt und langsam als Training anfangen
Zitat von: Andreas Fischer am 18. Jan 2017, 13:08:18
Zitat von: Herbstwolf am 17. Jan 2017, 19:57:05

Ich lerne über Yousician, ist vielleicht bekannt, stelle ich aber auf Nachfrage auch gern mal vor.
Würde mich interessieren.
Habe gerade versucht mich da anzumelden aber es nahm keine meiner mailcdressen an.
Gibts nur ne Testversion und später kostet es etwas oder gibt es ausser Premium auch eine kostenlose Version. Und falls ja, was kostet es?
Angemeldet hab ich mich da über Facebook, das war relativ unkomliziert. Es gibt das Programm in drei Varianten. Premium kostet 9,99€ im Monat und umfasst jederzeit vollen Zugang zu allen Songs und Trainingseinheiten, die Möglichkeit, eigene Lieder zu basteln usw. ABER der Beitrag wird jährlich abgebucht, also 119€ sind auf einem Schlag weg. Für einen Monatsbeitrag gibts das auch, der liegt dann bei knapp 30€, was ich dann schon ganz schön happig finde.
Ich nutze das ganze frei ohne Kosten, das Programm zeigt einem ab und an dann Werbung für sich, man hat 30 Minuten Zugriff auf die Trainingseinheiten und kriegt in der Zeit Feedback, es zeigt einem in der Zeit dann falsche Töne an. Man hat nach den 30 Minuten Feedback aber auch weiterhin Zugriff auf die Songs, die man schon frei geschaltet hat, aber hat halt kein Feedback mehr.

Ich war lange hin und her gerissen, 9,99 ist ok, ein Musiklehrer kostet deutlich mehr (Ich koste mit meinen Trompetenjungs ja schon mehr,und ich muss nicht mal von leben). Aber was ist, wenn ich irgendwann sage, das ich doch nicht so die Lust hab, dann ist der Jahresbeitrag futsch.
Und mir als Anfänger reichen gerade die 30 Minuten Einheiten, gerade zu Anfang ist das schon hart, sich länger auf Bewegungen zu konzentrieren,die ungewohnt und fremd sind. Ich bleibe bei der freien Variante und nutze parallel dazu Bücher
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: cascadian am 18. Jan 2017, 15:00:47
Ich habe auch mit yousician angefangen, bin jetzt sowohl in picking als auch strumming in level 4, also noch nicht sehr weit.

Ich finde es ist eine schöne Ergänzung/Abwechslung zum sonstigen üben, aber mir ehrlich gesagt die 120€ nicht wert. Für 10€/Monat würde ich vielleicht nachdenken es ein paar Monate zu machen, 20 pro Monat ist es mir auch nicht wert. Die Feedback funktion ist ganz schön, aber nicht 100% zuverlässig, und ich habe das Gefühl dass ich beim freien Lernen mit hilfe von youtube einerseits und rumprobieren andererseits mehr lerne.

Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Herbstwolf am 18. Jan 2017, 15:11:51
Zitat von: cascadian am 18. Jan 2017, 15:00:47
Ich habe auch mit yousician angefangen, bin jetzt sowohl in picking als auch strumming in level 4, also noch nicht sehr weit.

Ich finde es ist eine schöne Ergänzung/Abwechslung zum sonstigen üben, aber mir ehrlich gesagt die 120€ nicht wert. Für 10€/Monat würde ich vielleicht nachdenken es ein paar Monate zu machen, 20 pro Monat ist es mir auch nicht wert. Die Feedback funktion ist ganz schön, aber nicht 100% zuverlässig, und ich habe das Gefühl dass ich beim freien Lernen mit hilfe von youtube einerseits und rumprobieren andererseits mehr lerne.


Benutzt du das über Tablet oder PC? Ich benutze das am PC mit einem ganz guten Headset und das läuft eigentlich.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: cascadian am 18. Jan 2017, 15:45:25
Tablet, wusste garnicht, dass es auch eine Desktop version gibt, werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Herbstwolf am 18. Jan 2017, 15:48:28
Ich hab das auch auf dem Handy,aber selbst im WLAN ist das manchmal eine Katastrophe, das stimmt wohl
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: ukemouse am 18. Jan 2017, 15:54:18
Zitat von: Herbstwolf am 17. Jan 2017, 19:57:05
Ist es überhaupt möglich, Achtel, Sechzehntel zu spielen, wenn man nur einen Finger benutzt, und wie macht das der Gitarrist, der benutzt ja auch nur EIN Plek, und nicht vier?  Muss ich nochmal von vorn beginnen, aber diesmal richtig?

Mit einem Plek geht das schon sechzehntel zu spielen, auch blizteschnell......machen Mandolinenspieler ja auch. Das Geheimnis ist da der Wechselschlag. Aber mit Daumen wird das wohl eher nix. Das nur zur Info, du hast gefragt.  ;D
Ich würde bei Uke auch von Anfang an alle Finger trainieren.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Herbstwolf am 18. Jan 2017, 17:09:35
Ich hab jetzt auch nochmal von vorn angefangen. Macht ja auch Sinn, wenn jede Saite einem Finger zugeordnet ist, spielt es sich ja auch viel geschmeidiger, als wenn ich vorher mit Daumen noch die Saiten suchen muss
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: wwelti am 18. Jan 2017, 17:48:18
Herbstwolf: Auch das würde ich unterlassen. Jede Saite einem Finger zuzuordnen ist zwar verlockend, aber langfristig nicht zielführend. Die Technik der rechten Hand wird umso anspruchsvoller, je fortgeschrittener man ist. Ich muß da mal Samantha Muir erwähnen, sie vermittelt mit ihren Heften eine sehr gute Technik für die rechte Hand.

Im Prinzip ist es ganz einfach: Man versucht zu vermeiden, daß in schneller Folge hintereinander gespielte Töne mit demselben Finger gezupft werden. Beim Daumen kann man am ehesten Ausnahmen machen, da der Daumen der stärkste Finger ist.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Herbstwolf am 18. Jan 2017, 19:16:47
Aber es kann ja sicher nicht schaden, wenn man mit jedem Finger, egal wie man es letztendlich macht, sicher ist, was man tut,oder?
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: wwelti am 18. Jan 2017, 21:06:16
Was soll ich dazu sagen? Es gibt nun mal verschiedene Arten zu spielen. Wenn man immer ganz sicher sein will, welchen Finger der rechten Hand man benutzen möchte, spielt man z.B. nur mit dem Daumen. Es gab sogar Virtuosen die das so gemacht haben, z.B. Herb Otha. Ich finde trotzdem, daß so etwas eine deutliche Einschränkung der Möglichkeiten bedeutet. Es ist jedoch ein Spielstil, der einige Anhänger gefunden hat.

Jedem Finger eine Saite zuzuordnen ist jedoch ein "Stil", den ich von keinem Meister der Ukulele her kenne. Es gibt / gab einzelne Spieler, die das der Einfachkeit halber so handhabten, aber ich bin der Meinung, daß diese Methode irgendwann das weitere Fortkommen stark behindert. Wenn man sich so etwas lange Zeit angewöhnt hat, wird man es nie wieder richtig los. Und ausgerechnet den schwächsten der 4 verwendeten Finger (den Ringfinger) an die fürs Melodiespiel wichtige 1. Saite (die A-Saite) zu "ketten" ist meiner Meinung nach gar keine gute Idee. Schnelle Läufe oder ausdrucksvolles Spiel auf der A-Saite werden damit zu einem echten Problem.

Es gibt noch weitere Arten zu spielen, z.B. Travis-Picking (wurde schon erwähnt), Clawhammer, oder George Formby-Style... oder man spielt in der Art klassischer Gitarren- oder gar Lautenspieler. Oder irgendwas zwischendrin. Es gibt extrem viel was mit der Ukulele möglich ist. Sich auf eine bestimmte Art zu spielen festzulegen kann vorteilhaft, oder aber auch hinderlich sein. Man sollte sich jedoch einen Spielstil aussuchen, der einen später nicht daran hindert, das zu spielen, was man wirklich gerne spielen möchte.

Ich empfehle nach wie vor mal bei Samantha Muir 'reinzugucken, wenn's um die Technik der rechten Hand geht.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: ukevas am 18. Jan 2017, 23:28:57
Ich wollte noch mal was zum Spielen mit dem Daumen sagen.

Ich habe mal einen Online-Ukulele Kurs bei James Hill mitgemacht (Ukulele Way). Thema ist die Solo-Ukulele und einer der Schwerpunkte das Akkord-Melodie Spiel, d.h. in die Melodielinie werden an passenden Stellen Akkorde eingebaut (Harmonisierung). Die meisten Stücke (auch im Fortgeschrittenen-Teil) spielt Hill mit dem Daumen!

Auf der Gitarre wäre ich nie auf die Idee gekommen so zu spielen, aber zur Ukulele passt das, wie ich finde. Man kann sehr gefühlvoll spielen, da ja die Daumenkuppe und nicht der Nagel benutzt wird und die Akkorde bekommen etwas Arpeggio-mässiges.

Ein Beispiel, das man sich frei angucken kann (Tabs + Noten allerdings nicht) wäre aus dem letzen Teil (Book 6) der St. Louis Blues

->  http://www.theukuleleway.com/free-tour-video-lessons#vbVideo_3317861688 (http://www.theukuleleway.com/free-tour-video-lessons#vbVideo_3317861688)

ab ca. 2:30    wird der 1. Teil des Stücks mit dem Daumen gespielt
ab 4:40   werden in einem kurzen Beispiel die Finger (pima) verwendet
ab ca. 7:30 noch mal der 2. Teil mit Daumen

Folkpicking-Patterns oder Klassik Stücke kann man so natürlich nicht spielen, aber fürs Akkord-Melodie Spiel ist das eine super Technik.


Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: cascadian am 19. Jan 2017, 01:03:23
Zitat von: wwelti am 18. Jan 2017, 21:06:16
Ich empfehle nach wie vor mal bei Samantha Muir 'reinzugucken, wenn's um die Technik der rechten Hand geht.

Danke für den Tip, ihr heftchen mit den Fingerübungen sieht wirklich gut aus. Bei Ukulele Mike habe ich auch einiges gefunden. Und das ist auch das schöne wenn man sich unterschiedliche Leute anguckt fällt schnell auf wie viele verschiedene Möglichkeiten es gibt.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: ukemouse am 19. Jan 2017, 06:42:56
Zitat von: wwelti am 18. Jan 2017, 21:06:16
Jedem Finger eine Saite zuzuordnen ist jedoch ein "Stil", den ich von keinem Meister der Ukulele her kenne. Es gibt / gab einzelne Spieler, die das der Einfachkeit halber so handhabten, aber ich bin der Meinung, daß diese Methode irgendwann das weitere Fortkommen stark behindert. Wenn man sich so etwas lange Zeit angewöhnt hat, wird man es nie wieder richtig los. Und ausgerechnet den schwächsten der 4 verwendeten Finger (den Ringfinger) an die fürs Melodiespiel wichtige 1. Saite (die A-Saite) zu "ketten" ist meiner Meinung nach gar keine gute Idee. Schnelle Läufe oder ausdrucksvolles Spiel auf der A-Saite werden damit zu einem echten Problem.

Beim Picking als Liedbegleitung (Apreggio) wird das schon praktiziert (auch bei Gitarre).
Ich denke du meinst hier das reine Melodiespiel, da ist das natürlich richtig was du schreibst, da muß man flexibler sein. 
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Andreas Fischer am 19. Jan 2017, 23:57:46
Zitat von: Herbstwolf am 18. Jan 2017, 13:35:21
Ich nutze das ganze frei ohne Kosten, das Programm zeigt einem ab und an dann Werbung für sich, man hat 30 Minuten Zugriff auf die Trainingseinheiten und kriegt in der Zeit Feedback, es zeigt einem in der Zeit dann falsche Töne an. Man hat nach den 30 Minuten Feedback aber auch weiterhin Zugriff auf die Songs, die man schon frei geschaltet hat, aber hat halt kein Feedback mehr.
Das klingt sehr interessant - Danke
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Andreas Fischer am 20. Jan 2017, 00:13:56
Mist, ich kann mich da nicht registrieren
weder mit mailadresse noch mit facebook account
ich habe es mit 2 browsern versucht .... mir wird immer angezeigt "Email or username required for signup!" ... habe ich beides eingetragen

Hat noch jemand das Problem oder weiß Rat?
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Herbstwolf am 20. Jan 2017, 15:51:27
Du hast Post  :)
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ramon am 17. Jun 2018, 12:20:39
Hallo miteinander,

ich habe zwar ein eigenes Thema erstellt (http://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=23088.0) wo es auch noch abweichende Zusatz Fragen gibt, aber im Grunde habe ich die selbe Situation. Ich nutze zum großen Teil auch Yousician und habe das selbe Problem die ganze Zeit wurde mit dem Daumen gezupft, plötzlich kommen Techniken wie Alternate Picking dazu. Die leider nicht ausreichend erklärt werden für mich und das Tempo steigt so extrem das ich plötzlich an Bruder Jakob verzweifel. Vielleicht meldet sich ja der Themenersteller oder die anderen und berichten wie sie das überwunden haben und was der richtige Weg ist. Geht nicht um das Apreggio zupfen von Akkorden sondern um das Melodie spiel von Einzeltönen. Interessant finde ich die Aussage von kmklw "Spiele ich Melodien mit dem Plektrum nutze ich meistens - je nach Tempo und Notenwerten - den Wechselschlag. Mit dem Daumen spiele ich in der Regel bloß, wenn die Stücke nicht allzu schnell sind. Sonst wechsle ich Daumen und Zeigefinger, bzw. Zeige- und Mittelfinger ab. Normalerweise spiele ich dann alle Noten auf den Zählzeiten mit dem Daumen, alle Noten auf den +zeiten mit dem Zeigefinger. Das gibt mir eine gewisse rhythmische Sicherheit. Bei kürzeren Notenwerten passe ich dann entsprechend an.
" bloß ein bisschen kurz erklärt wie er es genau macht, von sodas gibt es leider keine Videos oder Erklärungen im Internet.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ukebychance am 17. Jun 2018, 19:42:14
ZitatIch empfehle nach wie vor mal bei Samantha Muir 'reinzugucken, wenn's um die Technik der rechten Hand geht.
Von Samantha Muir gab es zu ihren ersten Little Books Fingersatzpläne für die rechte Hand, die man nicht unbedingt strikt befolgen muss, die aber gewisse Ideen geben.
Wenn man Transkriptionen von klassischen Gitarrenstücken spielt, lohnt sich zum Teil auch der Blick auf das Original. Ich habe zum Beispiel letztens ein Allegretto von Carcassi in der Bearbeitung von Paul Mansell gespielt. Der schreibt überhaupt keine Fingersätze in seine Noten.
Aber ein Blick in Carcassis Gitarrenschule hat mir weitergeholfen:
(https://i.ytimg.com/vi/EBQuK81D53U/hqdefault.jpg)
Die Gitarrenversion unterscheidet sich von der Ukulelenfassung nur dadurch, dass die "richtigen" Basstöne verwendet werden, für die rechte Hand hat das aber eigentlich keine Bedeutung.
Im Auftakt und im ersten Takt wird eine kleine Melodie im Wechselschlag mit Zeige-und Mittelfinger gespielt, die Takte 2, 3 und 4 sind ein Arpeggio, bei dem auf der Ukulele dann wirklich jeder Finger eine Saite bedient, Takt 5 wieder Wechselschlag, 6 und 7 Arpeggio und 8 ein Doppelgriff mit Daumen und einem Finger gleichzeitig.
Im darauffolgenden Mittelteil setze ich dann auch den Ringfinger ein.
Patentrezepte für den richtigen Fingersatz der rechten Hand gibt es wohl eher wenige, man muss halt immer abwägen. Wenn das Tempo eher langsam ist, kann man auch mehrmals hintereinander den gleichen Finger verwenden, bei schnelle Tonfolgen leidet dann die rhythmische Gleichmäßigkeit.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ramon am 18. Jun 2018, 21:41:21
Finde die gute Frau zwar im Internet aber leider nix was mir weiterhilft. Gibt es Video wo man mal sieht wie jemand Sachen mit mehreren Fingern pickt oder einen Wechsleschlag auf der Ukulele macht?
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ukebychance am 19. Jun 2018, 14:16:39
Zitat
Finde die gute Frau zwar im Internet aber leider nix was mir weiterhilft.
Hast du dir schon mal die videos zu ihrem e-Book The Art of Arpeggios for Ukulele angeschaut?


Ich finde, sie zeigt sehr anschaulich, wie man mit mehrern Fingern zupft.
Nur Akkordzerlegungen auf verschiedenen Saiten, keine Melodien auf einer Saite, aber als Einstieg in die Fingerzupftechnik ziemlich gut geeignet.
Es gibt auch ein kostenloses e-book dazu, aber die Website, wo man das bestellen kann, ist zur Zeit außer Betrieb.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ramon am 19. Jun 2018, 18:14:12
Sehr schöne Videos, man sieht gut wie sie spielt. Allerdings bin ich jetzt noch verwirrter! Das wäre ja, wie ich jetzt gelernt habe der Tirandoanschlag, den ich meiner Meinung nach eigentlich ganz gut beherrsche. Dieser wird ja für Arpeggios (Akkordzerlegungen) verwendet. Allerdings fällt mir auf das sie nicht wie mir bekannt jedem Finger eine Saite zu ordnet sondern nur Daumen, Zeige und  Mittelfinger verwendet und mit den die Lage wechselt. Zudem fällt mir auf das sie die Finger nicht wie üblich vorher auf die Saiten auflegt. Alles in allem irgendwie eine Mischung aus Tirando und Apoyando.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ukebychance am 19. Jun 2018, 20:27:46
Den Finger nicht vorher an die Saite legen, macht sie wahrscheinlich um die klingenden Saiten nicht zu dämpfen und die Akkordtöne möglichst ineinander klingen zu lassen.
Dass in dem Buch überwiegend Daumen, Zeige-und Mittelfinger verwendet werden ist mir auch aufgefallen, weshalb ich es auch nicht verwende. Die meisten Ukulelenarrangements lassen sich überwiegend mit p, i und m spielen, aber wenn der Ringfinger dann mal gebraucht wird, soll er ja schon in Form sein.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ramon am 19. Jun 2018, 20:37:45
Ok Verwirrung aufgelöst, dann sollte ich wohl für das Melodiespiel mich mit der Apoyandotechnik beschäftigen. Ist es üblich das so wie auf der Gitarre zu machen da gibt es wohl viele Videos?
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: ukuwaii am 19. Jun 2018, 22:04:16
Schau mal hier:

hier ein richtiger Gitarrenklassiker, bei dem Tirandos mit Apoyandos kombiniert werden. Die Melodietöne, welche mit dem Apayando gespielt werden, hört man dabei deutlich heraus.

http://ukuleleinthedark.com/ud80-gorgeous-classical-piece-spanish-romance/

Wie du siehst, ist es durchaus möglich, die Techniken der klassischen Gitarre auf die Ukulele zu übertragen.

Grüße,

ukuwaii
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: wwelti am 19. Jun 2018, 22:05:00
@Ukebychance: Ich gebe Dir da völlig recht -- es ist ungünstig, wenn man den Ringfinger zu sehr vernachlässigt. Man muß ja dazusagen, daß es für nicht wenige Spieler besonders schwierig ist, eine gute Unabhängigkeit des Ringfingers zu erlangen! Gerade bei komplexeren Arrangements wird einem immer wieder bewusst daß die einzelnen Finger der rechten Hand gut "eingeteilt" werden müssen, und wenn der Ringfinger nicht in Form ist, kann das problematisch werden. Was für mich jetzt allerdings kein Grund ist, reine "Ringfinger-Etüden" zu spielen... allerdings spiele ich regelmäßig Arrangements in denen der Ringfinger gut gefordert wird. :)
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ukebychance am 19. Jun 2018, 23:46:14
@ukuwai: die Art, wie die spanische Romanze gespielt wird, ist ein Sonderfall für Fortgeschrittene:
Ringfinger spielt Melodie im Appoyando, Zeige- und Mittelfinger spielen die Akkordtöne im Tirando.
Die Melodie hervorheben geht auch im Tirando, in dem man sie einfach etwas lauter spielt.
Ich benutze das Appoyando in mehrstimmigen Arrangements eher selten, ich versuche dir Melodie im Tirando hervorzuheben, zum Beispiel bei Gaspar Sanz' Españoleta

Appoyando würde ich wahrscheinlich dann anwenden, wenn ich in einem Ensemble eine reine Melodie spielen würde. Aber sobald es mehrstimmig wird, bevorzuge ich das Tirando.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: isso am 20. Jun 2018, 07:47:46
Zum Apoyando: klar, bei der Gitarre ist das beim Melodiespiel üblich - aber bei der Uke? 2 Argumente sprechen dagegen: der im Gegensatz zur Gitarre recht weite Weg zur abstützenden nächsten Saite sowie der häufige Gebrauch der 4. Saite beim Melodiespiel bei der das Appoyando nur mit Daumenanschlag geht. Aber wäre das praktikabel?
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: isso am 20. Jun 2018, 07:56:56
Ich benutze sehr häufig den Ringfinger beim Melodiespiel. Vor einiger Zeit hatte ich mir die Folge a-m-i-a-m-i usw. regelrecht eingedrillt, nach ca 3-4 Wochen jeweils 20- bis 30-minütigem Tonleitertrainig funktionierte das schon fast intuitiv. Den traditionellen Wechselschag i-m-i-m benutze ich seither nur bei wenigen Stücken, der Anschlag ist wesentlich variabler geworden, von daher kann ich es nur empfehlen, den Ringfinger auch fürs Melodiespiel fit zu machen.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ukebychance am 20. Jun 2018, 13:49:55
Zitat2 Argumente sprechen dagegen: der im Gegensatz zur Gitarre recht weite Weg zur abstützenden nächsten Saite sowie der häufige Gebrauch der 4. Saite beim Melodiespiel bei der das Appoyando nur mit Daumenanschlag geht.
Exakt! Und mir ist noch ein Grund eingefallen, warum Appoyando in mehrstimmigen Stücken auf der Ukulele ungünstig ist: auf der Gitarre liegt zwischen Melodie und Basstönen meistens noch eine Saite, in die der Appaoyandofinger anlegen kann, ohne einen Ton zu dämpfen.
Als Beispiel für eine Tirandomelodie hatte ich ja die Espagnoletta von Gaspar Sanz auf meiner Cordoba Mini gebracht. Da hätte ich die Melodie aber auch im Appoyando spielen können, weil sie auf der ersten und zweiten Saite passiert und die Basstöne auf der vierten, fünften und sechsten.
Dazwischen liegt die G-Saite, auf die der Anschlagfinger fallen kann, ohne irgendwas zu dämpfen.
Auf der Ukulele ist die Melodie, wenn sie nicht auf der hohen G-Saite ist, auf der A- oder der E-Saite.
Die Begleittöne liegen auf der C-, und der E-Saite.
Hier kämen sich Melodiesoiel im Appoyando und Daumenbegleitung ins Gehege.
Der Appoyandoanschlag würde unweigerlich dazu führen, dass die Begleittöne gedämpft werden.

Ganz anders sieht das aus, wenn jemand anderes die Begleitung spielt und man sich ganz auf die Melodie konzentrieren kann, dann ist Appoyando auf der Ukulele durchaus sinvoll.
Bei 1:48 spielt die 2.Ukulele hier den Mittelteil von Piazollas Libertango im Appoyando und die erste Ukulele begleitet sie:
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: ukuwaii am 21. Jun 2018, 05:35:34
@Ukebychance: die spanische Romanze in die Schublade Sonderfall für Fortgeschrittene zu stecken kann ich nicht nachvollziehen. Ich bin aber einverstanden damit, dass man Akzente nicht mit Apoyando spielen muss. Schließlich geht auch der Trend im 21. Jahrhundert bei der Gitarre zum Tirando hin.

@isso: Ich weiß ja nicht welche Ukulelen du besitzt.  Auf meinen Tenor-Ukulelen sind die Abstände sehr ähnlich zur Gitarre. Deshalb kann ich auch dein Argument mit den recht weiten Abständen nicht nachvollziehen.

@Ramon: ich würde dir empfehlen. Wenn du Arpeggien bzw. Akkordzerlegungen, also die Techniken, die gerne als Fingerpicking bezeichnet werden spielen möchtest, verwende das Tirando. Hier ist auch üblich bestimmte Fingersätze zu verwenden, bei denen die Finger einer bestimmten Saite zugeordnet sind. Bei Melodien hast die Wahl zwischen Tirando oder Apoyando. Entweder du nimmst nach der alten Lehre das Apoyando, oder wenn dir Tirando besser liegt, nimmst du halt das. Es ist halt igendwo auch Wurscht. Wie im andern Thread schon geschrieben. Es gibt kein richtig oder falsch! Vielleicht entwickelst du einen ganz neuen Stil das Aporando, oder so.

So, hier siehst mal von einem Profi was auf der Ukulele geht, von wegen Saitenabstände:

https://www.youtube.com/watch?v=6Naz_kkIc5w
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: Ramon am 22. Jun 2018, 10:29:50
Erstmal Vielen Dank für den ganzen Input bis her. Eure kleine Debatte hat mir an vielen Stellen ein paar interessante Anhaltspunkte veranschaulicht, sobald ich sie genau versucht habe nachzuvollziehen. Der Link mit der spanische Romanze allerdings, entweder sehe ich schlecht oder ich weiß auch nicht. Aber wenn ich euch richtig verstanden habe müsste ich nur am Ringfinger den Stützschlag erkennen im Video, für mich sieht da aber die Bewegung aller Finger leider gleich aus.

Das Video von Aldrine Guerrero ist super, seine Video sind mir schon lange ein Begriff und ich habe auch schon das eine oder andere Tutorial gemacht. Zudem Thema habe ich da nix gefunden, auch logisch die Begriffe rest stroke und free stroke habe ich für unüblich gehalten und eher nach Tirando und Apoyando geschaut. Wo ich auch ein paar Sachen zumindest für die Gitarre gefunden habe, meistens wird da aber anscheinend auch der Tirandoanschlag verwendet. Jetzt sehe ich aber unter den englischen Begriffen gibt es ein paar schöne Videos. Was mir auffällt Aldrine erzählt er nutz Tirando und Apoyando bei Melodie die auf einer Saite liegen, dass habe ich auch noch nicht gehört zudem ich ihn bei komplexen Stücken doch meistens eh mit dem Daumen zupfen sehe.

Was mir wichtiges aufgefallen ist, aber irgendwie niemand direkt erwähnt. Ihr bezieht euch beide da nur auf die Sache ob der Finger den auf der nächsten Saite aufkommt oder nicht, klar beide Techniken benötigten eine leicht andere Handhaltung. Aber es klingt so und es sieht auch in vielen Videos so aus das bei beiden Techniken durch aus (weniger bei Zerlegung) die Finger je nachdem auf verschiedenen Saiten zum Einsatz kommen. Auch mehrere Finger auf einer Saite, eine Art Wechselschlag mit der Tirandotechnik. Jetzt sagt ihr aber der Ringfinger ist auch wichtig, mit ihm ist ja ein Wechsel sinnlos da dann jede Seite einen Finger hat. Ich habe gestern mal den klassischen Tirandoanschlag bei einem einfachen Melodiespiel ausprobiert, jede Saite ein Finger klappte sehr gut. Wobei da das auflegen der Finger auf die
Saiten vorher sehr schwer fällt, ist das vielleicht beim Melodie spiel nicht so üblich wie bei Zerlegung? Zudem viel mir auf das die Töne des Mittel und Ringfingers sehr schwach zu den des Daumen und Zeigefinger sind. Bei einem kleinem Teil der sich ausschließlich auf der E und A Saite abspielte klang es einfach dünn. Ist das Normal, legt sich das mit der Zeit? Oder wurde hier ein "Profi" mit Daumen und Zeigefinger oder Zeigefinger und Mittelfinger auf den untereren Saiten spielen?
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: ukuwaii am 22. Jun 2018, 22:57:39
Hallo Ramon,

ich habe ein interessantes Video gefunden. Der Autor des Videos empfiehlt erst Apoyando zu spielen, nachdem man seine Tirando-Technik auf ein solides Niveau gebracht hat. Da beide Techniken eine andere Handstellung benötigen besteht die Gefahr als Anfänger und bei gleichzeitiger Verwendung beider Techniken sich eine Art Mittelding in der Handstellung anzueignen. So spielst du am Ende ein schlechtes Tirando und auch ein schlechtes Apoyando.

Und was man sich selber einmal schlecht angeeignet hat, ist nachher wieder schwer rauszukriegen. Also tue dir selber einen Gefallen, wenn es denn unbedingt autodidaktisch sein muss und fange mit dem Tirando an. Suche dir Übungen mit einfachen Arppegios, bei denen die Finger den Saiten zugeordnet und ein Zupfmuster erkennbar ist. Und dann lernst du mit diesen Mustern Songs begleiten. Das machst du etwa ein halbes Jahr bis ein Jahr.

Wenn du eine solide Tirando-Technik besitzt, beginnst du das Tonleiterspiel mit dem Apoyando einzuüben. Wenn du in beiden Techniken sicher bist, kannst du Stücke eintrainieren, in denen beide Techniken vorkommen.

Du kannst natürlich auch, wie es viele tun, von allem ein bisschen, mal dieses, mal jenes spielen. Vollkommen planlos an die Sache rangehen. Dementsprechend wird sich das auf deine Technik auswirken.

Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=ahurGVdOA5E

Ich habe übrigens auch erst Arpeggios mit Tirando gelernt. Das war in der VHS. Später habe ich dann Apoyando im Privatunterricht gelernt. Das waren etwa drei Monate. Dann hatte ich die Nase voll, von langweiligen Notenübungen, die nichts mit Musik zu tun hatten. Trotzdem kann ich nur jedem empfehlen sich einen Lehrer zu suchen. Der achtet auf die typischen Anfängerfehler. Aber letzten Endes, muss das jeder selber wissen. Das Internet ist ja voll mit Leuten, die es nicht können. ISO Herquist schreibt in seinem Buch: "Neun von zehn Youtube-Lehrern benötigen selber dringend Unterricht". Ich finde, da hat er vollkommen recht.

Grüße,

ukuwaii


P.S.: zu deinen Fragen: Natürlich können die Finger auf verschiedenen Saiten zu Einsatz kommen. Und natürlich kann man auch mit dem Trirando im Wechselschlag spielen. Wie oben schon erwähnt ordnet man die Finger lediglich bei Arpeggios den Saiten zu. Dazu werden die Finger auf die Saiten aufgesetzt. Das ist auch wichtig, da der Ton dann kräftiger ist.

Wieso kann man denn mit dem Rinfinger nicht wechseln? Natürlich geht das! Zusammen mit dem Mittelfinger. Wozu willst in diesem Fall denn eine Zuordnung zu den Saiten haben? Ich habe mich dabei doch nur auf Zerlegungen berufen. Arppegio = Zuordung Saite zu Finger sinnvoll. Kein Arpeggio = Zuordnung zu Saite nicht sinnvoll. Das ist aber doch alles schon oben von mir den anderen Leuten erwähnt worden.
Titel: Antw:Fingerpicking Anfängerfrage
Beitrag von: ukuwaii am 22. Jun 2018, 23:08:53
Für den Anfang, übe diese Muster:



https://www.youtube.com/watch?v=P2lOU2m9p24
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