Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: -Jens- am 01. Jun 2010, 01:43:15

Titel: Free stroke vs rest stroke (Anschlag ohne/mit anlegen) zum üben
Beitrag von: -Jens- am 01. Jun 2010, 01:43:15
Noch gleich die nächsten Übungen (war eine Anfrage über youtube):

http://www.youtube.com/watch?v=jFJOGxLStXs

Anschlag mit und ohne anlegen (so heißt das glaube ich in deutsch) ... Übung zur Betonung der Melodienote im (klassischen) Picking-Muster ...
viel Vergnügen!
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Beitrag von: Floyd Blue am 01. Jun 2010, 06:04:18
Hallo Jens, da ist wohl etwas mit dem Link schief gegangen...

Hier http://www.youtube.com/watch?v=jFJOGxLStXs findet sich Deine Übung wieder.

Ansonsten schaue ich mir das jetzt ersteinmal an.

Edit: So, angesehen und angehört... Klasse Jens! Ich finde es toll, dass Du diese Übungen verbreitest. Danke!
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Beitrag von: -Jens- am 01. Jun 2010, 06:44:51
Oh, danke für den Hinweis Ralf. Und gern geschehen. War mir nicht bewusst, das sowas noch interessant ist. Vieles wird schon von vielen demonstriert und gezeigt. Mal sehen, ob mir nochwas einfällt.
lg, Jens
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Beitrag von: Floyd Blue am 01. Jun 2010, 06:47:26
Zitat von: -Jens-... War mir nicht bewusst, das sowas noch interessant ist. Vieles wird schon von vielen demonstriert und gezeigt...

Ja, aber es ist doch jedesmal etwas anders. Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich es bei dem einen nicht verstanden haben, wird es oft bei einem anderen umso klarer. In diesem Sinne: Weiter so!
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Beitrag von: Dieter am 01. Jun 2010, 08:39:13
puh, schwer der 2. Teil.. Trotzdem Danke! :) Wieviele Jahre spielst Du schon?
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Beitrag von: LokeLani am 01. Jun 2010, 08:43:48
ZitatKlasse Jens! Ich finde es toll, dass Du diese Übungen verbreitest. Danke!

Das finde ich auch!

Ich kann im Video kaum einen Unterschied der beiden Anschlagtechniken erkennen, mir scheint es, als spielst du in beiden Sequenzen tirando od. free stroke  :?
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Beitrag von: -Jens- am 01. Jun 2010, 09:15:28
Zitat von: Dieterpuh, schwer der 2. Teil.. Trotzdem Danke! :) Wieviele Jahre spielst Du schon?
Ukulele seit Juli 2009 ... vor 25 Jahren ein wenig klassische Gitarre.
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Beitrag von: -Jens- am 01. Jun 2010, 09:37:29
Zitat von: LokeLani
ZitatKlasse Jens! Ich finde es toll, dass Du diese Übungen verbreitest. Danke!

Das finde ich auch!

Ich kann im Video kaum einen Unterschied der beiden Anschlagtechniken erkennen, mir scheint es, als spielst du in beiden Sequenzen tirando od. free stroke  :?
Hm, schade. Dann war der Unterschied noch nicht deutlich genug und ich hätte vielleicht noch etwas mehr übertreiben müssen. Am deutlichsten ist es wohl im Audacity-Screen zu sehen. Bei dem Vergleich free strokes vs. rest strokes im 2. Teil ging wohl einiges an \"rest-Stroke\"-power zugunsten der Spiel-Dynamik wieder verloren, oder ich habe im \"free-stroke\"-Teil zuviel Kraft in den Ringfinger gesetzt (oder ich war mal wieder zu schnell, der angelegte Ringfinger muss auch rechtzeitig wieder weg von der Saite, da sind die 30 Bilder/sek schon grenzwertig für\'s Auge). Ich hab mich sooo konzenzentriert ... ;) gewohnheitsmäßig zum apoyando neigend war es für mich eher schwierig, den Ringfinger nicht anzulegen. Dennoch gut zu wissen, dass man solche Sachen bei Demonstrationen noch deutlicher und langsamer machen sollte, damit Lernende es leichter nachvollziehen können. Und sehr schön, dass ich auch etwas dabei lernen kann (bin dankbar für deine Bemerkung/Hinweis und werte es keineswegs als Kritik).
Naja, nicht so schlimm, ich denke das Prinzip kommt schon recht deutlich, und den größten Unterschied wird man hören bzw. erfahren, wenn man es selbst ausprobiert. Dabei wünsch ich nachwievor viel Spaß :)
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Beitrag von: LokeLani am 01. Jun 2010, 10:04:58
Ich selber für mich kenne den Unterschied schon, verwende je nach Stück die eine oder andere Technik.
Bei \"Paris Nocturne\" ist für mich eindeutig die Tirando-Technik vorzuziehen. Gute Beispiele, wo beider Techniken angewendet werden müssen, sind spanische Stücke mit Melodiepassagen. Apoyando wirkt dann auch prägnanter.
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Beitrag von: -Jens- am 01. Jun 2010, 18:54:53
Zitat von: LokeLaniBei \"Paris Nocturne\" ist für mich eindeutig die Tirando-Technik vorzuziehen.
Wie hebst du dann die Melodie hervor? Nur mit Kraft?
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Beitrag von: LokeLani am 01. Jun 2010, 19:21:46
ja! Ist das falsch?  :?
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Beitrag von: -Jens- am 01. Jun 2010, 19:33:12
Zitat von: LokeLanija! Ist das falsch?  :?
:mrgreen: richtig oder falsch gibt es vielleicht bei Gitarristen - bei Ukelisten gibt es nur Spaß  :D
Ich meine, es kann jeder machen wie es eben besser geht. Meine \"Altlasten\" sagen mir nur, das es \"mit Anlegen\" kraft- und krampfsparender geht und man mehr dynamische Kontrolle über die Melodie hat, weil der Lautstärkenbereich größer und damit variabler ist.

Mit den \"spanischen\" Stücken und Einzeltonmelodien hast du natürlich recht, da kommt die apoyando-Technik noch deutlicher zur Geltung. Hm, das bringt mich fast in Versuchung, mal wieder was spanisches zu spielen und mal den Unterschied zwischen \"fan-stroke\" und \"rasgueado\" zu verdeutlichen ...
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Beitrag von: TwoLegPete am 01. Jun 2010, 23:56:06
cool... war mir gar nicht bewußt, daß es da \'n Unterschied gibt... Ich finde klanglich und was die Akzentuierung angeht hört man das sehr gut raus in deinem Video. Wirklich sehr lehrreich für alle die keinen Gitarrenbackground haben...

freue mich schon auf dein nächstes Lehrstück...

[size=8]PS: ein klitzekleines bischen Kritik: wenn die Lichtquelle von der anderen Seite gekommen wäre, hätte man auch die Saiten unter der Zupfhand sehen können...[/size]
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Beitrag von: Spottdrossel am 02. Jun 2010, 01:01:28
Great lesson.  I never realized that before.  Danke!

Spottdrossel
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Beitrag von: aGain am 02. Jun 2010, 10:08:10
Wenn ich vllt. auch noch 1-2 Anmerkungen zu dem Thema beitragen darf.

Beim Apoyando ist die Position des Fingergrundgelenkes (Am Mittelhandknochen) über den beiden nächst höheren Saiten. Es wird durch das Grundgelenk nach dem Aufsetzen ein Druck in Richtung Resonanzdecke erzeugt. Bei dieser Anschlagstechnik ist es auch das einzige Gelenk, das den Finger in Richtung Hand bewegt. Das anschließende Loslassen erzeugt den Klang. (umgangssprachlich vllt. als \"wegfluppen\" zu bezeichnen) Sobald der Finger dann mit der Nachbarseite in Berührung kommt entspannt er sich.

Im Gegensatz dazu der Tirando. Hier steht das Grundgelenk über der anzuschlagenden Saite. Die Hauptdruckkraft kommt zwar auch hier aus dem Fingergrundgelenk, aber auch die kleinen Fingergelenke bewegen den Finger in Richtung Handballen.


Jens

PS.: Ein gut ausgeführter nicht angelegter Anschlag kann genauso kräftig sein wie ein angelegter Anschlag.
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Beitrag von: -Jens- am 02. Jun 2010, 11:32:01
Wenn ich vielleicht auch auf die Anmerkung antworten darf: :)

Alles korrekt, insofern es um die Begleitmuster mit hervorgehobener Melodie handelt. Beim picado (solo Melodiespiel der tocaores [Flamenco-Gitarristen]), welches immer apoyando gespielt wird, kommt (sollte theoretisch) die Bewegung aus dem Mittelgelenk des Fingers, um bei hoher Geschwindigkeit den Anschlagweg zu verkürzen. Derartiges Detail ist für mich zwar \"nice to know\", jedoch nicht praktikabel, weil die Geschwindigkeit der Flamenco-Helden wie Paco de Lucia z.B. eh illusorisch ist ;)

Korrekt, tirando kann (fast) genauso kräftig sein, klingt für manch geübtes Ohr dennoch anders (weil darüberliegende Saiten nicht mitschwingen) *klugscheiß /ende* :)
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Beitrag von: Michael am 02. Jun 2010, 11:47:51
wow, hammer technik die du da drauf hast. du hast deinen carulli damals fleißig geübt :)
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Beitrag von: Dieter am 02. Jun 2010, 11:57:08
je länger ich hier mitlese, um so mehr respekt bekomme ich vor musikern.. und das soll und sieht dann so leicht aus..

und nicht nur bei andre segovia..
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Beitrag von: -Jens- am 02. Jun 2010, 11:58:30
Zitat von: Michaelwow, hammer technik die du da drauf hast. du hast deinen carulli damals fleißig geübt :)
hahaha, danke Michael. Es gab zwei \"Böse\" damals, der eine war J.S.Bach, der andere Fernando Sor (danach vielleicht noch F. Tarrega und H. Villa-Lobos). Kann mich heute nur noch daran erinnern, daß sie mich \"gequält\" haben.
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Beitrag von: -Jens- am 02. Jun 2010, 12:03:07
Zitat von: Dieterje länger ich hier mitlese, um so mehr respekt bekomme ich vor musikern.. und das soll und sieht dann so leicht aus..
Geht mir auch so, hab einen höllischen Respekt vor den Profis. Zusätzlich zum Talent das meiste schwer erarbeitet. Da bin ich glücklich, ein ewiger Amateur bleiben zu dürfen und mich einfach am spielen zu erfreuen  :D
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Beitrag von: LokeLani am 02. Jun 2010, 12:22:35
Meine Gitarrenlehrerin (am Konservatorium) hat mir mal gesagt, dass ein Konzert-Gitarrist etwa 7 Std. und mehr täglich übt  :shock:  :shock: !
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Beitrag von: Dieter am 02. Jun 2010, 12:59:38
naja, dann hat er noch ein paar stunden weniger als ich in meinem job geübt hab.. so gesehen :)

ich stell es mir halt so vor: wenn man das schlimmste hinter sich hat, fällts auch nicht mehr so schwer und geht leichter von der hand..

trotzdem werd ich noch mehr respekt haben, wenn ich am 25. zu mark knopfler ins konzert gehe!
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Beitrag von: aGain am 02. Jun 2010, 15:47:39
Ähm.. -Jens-,

ich wollte dir auf keinen Fall auf den Schlips treten. Wollte auch nicht *klugscheißen* sondern nur die Technik noch ein wenig mehr erhellen. Ich finde prima, dass du hier allen hilfst.

Ich hatte nur nach der Antwort von LokeLani
ZitatIch kann im Video kaum einen Unterschied der beiden Anschlagtechniken erkennen, mir scheint es, als spielst du in beiden Sequenzen tirando od. free stroke :?
den Eindruck, es ist noch nicht 100% klar worin der Unterschied nun liegt.

Also sorry sollte es falsch rüber gekommen sein und weiter so  ;)
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Beitrag von: -Jens- am 02. Jun 2010, 15:59:45
Zitat von: aGainÄhm.. -Jens-,

ich wollte dir auf keinen Fall auf den Schlips treten. Wollte auch nicht *klugscheißen* sondern nur die Technik noch ein wenig mehr erhellen. Ich finde prima, dass du hier allen hilfst.

Ich hatte nur nach der Antwort von LokeLani
ZitatIch kann im Video kaum einen Unterschied der beiden Anschlagtechniken erkennen, mir scheint es, als spielst du in beiden Sequenzen tirando od. free stroke :?
den Eindruck, es ist noch nicht 100% klar worin der Unterschied nun liegt.

Also sorry sollte es falsch rüber gekommen sein und weiter so  ;)

Nein, nein, ist alles ok/bestens :-) Dachte nur, es stimmt nicht alles in jedem Fall, generell war ja alles ok. Nur deswegen die weitere Anfügung. Mit *klufscheiß* meinte ich eher mich selbst, denn manchmal habe ich das Gefühl mich zuviel mit Details und spieltechn. Theorie beschäftigt zu haben, als eben einfach nur zu spielen ;-) Möchte da auch nicht falsch verstanden werden, deswegen die Erläuterung. So, alles geklärt  :oops:
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