Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: Hartmut (Jannis) am 20. Mai 2011, 18:09:34

Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: Hartmut (Jannis) am 20. Mai 2011, 18:09:34
Ich habe mir heute einen Kapodaster gekauft und folgende Beobachtung gemacht:
Wenn ich den K. auf den 2. Bund setze klingt meine Uke (Makala Anannas, die für 45 Euro) deutlich besser. Kann das sein, daß sie auf diese Weise eine optimalere Saitenlage hat? Und daß das ein Hinweis darauf sein könnte, daß bei Tieferlegen der Saiten am Übergang zum Kopf insgesamt eine Klangverbesserung meiner Ukulele möglich wäre?
Ich habe auch etwas Schiß, selber da rumzubasteln (abgesehen davon, daß mir passendes Werkzeug fehlt), zumindest solange ich keine zweite Uke habe. Und etwas Besseres muß sowieso über kurz oder lang her. Aber erst mal will ich auch sehen, ob ich wirklich auch die Lust behalte dranzubleiben. Aber es sieht ganz danach aus.

Jannis
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: -Jens- am 20. Mai 2011, 18:35:34
Ja, kann sein (ziemlich sicher ist dem so), genauso wenn du den Kapo am 1.Bund hast. Das entspricht dann sozusagen einer Nullbund-Uke (sowas gibt es: Mohri, Boatpaddle, Flea fallen mir da gerade ein). Abgesehen von der Saitenlage könnte deine Ananas auch die adfish-Stimmung (2.Bund) mehr mögen.
Für den Schiss hilft dann nur eine zweite (+) Ukulele - kommt früher oder später meist von allein.
... und ich hab komischerweise noch von keinem gehört, daß er mit Ukulele wieder aufgehört hätte :)
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: Linho am 20. Mai 2011, 18:42:33
Ja, wie schon Jens gesagt hat: Einerseits wird die Saitenlage optimiert, andererseits die Stimmung auf ADFisH angehoben.

Schiss brauchst du keinen haben. So lange du vorsichtig zu Werk gehst ist die Korrektur der Saitenlage total einfach, ungefährlich und mit einer normalen Nagelfeile machbar.

Videos zu Diagnose und Behebung findest du in diesen beiden Threads:
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=9265
http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=9568
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: Hartmut (Jannis) am 20. Mai 2011, 18:56:03
Danke, für Eure Antworten. Das macht mir doch Hoffnung, daß der Klang dieser Uke noch zu verbessern ist. Denn wirklich zufrieden bin ich damit nicht.
Die zweite Uke habe ich lange im Sinn (hi, hi, - lange - ich spiel ja erst zwei Wochen). Eigentlich schwebte mir so vor, erst mal beständig weiter zu machen und dann zu Weihnachten ...  Aber bis dahin werde ich nicht aushalten, wie ich mich kenne und jetzt schon wieder erlebe.
Ich werde jetzt erstmal versuchen, wie die Uke insgesamt mit der ADFisH-Stimmung klingt.

Die Sache mit der Nagelfeile verstehe ich nicht ganz: die hat ja Feilprofil an den flachen Saiten. Aber um die Schlitze zu vertiefen, brauche ich doch Profil unten an der Kante. Oder habe ich eine untypische Nagelfeile?
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: Hartmut (Jannis) am 20. Mai 2011, 19:04:09
Tatsächlich, mit der ADFisH-Stimmung klingt die Uke insgesamt viel besser! Komisch, ich verstehe das zwar nicht. Aber eine Ukulele ist ja weiblich - und in dieser Richtung hört unser Verstehenspotential ja irgendwo sehr schnell auf.
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: -Jens- am 20. Mai 2011, 19:04:51
Hm, meine Nagelfeile ist an den Seiten glatt, da feilt sich garnichts. Ich greife gleich zum dünnen Sägeblatt und ggf. gefaltetes Schleifpapier. Natürlich gibt es Spezialwerkzeug wie Schlüsselfeilen und Metallmeßblattlehre (oder wie das Teil heißt), ist aber für die ein- oder zweimalige Anwendung doch etwas teuer.
Auf jeden Fall, wenn etwas and deiner Pineapple nicht stimmt, läßt es sich sicher verbessern.
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: vinaka am 20. Mai 2011, 19:47:08
Zitat von: -Jens-Hm, meine Nagelfeile ist an den Seiten glatt, da feilt sich garnichts. Ich greife gleich zum dünnen Sägeblatt und ggf. gefaltetes Schleifpapier. Natürlich gibt es Spezialwerkzeug wie Schlüsselfeilen und Metallmeßblattlehre (oder wie das Teil heißt), ist aber für die ein- oder zweimalige Anwendung doch etwas teuer.
TIP: Wenn es nur um eine einmalige Bearbeitung geht: Bei deinem Apotheker oder Hausarzt liegen massenweise die kleinen Feilen rum, die zum öffnen von Ampullen dienen.
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: Hartmut (Jannis) am 20. Mai 2011, 20:16:07
Toller Tip - danke!
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: Linho am 20. Mai 2011, 22:48:50
Ich hatte meine Nagelfeile mit einer normalen großen Feile an den Kanten angeraut, das war dann eine Sache von wenigen Minuten, meine Sponge-O-Lele zu bearbeiten! :)

vinaka: Interessant, werd ich mir merken und beim nächsten Mal so versuchen!
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: stephanHW am 21. Mai 2011, 01:44:58
ZitatDie Sache mit der Nagelfeile verstehe ich nicht ganz: die hat ja Feilprofil an den flachen Saiten. Aber um die Schlitze zu vertiefen, brauche ich doch Profil unten an der Kante. Oder habe ich eine untypische Nagelfeile?
Aus diesem Grund wird das von Linho beschriebene Vorgehen im zweiten Video dargestellt.

Jens hat es eigentlich bereits geschrieben, da vermischen sich wahrscheinlich zwei Phänomene:

Manche Ukulelen schwingen in der höheren Stimmung besser, manche in der tiefen Stimmung.
Das ist jedoch unabhängig von der Intonation so. Ist die falsch, solltest du so oder so nacharbeiten.
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: allesUkeoderwas am 21. Mai 2011, 08:24:38
Zitat von: stephanHWAus diesem Grund wird das von Linho beschriebene Vorgehen im zweiten Video dargestellt.

Jens hat es eigentlich bereits geschrieben, da vermischen sich wahrscheinlich zwei Phänomene.....

Linho hat vermutlich Dein schönes Lehr-Video gesehen  :mrgreen:

Das Phänomen \"Wohlklang\" bei ADF#B hängt wohl mit der Bauart/Eigenresonanz der Ukulele zusammen.
Ich vermute jedoch, daß es bei den China-Ukulelen ungeplant und Zufallsprodukt ist.

Die Stagg US20 klingt jedoch in jeder Stimmung wie Eimer.
Wegen der schönen Optik hab ich mal eine entlackt und ausgetestet...
Obwohl alles optimal überarbeitet... Eimerklang  :mrgreen:
Der Ärger darüber hat mich weiter angespornt...  :evil:
Ich wollte es wissen, also hab ich die Bridge verstärkt und verschraubt und Stahlsaiten aufgezogen...
Siehe da, akzeptabler, lieblicher Wohlklang  :mrgreen:

Es ist eigentlich Alles gesagt, nur noch nicht von Jedem - Und erst recht nicht gelesen  :P
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: Hartmut (Jannis) am 21. Mai 2011, 08:42:50
Ich hab\' ja das Video gesehen. Hab\' das mit dem Anrauhen nur nicht so richtig verstanden. Durch dieses Behandeln an den Kanten schafft man sozusagen künstlich etwas Sägeprofil, mit dem man dann also auch mit der hochkant gehaltenen Nagelfeile senkrecht nacht unten feilen kann - richtig?
Titel: Kapodaster und Klangqualität
Beitrag von: allesUkeoderwas am 21. Mai 2011, 08:48:18
Zitat von: Jannis...richtig?
Genau...
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