Wohlklingendes Lidl-Brennholz (Billig-Sopran-Ukulele & Oh, Du Fröhliche ...)

[Ukulehrling]

Man soll es nicht glauben: auch Brennholz kann klingen! Wie so oft in der Jahreszeit mit den weißbärtigen Männern mit roten, weißpelzig besetzten Klamotten und Mützen, bringen die Supermarktketten Brennholz zu Apothekenpreisen unters Volk. Holzsplitter, Leimorgien, Angelschnur. Man könnte meinen, es gehe darum, den Leuten die Ukulele auszutreiben. Doch es gibt scheinbar auch Gegenbeispiele:
Bin heute zufällig beim örtlichen Lidl über Sopran-Ukulelen gestolpert, die für knapp 15 Euronen übern Ladentisch gehen.Anders als die Zumutungen, die ich in den letzten Jahren gesehen habe, sogar recht ordentlich verarbeitet - und die Saiten klingen sogar: Alles leidlich gut verleimt, keine scharfkantigen Stellen, selbst die Bundenden sind am Hals gut kaschiert. Auch wenn der ein wenig seltsam aussieht, weil die seitliche Verblendung der Bünde und des Griffbretts im selben Farbton wie Hals und Korpus (irgend so ein rötliches Braun) lackiert ist, nicht dunkel, wie das Griffbrett.
Die offenen Mechaniken sind schlicht, aber Stimmen war möglich.

Leider kein Foto, da die Frontkamera meines Handys tot ist.
Saitenlage preisklassentypisch etwas zu hoch, aber korrigierbar, Saiten könnten sogar Fluorkarbon sein, jedenfalls bringen sie das Sperrholz tatsächlich zum Klingen, nicht so totes Zeug, wie man sonst in der Preisklasse zu sehen/hören kriegt.
Vielleicht tauchen hier ja in den nächsten Wochen ein paar Neulinge auf, die mehr von dem Teil berichten (und vlt. zeigen) können. Könnte mir vorstellen, dass man die auch, wie eine Mahalo Smile oder eine Spongebob-Billiguke recht brauchbar tunen kann, z.B. für Lagerfeuer und Strand oder so ...
Euch allen schöne & ukelige Feiertage und alles Liebe und Gute! Bleibt gesund!
Andreas

Edith sagt, da war noch ein Fehler ...

[allesUkeoderwas]

Selbst mit Billigstukenschrott lassen sich schöne Lieder spielen.
Viel wichtiger ist dabei Kreativität, Spielvermögen und Spaß an der Freud. 

Als reinen Wallhangar würde ich mir jedoch eher eine handgefertigte Ukulele mit massiver Plastic Decke ab 999,99 € aufwärts neben meine Sponge Bob an die Wand pappen. 

[Red]

Online wird sie so beschrieben:
Sheffield Ukulele
Eigenschaften
Inklusive Plektrum, Lernbuch und CD mit vielen Songs zum Nachspielen
Hochwertig verarbeitet und leicht spielbar – mit Nylonsaiten
Korpus aus laminiertem Birkenholz, Hals aus Birke mit 17 Bundstäbchen aus Metall
Inklusive mehrteiligen Gratis-Videokurses von OnlineLessons.tv
4-teilig
Material: Birke, Pappel
Maße
Gesamtlänge: ca. 522 mm
Mensur: ca. 350 mm
Sattelbreite: ca. 35 mm
Gewicht
ca. 417 g
Lieferumfang
Ukulele
Plektrum
Lernbuch

[Weedalf]

Ich habe mir diese Ukulele gekauft. Ich bin totaler Musiklaie kann keine Noten lesen und bis auf das ich halbwegs singen kann hatte ich nie was mit Musik am hut.
In den 6 Tagen habe ich echt gute fortschritte gemacht. Hätte nie gedacht das ich überaupt mal ein instrument benutzen kann und man erkennt, dass ich ein lidl Spiele.

Also zum ausprobieren ist die Ukulele echt super.

Aber im Vergleich zu der Ukulele einer Freundin sind hier die Seitenabstände zu klein. E Akkorde bekomme ich garnicht hin, da sind die Finger einfach zu groß.
Auch klingt die Ukulele nicht wie in Lehrviedeos geschrieben zwischen hals und Steg am besten sondern beim Loch.

Ich wusste vorher nicht ob ich als unmusikalischer Mensch überhaupt genug elan aufbringen kann. Da war 15€ echt super zum reinkommen aber nun mit 6 Tagen "Erfahrung" würde ich mir diese Ukulele nicht mehr kaufen.

[Ukulehrling]

Hallo Weedalf,
schön dass Du hergefunden hast! Willkommen im Forum!

Ich habe mir diese Ukulele gekauft. Ich bin totaler Musiklaie kann keine Noten lesen und bis auf das ich halbwegs singen kann hatte ich nie was mit Musik am hut.
In den 6 Tagen habe ich echt gute fortschritte gemacht. Hätte nie gedacht das ich überaupt mal ein instrument benutzen kann [...]

Und schön, dass die Ukulele Dich gepackt hat!

Also zum ausprobieren ist die Ukulele echt super.

Wenigstens hast Du nicht viel Geld gelassen - und das Instrument lässt sich durchaus noch etwas "tunen" (im Sinne von "aufpeppen", aber "stimmen" geht natürlich auch  .

Aber im Vergleich zu der Ukulele einer Freundin sind hier die Seitenabstände zu klein. E Akkorde bekomme ich garnicht hin, da sind die Finger einfach zu groß.

Das ist ja dann weniger ein Qualitätsproblem, sondern ein Hinweis darauf, dass Du eher nach Ukulelen in "Konzert-" oder "Tenor-Größe" schauen solltest (alle drei gleich gestimmt, von daher sind die Angaben "Sopran" und "Tenor" genauso Quatsch wie "Konzert" - Profis spielen im Konzert meist eher Tenorgröße). Aber Wurstfingerbesitzer wie wir Neandertalernachkommen kommen mit den größeren Größen meist besser zurecht. Es gibt hier im Forum aber auch Spezis, die mit Suppentellerhänden "Sopranino"-Ukulelen spielen - also Übung spielt da auch eine Rolle ...

Auch klingt die Ukulele nicht wie in Lehrviedeos geschrieben zwischen hals und Steg am besten sondern beim Loch.

Interessant. Das ist merkwürdig. Hat das hier jemand schon einmal erlebt?Von meinen > 20 (jaja, rezidivierendes UAS, ...) Ukulelen zeigt das keine.

Ich wusste vorher nicht ob ich als unmusikalischer Mensch überhaupt genug elan aufbringen kann.

Jede(r) kann Musik machen. JEDE(R)! Zur Not tun's Kochtöpfe und Holzlöffel oder beim Sanitärbau übriggebliebene Rohre ...)

Da war 15€ echt super zum reinkommen aber nun mit 6 Tagen "Erfahrung" würde ich mir diese Ukulele nicht mehr kaufen.

Damit hast Du für wenig Geld schon einiges gelernt. Und bis Du Dich für die nächste Ukulele entschieden hast, wird sie wohl reichen ...  Viel Spaß mit dem UAS, der einzigen Krankheit, an der die Patienten nicht leiden!

Alles Gute!
Andreas


Edith hat einen Typo gefunden.

[allesUkeoderwas]

E Akkorde bekomme ich garnicht hin, da sind die Finger einfach zu groß.

Das liegt mit Sicherheit nicht an der Größe der Finger.

[gerald]

Was den Eingangsbeitrag und das Statement zu den Instrumenten der Discounter
angeht, möchte ich doch eine Kleinigkeit ergänzen.

Wer in den Tiefen des Forums sucht, wird alte Beiträge finden, wo sich Bastler
immer wieder in aufeinander folgenden Jahren die Ukulelen einer Discounter-Kette
(meist Aldi) gekauft haben, um diese dann ungeachtet des Aufwands so gut wie
möglich spielbar zu machen.

Wenn man sich dazu mehrere Jahrgänge durchliest, wird man feststellen, dass
die Qualität der Instrumente in den unterschiedlichen Jahren sich sehr deutlich
unterscheidet.
Hier liegt die Vermutung nahe, dass nicht nur die Pakete immer wieder anders
zusammengestellt werden, sondern dass die Instrumente selbst jedes Jahr von
unterschiedlichen Herstellern kommen können.

Weiterhin muss man beobachten, dass es ganz erhebliche Qualistätsschwankungen
auch innerhalb eines Jahrgangs von der selben Discounter-Kette gibt.
D.h. auch wenn ein großer Teil der Instrumente in einem Jahr direkt spielbar sind,
gibt es dennoch Exemplare, bei denen selbst die erfahrensten Bastler hier im Forum
kapitulieren würden (bzw. in der Vergangenheit auch kapituliert haben).

Jemand mit ausreichend Erfahrung und Muße, die Instrumente vor Ort auszuprobieren,
kann da günstige Instrumente finden. Anfänger ohne entsprechende Unterstützung
stellen Probleme aber oftmals erst sehr spät fest, oft erst mit der ersten Unterstützung
und wenn die Aktion bei dem Discounter lange vorbei ist.
Von daher halte ich es nicht für eine gute Empfehlung für einen Neuling, sich eine
Ukulele bei einem Discounter zu kaufen, zumindest nicht ohne Unterstützung.
Für Menschen, die günstige Ukulelen zum Verleihen suchen, egal ob für Gäste zu
Hause oder für Workshops oder Stammtische, können die Instrumente vom Discounter
eine günstige Alternative sein.

Ob so ein Instrument vom Discounter auch nach einer gewissen Zeit noch spielbar ist,
ist eine weitere Frage. Meist werden sehr weiche Holzarten verwendet, die sonst an
Zupfinstrumenten nicht zu finden sind.
Ob Birke, Linde, Pappel nur optisch und klanglich nicht so gut sind oder ob sich
eine Decke oder ein Hals aus solchen Holz schnell verzieht, weiß ich nicht.