Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: sven222 am 21. Nov 2018, 21:25:13

Titel: Saitenfrage
Beitrag von: sven222 am 21. Nov 2018, 21:25:13
Hallo zusammen,

ich habe eine Ukadelic von Kala mit Nylgut Saiten. Die ist relativ leise und irgendwie warm im Klang. Das Leise war einer der Kaufgründe, da ich damals viel in Hotels war und niemanden stören wollte. Dann habe ich noch eine halbhohe BrüKo mit den originalen Saiten. Die ist trotz des kleinen Körpers sehr laut und sehr spitz im Klang. Nun möchte ich die BrüKo neu besaiten, damit sie auch etwas runder wird. Zumindest etwas freundlicher, da ich sie schon fast aggressiv im Klang finde. Gleichzeitig muss ich aber auch noch irgendwie mal andere Saiten ausprobieren, vielleicht ist ja Nylgut gar nicht das Optimum für mich. Ich habe jetzt mal quer durch das Aquila Programm bestellt und von den Carbon Black über Red und Sugar zu Lava bestellt. Jetzt meine Frage, sind die Carbon Black schon sanfter und runder als die BrüKo Saiten? Also lohnt sich der Versuch überhaupt? Wie sind die Carbon Black und auch die Red im Vergleich zu den Pyramid Fluor Carbon Saiten denn? Hat da jemand Erfahrung?

Grüße

Sven
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Hummel am 21. Nov 2018, 22:19:05
Im Zweifel ist alles sanfter als Pyramid Fluorcarbon. Die sind dafür ideal wenn du mit der Ucadelic in den Regen gehst oder unter die Dusche. Reds knallen auch ganz schön rein, meine Brüko klingt damit richtig schön rotzig frech. Kultivierter wird es mit den anderen Aquilas, ansonsten gibt es noch andere gute Marken. Ukensaiten kann man ruhig wechseln und wiederverwerten, wenn man sie nachher wieder hübsch aufrollt und eintütet. Also kein Geldverlust wenn man sich durchprobiert.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: sven222 am 21. Nov 2018, 22:29:04
Danke! Frech ist ja ok, aber die Pyramid find ich regelrecht aggressiv, also nicht so wie ein Rotzlöffel, sondern eher wie ein Kneipenschläger. Hab die jetzt schon lange drauf und hab gehofft ich gewöhn mich daran, aber das hat nicht funktioniert. Dann fang ich mal mit den Reds an und hangle mich durch.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Hummel am 21. Nov 2018, 23:14:58
Wenn die Pyramiden schon oll sind entsorge sie sonst sind sie wirklich allwettertauglich-die Nähe zur Angelschnur lässt sich bie manchen Fluorcarbons halt nicht leugnen.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Old Boy am 22. Nov 2018, 00:50:07
Ich würde Angelschnur nicht automatisch mit dem Begriff schlecht verknüpfen! Es gibt "solche und solche"!

Meine neue Bugle wurde mir Überreicht mit den Worten:
"Da habe ich dir "Angelschur" aufgezogen, also nicht wundern ... wenn die wider Erwarten doch nicht gefallen sollten, es liegt noch ein Satz Worth dabei!"

Am nächsten Tag habe ich gleich 4 Satz "Angelschnur" nachgeordert, um auch ein paar Tests mit meinen anderen Ukulelen durchzuführen, die bisher ein paar Klang-Qualitäten vermissen lassen  :)
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: UkeDude am 22. Nov 2018, 08:25:00
Also ich nehme sehr gerne, auch auf meinen Brükos die Martin M600 her. Für mich passt die Kombination super.

Saiten sind aber ein sehr persönliches Thema. Sound, Haptik, Spielgefühl,... alles sehr subjektive Aspekte. Einfach ein bisschen ausprobieren... Dabei muss ich aber auch sagen, es gibt nicht DIE Saiten, es ist immer eine Kombination von Ukulele und Saiten (und Spieler) . :D
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Hawe49 am 22. Nov 2018, 10:22:42
Zitat von: UkeDude am 22. Nov 2018, 08:25:00
[...] Einfach ein bisschen ausprobieren... Dabei muss ich aber auch sagen, es gibt nicht DIE Saiten, es ist immer eine Kombination von Ukulele und Saiten (und Spieler)
Genau so ist es ...
Ich stelle immer wieder fest, dass auch Saiten die ich vom Spielgefühl her mag und die auf manchen Instrumenten toll klingen, schon beim nächsten Instrument doch nicht passen können, dass dieses eben mit anderen Saiten besser harmoniert ...
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Andreas Fischer am 22. Nov 2018, 12:20:50
Zitat von: Old Boy am 22. Nov 2018, 00:50:07
Am nächsten Tag habe ich gleich 4 Satz "Angelschnur" nachgeordert
Was für "Angelschnüre" sind das denn? Wo kann man sie ordern? Und welche Eigenschaften haben sie?
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: ukemouse am 22. Nov 2018, 13:55:33
Zitat von: Hummel am 21. Nov 2018, 23:14:58
Wenn die Pyramiden schon oll sind entsorge sie sonst sind sie wirklich allwettertauglich-die Nähe zur Angelschnur lässt sich bie manchen Fluorcarbons halt nicht leugnen.

Was  auch gut so ist. Vernünftige Angelschnur klingt immer noch besser als Aquila (hab ich schon mal erwähnt, daß ich kein Fan von Nylgut und Konsorten bin?) oder Nylonsaiten (da brauch man wohl nicht erwähnen, daß man die nicht mag)......lol..... Reds? Ja gehen, aber meine Lieblingssaiten sinds nicht, nur als Low-F.
Und Carbon Black finde ich reine Verrarsche, denn da dachten schon so einige Leute das seien Carbon Saiten, sind es aber nicht, die sind nur Carbon-Black-Farbig. Also ich finde das irreführend..... Sugar, hab ich noch nicht getestet, aber nen Satz zuhause liegen.

Und so nebenbei klingen Pyramid "Angelschnüre" auf vielen anderen Uken super toll. Liegt halt auch mit anne Uke wies klingelt.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Old Boy am 22. Nov 2018, 16:18:35
Zitat von: Andreas Fischer am 22. Nov 2018, 12:20:50
Was für "Angelschnüre" sind das denn? Wo kann man sie ordern? Und welche Eigenschaften haben sie?

Hier hast du was zum "Einstimmen (https://www.gotaukulele.com/2015/05/something-fishy-fishing-line-as-ukulele.html)" ...


Insbesondere sind natürlich die Videos interessant!
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Bugle am 22. Nov 2018, 17:21:47
Der gute Ukuwulf hier aus dem Forum hat auch mal einen schönen Testbericht über die "Angelschnüre" gemacht.

https://www.youtube.com/watch?v=yi8jp0oMOx4
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Hummel am 22. Nov 2018, 21:23:53
Na da habe ich ja was losgetreten-meinte das doch nicht negativ! Bei Angelschnur wäre ich einfach zu unsicher wegen der Zugkraft auf das Instrument. Da wüsste ich nicht ob ich das richtig mache oder ob es am Ende zu schlapp oder gar zu schwer wäre und mir die Brücke um die Ohren fliegt.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: sven222 am 23. Nov 2018, 18:35:06
So, ich hab jetzt einfach mal beherzt das erste aus der Tüte gezogene Packerl Saiten auf die Brüko aufgezugen. Es waren die Carbonblack. Sie klingen um Welten besser wie die Pyramid, und fühlen sich auch besser an. Nicht so weich wie die Nylgut, aber auch nicht so brachial wie die Fluorcarbon. Der erste Eindruck ist gut. Jetzt mal abwarten, wie sie klingen, wenn sie eingespielt sind. Etwas stört mich aber ein wenig. Die (hohe) C Saite hat eine kleine Macke, und ich hab jetzt schon öfters von Leuten gelesen, denen die Saiten gerissen sind. Hoffe das passiert hier nicht.
Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich die zweite Ukulele auch gleich mit neuen Saiten beglücke. Die aufgezogenen Nylgut sind zwar noch einwandfrei, aber dann könnte ich die auf die Baumarkt Ukulele meiner Freundin aufziehen, dann hat die auch mal Saiten die nach was klingen. Da ist 20 Jahre altes Nylon drauf, das schon sämtliche Weichmacher verloren hat, aber dem Chinateil möchte ich keine neuen Saiten spendieren, das fühlt sich irgendwie falsch an.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Hummel am 23. Nov 2018, 21:13:26
Klingt nach einem guten Plan!
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Claudilele am 24. Nov 2018, 13:27:21
Worth Brown machen auch einen schönen warmen Klang.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: lelopa am 25. Nov 2018, 08:15:42
was für den einen "warmer Klang" ist - ist für den anderen "dumpfer Muff"
was für den einen "brilliant mit ausgewogenen Höhen" ist - ist für den anderen "zu schrill" ::)
dann gibt es noch "viel zu mittig"  ??? 
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Hawe49 am 25. Nov 2018, 11:14:01
Genau das habe ich kürzlich in einem recht heftigen Thread in einem Gitarrenforum erlebt ...  ;)
Klang, Klangempfinden ... das ist nun mal auch eine sehr persönliche Sache, und schwer zu beschreiben ...
Auch Hörbeispiele (Youtube, Soundcloud etc.) sind da nur bedingt brauchbar, sie hängen zu sehr von den akustischen Raumverhältnissen und der eingesetzten Technik bei der Aufnahme ab, und nochmal von den akustischen Raumverhältnissen und der eingesetzten Technik beim Abhören, und nicht zuletzt auch vom Können und dem Spielstil des Spielers ... Am meisten sagen da noch direkte Vergleiche von Instrumente aus, jeweils bei gleichen Bedingungen aufgenommen und abgehört - zumindest Klangunterschiede in die eine oder andere Richtung werden so erkennbar.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Bebopalula am 25. Nov 2018, 12:15:30
Sehe ich auch so. :)

Saitenempfehlungen sind immer relativ zu sehen, da jedes haptische und klangliche Empfinden höchst subjektiv ist. Will man die "besten" Saiten finden, dann sollte man verschiedene auf der jeweiligen Ukulele ausprobieren. Was der Hörer dann raushört, ist dann nochmal ne andere Sache... ;)
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: theiming am 25. Nov 2018, 13:34:52
"It's all in my hands." (Jaco Pastorius)
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: lelopa am 28. Nov 2018, 07:12:59
Zitat von: theiming am 25. Nov 2018, 13:34:52
"It's all in my hands." (Jaco Pastorius)
"It's all in my ears." (Lucky L'Uke)
;) 
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Hawe49 am 28. Nov 2018, 10:04:21
Zitat von: Bebopalula am 25. Nov 2018, 12:15:30Saitenempfehlungen sind immer relativ zu sehen, da jedes haptische und klangliche Empfinden höchst subjektiv ist
Stimmt - neben der reinen Klangempfindung spielt ja auch das "Haptische", das Anfassgefühl/Spielgefühl für viele eine ganz wichtige Rolle. Ist auch bei mir meist der Grund mich dann für bestimmte Saiten zu entscheiden, neben dem Klang natürlich.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: sven222 am 08. Dez 2018, 19:19:03
Ja, das persönliche Erfahren ist bei jedem anders. Trotzdem höre ich gerne Meinungen anderer zu irgendwelchen Saiten, gerade im Vergleich zu anderen Saiten. Weil wenn einer gewisse Saiten als wärmer wie andere empfindet, dann gibt das schonmal eine Tendenz vor. Aber ich teste jetzt deshalb einfach mal selbst. Ich war jetzt auf Dienstreise, und nach der Rückkehr klingen die Carbon Blacks jetzt nochmal anders. Sie nähern sich jetzt noch mehr den Nylgut Saiten an, haben aber noch mehr Druck. Da die Brüko selbst ja schon relativ "hart" klingt, kann es sein, dass ich ihr vielleicht noch die Lavas spendiere. Aber jetzt hab ich erst mal Spaß mit der Konstellation wie sie gerade ist. Ich glaub ich brauch noch ein paar Ukulelen, um die anderen auch noch zu testen.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: ukemouse am 09. Dez 2018, 18:14:53
Die Lavas klingen den normalen Nylguts aber noch ähnlicher, sind ja im Prinzip schwarze Nylgut.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 09. Dez 2018, 20:48:04
Zitat von: ukemouse am 22. Nov 2018, 13:55:33
Was  auch gut so ist. Vernünftige Angelschnur klingt immer noch besser als Aquila (hab ich schon mal erwähnt, daß ich kein Fan von Nylgut und Konsorten bin?) oder Nylonsaiten (da brauch man wohl nicht erwähnen, daß man die nicht mag)......lol.....

Ich oute mich  :-* ... und sage es ganz verschämt  :D ... ich habe dieser Tage Nylon-Saiten auf meiner Fluke Konzert aufgezogen. Zumindest laut Thomann sollen die LaBella Uke-Pro Series No. 100 tatsächlich aus Nylon sein. Der Hersteller ist wahrscheinlich genauso verschämt und sagt nicht, was für ein Material es ist.  ;D

Ich wollte die serienmäßigen Saiten (Nylgut, entweder Aquila oder D'Addario mit umwundener LowG) gegen einen Satz High G austauschen und dachte mir, probierst halt mal die preisgünstigen LaBella aus. Vom Spielgefühl her passen sie zu mir und zum Instrument, auch wenn sie etwas fett sind. Ist halt eine Universalgröße für Konzert und Tenor. Klanglich würde ich sie persönlich eher als "warm" einstufen, durch die etwas höhere Spannung als die Vorgängersaiten haben sie trotzdem etwas mehr "Punch" als diese. Ob man diesen Klang mag oder nicht ist natürlich eine ganz persönliche Sache, aber auf der Fluke bin ich zufrieden damit. Auf der versuche ich mich allerdings auch eher am Fingerpicking, beim Strumming würde ich eher einen anderen Klang bevorzugen. Wobei ich Fluorcarbon-Saiten auf der Fluke bisher noch nicht ausprobiert hatte. Wenn ich einen anderen Sound möchte habe ich ja auch noch andere Ukulelen mit anderem Klang...

Aber zurück zu der Ausgangsfrage:
Nein, auf einer Brüko-Sopran könnte ich mir diese LaBella Saiten - auch wenn sie für die Sopran dünner sind - nicht vorstellen.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Hummel am 10. Dez 2018, 00:22:52
Kein Grund zum schämen - ich habe für den Winter D'Addario Nylons auf meiner Moselele Tenor. Das macht sie indoor- tauglich und klingt gar nicht übel. Vor allem aber sind die haptisch ok, da habe ich sonst schon mal Probleme mit dem Nylonkram.
Titel: Antw:Saitenfrage
Beitrag von: Jens. am 12. Dez 2018, 20:55:37
Ich muss auch was gestehen. Ich bin hier beim lesen neugierig geworden und habe mir die Sugar von Aquila bestellt. sie liegen direkt neben mir und werden gleich aufgezogen.
Ich glaube, es ging hier ja um eine flache Brüko (Oder täusche ich mich da?). Den Sound muß man auc mögen. Ich glaube, da kommt es neben den Saiten auch sehr darauf an, mit wieviel Gefühl man die spielt. Ich finde, wenn man die zu hart anschlägt, klingt sie auch schnell mal etwas aggressiv. Ich habe die flache Brüko Sopran schon schön klingen gehört. Aber nicht bei mir. ;D ;D ;D
Manchmal ist es auch einfach nicht die richtige Ukulele für einen.

Jens.
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