Guten Morgen,
da ich gerade die Möglichkeit hatte, zwei Ukulelen unterschiedlicher Größe aus der gleichen Baureihe zu vergleichen (Kai KCI-700 und KTI-700), werfe ich hier mal die Frage auf, was für Euch - nur den Klang betreffend - den Unterschied ausmacht zwischen Sopran, Concert und Tenor.
Ich nehme hier zwei Phänomene wahr:
Zum einen eine unterschiedliche Klangfarbe je nach Größe; ein kleinerer Resonanzraum klingt einfach anders als ein größerer.
Zum anderen empfinde ich den Klang als unterschiedlich lokalisiert: Bei einer Sopran höre ich den Klang ganz bei mir, bei Konzert strahlt er schon etwas mehr nach außen ab, und bei Tenor ist dieser Effekt für mich noch stärker. Interessanterweise nehme ich diesen Unterschied auch deutlich bei den Kais wahr, die ja ein zusätzliches Schallloch in der Zarge haben.
Wie seht/hört Ihr das?
Habe ich während meiner "Experimentierphase" auch so empfunden. War mit ein Grund, mich schließlich für die Concert als "meine" Größe zu entscheiden, neben dem Grund dass mir Abmessungen und Proportionen dieser Baugröße vom Spielgefühl her am besten lagen.
Wenn ich in einer Gruppe spiele, nehme ich je nach Lust und Laune entweder eine Sopran oder eine Concert, da es ja nicht auf meinen alleinigen Sound ankommt. Spiele ich alleine oder nehme gar etwas auf, probiere ich mit verschiedenen Sopran- oder Concert-Uken für den jeweiligen Song aus, was am Besten passt; Sopran eher für Jazziges, Definierteres, Concert eher für Folkiges. Tenor spiele ich nur zu Hause meiner Liebsten zuliebe, da ihr die volleren Ukulelenklänge besser gefallen... :)
Klanglich finde ich, je größer umso angenehmer für meine Ohren. Haptik ist für mich von Soprano bis zur Bariton alles gleich angenehm. Ich mag die Kleinen hauptsächlich weil sie so kompakt sind und somit schnell wo Platz finden und man sie einfach transportieren kann.
Konzertukulelen habe ich gar keine mehr, weil ich der Größe irgendwie nichts abkann. Will ich Volumen und Sustain, greif ich zu den Tenören/Baritönern, will ich das nicht, zu den Sopranos. Und hab ich Bock auf Banjo, greif ich zur Brüko 6, die mich manchmal an eines erinnert. :)
Nicht grad wissenschaftlich tiefschürfend so eine Abfrage...
Fakt ist, daß eine größere Mensur die Saite besser schwingen läßt.
Gleiches gilt für einen größeren Korpus (Volumen und Fläche).
Daraus resultiert mehr Dampf und mehr Bassanteile.
Sozusagen je größer, desto Gitarre.
Mit Ukulelenklang verbinde ich persönlich Sopran.
Meine Finger mögen jedoch lieber Konzert - Bliebe als Kompromiss evtl. die Longneck.
Sowas liebe ich ;)
Ganz puristisch "Mit Ukulelenklang verbinde ich persönlich Sopran" - aber herumgebastelt und -gespielt und als Ukulele bezeichnet wird mit allem an dem man irgendwie vier Saiten festbinden kann ;D
Ich schließe mich gern den obigen Beiträgen an.
Letzlich bei meiner Wahl noch immer entscheidend, wie sie beim Gegenüber und also im Ensemble mit anderen Musikanten klingt.
Leider oft anders als vor meinem eigenen Korpus.
Das ist doof, weil manche Uke beim Gegenüber besser im Ohr klingt, als ich glaube. Oder auch schlechter.
Gemerkt habe ich das bei größeren Treffen, wenn man das gleiche Instrument von anderen gespielt hört.
Manchmal hilft da auch, sich vor ne kahle reflektierende Wand zu setzten.
Zumindest ein bischen.
Ich denke, ich ahnt, was ich meine. :-\
Ich selbst spiele eher ne Concert bzw. Tenor wegen Sustain, aber trotzdem hat ne Sopran etwas für sich (Hatte da ja auch letztens gefragt) und würde diese eher nur zum "schrammeln" nehmen, was nicht abwertend gemeint ist.
Wie kannst du denn woanders als "bei dir" so "nach aussen abgestrahlt" hören? Stehst du eventuell grad etwas "neben dir"? ;-)
Bei all diesen minimalen und feinen klangunterschieden bei teuren Insttrumenten Saiten und co, denk ich mir immer, meine Zuhörer hören da keinen Unterschied. Wozu also?
Ich steh da mehr auf Bespielbarkeit, Haptik und Optik. :)
ZitatWie kannst du denn woanders als "bei dir" so "nach aussen abgestrahlt" hören? Stehst du eventuell grad etwas "neben dir"? ;-)
Höre ich da leisen Spott? 😎
Meine Beschreibung des wahrgenommenen Phänomens ist natürlich mangelhaft, klar. Bei Sopran hört sich für mich der Clan einfach näher bei mir an, und je länger die Mensur und je größer das Instrument, desto mehr habe ich das Gefühl, der Klang verlässt mich. Kann das irgendjemand nachvollziehen?
@Skiffle: Du bringst ein neues Thema ins Spiel - wie höre ich mich, wie hören mich die anderen? Auch spannend... 😉