Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: Spectah am 23. Mai 2009, 21:46:40

Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 23. Mai 2009, 21:46:40
Hallo,
ich bin neu hier und hoffe, ich habe nicht den 1000. thread zu ein und demselben Thema geöffnet ;)

Hab mir vor 10 Tagen ne Sopran-Uke gekauft und stimme sie G C E A. Konnte mir relativ schnell die Grundakkorde aneignen, aber mein D klingt immer noch recht mies^^ Da ich was Instrumente angeht ein unbeschriebenes Blatt bin, hab ich folgende Frage:

Kommt die Präzision mit der Übung oder muss ich aufpassen, mir nicht von Beginn an, etwas Falsches anzugewöhnen?

Gruß und danke,
Spectah
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 23. Mai 2009, 22:05:27
Meistens kommt\'s mit der Übung.

Trotzdem sollte man versuchen:
- nicht zu verkrampft zu greifen. Es ist eigentlich nicht viel Kraft nötig. Wenn doch, ist die Uke schlecht oder falsch eingestellt. Man sollte die Saiten auch _nicht_ bis zum Griffbrett runterdrücken. Wenn man locker und nahe am Bundstäbchen greift, genügt ein sanfter Druck. Wenn man zu fest greift, verzieht sich der Ton und klingt krumm. Ausserdem macht es das Umgreifen schwieriger.
- Die Fingernägel der linken Hand kurz zu schneiden
- Die Hand nicht so flach auf dem Griffbrett zu halten. Die Finger sollten möglichst von _oben_ aufs Griffbrett kommen -- im Idealfall senkrecht. Um das zu erleichtern sollte die ganze Hand oberhalb des Griffbretts \"schweben\", nur der Daumen berührt den Hals von unten.
- Die Akkorde sauber zu greifen. Wenn\'s irgendwo schnarrt oder ein Ton nicht sauber erklingt, macht man was falsch.
- nicht benutzte Finger nicht zu weit vom Griffbrett entfernen -- also nicht weit abspreizen oder so.

Um ein schönes D zu greifen, gehe z.B. wie folgt vor:

- Zuerst mit Mittel- und Ringfinger 0220 schön sauber greifen. Unverkrampft, locker, und jede Saite muß schön klingen.
- Nun einfach den Zeigefinger sanft im 2. Bund auf die G-Saite drücken (ohne die anderen Finger zu verschieben). Man wird die Saite zwar nicht genau mit der Mitte der Fingerkuppe treffen, aber das ist auch gar nicht nötig. Man braucht nur ganz wenig Kraft um den gewünschten Ton der G-Saite (ein A) zum klingen zu bringen.

Es ist zweckmäßig zuerst die Akkorde sauber und schön greifen zu lernen, dann aber auch Wechsel zwischen je zwei Akkorden zu üben (vor allem die schwierigen). Dabei ganz langsam und locker vorgehen (Zeitlupe), und unnötig weite Bewegungen der Finger vermeiden. Auf Geschwindigkeit kommts erstmal nicht an, aber der Bewegungsablauf sollte perfekt sein.

Gruß
  Wilfried
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 23. Mai 2009, 22:11:35
Hey Wilfried,

danke für die raketenschnelle Antwort!
Werde deine Tipps beherzigen.

Gruß
Marco
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: bruekolele am 23. Mai 2009, 22:49:47
Es gibt Hände (Finger vor allem), wo das definitiv nicht geht.
Da ist es dann leichter, wenn der Mittelfinger in kleinem Barrè die G-Saite mitdrückt.
Der Zeigefinger wird dann gar nicht benötigt.
Bei langen schlanken Fingern ist die von Wilfried beschriebe Vorgehensweise natürlich richtiger.
Bei kurzen dicken Fingern klappt aber meine Lösung deutlich besser.
 Ich müsste sonst Lieder suchen ohne \"D\" ;)
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 23. Mai 2009, 22:58:11
Freut mich, dass du dir da so gut zu helfen weisst ;)
Da ich aber zugegebenermaßen ziemliche \"Frauenhände\" habe, probier ichs zunächst mal so.
Abder danke für deinen Plan B! :)
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 23. Mai 2009, 23:01:26
Hallo Bruekolele,

Ich glaube nicht daß Deine Finger so groß sind daß die normale Grifftechnik nicht geht. Es gibt / gab viele gute Soprano-Spieler mit vergleichsweise dicken Fingern. Und ja -- mir ist das D am Anfang auch schwergefallen. Inzwischen spiele ich es auch auf einer Carnival Ukette ganz normal mit drei Fingern. Und die hat wirklich ein extrem enges Griffbrett. Ist meiner Meinung nach vor allem Übungssache.

Damit will ich die Barrée-Technik nicht für unnötig erklären -- im Gegenteil, es ist gut verschiedene Griffweisen zu beherrschen. Aber die normale Griffweise halte ich eben auch für wichtig.

Wünsche trotzdem noch entspanntes Ukeln :)

Gruß
  Wilfried
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: bruekolele am 23. Mai 2009, 23:29:03
Zitat von: wweltiHallo Bruekolele,

Ich glaube nicht daß Deine Finger so groß sind daß die normale Grifftechnik nicht geht. Es gibt / gab viele gute Soprano-Spieler mit vergleichsweise dicken Fingern.....

Gruß
  Wilfried

Bruddah IZ hatte ebenfalls mächtige Wurstfinger und spielte wunderbar.
Aber seine Finger waren lang genug.
Allerdings habe ich mich schon hie und da gefragt, wie der drei Finger nebeneinander einsetzen konnte.

Es gibt Hände, die können einen Besenstiel umfassen und dabei trotzdem ohne Anstrengung mit den Fingerspitzen die Handfläche berühren.
Ich kann das gerad mal mit einer Stricknadel...
Aber ich weiß mir zu helfen.
Schon auf der Gitarre war das ein permanentes Problem (zumal dort der Hals, der umfasst werden muss, noch breiter ist als bei der Uke).
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Kay am 23. Mai 2009, 23:30:09
Zitat Wikipedia:

\"Mit dem fortschreitenden Prozess seiner Krankheit war es ihm nicht mehr möglich seine Werke auf der Ukulele zu spielen. Aufgrund dessen fertigte ihm ein hawaiischer Gitarrenbauer ein Einzelstück an, welches ungefähr die Maße einer für Kinder geeigneten Gitarre hatte, jedoch die wesentlichen Klangelemente der Ukulele besaß.\"
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Benutzername am 24. Mai 2009, 02:02:22
Ich denke, dass das Problem da weniger an den Fingern lag, sondern eher daran, dass er nicht mehr auf die höheren Bünde gekommen ist, weil er die Hände nicht mehr vor der Brust zusammenbringen konnte. Die Lösung war eine Art Longneck Uke mit längerer mensur.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Miguelito am 15. Jun 2009, 00:41:07
Vielleicht kennst Du es ja bereits aber Alternativ kannst Du das D auch so greifen:

5
2
2
2

Da ich auch neu an der Uke bin und das D auf die andere Art auch noch nicht sauber greifen kann, fiel es mir so leichter. Also Zeigefinger im 2. Bund komplett Barré greifen und den kleinen Finger auf der A Seite im 5. Bund.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 15. Jun 2009, 07:50:32
inzwischen klappt mein D einwandfrei....trotzdem danke für die vielen anregungen und hilfestellungen!
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 15. Jun 2009, 08:15:24
Super! Darf man fragen welche Varianten Du verwendest? :)
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 15. Jun 2009, 08:21:44
das klassische

0
2
2
2
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 15. Jun 2009, 11:58:21
Schöne Erfolgsmeldung. Vielleicht motiviert das andere, die damit noch verzweifeln :)
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Floyd Blue am 15. Jun 2009, 12:02:57
Mmh, bei der klassischen Variante kenne ich aber noch mindestens drei verschiedene Fingersätze, die ich je nach Kontext einsetzte. Welche(n) benutzt Ihr?
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 15. Jun 2009, 12:17:40
Zitat- Zuerst mit Mittel- und Ringfinger 0220 schön sauber greifen. Unverkrampft, locker, und jede Saite muß schön klingen.
- Nun einfach den Zeigefinger sanft im 2. Bund auf die G-Saite drücken (ohne die anderen Finger zu verschieben). Man wird die Saite zwar nicht genau mit der Mitte der Fingerkuppe treffen, aber das ist auch gar nicht nötig. Man braucht nur ganz wenig Kraft um den gewünschten Ton der G-Saite (ein A) zum klingen zu bringen.

Damit hats geklappt....ich sags doch, wilfried: du bist mein mentor  ;)
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Matoso am 17. Jun 2009, 15:23:22
Hallo,
bin auch neu ;)
Spiele nebenbei noch Gitarre und Keyboard.
Hab seit 2 Tagen auch eine Ukulele,aber einige Akkorde klingen schief.
Zum Beispiel F Dur.
Ich greife ihn ganz normal,aber er klingt wegen den Saiten,die ich nicht runterdrücke schief.
Also alle Akkorde,die ich als Barré greife,klingen gut.
Aber sobald ich einen Akkord greife,bei dem einige Saiten nicht runtergedrückt werden,klingt er schief.
Kann es daran liegen,dass es eine Billigukulele ist?
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Kay am 17. Jun 2009, 16:06:05
ja.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 17. Jun 2009, 16:28:16
hört sich nach deutlich zu hohem Sattel an. Die Höhe der Saiten über dem 1. Bund dürfte nicht viel höher sein als: Wenn Du Barré im 1. Bund greifst, die Höhe der Saiten über dem 2. Bund.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Kay am 17. Jun 2009, 16:29:09
oder es klingt nach falscher bundierung. eines von beidem wirds wohl sein.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Guchot am 17. Jun 2009, 22:30:37
Ich tippe auch mal ganz grob auf zu hohe Saitenlage. Wenn einzelen Saiten gedrückt werden kommst vielleicht mit dem Finger an die anderen dran. Mal auf ner vernünftigen Uke antesten.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 27. Aug 2009, 22:48:36
hat jmd. gute tipps zum greifen von barre akkorden ausser üben üben üben üben üben..... 8)
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 27. Aug 2009, 22:56:48
Ja, die üblichen. Wie gesagt drauf achten daß die Saitenlage stimmt (bei der Flea dürfte das aber kein Thema sein). Ansonsten ... Ja, viel üben ;) ... nicht zu verkrampft, nicht zu viel auf einmal, dafür regelmäßig, ruhig verschiedene Fingerpositionen probieren, den Daumen mittig von unten gegen den Hals, aber der Daumendruck sollte nicht dominieren -- den Zeigefinger ein bisschen schräg gedreht (also um die Mittelachse des Fingers) auflegen, sozusagen mit der \"Kante\" -- und die hohen Bünde sind nun mal notorisch schwer sauber zu barren. Wird aber besser mit der Zeit.

Vielleicht fällt jemandem noch mehr ein.

Gruß
  Wilfried
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 28. Aug 2009, 07:40:02
schon mal vielen dank, wwelti!
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: taktlos am 28. Aug 2009, 16:25:06
Erstaunlich, wie unterschiedlich die Erfahrungen sein können. Ich kann die Griffe, wo nicht alle Seiten runtergedrückt werden (z.B. das D) sehr viel besser greifen als Barré-Griffe. Bei den Barrés schnarrt es schon ganz gern mal. Wenn ich dann, wie empfohlen, den Daumen mittig unter den Hals setze, kann ich zwar akkurater greifen (und der Akkordwechsel geht auch besser), aber mein Daumen fängt nach kürzester Zeit an, sich total zu verkrampfen und wehzutun.

Die meisten Akkorden bekomme ich viel besser hin, wenn ich den Daumen komplett um den Hals herum lege. Aber eben leider nur die meisten, nicht alle; und Akkordwechsel gehen so auch langsamer von der Hand. So muss ich mir langfristig wohl doch die \"Daumen-unterm-Hals-Methode\" angewöhnen. Leider habe ich am Anfang nicht darauf geachtet und muss nun quasi umlernen. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, dass ich dabei so verkrampfe.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Guchot am 28. Aug 2009, 16:58:52
Du solltest ja auch nicht bei ALLEN Griffen den Daumen mittig am Hals plazieren, sondern nur bei den Barré-Griffen. Andere Griffe sind in der Tat einfacher zu greifen wenn man den Daumen locker um den Hals (der Ukulele)  hat.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 28. Aug 2009, 17:03:41
Dem würde ich allerdings nicht so ganz zustimmen wollen. Ich weiche von der Daumen-unter-Hals Stellung eigentlich nur ab, wenn ich im Stehen spiele, oder in ganz speziellen Fällen.

Allerdings positioniere ich den Daumen nicht immer genau auf die gleiche Art. Aber grob schon mittig unter dem Hals.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Poltergeist am 28. Aug 2009, 17:06:04
Ständig die Postion zu wechseln ist wahrscheinlich die ungünstigste Variante. Dann doch lieber für eine Möglichkeit entscheiden und die trainieren.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: taktlos am 28. Aug 2009, 17:37:21
Zitat von: GuchotDu solltest ja auch nicht bei ALLEN Griffen den Daumen mittig am Hals plazieren, sondern nur bei den Barré-Griffen. Andere Griffe sind in der Tat einfacher zu greifen wenn man den Daumen locker um den Hals (der Ukulele)  hat.
Zitat von: saxxy sanStändig die Postion zu wechseln ist wahrscheinlich die ungünstigste Variante. Dann doch lieber für eine Möglichkeit entscheiden und die trainieren.

Ich sehe schon, man ist sich uneins. Dass es keine Patentlösung gibt, habe ich mir schon gedacht. Die Daumen-mittig-unterm-Hals-Position ist für mich wirklich krampfig, irgendwie vollkommen unnatürlich.

Nun verstehe ich auch, dass mir Richie (oder war\'s David? *grübel*) vom UOGB auf meine Frage, wann die Finger wieder so zart werden wie vorher,
sagte: \"Niemals. Aber dafür wirst du ein RSI-Syndrom bekommen.\"
Juhu, rechts habe ich das schon; da kann ich mich ja freuen, es links auch noch zu bekommen...
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Spectah am 28. Aug 2009, 17:44:50
ZitatDie Daumen-mittig-unterm-Hals-Position ist für mich wirklich krampfig, irgendwie vollkommen unnatürlich.

hab da bei den \"normalen\" akkorden auch probleme damit...allerdings merke ich, wenn ich den daumen um den hals lege tatsächlich, dass die wechsel von grundakkorden auf barre langsamer von statten gehen. könnte allerdings auch die fehlende übung mit barres sein.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 28. Aug 2009, 17:45:06
Aua. Ich kann nur nochmals meinen Rat wiederholen:

- Unverkrampft üben, wenn\'s nicht klappt klappt\'s halt nicht, keine Gewalt anwenden
- Regelmäßig üben (jeden Tab am Besten), aber nicht zu lange! Besser jeden Tag 10 Minuten locker, langsam und mit Präzision üben als einmal pro Woche eine stundenlange Gewalt-Session machen!

Wenn\'s nachhaltig in der Hand weh tut, erstmal mindestens eine Woche aussetzen. Da hört der Spaß auf.

Gruß
  Wilfried
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: -Jens- am 28. Aug 2009, 17:56:40
Das ist auch ein Problem der falschen Gewohnheiten. Wenn man im Würgegriff greift sind oft die Finger zu flach und es wird vermehrt \"tote\" Töne geben. Möchte die vorangegangen Sachen garnicht wiederholen. Dennoch, der Daumen rutscht fast automatisch hinter den Hals (da wo er hingehört), wenn man das Handgelenk etwas nach vorne drückt. Dann stehen auch die Finger automatisch senkrechter auf den Saiten und der Ton wird besser. Also mit dem Unterarm das Handgelenk etwas nach vorne drücken, jedoch immer schön locker. Wenn es anfängt zu schmerzen weil man verkrampft, unbedingt aufhören und pausieren, der Schmerz kann sonst bleiben.

*Auch mein Senf dazu geb*
Jens
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: taktlos am 28. Aug 2009, 17:56:41
Zitat von: wwelti- Unverkrampft üben, wenn\'s nicht klappt klappt\'s halt nicht, keine Gewalt anwenden
- Regelmäßig üben (jeden Tab am Besten), aber nicht zu lange! Besser jeden Tag 10 Minuten locker, langsam und mit Präzision üben als einmal pro Woche eine stundenlange Gewalt-Session machen!
Dankeschön für den Rat. Ich will auch versuchen, ganz locker zu machen. Ist nicht immer leicht, denn ich möchte mich ja verbessern. Manchmal bin ich wohl zu ungeduldig. Das mit dem regelmäßig ein bisschen beherzige ich schon. Ich übe eigentlich jeden Tag - im Moment etwas mehr, da ich mehr Zeit habe. Sonst jeden Tag ein bisschen.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: taktlos am 28. Aug 2009, 18:01:51
Zitat von: Jens aus FürthAlso mit dem Unterarm das Handgelenk etwas nach vorne drücken, jedoch immer schön locker. Wenn es anfängt zu schmerzen weil man verkrampft, unbedingt aufhören und pausieren, der Schmerz kann sonst bleiben.
Das bekomm ich ja hin, aber der Schmerz setzt quasi unmittelbar ein. Das Problem ist, dass ich bei der Übung die Hand beinahe im 90°-Winkel vom Unterarm abknicken muss und das ist in etwa so angenehm, als wenn man mit der anderen Hand einen Finger weit in Richtung Handrücken drückt  :shock: . Da setzt der Schmerz auch sofort ein, und \"locker lassen\" funktioniert nicht. Ich weiß nicht, ob das verständlich formuliert ist.

Das Problem wird sich ja vielleicht erübrigen, wenn ich mir mal Aug in Auge von anderen Spielern zeigen lasse, wie sie\'s machen. Irgendwas kann bei meiner Haltung nicht richtig sein.  :roll: In euren Videos sieht das jedenfalls viel lockerer aus und keine Rede vom 90°-Winkel.
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 28. Aug 2009, 18:08:59
90° Winkel hört sich ganz schlecht an! Besser nicht so weitermachen!

Locker sollte die Spielhaltung in der Tat sein. Mit Verkrampfen gewinnst Du gar nichts. Im Gegenteil. Der Körper merkt sich beim Training u.A. deine Muskelspannungen... Gar nicht gut! Du solltest da lieber nochmal Deine Haltung als Ganzes hinterfragen. Hältst Du die Uke zu sehr \"mit dem Griffbrett nach oben\" um draufschauen zu können? Eigentlich sollte man es gar nicht mehr sehen können (darum gibts ja auch seitliche Punktmarkierungen). Hältst Du den Hals zu niedrig? Ich finde der Kopf darf ruhig höher sein als der Korpus der Uke. ... Au weia. Es ist schwierig sowas als Text zu erklären...
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: taktlos am 28. Aug 2009, 18:14:29
Zitat von: wwelti...Hältst Du die Uke zu sehr \"mit dem Griffbrett nach oben\" um draufschauen zu können? Eigentlich sollte man es gar nicht mehr sehen können (darum gibts ja auch seitliche Punktmarkierungen).
Ich glaub, da liegt der Hase im Pfeffer! Ich bin wohl der Versuchung verfallen, zu sehr nachzusehen, was meine Finger tun und halte in der Tat das ganze Instrument ein bisschen \"nach oben\".
Darauf werde ich jetzt mal achten. Ist eh besser, weil ich dann blind greifen lerne.
Danke noch mal, wwelti!
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: MrNeutron am 28. Aug 2009, 18:14:39
Danke für die Tipps - dieser Thread hilft mir sehr.
Ich bin auch ein Halsumarmer (Jens: \"-würger\" ), wenn es um die offenen Akkorde geht, und dann habe ich beim Wechsel auf Barrégriffe Probleme. Der Tipp mit dem vorgeschobenen Handgelenk ist gut, das gibt zusätzliche Freiheiten und führt zu einem senkrechten Aufsetzen der Finger. Schwierigkeiten habe ich dann aber immer mit dem Wegflutschen des Halses, wenn beim Griffwechsel der Gegendruck der Finger fehlt. Aber Übung macht wohl den Gesellen...  :mrgreen:
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 28. Aug 2009, 18:21:00
Das ist tatsächlich ein bisschen ein wunder Punkt bei der Uke -- es gibt nicht die klassische Standardhaltung wie bei der Gitarre -- dort ist dann ja der Hals schon durch die Haltung völlig stabilisiert.

Ich behelfe mir ein wenig durch folgende Maßnahmen:

- Der rechte Arm stabilisiert den Korpus der Uke ein wenig (Sitzhaltung), so daß ich zur Not auch die linke Hand kurz wegnehmen kann. So stabil wie bei der Gitarre ist\'s leider nicht.
- Ich verwende fast ausschließlich Fingersätze mit Gleit- und Pivot-Fingertechnik. Da hat man dann immer eine Stabilisierung der Ukulele auch durch die linke Hand.
- Ich verwende auch gern mal einen Stuhl / Sessel mit bequem etwas nach hinten geneigter Lehne. Die Ukulele lehnt dann ein bisschen am Bauch -- stabilisiert auch etwas.

Es soll ja Leute gegeben haben (John King) die ein Stück Gummi zwischen Ukulele und Bauch geklemmt haben, um die Haftung zu verbessern.

Gruß
  Wilfried
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: MrNeutron am 28. Aug 2009, 18:29:34
Der kurzfristig umfunktionierte Schnürsenkel wirkt hier wahre Wunder - allerdings will ich erstens nicht jede Uke anbohren und zweitens vielleicht auch irgendwann mal ohne Gurt (und im Stehen!) spielen können...
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 28. Aug 2009, 18:31:34
Meine Glyph hat übrigens einen Gurtknopf, und einen Gurt habe ich mir auch schon von Peanut kommen lassen (genau gesagt sogar 2 ;) )
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: Floyd Blue am 28. Aug 2009, 18:41:14
Ich spiele (fast) nur mit Gurt und habe dadurch einige Probleme weniger und viele Freiheiten gewonnen. Man sollte die Uke allerdings nicht so tief hängen, wie manche Metaller oder Rocker ihre Klampfen...

Wie schon in früheren Beiträgen erwähnt, sollte auch die Saitenlage überprüft werden. Zu hohe Saitenlage gibt zumindest bei mir auch Krämpfe.


Zitat von: wweltiMeine Glyph hat übrigens einen Gurtknopf, und einen Gurt habe ich mir auch schon von Peanut kommen lassen (genau gesagt sogar 2 ;) )

Wie, ist die Glyph jetzt da? Habe ich etwas verpasst? :?
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: wwelti am 28. Aug 2009, 18:46:35
Nein noch nicht. Aber ich hoffe -- so gut wie. Sie ist jedenfalls schon in Deutschland. DHL. Und vielleicht auch nochmal Zoll (hoffentlich nicht). Daß sie einen Gurtpin hat weiß ich, obwohl es nicht auf den Bildern zu sehen ist. Steht in der Spezifikation ;)

Bilder gibt\'s auch, auf der offiziellen Glyph-Seite... :)

Gruß
  Wilfried
Titel: Akkorde sauber greifen
Beitrag von: taktlos am 04. Sep 2009, 15:44:03
Bei einem Treffen (das war schön!) wurde nun bemerkt, dass meine Uke - insbesondere Hals und Kopf - ziemlich schwer ist. Das macht es wohl noch schwerer, eine lockere Handhaltung zu haben. Immerhin weiß ich jetzt, dass es nicht nur meine Ungeschicklichkeit ist. Abgesehen davon hat wweltis Tipp mit der Haltung der Ukulele am meisten gebracht.

p.s. Apropos Gurtpin: kann man die Teile bedenkenlos in jede Ukulele einschrauben? Wo befestigt man den Gurt an der anderen Seite (oben)? Ich denke nämlich, dass ein Gurt meine \"Haltungsschwierigkeiten\" auch verbessern könnte. Ich hatte mal testweise ein Band um die Taille der Uke und oben an den Kopf gebunden, das hat schon einiges erleichtert.
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