Ukulelenboard

Hallo zusammen,

angeregt durch die Frage nach einem Ukulele-Lehrbuch für Kinder stellte sich mir die Frage,
ab welchem Alter es denn eurer Meinung / Erfahrung nach Sinn macht,
mit dem Erlernen des Ukulelespielens zu beginnen.
Ist das für 5jährige noch zu schwierig?
Und empfiehlt sich Ukulele überhaupt als 1. Instrument, oder fällt sehr jungen Kindern zunächst vielleicht ein
anderes Instrument wie beispielsweise Blockflöte leichter, bei dessen Spiel \"beide Hände das gleiche tun\" (weiß nicht so recht
wie ich das ausdrücken soll  :oops: )?

Liebe Grüße
Loreley

Gefühlsmäßig gebe ich Susa recht -- ein gutes Instrument für den ganz frühen Einstieg ist sicher ein Xylophon oder Glockenspiel. Aber das wäre sicher auch schon für noch jüngere Kinder geeignet.

Ich hatte allerdings als kleiner Knirps ein einfaches diatonisches Spielxylophon, und ich kann mich an EINS noch genau erinnern: Es hat mich immer geärgert daß ich manche Töne einfach nicht finden konnte -- ein chromatisches wäre vielleicht nicht verkehrt gewesen.

Davon abgesehen glaube ich daß man Ukulele schon recht früh anfangen kann, und es ist bestimmt nicht schlimm wenn beide Hände etwas \"unterschiedliches tun\". Man sollte aber sehr darauf achten, daß man ein gutes, sauber bundiertes, optimal eingestelltes und weich spielbares Instrument hat. Ein schmaler und flacher Hals wäre für so junge Kinderfinger sicher auch nicht verkehrt.

Vielleicht die Flea Soprano? Ist sicher recht robust, spielt sich schön weich, und ist garantiert perfekt eingestellt, auch dank Nullbund. Das Plastikgriffbrett ist natürlich perfekt sauber \"bundiert\" und bundrein.

Oder eine Hora Sopran? Ist sicher auch robust, kostet nicht viel, und hat einen ziemlich schmalen Hals. Meine war auch sehr sauber verarbeitet. Die Saitenlage am 1. Bund war bei meiner sehr gut eingestellt, aber man müsste das wohl sicherheitshalber bei jedem einzelnen Instrument überprüfen und ggf. optimieren.

Ich bin davon überzeugt daß man Ukulele auch in sehr jungem Alter erfolgreich anfangen kann. Man darf natürlich nicht zu viel auf einmal erwarten. Am Anfang ist es sicher schon eine kleine Herausforderung überhaupt schön auf den Saiten zu \"schrammeln\" oder eine einzelne zu zupfen. Mit methodischer Herangehensweise ist es aber sicher gut machbar.

Gruß
  Wilfried

Hallo Loreley und willkommen im Forum.

Mit 5 Jahren Ukulele zu lernen finde ich zu früh!
Denn um Töne oder gar Akkorde zu greifen, braucht es zwar nicht viel Kraft, dennoch ist es für jüngere Kinder schwierig. Meine Schüler sind 8 Jahre und einen Kurs mit jüngeren Kindern würde ich nicht machen. Da finde ich eine musikalische Grundschule, wo viel gesungen wird und mit Orff-Instrumenten (Xylophone, Schlagwerk) musiziert wird, wesentlich kindgerechter!( Klar gibt es Ausnahmen, Kinder die besonders weit entwickelt sind für ihr Alter)

Auch mit Blockflöte  sollte nicht zu früh begonnen werden, meine jüngste Schülerin ist 7 Jahre jung und sie hatte anfänglich Mühe, die Löcher sauber zu decken, weil ihre Fingerchen doch noch recht klein sind; inzwischen schafft sie mit viel Übung die Töne mit der oberen Hand. Hinzu kommt noch eine saubere Artikulation mit der Zunge, Kontrolle des Blasdrucks.

Erfolgserlebnisse im frühen Alter sind wichtig, um die Freude an einem Instrument zu wecken. Wenn also zu früh begonnen wird und die ersten Erfahrungen enden mit Frust, ist das der Sache nicht förderlich!

Mein Vorschlag also, VIEL SINGEN und selber mit Ukulele begleiten, ab und zu das Kind strummen lassen und selber die Akkorde greifen, ist auch eine gute Möglichkeit ;)

Viel Spass!


Wie alt ist wohl dieser Junge?
http://www.youtube.com/watch?v=O1-VL_4x6GU

Haengt alles vom Wunsch und der Bereitschaft des Kindes ab, Ukulele zu lernen. Wo ein Wille ist, ist ein Weg...Daher sind Altersangaben nur tendeziell interessant.

Zitat von: LoreleyUkulele für Kinder - ab wann?

ausgerechneter Geburtstermin minus 5 Tage. Sicher ist Sicher :-)

MAjA hat mit 5 Jahren angefangen - und \"konnte\" es sofort.
Die Fortschritte waren sogar am Anfang erstaunlich schnell und erst später hat sich nicht mehr so viel bewegt.

Ich denke aber nicht, dass man ein Alter festlegen kann/sollte, von dem an man Ukulele lernen sollte.
Mal abgesehen von Galliers Ansatz, den ich nachdenkenswert finde.  ;)
Dazu ist die motorische Entwicklung und Musikalität einfach von Mensch zu Mensch viel zu unterschiedlich.
Als wir mit MAjAs Geburtstagsgästen Ukulele gespielt haben, kamen die sieben-/achtjährigen Kinder
sehr verschieden gut damit klar.
Ich finde: Ausprobieren kann man es immer!  :D

Galliers Vorschlag halte ich für vernünftig: Die Lele (bei uns eine Brüko No. 6) ist von Geburt an als Alltagsmusizierspielzeug neben dem Glockenspiel immer griffbereit. Alles außer sie anderen über den Kopf hauen ist erlaubt. Soll das Kind doch selbst entscheiden, wann es mehr möchte, als nur offene Saiten schrammeln. Bei Papa sehen sie, dass mehr drin ist. Unser Vierjähriger entdeckt gerade, dass es auch Spaß bringt, gezielt bestimmte Saiten anzuschlagen und nicht einfach nur loszudreschen. Greifen tut er allerdings noch nicht.

Danke für eure Meinungen.
Ich denke es ist ohnehin nur sinnvoll, wenn der Wunsch ein Instrument zu lernen,
vom Kind selbst aus kommt, egal in welchem Alter. Sobald der Wunsch konkret
geäußert wird, werden wir es wohl einfach mal probieren.
Viel singen und selber mit Ukulele begleiten gehört hier sowieso zum täglichen
Programm. Und da in einem so jungen Alter der Kinder, die Mama für sie ja noch cool und
nachahmenswert erscheint, hege ich die Hoffnung, das die Instrumentenwahl
zu Gunsten der Ukulele ausfallen wird  :lol: .

LG
Loreley

Hallo,

wir haben es mit unserern Kindern so gehalten, dass sie die musikalische Früherziehung ( Musikgarten, dann von 4J - 6J. Musikschule ) zu Ende machen und dann wenn es in die Schule geht sich ein Instrument aussuchen dürfen.
D.h. aber nicht, das vorher kein Instrument gespielt werden darf sofern Lust dazu vorhanden ist. Aber es gibt halt nur keinen gezielten Musikunterricht was das Instrument angeht.

Unser Jüngster hat mit 5J seine erste Ukulele bekommen (20,-EUR günstig Mahalo) und schrammelt ein wenig darauf rum. Wobei hier der Spaß und der Rhytmus im Vordergrund stehen. Akkorde... jein. Also ich zeige ihm das eine oder andere wenn er denn fragt aber sonst nichts gezieltes. Er weiß, dass er die Musikschule zu Ende machen muss und dann auch wirklich Unterricht bekommt.

Wir sind mit dem Großen nach diesm Prinzip wunderbar gefahren.

Gruß,
aGain

\"Zu früh\" geht gar nicht.
In den ersten Jahren lernt man Sprechen Laufen und viele andere hoch Komplizierte Sachen.
Ein frühes Training in Sachen Musik macht dabei keine Probleme, sondern fördert die Kreativität des Kindes.

Jake Shimabukuro hat auch mit 4 angefangen. Jetzt ist er ein Gott auf der Ukulele.

Grüße
Dukami

Zitat von: Dukami\"Zu früh\" geht gar nicht.
In den ersten Jahren lernt man Sprechen Laufen und viele andere hoch Komplizierte Sachen.
Ein frühes Training in Sachen Musik macht dabei keine Probleme, sondern fördert die Kreativität des Kindes.

Jake Shimabukuro hat auch mit 4 angefangen. Jetzt ist er ein Gott auf der Ukulele.

Grüße
Dukami

Seit wann heiße ich Jake?
 :lol:



Schurz beiseite  - ich fing auch mit vier an (vgl. Foto auf der linken Seite). Was aus mir geworden ist, steht auf einem anderen Blatt.

Meinem Patenkind schenkte ich zum 1. Geburtstag eine überarbeitete Spongebobukulele (Holzspielzeug ist eh nur für die Eltern...)
Und er spielt schon drauf, ohne dass er vorher von selbst den Wunsch geäußert hätte.

:P

Klar sollen möglichst früh Erfahrungen gemacht werden,  auf allem, was Töne macht!
Klar gibt es immer Ausnahmetalente, Kinder die in frühen Jahren schon überdurchschnittliche Fähigkeiten zeigen, (auch W.A. Mozart hat mit 6 Jahren schon seine ersten Konzerte gegeben!)

Es ging eingangs aber um die Frage nach Unterricht, und darauf habe ich auch geantwortet!

Ist denn Unterricht mit 5 Jahren wirklich zu früh? Wird nicht in einigen Ländern schon ab 5 Jahren eingeschult?

Zitat von: wweltiIst denn Unterricht mit 5 Jahren wirklich zu früh? Wird nicht in einigen Ländern schon ab 5 Jahren eingeschult?

Nein.  :)  Doch.  :)

ich finde \"zu früh\" gibts nicht, genauso wenig wie \"zu spät\".

Meine Cousine und mein Cousin (6 + 4) bekommen von mir zu Weihnachten ne rote Delphin. Die haben immer viel Spaß dran bisschen rumzuschrammeln :)

ZitatIst denn Unterricht mit 5 Jahren wirklich zu früh? Wird nicht in einigen Ländern schon ab 5 Jahren eingeschult?

Ja Kindergarten, oder Grundstufe, so wie es jetzt manchmal auch heisst. Und da wird hoffentlich viel gesungen und musiziert, mit Orff oder meinetwegen Ukulelen auf leeren Saiten, aber sicher noch nicht mit Blockflöten  :mrgreen:
Es gibt Musikschulen die bieten Frühgeige, oder Frühklavier an (ab 6.J).

Bevor mit Instrumentalunterricht begonnen werden kann, muss ein Gespür für Rhythmus und Melodie vorhanden sein.
Viel herumklimpern auf irgendwelchen Instrumenten hat mit der Experimentierfreudigkeit eines Kindes zu tun, das ist doch schön und richtig. Mögen manche Eltern das in verklärter Weise als Muiszieren hochstilisieren! (Meine Kinder haben das auch gemacht, die eine spielt heute Kalvier, das seit sie 7 J. alt ist, sie hatte die Methode \"Frühklavier\"

Zitat von: LokeLaniBevor mit Instrumentalunterricht begonnen werden kann, muss ein Gespür für Rhythmus und Melodie vorhanden sein.

Das ist sicher eine gute Voraussetzung - aber ich mag das nicht so verschult sehen.
Erwachsene, die ein Instrument lernen möchten, werden auch nicht erst für ein Jahr in einen Orff-Kurs geschickt.
Und manche Kinder haben auch ganz ohne Unterricht mehr \"Gespür für Rhythmus und Melodie\" als so manche Erwachsenen
dies je haben werden.

ZitatMögen manche Eltern das in verklärter Weise als Muiszieren hochstilisieren!

Ach ja, wenn bloß diese lästigen Eltern nicht wären...  :roll:

ZitatUnd manche Kinder haben auch ganz ohne Unterricht mehr \"Gespür für Rhythmus und Melodie\" als so manche Erwachsenen dies je haben werden.

Das ist ein sehr interessanter Aspekt! Weshalb haben viele Menschen, v.a. aus südlichen Kulturen und insbesondere Afrikaner, den Rhythmus in sich, während unsere Kinder diese Voraussetzungen nur teilweise oder manchmal sogar überhaupt nicht mitbringen. (Ich hatte schon Kinder, die konnten nicht mal regelmässig in die Hände klatschen).
Ist das kulturbedingt? werden pränatal die rhythmischen Fundamente gelegt? Kinder, die viel getragen würden, hätten ein besseres Rhythmusgefühl usw.!

Zitataber ich mag das nicht so verschult sehen.

Als Musiklehrerin kenne ich da verschiedene Blickwinkel  ;)
Zum einen soll die Musik Freude machen, ist sie doch eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, ein schöner Ausgleich zur kopflastigen Schule! Andererseits reichen Freude und Talent alleine nicht aus, um ein Instrument wirklich zu lernen!
Da kommt das leidige Thema ÜBEN( :mrgreen:) , was viel mit Wille und Selbstdisziplin zu tun hat,v.a. in Zeiten, wo der Spassfaktor nicht mehr so im Vordergrund steht wie am Anfang. Durchhalten, wenn\'s mal nicht mehr einfach so von selber geht!

Wenn die Schüler voll motiviert in den Unterricht kommen ist das ja schön und gut, wenn ich einzelnen Schülern Wochen später immer wieder dieselben Dinge neu zeigen muss, weil zu Hause nicht geübt wurde, sind nur sehr minimale Fortschritte möglich und die Motivation wird dann auch langsam kleiner. Ach so, keine Zeit gehabt! Na, ja, so eine Woche ist halt schnell vorbei,  und dann müssen ja die Kinder nebst Hausaufgaben für die Schule auch noch in verschiedene Sportklubs, und dann soll ja auch noch Freizeit sein zum Gamen und TV schauen!
Es ist auch in der Musik so, ohne Fleiss kein Preis!

Zitat von: LokeLani

Zitat von: HEiDiUnd manche Kinder haben auch ganz ohne Unterricht mehr \"Gespür für Rhythmus und Melodie\" als so manche Erwachsenen dies je haben werden.

Das ist ein sehr interessanter Aspekt!

Krieg ich jetzt ein Sternchen?  :mrgreen:

Zitat von: LokeLaniWeshalb haben viele Menschen, v.a. aus südlichen Kulturen und insbesondere Afrikaner, den Rhythmus in sich, während unsere Kinder diese Voraussetzungen nur teilweise oder manchmal sogar überhaupt nicht mitbringen. (Ich hatte schon Kinder, die konnten nicht mal regelmässig in die Hände klatschen).
Ist das kulturbedingt? werden pränatal die rhythmischen Fundamente gelegt? Kinder, die viel getragen würden, hätten ein besseres Rhythmusgefühl usw.!

Ich finde das einerseits sehr verallgemeinernd formuliert und andererseits nicht so besonders erstaunlich.
(Afrikaner hätten \"den Rhythmus in sich\" wäre mir zu biologistisch gedacht.)
Natürlich werden Kinder auch in musikalischer Hinsicht von Anfang an durch ihre Umgebung geprägt - nicht erst
in der Schule oder Musikschule. Wer viel Musik (und Sprache) erlebt, kann sich entsprechend entwickeln.
Und sicher hat ein Kind, das viel im Tragetuch steckt, viel größere Chancen, ein gutes Gefühl für Bewegungen und
damit für Rhythmus zu entwickeln, als eines, das viel im Gitterbett oder Kinderwagen liegt.
Da spielen aber so viele Faktoren eine Rolle, dass es schwierig zu erforschen sein dürfte, worauf genau sich eine
gute (musikalische) Entwicklung zurückführen lässt.
Z.B. spielt ja auch Vererbung eine Rolle und auch Faktoren wie die Gehirnentwicklung, die beispielsweise durch Stillen
begünstigt und durch Alkohol (in der Schwangerschaft) behindert wird.

Hm, und schaut Euch mal auf Konzerten um: Da werdet Ihr erschreckend viele Erwachsene sehen, die nicht
gleichmäßig in die Hände klatschen können.  :?

Zitat von: LokeLani

Zitat von: HEiDiaber ich mag das nicht so verschult sehen.

Als Musiklehrerin kenne ich da verschiedene Blickwinkel  ;)

Aha.  :mrgreen:
Wir natürlich nicht.  :mrgreen:

Ich hatte Dich so verstanden, dass:
... Unterricht mit 5 Jahren per se zu früh sei, weil dann das \"Gespür für Rhythmus und Melodie\" noch nicht vorhanden sei.
... Eltern, die bei 4- oder 5-jährigen Kindern von \"Musizieren\" sprächen, eine verklärte Realitätswahrnehmung hätten.

Und darauf würde ich mich eben nicht festlegen, Blickwinkel hin oder her.

ZitatIch hatte Dich so verstanden, dass:
... Unterricht mit 5 Jahren per se zu früh sei, weil dann das \"Gespür für Rhythmus und Melodie\" noch nicht vorhanden sei.
... Eltern, die bei 4- oder 5-jährigen Kindern von \"Musizieren\" sprächen, eine verklärte Realitätswahrnehmung hätten.

Das hast du falsch verstanden! Die Frage war ja, soll ein Kind mit 5J. mit Ukulele oder besser mit Blockflöte beginnen. Susa sagt es richtig, wo ein Wille da ein Weg!
Ich hatte schon viele Kinder im Blockflötenunterricht und tue dies mit viel Engagement, deshalb habe ich hier Stellung genommen, - wollte jedoch niemandem zu nahe treten!

Wenn der Spaß dabei ist, ist es wohl nie zu früh...    ;)

klick (http://www.youtube.com/watch?v=6E0oJ8PRgSs)