Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: CorinnaH am 16. Mär 2012, 14:23:55

Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: CorinnaH am 16. Mär 2012, 14:23:55
Hallo Ukulelenfreunde,

mit Schrecken sehe ich gerade, daß es schon am 12.2. war, daß ich um Hilfe beim B-Dur-Akkord gebeten hatte, also schon mehr als 1 Monat her, und ich krieg\'s immer noch nicht richtig hin. Ich mache mir jetzt Sorgen, denn ich hatte nicht erwartet, daß ich so _lange_ Probleme haben würde:

1.) Beim B-Dur-Akkord:
Der Punkt ist, daß ich immer noch Schmerzen im Zeigefinger (und Daumen) habe, die das Üben erschweren.
Ihr schriebt zwar, daß man nicht so starken Druck ausüben solle. Aber wenn ich mit dem Zeigefinger nicht einigermaßen fest drücke, klingen die Saiten natürlich dumpf oder schnarren.
Speziell beim diesem Akkord ist das Problem, daß der Zeigefinger etwas durchgedrückt werden muß, damit ich mit Mittel- und Ringfinger an die G- und C-Saite komme, ohne die anderen Saiten abzudämpfen. Und der Zeigefinger tut dabei eben immer noch weh, ebenso wie der Daumen, der den Gegendruck aufbauen muß. Als ich jünger war, konnte ich den Zeigefinger viel stärker durchdrücken als heute (was mir erst bei dieser Gelegenheit aufgefallen ist). Ich denke, daß der Kapselapparat der Fingergelenke sich erst anpassen muß. Tut er das noch?

2.) Bei anderen Barré-Griffen:
Wenn ich nach Ukulele Mike trainiere (beginnend am 5. Bund und dann weiter bis zum 1. Bund abwärts, bei Auftreten von Schnarren Hand ausschütteln, Finger spielen lassen, neu beim 5. Bund anfangen), geht es beim 1. Durchlauf gut, beim zweiten tritt am Ende meist Schnarren auf, beim 3. Durchgang schon viel früher, als Zeichen der muskulären Ermüdung. Ich meine, er sagte im Video was von 2-3 Wochen, die als Trainingszeit nötig wären...

Jetzt wüßte ich gerne von Euch, wie lange das denn wohl noch dauern kann?
Haben von Euch welche als ältere Semester mit Ukulele angefangen (und nicht vorher Gitarre gespielt), und wenn ja, wie lange hattet Ihr Probleme mit B-Dur und anderen Barré-Griffen?
Oder sind die anhaltenden Schwierigkeiten (über 4 Wochen!) ein Zeichen, daß es gar nicht mehr klappt?
Ich bin gerade etwas entmutigt und - nein danke - ich möchte keine Angebote für alternative Griffweisen, um die Schwierigkeiten zu umgehen  :evil:

Kann mich jemand trösten?
Corinna
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: skiffle am 16. Mär 2012, 14:42:06
Es gibt keinen Grund zur Sorge, ich erinnere wie mich dieses Problem vor Jahrzehnten quälte.
Noch heute gibt es Griffe auf der Gitarre, die unsauber klingen, weil selten gegriffen.
Es geht nur der Weg über regelmäßiges Training des Zeigefingers. Das klappt von tausend Fällen nur bei einem nicht.
Es gibt reell gute Chancen, dass Du Deine Geduld noch behältst und eines Tages (in absehbarer Zeit) die Erfolgsquoten
beim sauberen Greifen dichter werden.
Ganz sicher-und dann geht alles wie von selbst...
Zumindest in dieser Fingerstellung. Bleib dran und tu es öfter.
Dat wiiierd...! ;)
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Kai am 16. Mär 2012, 14:53:59
Manchmal ist weniger (üben) mehr. Es bringt IMO nichts, wenn du es um jeden Preis \"erzwingen\" willst. Das ist komplett individuell und braucht mal mehr, mal weniger Zeit, aber irgendwann funktionert es. Wenn es dich tröstet: Bei mir hat es 3/4 Jahr gedauert, bis ich die \"schwierigen\" Griffe problemlos und flüssig greifen konnte. Aber selbst heute schnarrt es noch gelegentlich. So what? Gräme dich nicht, spiele! :mrgreen:
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Luke Stringwalker am 16. Mär 2012, 15:20:58
Nachsicht üben,
also mit dir. Mir hat es unheimlich geholfen die Akkorde sanft zu greifen. Dazu versuche ich, auch heute noch, den Akkord so sanft zu greifen wie es geht und dann die Einzeltöne seperat zu spielen.
Wenn ich versucht habe durch noch mehr Druck den Akkord richtig klingen zu lassen, hatte ich kurze Zeit später Krämpfe in der Hand. Also, kein Deathgrip!
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Jan am 16. Mär 2012, 15:22:04
Vielleicht ist auch die Saitenlage am Sattel nicht optimal, so dass das Greifen zusätzlich erschwert wird. Schnelltest: G-Saite im 3.Bund drücken und Abstand der Saite zum ersten Bundstäbchen checken - es sollte minimal Luft dazwischen sein, so dass ein Blatt Papier dazwischenpasst, ungefähr. Wenn da sehr viel mehr Luft ist, ist die Saitenlage am Sattel wahrscheinlich zu hoch.

Vier Wochen sind doch garnichts! Kein Grund jedenfalls, sich Gedanken zu machen, das wird schon.
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Pipocu am 16. Mär 2012, 15:38:11
Corinna,

egal wie lange es dauert: wenn es weh tut, bitte Pause machen. Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, dass mit Gewalt erzwungene Fortschritte spätestens dann wieder verloren gehen, wenn man verletzungsbedingt pausieren muss. Also sei bitte nicht so blöd wie ich.

Was Du da beschreibst ist völlig normal. Das dauert halt, eben weil es eine völlig beknackte Handhaltung ist. Außerdem hängt es immer von der eigenen Hand ab. Was andere locker greifen, ist für andere schon rein von der Geometrie der Hand her eine echte Herausforderung. Ganz interessant ist da das Buch von Christoph Wagner, Hand und Instrument. Das ist ein medizinisches Fachbuch, wo ganz trocken wissenschaftlich analysiert wird, was es für unterschiedliche Hände gibt und wie sich das beim Spielen von Musikinstrumenten auswirkt. Die Darstellung ist schon extrem medizinisch, also nicht wirklich ein Genuss zu lesen, aber im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass manche Hände schon anatomisch auf extreme Schwierigkeiten stoßen können. Das hat also nichts mit fehlender musikalischer Begabung zu tun.

Ich vermute aber, dass es bei Dir nicht unüberwindbar sein wir, da die Ukulele von der Größe her der menschlichen Hand sehr entgegen kommt. Was ist damit sagen will ist, dass es kein Grund zum Verzweifeln gibt, wenn es andere Menschen gibt, die scheinbar keine Schwierigkeiten haben. Die haben wahrscheinlich einfach nur etwas günstigere anatomische Voraussetzungen. Machbar sind an der Ukulele Barré-Griffe am Ende für jeden (behaupte ich jetzt mal).

Wie hoch ist den die Saitenlage? Eventuell quälst Du dich auch nur deshalb so, weil der Sattel etwas hoch ist. [Ha! Da war Jan schneller :D ]

Ergebenst

Jens
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: -Jens- am 16. Mär 2012, 15:39:37
Hast du das Problem auch, wenn du aufwärts rutschst ... nach H-Dur, C, D-Dur (immer derselbe Griff; 4322 - 5433 - 7655)? - Wenn ja, weiter üben.
Besteht dieses Problem nur mit B-Dur (3211)? - Wenn ja, dann ist es die Saitenlage der Ukulele und nicht deine Finger.
Gibt es jemand mit einer Nullbund-Ukulele in deiner Nähe (Flea, Fluke, Mohri)? Mit so einer mal ausprobieren, falls erreichbar.
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Uhu am 16. Mär 2012, 18:27:55
Beschreib mal genau die Position deines linken Daumens, eventuell lässt sich an der Haltung etwas verändern (Foto geht auch).

Gruß vom Uhu
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: -Jens- am 16. Mär 2012, 18:31:51
Liebe Uhu, die Haltung etc. wurde hier diskutiert (mit Fotos): http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=200406#post200406
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: ukelmann am 16. Mär 2012, 18:33:30
Zitat von: -Jens-...  dann ist es die Saitenlage der Ukulele und nicht deine Finger.
Auf SteffHWs Video kann man sehen, wie knapp eine gute Saitenlage ist.

Ab 4:10
http://www.youtube.com/watch?v=SGGz14ohX9Y

An der Gitarre habe ich Monate gebraucht (bei stundenlangem Üben) bis bestimmte Barrés liefen. Auch jetzt sind manche nicht immer toll.
Wie die Vorschreiber betonen: gelassen bleiben, üben und die Pausen nicht vergessen.
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: robertschult am 16. Mär 2012, 23:33:33
High Corinna,

noch ein kleiner Tipp: Den Fingerdruck bei Barré Griffen (wie übrigens auch bei normalen Griffen) brauchst Du nur, wenn Du die Saiten auch wirklich anschlägst.
Wenn Du in Takt- oder Rhytmuspausen die Saiten nicht anschlägst, kannst Du die Finger lockern (der Griff bleibt natürlich trotzdem liegen !).
Diese Technik hat mir (zunächst auf der Gitarre, jetzt auch bei der Uke) sehr geholfen. Kannst Du ja mal testen . . .  ;)

Gruß Robert
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: skiffle am 16. Mär 2012, 23:51:04
Jetzt wo Du es sagst robertschult, fällt mir auf, dass ich das nie anders gemacht habe. :)
Die Vorstellung Dauerdruck kommt mir garnicht in den Sinn.
Und so könnte Corinna geholfen worden sein. Oder? ;)
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: CorinnaH am 16. Mär 2012, 23:51:34
Vielen lieben Dank für Eure Ermutigung, daß auch Ihr z.T. Monate gebraucht habt, beruhigt mich wirklich sehr!!!

Nach Euren Tips meine ich, daß die Saitenlage wohl OK sein müßte. Es ist eine neue Brüko Konzert, die doch gut verarbeitet ist, da hoffe ich, daß es doch ohnehin kein Problem geben sollte???

Ich habe zwar nochmals ein Foto gemacht, allerdings hat sich an der Handhaltung m.E. nichts Wesentliches verändert, außer, daß der Daumen jetzt weiter links ist. Ich hatte bloß den Ehrgeiz meinen Kleinen mit ins Bild zu kriegen  :lol: :
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fi40.tinypic.com%2F28jsis.jpg&hash=371aaa90e3bb7f5b6d656e91951a643266d82301)

Also werde ich jetzt in Ruhe weiter üben und mir keine Sorgen mehr machen.
Und versuchen - @ Jens - beim Üben nicht zu übertreiben.
Und - @ Robert - versuchen, die Finger in Phasen, wo die Saiten nicht klingen müssen, zu lockern.

Vielen Dank nochmal - Ihr habt mir sehr geholfen - und ein schönes Wochenende!
Corinna
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: hade am 17. Mär 2012, 09:33:16
Hallo Corinna!

Ich meine, Du solltest bei dem abgebildeten Griff den Zeigefinger gestreckt über alle Saiten legen.

Gruß hade
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: -Jens- am 17. Mär 2012, 09:56:50
Ohne Zweifel sind Brükos hervorragend verarbeitet, dennoch die Saitenlage auf \"Sicherheitsabstand\". An meiner Brüko hab ich auch gesägt, bzw. kenne einige, die daran rumgefummelt haben.
Mach dir mal den Spaß und leg einen Kapodaster (falls vorhanden) am ersten Bund an und schau, ob dir der Griff dann noch so schwer fällt.
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: ukeman1 am 17. Mär 2012, 10:28:00
Hallo Corinna!

Der selbe Griff bereitet mir auch noch Probleme (ich spiele aber DGBE Stimmung und dann ist es der F Akkord!)

Ich lege auch den Zeigefinger über alle Saiten und komme damit besser zurecht......

Gruss Sascha
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: wwelti am 17. Mär 2012, 11:06:42
Hallo Corinna!

Der Tipp mit dem Kapodaster ist gut! Die einfachste Möglichkeit, ohne zu feilen eine perfekte Saitenlage zu bekommen. Auch gut um den Unterschied mal zu spüren. Letztendlich optimiert man dann aber doch die Sattelschlitze, um auch ohne Kapo komfortabel spielen zu können.

Wie schon gesagt wurde: Wenn\'s weh tut, Pause machen! Verletzungen bringen einen nicht weiter. Beim Üben ist es auch wichtiger, systematisch und regelmäßig zu üben, als lange Monster-Übungssitzungen zu machen und sich zu quälen.

Daß Barrée seine Zeit braucht, ist einfach so. Man kann das nicht erzwingen. Es ist letztendlich auch mit einer physiologischen Veränderung verbunden (Hornhaut am Zeigefinger, Aufbau der Kraft), und das geht nicht von heute auf morgen. Keine Sorge, der Zeigefinger wird nicht unförmig ;)

Es ist meiner Meinung nach durchaus sinnvoll verschiedene Griffweisen für denselben Griff zu verwenden, je nach anstehendem Griffwechsel usw.

Es ist auch sinnvoll, gezielt auf Lockerheit hin zu üben. Wichtig: Es kommt nicht nur auf die Kraft an, ob ein Griff klingt, sondern vielmehr auch auf die Positionierung des Zeigefingers.

Außerdem sollte man nichts vormachen. Manche Barrée-Griffe in den hohen Bünden sind auch bei einem gut eingestellten Instrument für einen geübten Spieler nicht ohne.

Wer findet etwa den wiederholten Griffwechsel zwischen 12-10-11-10 und 12-11-10-10 (Dis Dur und G-Dur mit Barrée im 10. Bund) auf einer Sopran-Ukulele leicht? Bitte melden! (Klar -- spielbar ist das -- aber es erfordert doch einige Kraft, vor allem wenn man länger im 10. Bund bleibt... und neigt durchaus zum Schnarren wenn man nicht aufpasst...)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: tripleH am 17. Mär 2012, 11:16:23
Liebe Corinna,
hast Du schon mal versucht, f und b (auf der a-Saite) mit ZWEI Fingern (Zeige- und Mittelfinger) zu spielen und d und b(das auf der g-Saite) mit Ring- und kleinem Finger?
also den Zeigefinger auf der e-Saite und den Mittelfinger auf der a-Saite, im selben Bund?
Ich habe sehr kleine Finger, bin von der Geige her vorbelastet und versuche, konsequent ohne Barreegriffe auszukommen (auch, weil ich auf keinen Fall eine Sehnenscheideentzündung riskieren möchte) und finde B-Dur und H-Dur so sehr bequem zu greifen (auf der Sopran-Ukulele).
Grifftabellen sind auch oft von Gitarristen, die Barreegriffe sowieso drauf haben, oder Leuten mit sehr großen Fingern, die keine zwei Finger nebebeinander auf dem Griffbrett unterbringen, gemacht, nette Vorschläge, aber man muss sich nicht sklavisch dran halten (und ich habe auch schon Griftabellen gesehen, in denen auf den beiden oberen Saiten zwei Finger eingezeichnet sind).
Ich bin allerdings keine gute Ukulelespielerin, keine Ahnung, was mir durch die Barree-Verweigerung alles entgeht, bislang habe ich es bei allen Akkorden, die ich geübt habe (auch D-Dur und D7) geschafft, eine barreefreie Alternative, mit der ich mich wohlfühle, zu finden.
Am besten, zwei Varianten ausprobieren, und Dich für die, die Dir bequemer ist, entscheiden. 8)
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: wwelti am 17. Mär 2012, 11:25:01
Solange man nur einfache Akkordbegleitungen spielt, wird man erstaunlich viel ohne Barrée hinbekommen -- wenn man gelegentlich leichte klangliche Abstriche macht und ein wenig kreativ greift.

Aber Barrée zu vermeiden, ist natürlich nicht geeignet, um Barrée zu üben... Mein Tipp: Regelmäßig, aber jeweils nur ganz kurz! die fraglichen Griffe üben. Dann gibt\'s auch keine Sehnenscheidenentzündung. Mit Kurz meine ich: Erstmal jeweils nur ein paar Sekunden, und nur ganz wenige Wiederholungen. Man kann das später ein bisschen steigern (aber nur in Maßen!)

Gruß
  Wilfried
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: hade am 17. Mär 2012, 12:10:37
Als alte \"Pädagoge\" kann ich aus Erfahrung sagen, dass man sich manchmal nicht mehr vorstellen kann, mit welchen \"banalen\" Schwierigkeiten gerade Anfänger zu kämpfen haben. Wenn ich daran denke,wie schwierig es für mich war, als ich nach jahrelangem Schrumm - Schrum endlich das Picking lernen wollte...........
Also: Bleibt auf dem Teppich!
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: hade am 17. Mär 2012, 18:09:40
Hallo Corinna!

Sieh Dir mal folgendes Video an:

http://www.youtube.com/watch?v=8YafhDexY6I&feature=related

Was für Dich interessant sein dürfte, ist die Demonstration des C Barrée-Griffs!

Gruß hade
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: CorinnaH am 17. Mär 2012, 20:53:42
Vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten und Vorschläge! Und vorab auch gleich Entschuldigung für meine länglichen Posts!

Mit Kapo hab ich\'s jetzt ausprobiert und ich _meine_, daß die Saitenlage nicht das Problem ist.
Ich hatte auch schon den von Jan empfohlenen Blatt-unter-die-G-Saite-Test bei Druck im 3. Bund gemacht, und es _scheint_ mir zu passen.

Aber der Kapo-Test war noch auf andere Weise aufschlußreich:

Durch den Kapo im 1. Bund ist für meinen abgewinkelten Zeigefinger kein Platz und dieser wird dadurch in die korrekte Stellung (rechtwinklig zu den Saiten) gezwungen.
Und dann neigt -Überaschung - die A-Saite, die das Problem ist, weniger zum Schnarren!
Was ja auch logisch ist, weil ich dadurch kurz hinter dem Bundstäbchen drücke, wohingegen bei schräg liegendem Zeigefinger der Druck ungünstigerweise weiter entfernt vom Bundstäbchen erfolgt (damit ich mit der Zeigefingerspitze auf der E-Saite nicht über das Bundstäbchen hinauskomme).
Wenn ich den Griff probehalber einen Bund höher schiebe (also Zeigefinger auf C und G), hat der Zeigefinger wieder Platz, stellt sich wieder schräg und die A-Saite neigt wieder mehr zum Schnarren, was ich wieder nur mit verstärktem Druck ausgleichen kann.
Leider krieg ich\'s aber einfach nicht hin, die Finger parallel zu bekommen, ich habe alles versucht....
Andererseits habe ich den Eindruck, daß der Winkel _möglicherweise_ inzwischen etwas geringer geworden sein könnte, vielleicht hängt er mit der Verkrampfung zusammen und wird noch besser? Bei normalem Greifen nur einer Saite mit dem Zeigefinger sind die Finger annähernd parallel.

Insgesamt ist es übrigens seit heute, meine ich, besser geworden!
Entweder liegt es an Eurem Zuspruch - und ist sozusagen pychosomatisch  :D  - oder es liegt daran, daß ich gestern beim Spazierengehen etc. Fingerübungen gemacht habe: Zeigefinger vorsichtig gegen den Daumen durchdrücken und wieder krümmen, durchdrücken und wieder krümmen... Wenn die Gelenkkapseln sich mit der Zeit dehnen und der Finger stärker durchgedrückt werden kann, müßte ja auch der Druck auf die A-Saite besser werden.

Die Ideen mit Barré über alle Saiten oder E- und A-Saite mit 2 Fingern zu greifen, sind natürlich gut, vielen Dank dafür.
Aber da bin ich jetzt bockig, man hat ja sportlichen Ehrgeiz  :twisted: . Und ich glaube, es gibt auch Barré-Griffe, bei denen man G- und C-Saite drücken muß und E- und A-Saite frei schwingen sollen, dann braucht man das Durchdrücken ja doch wieder (falls ich je so weit komme).

Also noch mal vielen lieben Dank!!! Ich werde mich in Geduld üben und auch Eure Ratschläge mit Nicht-Übertreiben beherzigen.
Corinna
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: tripleH am 18. Mär 2012, 11:07:04
Zitat: \"Fingerübungen gemacht habe: Zeigefinger vorsichtig gegen den Daumen durchdrücken und wieder krümmen, durchdrücken und wieder krümmen... Wenn die Gelenkkapseln sich mit der Zeit dehnen und der Finger stärker durchgedrückt werden kann, müßte ja auch der Druck auf die A-Saite besser werden.\"

Autsch!  :shock: Macht es Sinn, Gelenkkapseln mehr zuzumuten, als sie von sich aus nachgeben? Es gibt Leute, die von sich aus ihr unterstes Fingerglied um 90° nach außen wegbiegen können (Paganini hatte angeblich auch ne angeborene Bindegewebsschwäche), aber das sieht schon total ungesund aus (ich schaffe nicht mal 5°). Ist es nicht gefährlich, so etwas mit Gewalt zu üben? Kann das zu ausgeleierten Schnackelgelenken führen? Wirst Du auch in 10 Jahren noch kraftvoll ukeln können?
Mit diesem Beispiel wurde ich als Kind immer vor zu verbissenen Finger-Kraftübungen gewarnt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Schumann#Ende_der_Pianistenlaufbahn
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: -Jens- am 18. Mär 2012, 11:53:36
CorinnaH, freut mich, daß es besser geworden ist, egal ob psychosomatisch oder durch reelles üben :)
Das Problem des schrägen Fingers und der schnarrenden oder gedämpfen A-Saite ist mir auch vertraut, ich wirke dem entgegen, indem ich (auch während des spielens) das Handgelenk einen Tick nach links drehe, was den Finger automatisch eine bessere Position bringt. Danach treffe ich zwar mit dem kleinen Finger nicht unbedingt mehr die richtige Saite, aber das ist dann nur eine Frage der Übung.
Fazit: Das wird schon! :)
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: CorinnaH am 18. Mär 2012, 12:30:26
Danke, Jens!

L TripleH:
Ich weiß Deine Warnung zu schätzen, wirklich.
Aber wie gesagt: ich habe nur _vorsichtig_ gedrückt und hatte hinterher auch keinerlei Beschwerden. Und als ich jung war, konnte ich das Fingerendglied tatsächlich um geschätzte 80° abbiegen. Daß es jetzt nicht mehr geht, liegt an meiner galoppierenden Vergreisung  :mrgreen:, und es ist mir erst jetzt anläßlich des vermaledeiten Bb-Akkordes so richtig aufgefallen. Ich denke, daß sich über die Jahrzehnte in Bändern und Gelenkkapseln Ablagerungen/Verkalkungen bilden und die Elastizität und damit Gelenkigkeit dadurch nachläßt. Mal sehen, ob sich das alles wieder bessern läßt, auf jeden Fall rechne ich jetzt mal mit mehreren Monaten als Zeitraum und werde sehr vorsichtig zu Werke gehen.
Und an Schumann\'scher Verbissenheit mangelt es mir leider völlig, deshalb komm\' ich ja zu nix  :mrgreen:
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Beitrag von: Jan am 18. Mär 2012, 17:49:29
Zitat von: CorinnaHDaß es jetzt nicht mehr geht, liegt an meiner galoppierenden Vergreisung  :mrgreen:, und es ist mir erst jetzt anläßlich des vermaledeiten Bb-Akkordes so richtig aufgefallen.
:mrgreen:  :mrgreen:
Das wäre doch etwas für unsere Aphorismensammlung.
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Beitrag von: CorinnaH am 03. Apr 2012, 02:25:32
Nachtrag für spätere Generationen, falls also mal ein Anfänger dies nachliest:
Der Bb-Akkord geht jetzt nach insgesamt 7 Wochen _einigermaßen_, bei den anderen Barré-Griffen wird die Kraft besser, es sind jetzt also eindeutige Fortschritte erkennbar  :D .
Nochmals danke an alle,
Corinna
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Beitrag von: Servatius am 03. Apr 2012, 14:16:35
Zitat von: CorinnaHDer Bb-Akkord geht jetzt nach insgesamt 7 Wochen _einigermaßen_, bei den anderen Barré-Griffen wird die Kraft besser ...
Na, Hut ab. Gitarrenanfängern mute ich die Barregreiferei im allgemeinen erst nach einem Jahr zu. Die Uke ist zwar ein wenig gemühtlicher, aber in 7 Wochen als Anfänger nach Barre ist flott.

schönen Gruß
Christian
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: CorinnaH am 03. Apr 2012, 15:04:28
Naja, sind ja noch nicht perfekt, aber es wird. Danke!
PS: Außerdem mache ich bestimmt Fehler bzw. spiele schlampig und merke es bloß nicht, was Du bei Deinen Schülern erst ausmerzen würdest, schon deshalb bin ich \"schneller\"
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: CorinnaH am 04. Apr 2012, 14:43:54
Hallo Onkel Ed, danke für Deinen Kommentar.

Inzwischen spiele ich allerdings gar nicht mehr auf der Brüko  :oops:

Vom UAS-Virus befallen, bzw. weil mir die Brüko nicht genug Sustain hatte, habe ich mir eine Honu zugelegt (s. Avatar), die mir schon von Anfang an im Geschäft vom Klang her so gefallen hatte, die ich aber als erste Uke nicht gekauft hatte,
a) weil sie mir zu teuer war und ich ja noch gar nicht wußte, ob ich dabeibleibe und
b) weil ich eigentlich was viel Schlichteres wollte als die Rope-Verzierung.
Jetzt habe ich aber ukulelemäßig \"Blut geleckt\". Und nachdem es dann gerade in _keinem_ Ukulelen-Shop eine Honu Concert Traditional gab, ich in einem eBay-Shop _2_ Stück (zur Auswahl) bestellt hatte und _beide_ dann nicht lieferbar waren (ein Systemfehler beim Händler), nahm ich das als Wink des Schicksals und entschied mich für die, die mir im hiesigen Münchner Geschäft gleich so gut gefallen hatte :D
Die Honu spielt sich für mich eindeutig besser, u.a. gefällt mir auch der hinten flachere Hals viel besser als der halbrunde der Brüko, weil dadurch der Druck auf den Daumen beim Barré nicht so punktuell, sondern flächiger ist. Und der Klang hat sich bereits in den 1 1/2 Wochen, die ich sie jetzt habe, noch weiter verbessert  :lol:

Bei dieser Gelegenheit möchte ich ein total nettes Gitarrengeschäft hier in München am Regerplatz erwähnen, wo sie auch Ukulelen führen, u.a. auch selbstgefertigte mit Stahlsaiten, falls da jemand Bedarf hätte (und nein: ich kriege dort keine Prozente):
http://www.guitars.de/guitar-lounge/ukulelen/

Ich habe jetzt aber noch mal auf die von Dir beobachtete Blutleere geachtet: die ist bei der Honu auch da.
Es ist allerdings so, daß der Barré-Zeigefinger für 2 Saiten ja stärker niedergedrückt werden muß als 2. und 3. Finger. Und ich habe noch nicht versucht, so differenziert zu spielen, daß ich den 1. Finger stärker und die anderen weniger stark niederdrücke, so daß also Finger 2 und 3 stärker drücken, als für eine Einzelsaite eigentlich nötig wäre.
Mit anderen Worten: Es könnte an meiner verkrampften Spielweise liegen oder aber auch tatsächlich an der von Euch vielfach ins Feld geführten Saitenlage, die ich bei einem Treffen sehr gerne von Euch Fachleuten überprüfen lassen werde. Allerdings habe ich mich noch nicht entschieden, ob ich die Brüko Konzert Mahagoni behalte oder weiterverkaufe, denn eigentlich brauche ich ja vielleicht nicht 2 Instrumente...
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Servatius am 04. Apr 2012, 19:33:34
Servus Corinna,

die Saitenlagenkommentiererei und Stegfeilerei läßt mich immer an die Ich-muß-mein-Auto-tiefer-legen-Selbsthilfegruppen denken ;)
Vergiss die Saitenlage in Bezug auf \'leicht zum spielen\'.
a) Manch ein Instrument ist mit einer gewissen Steghöhe einfach schön zu spielen. Auch wenn diese vieleicht etwas höher ist und man ein bisserl genauer greifen muß.
b) Auch Lautstärke und Klang der Ukulele werden durch die Saitenlage beeinflußt.
c) Lernst du auf einem ein wenig schwieriger zu spielenden Instrument, so bist du gezwungen die Finger genauer zu setzen.

schönen Gruß
Christian

Ps.: Mit dem Barre warte ich so lange bis sich Bewegungsabläufe gefestigt sind und die Finger von alleine übers Griffbrett laufen. So gehe ich schmerzenden und noch nach dem Üben verkrampften Händen aus dem Weg. Ausmerzen braucht\'s dann nicht mehr - will ich ja auch nicht ;)
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: CorinnaH am 05. Apr 2012, 00:41:44
Zitatan die Ich-muß-mein-Auto-tiefer-legen-Selbsthilfegruppen denken
:lol:
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: wwelti am 05. Apr 2012, 01:07:04
Hallo zusammen!

Servatius, verstehe ich das richtig: Du spielst selbst noch kein Barrée, rätst aber anderen, \"die Saitenlage in Bezug auf \'leicht zum spielen\'\" zu vergessen? Spannend!

Ich kann gerade Einsteigern nur raten darauf zu achten, daß die Ukulele korrekt eingestellt ist. Unnötige Quälerei macht überhaupt keinen Sinn. Man lernt dadurch insbesondere NICHT genauer zu spielen. Im Gegenteil, man tut sich schwerer damit, locker zu spielen -- was jedoch sehr wichtig ist.

Seine Ukulele korrekt einzustellen finde ich nicht vergleichbar mit \"Auto tieferlegen\". Ich würde da einen anderen Vergleich heranziehen: Wer würde z.B. ständig mit viel zu hoch eingestelltem Sitz fahren, so daß er kaum an die Pedale kommt?

Fingerfreundliche Grüße ;)
  Wilfried
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: ukelmann am 05. Apr 2012, 07:19:59
Zitat von: wweltiIch kann gerade Einsteigern nur raten darauf zu achten, daß die Ukulele korrekt eingestellt ist.
Meine volle Zustimmung!

Meine Leihukulele im Kurs vor 2 Jahren war im 1. Bund z.B. bei A oder F schon so schwer zu drücken, dass nur die Begeisterung das überstehen ließ. Hätte ich früher gewusst, wie einfach die Saitenlage angepasst werden kann, wär\'s einst auch mit Gitarre leichter gewesen. Und ohne diese Anpassung würde meine achtsaitige, toll klingende Lanikai nahezu nie gespielt.

Bloß keine Angst vor dem bisschen Rumfeilen!
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Servatius am 05. Apr 2012, 10:27:46
Servus Wilfried,

Zitat von: wweltiServatius, verstehe ich das richtig: Du spielst selbst noch kein Barrée, rätst aber anderen, \"die Saitenlage in Bezug auf \'leicht zum spielen\'\" zu vergessen? Spannend!
Aus dem Kontext (vorrangene Posts) gerissen mag es sich so lesen. Ich spiele schon des längeren Gitarre und gerne Barre.

Vielleicht lenkt der Autovergleich die Interpretation meines Beitrages. Darum eine kurze Erläuterung:

Eine \'korrekt\' eingestellte Ukulele != so tief feilen wie\'s nur geht. Warum ich dieser Ansicht bin, hab\' ich ja kurz erläutert.
Wenn die Saiten so hoch liegen, daß sich ein fortgeschrittener Spieler beim Greifen quälen muß, dann sind wir beim Autositzvergleich ;)

Gruß
Christian
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: wwelti am 05. Apr 2012, 12:25:05
Guten Morgen Christian!

Ok, entschuldige, das hatte ich dann tatsächlich aus dem Kontext gerissen falsch verstanden.

Was ist die Definition von \"so tief wie\'s nur geht\"? Es kommt hier wohl immer auch darauf an, wie und was gespielt wird. Ein Slide-Ukulelist, oder wer viel Death Metal o.ä. spielt, wird wohl andere Anforderungen haben als jemand, der vor allem sachte Melodien zupft.

Ich weiß daß viele Einsteiger sich sehr mit schlecht eingestellten Instrumenten quälen, viele neigen dazu zu denken daß sie einfach zu ungeschickt oder talentlos sind, um vernünftig spielen zu lernen -- oder daß eine Uke einfach so schräg klingen muß und daß das alles so schwer gehen muß.

Einen alten Berufsschrammler mit jahrzehntelang abgehärteten Fingern als Maßstab heranzuziehen, wäre eine gute Methode um jedem Neuling den Spaß gründlich zu verderben. Jeder Trainer wird bestätigen, daß die Gewöhnung an eine sehr hohe Belastung langsam aufgebaut werden sollte, nicht per \"Do or die\"!

Ich bin kein Profi, aber ich spiele schon seit fast 8 Jahren regelmäßig Ukulele. Es macht mir inzwischen nicht mehr viel aus, mal in einem Geschäft auf einem \"konservativ\" eingestellten Neuinstrument zu spielen. Würde ich das einem Einsteiger empfehlen? Auf keinen Fall. Denn ich weiß welche Hürde so etwas für jemanden sein kann, der noch nie ein Saiteninstrument gespielt hat -- und die Intonation leidet auch schon hörbar.

Die Ukulelen die ich meistens spiele sind schon recht flach eingestellt (freilich schnarrfrei), und ich sehe nicht was daran falsch sein soll. Bei meiner Schaepe habe ich im 12. Bund 2,5mm \"action\" (von Saitenunterkante bis Bundstäbchen). Dazu musste ich nicht mal was an der Stegeinlage machen. Ich habe lediglich die Sattelschlitze so weit abgesenkt, daß es ungefähr einem Nullbund entspricht. Was daran schlecht sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Bis jetzt hatte ich nie das Gefühl daß die Ukulele klangliche Defizite hat (und ich hatte schon viele Ukulelen in der Hand)... Im Gegenteil: Sie klingt wesentlich klarer und reiner als ein schlecht eingestelltes Instrument. Das führt auch dazu, daß die Resonanz der Saiten untereinander wesentlich besser anspricht, was insgesamt ein volles und rundes Klangbild ergibt. (Dieser Effekt ergibt sich freilich nur bei einem gut intonierenden Instrument mit guten Saiten.)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Servatius am 05. Apr 2012, 19:31:11
Schönen Abend,

ich setz\' wahrscheinlich andere Maßstäbe an.

\"Das schaff ich nie\", et. al - da müssen viele (die meisten) anfangs durch. Wenn\'st da hängen bleibst ...

Einsteigerinstrument != Billigteil (100 +-30 Euronen sollte sich auch ein Anfänger schon leisten). Außerdem rate ich gerne zumindest das erste Instrument im Musikgeschäft zu kaufen und sich von jemand versierten (kann auch ein guter Verkäufer sein) beraten zu lassen.

Wenn ein Ukulelespielender mit der Barregreiferei anfängt, so zähle ich diesen zu der Gruppe der Fortgeschrittenen. Eine nylonbespannte Ukulele setzt Erwachsenenfingern wenig entgegen. Zu viel Üben und die zu Beginn noch verkrampfte Handhaltung setzen meines Erachtens den Händen mehr zu.

Die Intonation und das Instrument - dazu ein nicht repräsentatives Beispiel ;)
Unter anderen hab\' ich eine der günstigen, unkaputtbaren Ibanez Glanzkonzertukulelen mit Cutaway. Die Saiten liegen tief (keine 3mm), die Intonation ist jedoch nicht berauschend (die ersten 2, 3 Bünde). Meine Kala Butterfly spielt sich mit ~4mm \"Action\" wunderbar und verliert meines Erachtens wenn sie \"tiefer gelegt\" ist.

Ich möcht \'s niemandem nehmen da seinen eigenen Weg zu nehmen, indem ich generell zu Sachen wie tiefe Saitenlage, Massivholz, etc. rate. Einige Musizierende pflegen solche Ratschläge wie ein Mantra zu pflegen. Darum auch mein Gedanke an die Ich-muß-mein-Auto-tiefer-legen-Selbsthilfegruppen, hehe...

Grüße
Christian
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Kai am 05. Apr 2012, 21:08:24
Zitat von: wweltiIch bin kein Profi
Das ist wohl die größte Untertreibung, die hier im Forum zu finden ist :D  Und der 1. April ist doch auch schon vorbei, Wilfied! ;)

EDIT: Wenn\' so gemeint war, dass du damit nicht dein Geld verdienst: OK  8)
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Ole Lele am 05. Apr 2012, 21:38:05
Zitat von: ServatiusDie Saiten liegen tief (keine 3mm), die Intonation ist jedoch nicht berauschend (die ersten 2, 3 Bünde).
Schlechte Intonation in den ersten Bünden ist fast immer ein Zeichen dafür, dass die Einstellung am Sattel zu hoch ist. Am Sattel ist das keine Geschmacksfrage, sondern hier ist tatsächlich nur \"so tief wie möglich\" korrekt. Das ist kein \"Mantra\", sondern liegt daran, wie Ukulelen konstruiert sind, ist also nüchterne Physik. Die Werkseinstellung ist häufig verbesserungsfähig, denn man scheut das Risiko, wenn \"optimal\" sofort in \"katastrophal\" übergeht, sobald man einen Tick zu tief kommt.

Etwas völllig anderes ist die Einstellung am Steg, und nur die ist gemeint, wenn allgemein von \"hoher\" oder \"tiefer\" Saitenlage die Rede ist. Hier hängt es tatsächlich in erster Linie von Spieltechnik und Soundideal ab, welche Höhe man wählt.

Kurz: Eine hohe Saitenlage kann manchmal sinnvoll sein, ein zu hoher Sattel jedoch nicht.

Viele Grüße
Ole
Titel: Barré-Probleme, wie lange denn noch - grrrr???
Beitrag von: Servatius am 05. Apr 2012, 22:46:20
Dank\' Dir für die detailierte Ausführung.

schöne Ostern wünsch\' ich noch
Christian
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