Ukulelenboard

Ukulelenboard => Ukulelen-FAQ - Einsteigerhilfe => Thema gestartet von: Buhnenhuper am 01. Aug 2019, 13:09:42

Titel: Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Buhnenhuper am 01. Aug 2019, 13:09:42
Moin,

ich habe auf eine Fender Montecito, die Kerben an der Brücke hat, Aqila Red aufgezogen
und in die A Saite einen Achterkonen geknüpft. Die Saite ist am Knoten gerissen.
Dann habe ich einen doppelten Achter gemacht, nach einem Tag ist die Saite beim
spielen wieder gerissen am Knoten.

Die Frage ist, was könnte die Ursache sein?

MfG
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: kiwidjango am 01. Aug 2019, 17:12:27
Scharfe Kante, dort, wo sich die Saite festklemmt??  Gerade IN diesen Schlitzen kann man nur schwerlich irgendwelche Grate erkennen, geschweige denn fühlen....
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Pazukulele am 01. Aug 2019, 23:28:06
Schau mal hier, was Aquila Red angeht:

https://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=18831.15 (https://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=18831.15)

3 gerissene Saiten in einem halben Jahr ... ohne erkennbaren Grund ...
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Buhnenhuper am 02. Aug 2019, 01:11:29
Da die Saiten immer vor der Stegeinlage kaputt gehen, könnte man dort zwischen Stegeinlage und Nut  nicht irgendetwas über die Saite ziehen wie einen Strumpf, so was wie eine Kabelisolierung?
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Pazukulele am 02. Aug 2019, 08:57:15
Zitat von: Buhnenhuper am 02. Aug 2019, 01:11:29
Da die Saiten immer vor der Stegeinlage kaputt gehen, könnte man dort zwischen Stegeinlage und Nut  nicht irgendetwas über die Saite ziehen wie einen Strumpf, so was wie eine Kabelisolierung?
Wenn die Kerben Deines Schlitzsteges nicht die Ursache sind (entweder weil sie zu eng für die Saiten sind oder weil sie Grate enthalten -- beides läßt sich durch Feilen beheben), dann werden die Saiten wohl die Ursache sein. D.h., sie halten den Zug nicht aus, der auf ihnen lastet. Dagegen wird eine Isolierung nichts nützen. Da dieses Verhalten bei Aquila Reds immer wieder einmal beobachtet wurde, solltest Du es vielleicht einmal mit einer anderen Marke probieren.
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Buhnenhuper am 02. Aug 2019, 09:46:40
Die Kerben sind eher gross, Grate habe ich nicht entdecken können.
Ich habe den Eindruck, dass die Saite sich selbst zerschneidet am Knoten, wo sie ja auch beide Male gerissen ist.  Die Saite hat sich auch eine eigene kleine Kerbe ins Holz geschnitten, was dagegen spricht, dass ein Grat die Ursache ist, denn die Saite muss ja
stärker sein als das Holz.

Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: mariobl am 02. Aug 2019, 15:53:59
Zitat von: Buhnenhuper am 02. Aug 2019, 09:46:40
Ich habe den Eindruck, dass die Saite sich selbst zerschneidet am Knoten, wo sie ja auch beide Male gerissen ist.  Die Saite hat sich auch eine eigene kleine Kerbe ins Holz geschnitten, was dagegen spricht, dass ein Grat die Ursache ist, denn die Saite muss ja
stärker sein als das Holz.

Die Fender Montecito hat diese merkwürdige Schlitzbrücke. Irgendwie habe ich kein rechtes Vertrauen in diese Dinger, weil man einen richtigen festen Knoten machen muss, damit die Saite im Schlitz hält. Ein Knoten belastet wohl das Material weitaus stärker als eine Schlinge, wie sie von traditionellen Konzertgitarrenbrücken bekannt ist und auch auf vielen Ukulelen verwendet wird. Mit festen Knoten habe ich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, zum Beispiel bei meinen zahlreichen Saitenexperimenten, wenn eine einst verworfene Saite wiederverwendet werden sollte, die lang genug für die Mensur, aber für die Mechanik unerreichbar kurz war. Ein Stück einer anderen Saite daranknoten war zwar als Workaround ganz OK, aber nach ein paar Tagen ist die Saite immer wieder gerissen, und stets genau am Knoten. 

Bei einer Brücke wie dieser kann man auch schlecht mit String Ties (https://www.thomann.de/de/string_tie_ukulele_white.htm) was machen... Aber vielleicht wären Saiten mit Kugel hilfreich, zum Beispiel diese hier von Ernie Ball (https://www.ernieball.de/guitar-strings/speciality-strings/ukulele-strings#P02329)? Die Tenorsaiten von Fender selbst (https://shop.fender.com/de-DE/accessories/strings/california-coast-tenor-ukulele-strings/0730090404.html) haben keine Kugeln, Fender ist wohl von der Genialität dieser Brückenkonstruktion überzeugt und feiert die »No-Tie Bridge« auf der Produktwebseite (https://shop.fender.com/de-DE/ukuleles/tenor/montecito-tenor-ukulele/0971650121.html) als Besonderheit des Instruments. Ich kann mich für so etwas nicht begeistern. Für einen lange geplanten, aber noch nicht begonnenen Eigenbau hatte ich so eine Brücke schon ausgeschlossen.

Gruß Mario
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Siggi89 am 02. Aug 2019, 19:22:32
Beim Segeln und Klettern gilt die Faustregel, dass ein Knoten die Reißfestigkeit eines Seils in etwa halbiert. Witziger Weise habe ich gerade dazu auch eine wissenschaftliche Abhandlung (https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1367-2630/3/1/310) gefunden. In dieser wird auch beschrieben, dass das Seil bzw. in diesem Fall die Saite meist am Eingang des Knotens reißt, also wie schon beschrieben wurde schneidet sich die Saite im Endeffekt selber durch. Wenn nun die Reißfestigkeit der Saite eh schon relativ gering ist, wie bei den Aquila Red zu vermuten ist, ist ein Knoten nicht grade die ideale Befestigung der Saite am Steg. Wie du das ganze jetzt umgehen kannst, kann ich dir leider jetzt auch nicht sagen  :o
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Buhnenhuper am 02. Aug 2019, 21:54:27
@Siggi

Deshalb ja die Idee, die Saite im Bereich des Knoten zu ummanteln, beim Segeln und Kitesurfen wird das teilweise
mit Kevlargewebe gemacht.
Vielleicht gibts auch was aus dem Elektrobereich, Schrumpschlauch zum Beispiel:

https://www.amazon.de/ChiliTec-12000058-Chilitec-Schrumpfschlauch-Sortiment-100-teilig/dp/B003H9CJ1Y/ref=sr_1_17?keywords=kabelummantelung&qid=1564775306&s=gateway&sr=8-17

oder Geflechtschlauch:

https://www.amazon.de/Viablue-Geflechtschlauch-Redline-Medium-Meterware/dp/B003DPN01U/ref=sr_1_23?keywords=kabelummantelung&qid=1564775306&s=gateway&sr=8-23

Vielleicht fällt euch noch was ein?

MfG
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Siggi89 am 02. Aug 2019, 22:24:57
Die Idee ist erstmal sehr gut. Durch die Ummandlung wird die Krümmung der Saite verringert und dadurch auch die Beanspruchung verringert. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert! Ich hoffe, dass deine Saite noch lang genug ist ;) Neben Schrumpfschläuchen kann man auch Silikonschläuche verwenden, wie z.B. diese (https://www.amazon.de/dp/B01B2W8Z9W/ref=cm_sw_em_r_mt_dp_U_1TjrDbF4B63QD) hier. Vielleicht gibt es sie auch noch kleiner....
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Anke am 03. Aug 2019, 09:46:15
Da die Erfahrungen mit den Reds immer wieder bestätigen, dass die Saiten zum reißen neigen, würde ich einfach mal andere Saiten ausprobieren. Die Saitenauswahl ist inzwischen so vielfältig, dass du für das Geld, was du jetzt ggf. nach und nach ausgibst, um die Reds "passend" zu machen, sicher auch einen Satz andere Saiten kaufen könntest. Und der Aufwand wäre geringer. Das wäre meine Meinung und eine Überlegung wert.
Liebe Grüße von Anke
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Buhnenhuper am 03. Aug 2019, 17:46:42
@ Siggi

Ich denke Silicon wird zu weich sein, so dass der Schlauch zerschnitten wird.

@ Anke

Natürlich könnte ich die Worth draufziehen, aber jetzt sind die Reds schon mal drauf und Thomann
schickt mir kostenlos Ersatz👍.

Zurzeit habe ich als A Seite eine weisse Nylgut drauf und das klingt nicht so schlecht, in Kombination mit den Reds.

Was an den Reds etwas stört, ist dass sie manchmal zu leicht in Schwingung geraten und dadurch Nebengeräusche verursachen,
wenn ich einen Finger von der Saite nehme schwingt sie, obwohl ich keinen pulloff gemacht habe, für pulloffs ist
das Verhalten aber wiederum angenehm.

Naja, ich werde wohl etwas rumprobieren müssen.

-Welche Saiten empfiehlst du?
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Knasterbax am 05. Aug 2019, 16:15:32
ZitatFaustregel, dass ein Knoten die Reißfestigkeit eines Seils in etwa halbiert
Ich sehe das Problem auch eher bei der Befestigung durch einen Knoten.

Aquila hat die Zusammensetzung der Reds über die Jahre modifiziert - inzwischen reißen sie nicht mehr so häufig wie noch zu Zeiten ihrer Einführung.
Und nur Reds können, was Reds können!  8)
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Buhnenhuper am 05. Aug 2019, 18:56:29
Könnte sein, das die Kerbe oder Schlitz in der Brücke zu gross ist für die dünne Saite, so dass der Knoten im Schlitz arbeitet und
sich aufreibt.

Ich werde einfach mal probieren, ein Stück einer dickeren Saite parallel zu legen, um einen doppelten Knoten zu bekommen.
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Anke am 05. Aug 2019, 20:59:56
Zitat von: Buhnenhuper am 03. Aug 2019, 17:46:42

@ Anke

Natürlich könnte ich die Worth draufziehen, aber jetzt sind die Reds schon mal drauf und Thomann
schickt mir kostenlos Ersatz👍.

Zurzeit habe ich als A Seite eine weisse Nylgut drauf und das klingt nicht so schlecht, in Kombination mit den Reds.

Was an den Reds etwas stört, ist dass sie manchmal zu leicht in Schwingung geraten und dadurch Nebengeräusche verursachen,
wenn ich einen Finger von der Saite nehme schwingt sie, obwohl ich keinen pulloff gemacht habe, für pulloffs ist
das Verhalten aber wiederum angenehm.

Naja, ich werde wohl etwas rumprobieren müssen.

-Welche Saiten empfiehlst du?

Ich kann dir insofern keine Saiten empfehlen, weil ich auf fast jeder Uke andere Saiten haben. Jeweils nach ausprobieren, welche Saiten zu der Ukulele passen.
Ich verwende dabei jedoch ausschließlich Flourcarbon-Saiten diverser Hersteller: Martin, Living Water,  Worth, Pyramid.
Auf einer selbstgebauten Cigarbox-Ukulele habe ich die Reds  ;) bisher ohne Probleme.

Liebe Grüße von Anke
Titel: Jetzt nervt es langsam!
Beitrag von: Buhnenhuper am 25. Aug 2019, 11:42:12
Also ich habe von Thomann kostenlos Ersatz für die gerissene Seite bekommen,so weit so gut.

Jetzt ist sie nach einem guten Monat wieder gerissen und zwar zwischen Tuner und Sattel und zwar in einer Spielpause und ohne Stimmen, einfach so!?!

Dann habe ich neue braune Worth draufgemacht und Ping nach 5 Minuten wieder die A  Saite zwischen Sattel und Tuner gerissen.

Ich finde keine andere Erklärung, als dass die Saitenspannung zwischen Tuner und Sattel grösser sein muss bei der Fender und
dass die Saiten eben schlechte Qualität haben. Kann das sein, dass die Saiten bei der Lagerung altern?

Ich hatte dann noch versucht die restliche Länge der Worth Saite daufzuziehen, doch die hatte einen kleinen Cut.

Vielleicht sollte ich mal Angelleine probieren, die ist auch wesentlich günstiger.

Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: kiwidjango am 25. Aug 2019, 12:47:04
Wo gerissen, wäre die erste Frage. An der Mechanik oder in der Sattelkerbe???  Manche Mechanikachsen haben scharfe Kanten am Loch....
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: Buhnenhuper am 25. Aug 2019, 13:22:02
Weder in der Kerbe noch an der Mechanik, genau dazwischen. Vielleicht ist die Kerbe dennoch die Ursache, weil die Saite ja beim Nachstimmen da durchgezogen wird. Vielleicht sollte ich die Kerbe fetten?
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: kiwidjango am 25. Aug 2019, 13:33:13
...eigentlich nicht nötig,....sie darf nur nicht scharfkantig sein, aber das mittendrin was reisst ist verwunderlich
Titel: Antw:Saite gerissen, woran liegt es?
Beitrag von: gerald am 25. Aug 2019, 15:48:56
Wenn Du die Ukulele schon mehrfach genau angeschaut und nichts gefunden hast, schau doch auch einmal den Koffer oder die Tasche an. Vielleicht gibt es da eine scharfe Kante oder Du ziehst die Saite versehentlich ungünstig an einem Reisverschluss lang oder ähnliches.

Wenn Du die Ukulele nicht in einem Koffer oder einer Tasche aufbewahrst, probier mal, ob es dann besser oder schlechter wird.
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