Ukulelenboard

Ukulelenboard => Alles was sonst noch anfällt => Thema gestartet von: hinnerk am 13. Feb 2014, 12:02:10

Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: hinnerk am 13. Feb 2014, 12:02:10
Hallo, speziell an die Gitarren- und sonstigen Pädagogen. Bin gerade über was gestolpert und ringe noch um Fassung, was haltet Ihr davon: http://www.jelgi.net/ , ist Euch das schon mal begegnet? Danke für Kommentare, LG Axel
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: apfelrockt am 13. Feb 2014, 12:12:45
was soll man sagen, viele Wege führen nach Rom. Viele spielen open tunnings, daher hält sich meine Empörung in Grenzen 8)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: kk am 13. Feb 2014, 13:08:46
Ich finde das nicht wirklich schlimm.

Die Standard G-Stimmung eines 5-String Banjos ist auch offen.

Mit Barré im 5. und 7. Bund ist man eigentlich da.

Warum nicht den Einstig einfach machen? Auch bei einer offenen Stimmung kann man die Akkorde unterschiedlich greifen da wird es dann anspruchsvoller.

Außerdem wird man bei dieser Methode schneller die verschiedenen Akkordvarianten wie z.B. C7 etc. gleich für alle Tonarten lernen (Stichwort verschiebbare Griffe).

Ein schnell gespieltes einfaches Bluesschema artet da aber dann schon in Sport aus. ;)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: howein am 13. Feb 2014, 13:13:53
Ich spiele ja auch immer öfter mal in Open Tunings ... beim Blues, und speziell beim Bottleneckspiel gehört das einfach auch dazu ...
Manches wird dadurch einfacher, es ergeben sich auch neue Möglichkeiten, und manches wird schwieriger oder geht gar nicht.

Ich halte es nicht für gut, gerade Anfängern erst mal was völlig unübliches beizubringen, nur weils zunächst scheinbar leichter geht. Will man weiter machen kommt man ohnehin nicht um die normale Stimmung herum, und für spezielle Musik dann ggf. noch die speziell dafür benötigten offenen oder anderen Stimmungen. Ich habe (vor langer Zeit) selbst mal Kindern Gitarrenstunden gegeben - allerdings waren das 7 bis 8-jährige, nicht 2-jährige (!) wie dort steht - die hatten keinerlei Probleme mit der normalen Stimmung und spielten in kürzester Zeit alles was man damals so spielte rauf und runter ... ;-)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Uhu am 13. Feb 2014, 14:13:04
Hm. Umlernen fällt uns normalerweise schwerer als etwas neu zu lernen, deshalb bin ich bei stark vereinfachten Methoden des Lernens skeptisch. Und ich behaupte, dass Mal-Anfänger über den Weg \"Malen-nach-Zahlen\" nicht den idealen Einstieg in die Welt des Skizzierens, Malens, Sehens finden.
Andererseits: Manch einem reicht es, einen Pferdekopf nach Vorlage bunt auszumalen oder eine Keyboard-Taste zu drücken, sobald darüber ein Lämpchen aufleuchtet.

Ich selbst habe das, was ich in der Musik und im Alltag kann, durch die (dosierte) Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten gelernt, meinen Schülern gönne ich ebenfalls die Erfahrung, an kleinen Herausforderungen zu reifen.
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Beitrag von: UkeDude am 13. Feb 2014, 14:25:50
So seh ich das auch, Abkürzungen gibt es nicht. Das hat immer einen Haken...

und mir erschließt sich, die Vereinfachung bei den Noten nicht ganz, ob ich ein C oder eine 0 drüber schreibe ist doch keine Wirkliche Vereinfachung, die Open C Stimmung da schon eher, aber da kommt man halt schnell an seine Grenzen.... Lieber Ukulele lernen und das richtig... Hat man mehr davon...und der Preiss...\"günstig\" ist auch was anderes... das hat bei mir so ein bischen das \"G\'schmäckle\" vom Diat Wunder Pulver....
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Beitrag von: apfelrockt am 13. Feb 2014, 14:59:28
Zitat von: howeinallerdings waren das 7 bis 8-jährige, nicht 2-jährige (!) wie dort steht

2-jährige ist natürlich kompletter Quatsch. Ich habe vor längerer Zeit meiner Enkelin, die in einem Monat 4 wird, eine Sponge Bob gekauft. Obwohl sie sehr schön singt und ein ausgeprägtes Rhytmus Gefühl hat, habe ich sie ihr bis heute noch nicht gegeben.
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Beitrag von: ibongo am 13. Feb 2014, 15:05:54
C-G-c-g-c'-e'? zum Lernen. Wieso nicht. Alles mögliche tun, um möglichst minimalen  input in klassische musikalische Bildung zu investieren. Es gibt genug Leute, die eine klassische Gitarre nie begreifen werden. Ich teste mal die JelGi Gitarren bei Music Corner in Hannover. Man kann alternativ auch eine Waldzither spielen  C-GG-cc-gg-ee-aa. Ist auch einfach.
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Beitrag von: Tuke am 13. Feb 2014, 15:11:40
Zitat von: howein...allerdings waren das 7 bis 8-jährige ... die hatten keinerlei Probleme mit der normalen Stimmung und spielten in kürzester Zeit alles was man damals so spielte rauf und runter ... ;-)
Die Seeligen...  :mrgreen:

Bin heute durch ein Einkaufszentrum gelaufen und habe gefühlte 2000 junge Menschen
auf ihr Smartphon starren sehen.

Deshalb würde ich heutzutage JEDEN Einstieg ins Selbermusizieren begrüßen und
die (richtigen) pädagogischen Gesichtspunkte hintan stellen.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: hilli2 am 13. Feb 2014, 15:17:10
Ich halte davon gar nichts, zumindest nicht für den Anfang!

Mit wenigen EINFACHEN Griffen (z.B. A / E / H7 oder A/D/G (vereinfacht)) lassen sich viele bekannte Folksongs / Kinderlieder schnell begleiten. Wichtiger ist es also, Songs und Lieder in diesen gut spielbaren (wenn vielleicht auch schwer singbaren) Tonarten zu notieren und das Umgreifen lernen. Lieber eine Zeit lang bei diesen einfacheren Griffen verharren, diese sicher beherrschen, dann Schlagmuster üben.

Wenn man das kann, hat man wahrscheinlich auch keine Lust mehr auf openTunings als \"Dauerkompromiss\".

Beherrscht man das Akkordspiel (incl. Barreé), dann finde ich openTunings gut.

Kristina

Edit: und als vereinfachter Einstieg für das Akkordspiel auf der Gitarre wäre ja nun die Ukulele ideal!!! Nur: Wahrscheinlich bleibt man dann bei der Uke und die Gitarre verstaubt in der Ecke  :mrgreen:
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: allesUkeoderwas am 13. Feb 2014, 15:29:03
Find ich eine gute Idee - Nicht nur für Kinder!

Ist ja keine Sackgasse und wenn das Feuer erst mal lodert und man an die Grenzen stößt, kann man jederzeit \'ne Kohle auflegen!  ;)

Ich würd u.U. sogar noch einen Schritt weitergehen und alle Saiten mit einem Lappen abdämpfen, um nur die rechte Hand rhythmisch zu schulen. So mach ich das selbst heute noch für mich (allerdings mit der Hand und ohne Lappen), wenn ich mal was vertracktes, wie z.B. den Bo Diddley Beat auffrische/übe.

Bei meiner Gitarrenlaute bin ich sogar ganz aktuell von Drop D zu open D und jetzt sogar bei D A D D A D gelandet, weil es irgendwie perfekt zu Dudelsack und Mittelaltermusik paßt. Was sind schon Dur und Moll Dreiklänge, wenn se vom Sound nicht passen...  :mrgreen:
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: apfelrockt am 13. Feb 2014, 15:46:20
Zitat von: hilli2Edit: und als vereinfachter Einstieg für das Akkordspiel auf der Gitarre wäre ja nun die Ukulele ideal!!! Nur: Wahrscheinlich bleibt man dann bei der Uke und die Gitarre verstaubt in der Ecke  :mrgreen:

mag sein, es gibt immer Leute die sich mit weniger zufrieden geben, aber einige wollen dann doch in die Königsklasse aufsteigen. auch ein :mrgreen:
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: wwelti am 13. Feb 2014, 15:55:26
Für mich war der Umstieg von Gitarre auf Ukulele (nach ca. 2 Jahren schon) der Aufstieg in die Königsklasse. ;)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Meg am 13. Feb 2014, 17:09:51
Dann kann man zwar Gitarre spielen, aber keinen einzigen Griff. Nur schrammeln wird schnell langweilig.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Tuke am 13. Feb 2014, 18:22:10
Kinnings, das Leben ist ein Tanz!

Wenn man dazu ein bisschen aufspielen kann, ist das doch wunderbar, da sind wir
uns garantiert einig!

Wege dorthin gibt es viele.
Das Open Tuning ist ein ungewöhnlicher, klaro.

Hier ein schönes Beispiel, wie man mit einer Ukulele auch in offener Stimmung
herrliche Musik machen kann:

Die großartige Laurie Lee C. mit ihrem eigenen Song


Klick ---->  Live Is A Dance (http://www.youtube.com/watch?v=cJ_bWQ-VIVE&feature=share)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: allesUkeoderwas am 13. Feb 2014, 18:36:59
Zitat von: TukeKinnings, das Leben ist ein Tanz!

Wenn man dazu ein bisschen aufspielen kann, ist das doch wunderbar...

Die großartige Laurie Lee C. mit ihrem eigenen Song


Klick ---->  Live Is A Dance

So seh ich das auch!

Ich hab mich vorhin an die Gitarre gesetzt und frei nach JelGi \'n Zonk gespielt...
Hab die Stimmung sogar noch weiter vereinfacht...
Jetzt gibt\'s weder Dur noch Moll...

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=17273&usebb_sid=krshrpqp9i8fsm5vf0ubgrsis7

Ist doch seltsam, daß sich immer wieder Mitmusiker über Einfachheit und Trivialität empören.
Es ist aber gar nicht so einfach, so etwas wie z.B. Laurie Lee zu schaffen.

Leider gibt es viel zu wenig davon (Zumindest für mich)!
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Meg am 13. Feb 2014, 19:09:40
Ich nehme mal an, dass die Lauri C. einige Jahrzehnte älter ist als diese Kinder und einiges mehr drauf hat als schrammeln. Es geht hier ja nicht darum, die open-tunings in Frage zu stellen. Ich hab hier auch eine Gitarre mit openG. Ist ne feine Sache.
Es empört sich auch niemand. In der Überschrift wird um Meinungen gebeten.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: apfelrockt am 13. Feb 2014, 19:24:24
Zitat von: wweltiFür mich war der Umstieg von Gitarre auf Ukulele (nach ca. 2 Jahren schon) der Aufstieg in die Königsklasse. ;)

jedem Tierchen sein Pläsierchen, sagen wir hier im Rheinland
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: hilli2 am 13. Feb 2014, 20:46:10
Zitat von: allesUkeoderwasIst doch seltsam, daß sich immer wieder Mitmusiker über Einfachheit und Trivialität empören.



Ich empöre mich nicht über Einfachheit und Trivialität, jeder soll machen, was er will.

Wenn ich aber die Frage lese, ob ich diese Methode für sinnvoll halte: NEIN!

Wenn jemand ernsthaft Liedbegleitung auf der Gitarre erlernen möchte, halte ich dieses Vereinfachen bis zum Geht-Nicht-Mehr einfach für totalen Quatsch! Das führt m.E. nicht dazu, dass irgendwann \"das Gitarrenspiel\" beherrscht wird. Ein Instrument zu erlernen, und sei es nur zur Liedbegleitung, ist eben mit Lernaufwand verbunden. Und - wie schon ein Vorredner schrieb - Umlernen ist immer schwieriger als Neulernen. Wenn ich \"schon\" \"Fast Alles\" mit der super-einfachen Methode \"kann\", warum dann noch anstrengen? Dann müsste ich ja erst mal die Gitarre umstimmen und dann geht ja meine schöne einfache Methode nicht mehr....

Meine Meinung zum Gitarre- oder Ukulelenlernen (Liedbegleitung): DAS KANN JEDER LERNEN! Und zwar die normalen Akkorde!
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Ukusoph am 13. Feb 2014, 22:26:40
also, als ich mir seinerzeit das Gitarrespielen beigebracht habe - mit Rocksongs von der Platte runterhören  etc...- hätte ich mit der C-Stimmung aus dem JelGi Programm bestimmt keins dieser coolen Riffs gelernt.

Das Standart Tuning macht ziemlich viel Sinn und die davon abgeleiteten Open Tunings ebenso. Wenn man sich Andy McKee  mit DADGAD anhört: http://www.youtube.com/watch?v=Ddn4MGaS3N4 erkennt man den kreativen Ansatz das Standart Tuning zu verbiegen. Aber ohne das Standart Tuning Gitarre lernen... :roll:
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: liederbaer am 13. Feb 2014, 22:44:09
Im Sinne von \' ich mache mal was richtiges, ausser nur auf dem handy spielen\' sehe ich schon einen gewissen Sinn in dem ganzen. Allerdings damit zu werben, dass schon zweijahrige über 100 lieder spielen können, finde ich schon sehr gewagt.  Ich unterrichte momentan vier Ukulelengruppen, dass sind ca. 45 kids ab der zweiten Klasse. Die Uke ist ja gewissermassen auch schon opengetuned. Man braucht nur einen bis drei finger und schon lassen sich viele Lieder spielen. 100 haben wir allerdings noch nicht geschafft. Mein fazit: lieber mit einem einfachen instrument wie der Ukulele anfangen (sie ist für mich das ideale Einsteigerinstrument) und dann wechseln. Das ist für mich die bessere Grundlage. (Ich spiele selbst seit vielen Jahre Gitarre und bin erst vor 4/5 Jahren zur Uke gekommen.)
Zitat von: Tuke
Zitat von: howein...allerdings waren das 7 bis 8-jährige ... die hatten keinerlei Probleme mit der normalen Stimmung und spielten in kürzester Zeit alles was man damals so spielte rauf und runter ... ;-)
Die Seeligen...  :mrgreen:

Bin heute durch ein Einkaufszentrum gelaufen und habe gefühlte 2000 junge Menschen
auf ihr Smartphon starren sehen.

Deshalb würde ich heutzutage JEDEN Einstieg ins Selbermusizieren begrüßen und
die (richtigen) pädagogischen Gesichtspunkte hintan stellen.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: liederbaer am 13. Feb 2014, 22:53:01
Ich sehe das problem heutzutage eher in Bereitschaft, Leistungen zu erbringen. Durch Smartphone und co.wird nun mal vieles vereinfacht und das kreative Denken verlernt.ich denke, diese Methode hat sich nicht zuletzt auch aus dieser Tatsache entwickelt.(ich arbeite seit etwa 24 Jahren mit Kindern und Jugendlichen und habe schon einige Erfahrungen in sachen Leistungsbereitschaft gesammelt :roll: )
Zitat von: hilli2
Zitat von: allesUkeoderwasIst doch seltsam, daß sich immer wieder Mitmusiker über Einfachheit und Trivialität empören.



Ich empöre mich nicht über Einfachheit und Trivialität, jeder soll machen, was er will.

Wenn ich aber die Frage lese, ob ich diese Methode für sinnvoll halte: NEIN!

Wenn jemand ernsthaft Liedbegleitung auf der Gitarre erlernen möchte, halte ich dieses Vereinfachen bis zum Geht-Nicht-Mehr einfach für totalen Quatsch! Das führt m.E. nicht dazu, dass irgendwann \"das Gitarrenspiel\" beherrscht wird. Ein Instrument zu erlernen, und sei es nur zur Liedbegleitung, ist eben mit Lernaufwand verbunden. Und - wie schon ein Vorredner schrieb - Umlernen ist immer schwieriger als Neulernen. Wenn ich \"schon\" \"Fast Alles\" mit der super-einfachen Methode \"kann\", warum dann noch anstrengen? Dann müsste ich ja erst mal die Gitarre umstimmen und dann geht ja meine schöne einfache Methode nicht mehr....

Meine Meinung zum Gitarre- oder Ukulelenlernen (Liedbegleitung): DAS KANN JEDER LERNEN! Und zwar die normalen Akkorde!
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: ukelmann am 13. Feb 2014, 23:01:14
Zitat von: TukeBin heute durch ein Einkaufszentrum gelaufen und habe gefühlte 2000 junge Menschen
auf ihr Smartphon starren sehen.
Das sind die Realitäten.
Hier in Paris spielen, lesen, simsen und telefonieren ca. 3/4 der Nutzer von Bus/Bahn/Metro/RER/Tram mit ihrem Handy, wobei die meisten wohl \"Zeitung/Magazin-Ähnliches\" lesen. Allerdings gehöre ich zu den wenigen Alten (nur ca. 10% über 50). Die anderen Alten fahren wohl Auto.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: kk am 14. Feb 2014, 08:45:21
Ich glaube das ganze Problem ist die Gitarre, die hier als Beispiel herangezogen wurde.

Die offene Stimmung erleichtert die ersten Schritte. Es ist nicht die allgemein anerkante Stimmung. Aber nur weil es eine klassische Schule gibt muß das doch nicht schlechter sein. Wir reden hier von Liedbegleitung nicht von virtuosem Solospiel, was auch bei einer offen Stimmung möglich wäre. Zupf- und Streichinstrumente bieten nun mal den Vorteil, daß sie leicht in andere Stimmungen zu bringen sind.

Bei einem Banjo z.B. gibt es Unmengen verschiedener Stimmungen, bei denen keiner deren Existenzberechtigung in Frage stellt.

Im Übrigen hat es in der Vergangenheit immer wieder Bemühungen gegeben einfach zu spielende Instrumente zu entwickeln.

Die ganze Latte der diatonischen Instrumente ist so ein Fall.

Oder das Kopfakkordeon als chromatisches Instrument.

Wo liegt das Problem? Nur weil es eine weit verbreitete Lehrmeinung gibt?

Wollen wir Musik machen und Spaß haben, oder einen akademischen Standpunkt vertreten.

Will ich mit jemandem zusammenspielen, ist es doch von sekundärer wie er die richtigen Töne und Akkorde spielt...
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: apfelrockt am 14. Feb 2014, 09:18:35
Zitat von: kkWollen wir Musik machen und Spaß haben, oder einen akademischen Standpunkt vertreten.

Will ich mit jemandem zusammenspielen, ist es doch von sekundärer wie er die richtigen Töne und Akkorde spielt...

genau, und wenn die Hände nicht reichen dann lieber so: http://www.youtube.com/watch?v=NCKTeRW3OhQ als so: http://www.youtube.com/watch?v=gSedE5sU3uc
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: allesUkeoderwas am 14. Feb 2014, 09:52:17
Zitat von: apfelrockt
Zitat von: kkWollen wir Musik machen und Spaß haben, oder einen akademischen Standpunkt vertreten.
genau, und wenn die Hände nicht reichen dann lieber so...

@ kk - Ich zumindest bin für Musik machen, oder zumindest für gemeinsam Musizieren!

@ apfelrockt - Wo haste daß denn ausgegraben? Danke !!!

In der Grundschule hatten wir zum Glück eine Pädagogin, bei der selbst das Hölzchenklopfen Anerkennung fand. In der Oberschule waren Hölzchen gleichbedeutend mit dem Pranger: Wer keine 5 in Musik haben wollte, mußte zumindest Hölzchen klopfen - Wer es sich leisten konnte zog dann lieber die 5 in Musik vor. Hätte ich die Grundschullehrerin auch in der Oberschule gehabt, könnte ich heut bestimmt besser Ukulele spielen.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: apfelrockt am 14. Feb 2014, 10:08:47
Zitat von: allesUkeoderwas@ apfelrockt - Wo haste daß denn ausgegraben? Danke !!!

Gerne. Ist doch ein youtube Klassiker. Dann wird dir dies hier auch gefallen: http://www.youtube.com/watch?v=v9qE-qXI11I
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: hinnerk am 14. Feb 2014, 10:13:36
Hallo, so ein bißchen habe ich das Gefühl, in eine Schublade zu rutschen wo ich nicht hingehöre. Mein Problem ist nicht die offene Stimmung, ich war 25 Jahre heilpädagogisch mit Schwerpunkt Musik tätig, habe unzähligen Heilerziehungspflegern und Heilpädagogen musikalisch ein bißchen auf die Beine geholfen und da gehören alle Arten des Einstiegs in musikalisches Tun dazu. Viele Instrumente wurden von uns selbst entwickelt und bespielt. Das schöne an den Saiteninstrumenten ist ja gerade die Möglichkeit, relativ unkompliziert die Stimmungen zu variieren. Ich kann für jede Zielgruppe und Altersstufe individuelle Zugangsmöglichkeiten zum Musizieren schaffen (Ein Beispiel aus der Welt der Blasinstrumente: In einem Katalog aus den dreissigern gibt es für 8 verschiedene Grundtöne Blockflöten und das dazu mit 5 zu wählenden Stimmtönen und in verschiedenen Lagen!).

Zu der erfragten  JelGi-Sache chronologisch soviel:
Letzthin in München entdeckte ich das Lehrbuch (im Schott-Verlag erschienen) und war verwirrt über das unübersichtliche Design und die meiner Ansicht nach komplizierte Darstellung. Ich hatte den Eindruck da versucht jemand was zu vereinfachen und machts nur noch komplizierter. Wer interessiert sich für sowas?
Zuhause am Rechner googelte ich, kam auf die HP und war dann doch überrascht: Die Methode ist in ganz Deutschland bei einer Unzahl von Einrichtungen und Instituten vertreten und empfohlen.
Den Einführungstext zur Methode konnte ich nicht in allem bestätigen, und \"mehrfach patentiert\" machte mich noch neugieriger. Soviel \"Popanz\" um einen Einstieg ins Gitarre-Spiel, der sicher hundertfach von vielen schon praktiziert und weiterentwickelt worden ist, verwirrte mich. Nun ein Blick ins Markenregister offenbarte immerhin, daß nur vollumfänglich die \"Wortmarke\" in allen Kombinationen geschützt ist und nicht die Methode.
Weiters entdecke ich in dem auf der HP genannten Musikhaus eine ganze Palette \"JelGi\"-Produkte (Gitarren, Saiten, Capo, ...) und kam für mich (auch unter Würdigung der Seminar-Preise) zu dem Schluß, das da viel Geld verdient werden soll mit wenig Substanz.
Verunsichert über diese negative Schlußfolgerung wollte ich mir hier noch Meinungen von anderen Musikern und Pädagogen einholen. Deshalb das Ganze. Bin überrascht über die vielen Beiträge und gedanklichen Impulse. Ich hatte noch gehofft, das jemand mehr über die Methode weiß und mir zum Verständnis weiterhelfen kann.  Soweit erstmal, LG Axel
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: allesUkeoderwas am 14. Feb 2014, 10:16:44
@ apfelrockt: Auch das gefällt mir - Nochmals Dank !!!

Man sieht, einem Naturmusiker reicht eine billige Sperrholzgitarre um wunderschöne Musik zu machen.

@ hinnerk

Ich bin nur etwas verwirrt, wie dogmatisch zum Teil reagiert wurde.
Mein Lehrmeister war übrigens Peter Bursch, ohne den ich wohl die Gitarre zertrümmert hätte.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Ukusoph am 14. Feb 2014, 10:23:05
ZitatWeiters entdecke ich in dem auf der HP genannten Musikhaus eine ganze Palette \"JelGi\"-Produkte (Gitarren, Saiten, Capo, ...) und kam für mich (auch unter Würdigung der Seminar-Preise) zu dem Schluß, das da viel Geld verdient werden soll mit wenig Substanz.

Der Eindruck drängt sich auf. Jemand hat da wohl die große Marktlücke entdeckt und weiß geschickt Fäden zu ziehen. Sogar die Musikindustrie Schott springt auf den Zug auf

Pädagogisch kann man es leider nicht ganz nachvollziehen ohne einen Kurs besucht zu haben. Die YT Links führen zu Videos https://www.youtube.com/channel/UCn-nQTHH1O4grfuMg4sEXxg/videos?view=0&flow=grid mit der Kryptik des Verfassers...
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Knasterbax am 14. Feb 2014, 10:31:53
Wer Barré greifen üben will, soll Jelgi machen. Wer Gitarre lernen will, sollte Gitarre lernen. Und zum Gitarrenspiel gehört nun mal das Greifen von Akkorden in der Standardstimmung dazu!

Ich würde andere Wege gehen, um den Kleinen den Einstieg zu erleichtern. Die Mensur zu verkleinern wäre z. B. ein Ansatz...  :mrgreen:
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: hinnerk am 14. Feb 2014, 11:29:43
Ich sehe hier grade bei SCHOTT ein paar Beispielseiten: http://www.schott-musik.de/shop/1/1000128/show,318468.html#show_sample_pages  vielleicht wird es dadurch etwas anschaulicher. LG Axel
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: -Jens- am 14. Feb 2014, 11:35:13
\" ... Werden die Saiten auf C-G-c-g-c'-e' gestimmt, können die Akkorde einfach auf Anhieb durch kleine und große Quergriffe oder JelGi-Bottleneck erzeugt werden. Bei Moll-Akkorden wird die dünne Plastik-Saite abgedämpft ...\"

Diese Aussage von der Jelgi-homepage macht mir keinen musikalischen Sinn (nur Intervalle schieben, nicht mal [moll]-Dreiklänge ohne Fingerbruch? etc etc). Dann könnte man gleich in \"powerchord\"-Stimmung (cgcgcg) gehen. Und es funktioniert natürlich mit jedem Saiteninstrument. Wozu also die Gitarre? Weil sie billig zu haben sind und ein \"Volksinstrument\" dazustellen scheint? Hm, Ukulele in gcgc-Stimmung ginge ja auch (ab 9.95 beim Discounter, eventuell mit 10 Euro Kursstartguthaben? ;) ). Sicher eine nette Methode für niedrig brennende Lagerfeuer und guter Simmung. Von daher würde ich eher vermuten, daß es sich um eine einfache Art der Gelddruckmaschinenmethode handelt.

Musikerzieherisch erschließt sich mir der Sinn der Methode nicht, musiktherapeutisch ist es sicherlich durchaus sinnvoll.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Meg am 14. Feb 2014, 11:57:31
Aha! Griffe sind zu schwierig oder aufwändig, aber -Teil-Zitat aus der Beschreibung (Ausschnitt) :
Vollkadenzen mit Sudominante-Dominante-Tonika
Subdominante-Tonika und Dominante-Tonika
Spiegel-Prinzip plus Kadenzen
Asymmetrisches Spiegel-Prinzip plus Kadenzen
Tonika-Tonika-Dominante-Tonika plus Kadenzen
Tonika-Tonika-Subdominante-Tonika plus Kadenzen
Tonika-Subdominante-Tonika-Tonika plus Kadenzen
Exponierte Subdominante
Unregelmäßige Struktur
Level III b
Nebenfunktionen
Tonikaparallele
Subdominantparallele
Tonika- und Subdominantparallele
Dominantparallele
Regelmäßige Muster
Level III c
Erweiterte Tonalität
Doppeldominante
Exkurs in eine andere Tonalität
Zitat Ende  - für alle Altersstufen ab 2 Jahre :P
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: howein am 14. Feb 2014, 11:59:24
Je öfter ich mir das jetzt durchgelesen habe, scheint es mir bei der Seite doch in erster Linie ums Geldmachen zu gehen, Kunden zu locken und zu binden, mit entsprechender Aufmachung der Werbung, mit entsprechenden Produkten, und der Gefahr einer gewissen Abhängigkeit bei Anfängern ...
Für mich nur eine Methode wie andere auch, mit Vorteilen und Nachteilen ...
Verschiedene Stimmungen sind einfach nur verschiedene Stimmungen, nicht eine einzelne eine \"bessere\" oder \"schlechtere\" ... die Musik sollte im Mittelpunkt stehen und je nach den Erfordernissen und Erfahrungsstand des einzelnen die für ihn jeweils an besten geeignete Stimmung zum Einsatz kommen ...
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Benutzername am 14. Feb 2014, 13:17:44
ZitatVon daher würde ich eher vermuten, daß es sich um eine einfache Art der Gelddruckmaschinenmethode handelt.
es gibt ja auch passende ukulelen dazu
http://www.music-corner-hannover.de/gitarren-baesse/jelgi-gitarren/ukulelen/index.htm
Das sind ganz normale Stagg, die man ab 25€ bekommen kann.
Die sind dann in GCEC gestimmt, also einfach die A-Saite drei Halbtöne höher.
Der Preis ist nicht schlimm, wenn die Uken wenigstens gut eingestellt kommen. Mich stört etwas, dass die Seite den Anschein erweckt, man müsse genau diese Instrumente kaufen, weil sie speziell dafür geeignet wären. Mal ganz abgesehen davon dass so eine uke wohl kaum gestimmt aus dem Karton kommt. Da könnte man jede Uke nehmen und einfach entsprechend stimmen.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: apfelrockt am 14. Feb 2014, 23:33:45
jetzt muss ich, zumindest für mich aber auch sagen, dass offene Stimmungen dosiert eingesetzt durchaus ihren Reiz haben. Aber man kann sich auch daran satt hören.
So bei mir geschehen bei Keith Richards mit seiner 5 saitigen Tele in open G (oh mein Gott, hätte nie gedacht dass ich das einmal sagen würde). Nach den ersten elektrisierenden Riffs in Honky Tonk Woman über Brown Sugar, you name it, war spätestens mit Start me up der Punkt erreicht wo ich es nicht mehr hören konnte.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: allesUkeoderwas am 15. Feb 2014, 05:32:59
Zitat von: hinnerkHallo, speziell an die Gitarren- und sonstigen Pädagogen...

Hab grad nochmal die Einleitung gelesen.
Da war ich wohl zu voreilig mit meinen Beiträgen.  :roll:
Ich gehör ja garnicht in diese Berufssparte.

Ich ziehe meinen Hut vor Pädagogen, die es heutzutage schaffen, Kinder mit ihrem Lehrstoff zu begeistern - ich selbst hab leider viel zu oft mit preußischen Erziehern und unmotivierten Jobausübern zu tun gehabt.

Mir ging\'s auch nicht um die \"Marke\" JelGi, mir ging\'s um die Idee, mit offener Stimmung das Interesse an einem Saiteninstrument zu wecken und das scheint mir auf diesem Weg gut möglich. Es gibt natürlich auch andere Wege. In Konkurrenz zu Iphone und Co sollte jedes Mittel recht sein.

Was das Geld verdienen anbelangt... Geld verdienen ist ja wohl nix böses und im allgemeinen funktioniert es auch nur dann, wenn man mit seinem Produkt überzeugt und damit Erfolg erzielt.

Hat sich schon mal jemand gefragt, was IPhone und Co. soviel attraktiver macht, als Gitarre?  Vielleicht ist es der unkomplizierte Umgang und die Tatsache, daß Pädagogen da meist nicht mitreden können.   ;)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Benutzername am 15. Feb 2014, 11:50:32
ZitatWas das Geld verdienen anbelangt... Geld verdienen ist ja wohl nix böses
Nicht so lange man keinen falschen Eindruck erweckt.
Um die Webseitze zu zitieren:
ZitatJelGi-Ukulelen sind gestimmt auf G-C-E-C und somit in der Anwendung optimal für die JelGi-Methode geeignet.
Damit wird bei Laien der Anschein erweckt, es würde sich um ein spezielles Instrument handeln, dabei ist es nur eine umgelabelte Stagg Uke.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Meg am 15. Feb 2014, 13:04:51
Ja, Benutzername, der falsche Eindruck, der erweckt wird, das betrifft auch die \"Patente\", wobei es sich nur um den geschützten Namen handelt, sowie dieses Zitat aus der Webseite des Herrn Z. :
ZitatInnerhalb kürzester Zeit lassen sich hunderte Lieder von Alt und Jung ab 2 Jahren klangvoll begleiten.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: ivonio am 15. Feb 2014, 17:25:45
Ich spiele seit knapp 40 Jahren Gitarre.
Die Methode, für mich völlig neu, finde ich langweilig. Interessant mal ein Stück so zu begleiten, aber dann reicht\'s.
Da höre ich viel lieber jemandem von Euch beim Ukulelespielen zu. Oder noch besser: wir spielen zusammen!
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: LokeLani am 16. Feb 2014, 05:30:22
Im Link #1 steht?
ZitatDie Gitarre ist eines der beliebtesten Instrumente aller Zeiten und dennoch finden nur wenige den Zugang zum Gitarrenspiel. Grund hierfür ist häufig die schwere Grifftechnik der linken Hand. ...
Ich meine tatsächlich irgendwo gelesen zu haben, dass Gitarre zu den am häufigsten abgebrochenen Instrumenten gehört.(Also viele Kinder möchten es lernen, geben aber schon nach 1-2 Semester Unterricht entmutigt auf).
Möglicherweise war das der Ansatz zu so einer Methode?
Da ich mittlerweile schon ein paar Jahre Ukulele unterrichte (und seit über 15 Jahren Blockflöte), weiss ich,  welche Schwierigkeiten ein Kind beim Erlernen eines Instruments durchzustehen hat.
Von Gitarrenlehrern und Eltern bekam ich Feedbacks, wie gut die Kinder, die nach der Ukulele zur Gitarre wechseln, auf dieses Instrument vorbereitet sind.
Es ist halt so, dass Gitarrenlehrer an Konservatorien nur für Gitarre ausgebildet werden und daher von Ukulele wenig Ahnung haben. Ukulele findet immer noch viel zu wenig Anerkennung, sowohl bei Musikschulen und Musikschulleitern, wie auch bei Gitarristen (In der Schweiz ist das wenigstens so) Deshalb musste ein findiger Musikpädagoge eine Methode erfinden, um die Gitarre zu vereinfachen und lässt sich das noch mehrfach patentieren.


JelGi-Ukulelen als Neuerfindung? :shock: , die sind ja nichts Neues, die \"Slack Key\" -Stimmung gibt es schon lange g-c-e-g, was einem C-Akkord entspricht. http://www.youtube.com/watch?v=g9_M7GL9ZtE

Oder kann ich nun diese Stimmung auch patentieren lassen?  :roll: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=17290


Kürzlich wurde ich auf ein Inserat aufmerksam: Eine Mutter suchte Ukulelen-Unterricht für ihren 7 jährigen Sohn, weil sie sich den teuern Musikschultarif von CHF 2000 im Jahr nicht leisten kann, umgerechnet 1600Euro für ein Jahr Ukulele in der Stadt Zürch  :shock: . In der Schweiz sind die Tarife an Musikschulen horrend hoch, Klavierschüler und Gitarrenschüler gibt es offenbar immer noch genügend, was zeigt,dass es immer noch genug Eltern gibt, die  bereit sind, für ein \"richtiges Instrument\" solche Tarife zu bezahlen!
Eine erwachsene Schülerin kam mal zu mir nachdem sie einen Kurs  bei einem Gitarrenlehrer besucht hatte. Der sagte ihr, sie würde gescheiter gleich auf Gitarre umstellen, bei der Ukulele seien die Möglichkeiten zu eingeschränkt!
(Der Kurs wurde vom grössten und  renommiertesten Musikgeschäft in Zürich organisiert!!)
So etwas finde ich nur arrogant, ja geradezu skandalös!
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Benutzername am 16. Feb 2014, 08:13:55
ZitatIch meine tatsächlich irgendwo gelesen zu haben, dass Gitarre zu den am häufigsten abgebrochenen Instrumenten gehört.
Gehört sie nicht auch zu den am häufigsten angefangenen Instrumenten?

Ich habe schon mit einigen Leuten geredet, die das Gitarrenspiel lernen wollen oder angefangen haben zu lernen. Die haben meistens bestimmte Ziele, bestimmte Lieder, die sie spielen wollen. Die meisten geben auf, wenn es sich nach den ersten Wochen noch nicht profimäßig anhört. Die Ziele werden zu hoch gesteckt und dann kommt der Frust.
In einer offenen C-Stimmung kann man vieles eben nicht spielen, die Youtube Anleitungen passen nicht, die Songbücher passen nicht, es bleibt bei einer recht simplen Art der Begleitung.
Akkorde lernen ist nicht sooo schwierig. Wer erst einen Barre greifen kann, kann seine Akkorde auch auf dem Griffbrett hoch und runter schieben.
Ich glaube inzwischen daran dass das Wichtigste im Umgang mit Anfängern ist, die Erwartungshaltung auf ein realistisches Maß zu senken.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: LokeLani am 16. Feb 2014, 09:15:43
Bei 7-8 jährigen Kindern kann ich keine allzu hohe Erwartungshaltung  feststellen. Ein Kind freut sich, wenn es seine Kinderlieder spielen, singen und/oder begleiten kann, wenn schöne Musik gemacht wird, das kann auch auf ganz einfachem Niveau sein.
Eine hohe Erwartungshaltung ist eher das Problem von Erwachsenen!
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Benutzername am 16. Feb 2014, 09:42:06
Meine Erfahrung beschränkt sich auf Jugendliche und Erwachsene.
Das hätte ich dazu schreiben sollen.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: allesUkeoderwas am 16. Feb 2014, 10:49:58
Zitat von: LokeLaniBei 7-8 jährigen Kindern kann ich keine allzu hohe Erwartungshaltung  feststellen. Ein Kind freut sich, wenn es seine Kinderlieder spielen, singen und/oder begleiten kann, wenn schöne Musik gemacht wird, das kann auch auf ganz einfachem Niveau sein.
Eine hohe Erwartungshaltung ist eher das Problem von Erwachsenen!

So sieht\'s aus !!!

Mein persönlicher Eindruck: Die Toleranz beim einfachen, spielerischen Umgang mit der Ukulele, die mich mal vor Jahren begeisterte und hier herbrachte, scheint so langsam aufgebraucht...

Anmerkungen bei einem Mitmachaufruf zu einem \"JelGi\"-ähnlichen Membersound wie...

ZitatBin leider aus dem Kindergarten-Alter raus. :P :lol:

bestärken meinen Eindruck.  ;)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: howein am 16. Feb 2014, 11:07:48
Sorry, man muss nicht sofort auf jede Sau aufspringen die jemand durchs Dorf treibt ...  ;)
 
Wenn jemand  andere Wege geht, find ich das gut und interessant, höre mir das immer wieder gern an, und lasse mich da durchaus auch mal anregen. Wenn jemand aber so häufig sein \"anders sein\" demonstriert, und dabei zunehmend versucht zu \"missionieren\" und sich über andere negativ äußert die ihm da nicht folgen, finde ich das weniger gut.

\"Anders\" ist erst mal nicht \"besser\" oder \"schlechter\" ... es ist einfach nur \"anders\", ein anderer Weg ... und JEDEM steht SEIN Weg zu, insbesondere wenn der Weg ein ganz normaler ist ...

Toleranz ist keine Einbahnstraße ...
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: udo zilkens am 22. Feb 2014, 21:08:40
Sehr geehrter Ukulelenclub!

Mit großem Interesse habe ich Ihre Diskussionsbeiträge gelesen! Das Ziel des gemeinnützigen JelGi-Projekts ist vor allem, möglichst vielen Menschen Freude an der Musik zu ermöglichen. Die Gitarre wird bei JelGi wie ein Orff-Instrument eingesetzt, so dass sofortiges gemeinsames Musizieren OHNE häusliches Üben erfolgen kann.

JelGi verbreitet sich in erster Linie an Kindertagesstätten, Familienzentren, Förderschulen, Heimen und dergleichen, und zwar für geistig oder körperlich behinderte Kinder und Jugendliche, für Kinder unter 6 Jahren, bei Senioren und natürlich bei Pädagogen in diesem Bereich. Viele Erzieher/innen und Sonderpädagogen berichten mir, dass Sie nach den JelGi-Seminaren täglich (!) mit ihren Kindern singen in Begleitung von JelGi-Gitarren plus Orff-Instrumenten, die zuvor in Schränken verstaubt sind. Die Pädagogen sind absolut begeistert über die Auswirkungen auf Konzentration, Ausgeglichenheit, Sozialverhalten, Freude am Musizieren, Sprachfertigkeit und dergleichen. Zappel-Philippe sind auf einmal 45 Minuten bei der Sache, Mauerblümchen wollen plötzlich ein Solo spielen usw.

Was die JelGi-Marken betrifft, werden alle finanziellen Erträge gemeinnützig verwendet, um zum Beispiel Kitas oder Förderschulen in sozialen Brennpunkten mit Gitarren auszustatten. Schott Music verdient natürlich seinen Teil am JelGi-Buch und auch die bundesweiten JelGi-Musiklehrer der Musikschule gitarrissi-mo können nicht gratis unterrichten und müssen von ihren Einkünften leben. Ich selbst bin Oberstudienrat für Musik und Mathematik in Düsseldorf und werde donnerstags und freitags vom Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW für JelGi-Fortbildungen freigestellt, verdiene also keinen Pfennig an JelGi! Die JelGi-Marken helfen aber sehr bei der Verbreitung über die vielen pädagogischen Netzwerke wie die bundesweiten Fortbildungsinstitute für Erzieher/innen, Sonderpädagogen, Grundschullehrer/innen und dergleichen.

Der Aufbau des JelGi-Buchs von Schott Music nach harmonischen Aspekten ist nur auf den ersten Blick kompliziert. Nach einem JelGi-Tageskurs haben auch absolute Anfänger das Prinzip durchschaut und wissen dann, wie sie 50 Lieder mit einem Akkord und 200 Lieder mit zwei Akkorden und 200 Lieder mit drei und mehr Akkorden mit ihren Kindern ab 2 Jahren - mit und ohne Behinderung - auf Anhieb klangvoll mit größter Freude begleiten können. Auch das Transponieren beliebiger Lieder in andere Tonarten hat dann jeder verstanden. Die Tonika ist jeweils rot hervorgehoben, die Dominante blau und die Subdominante grün. Das verstehen schon Kinder ab 2 Jahren, ob sie in der roten oder in der blauen oder in der grünen Gruppe spielen. Bevor sie ab 6 Jahren mit der linken Hand greifen können, haben sie eine unglaubliche Sicherheit beim Singen und beim Erfassen harmonischer, melodischer und rhythmischer Strukturen von Musik erreicht.

Viele Grundschulen, in denen JelGi den Unterricht musikalisch bereichert, berichten, dass immer mehr Kinder Freude an der Musik gewinnen und sich privat für \"normalen\" Instrumentalunterricht in Gitarre, Keyboard, Schlagzeug, Blasinstrumenten usw. anmelden. Da das Melodiespiel bei der JelGi-Methode nach Tabulatur erfolgt, ist kein Umlernen notwendig.

Falls noch Fragen offen geblieben sein sollten, stehe ich gerne für weitere Informationen zur Verfügung.

Mit herzlichen Grüßen
Udo Zilkens
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Ulkman am 22. Feb 2014, 21:26:24
Ich hatte mir das auch mal angeschaut, nachdem eine Bekannte erzählte, es habe in ihrem Kindergarten eine Vorführung gegeben, von der die Mutterschaft ganz angetan gewesen sei.
Richtig verstanden habe ich es nicht, doch als ich dann las, \"Bei Moll-Akkorden wird die dünne Plastik-Saite abgedämpft\" und dazu das Bild mit dem eingeklemmten Filzschwämmchen sah, habe ich es ad acta gelegt.
Meines Erachtens müsste der Werbespruch vielleicht abgeändert werden:
JeladGs -  Jeder lernt auf der Gitarre spielen.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: udo zilkens am 22. Feb 2014, 21:54:27
Hallo,

bei Moll-Akkorden wird die dünne E-Saite abgedämpft oder gar nicht erst angeschlagen.

Das Foto mit dem Schwämmchen zwischen den beiden tiefsten Saiten hat eine völlig andere Bedeutung: Nicht allen Erzieher/innen, Grundschullehrer/innen, Sonderpädagogen oder Eltern gelingt auf Anhieb ein großer Quergriff (Barree) über alle sechs Saiten einer 4/4-Gitarre. Entweder spielen sie dann auf einer kleineren 3/4-Gitarre mit schmalerem Griffbrett oder aber sie stecken ein Schwämmchen zwischen die beiden tiefsten Saiten. Sie brauchen dann links nur einen kleinen Quergriff über vier Saiten zu greifen, können aber rechts ganz normal alle Anschlagstechniken für sechs Saiten verwenden. Das Klangvolumen der vier Saiten ist dem einer Ukulele vergleichbar.

In der Regel bewältigen Erwachsene diese kleinen Quergriffe auf Anhieb, so dass wir in der Tat ein Lied nach dem anderen durchspielen können. Der Anteil der in Kitas, Schulen oder Heimen gesungenen Lieder erhöht sich dank JelGi von einigen wenigen Liedern pro Monat auf zahlreiche Lieder pro Tag und bei allen Gelegenheiten! Außerdem steigert sich die Qualität des gemeinsamen Gesangs durch die harmonische Untermalung mit Gitarrenklängen signifikant. Bei Kitagruppen und bei Grundschulklassen verhilft die Orientierung des Gehörs an den Akkorden schlagartig zu sauberer Tonfindung.

Mit herzlichen Grüßen
Udo Zilkens
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: FriendlyFred am 22. Feb 2014, 22:51:57
Sehr geehrter Herrr Zilkens,

falls vorhanden, posten Sie bitte einen link zu einem Video, wo

\" Kinder ab 2 Jahre - mit und ohne Behinderung \"

\" 50 Lieder mit einem Akkord und 200 Lieder mit zwei Akkorden und 200 Lieder mit drei und mehr Akkorden auf Anhieb klangvoll mit größter Freude begleiten können. \"

Ein Video, wo ein zwei Jahre altes Kind ein einziges Lied auf der Gitarre begleitet, wäre auch schon zielführend.

Mit herzlichen Grüßen
FriendlyFred
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Meg am 22. Feb 2014, 23:07:55
Einen Schwamm zwischen die Saiten ??  :shock:  :shock:  :shock:
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: apfelrockt am 22. Feb 2014, 23:38:59
Zitat von: MegEinen Schwamm zwischen die Saiten ??  :shock:  :shock:  :shock:

zwischen Griffbrett und Saite(n) zum dämpfen
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: udo zilkens am 23. Feb 2014, 07:04:47
Lieber Meg! Lieber FriendlyFred!

Ein Foto mit Schwämmchen zwischen den beiden tiefen Bass-Saiten ist unter www.jelgi.net/jeder-lernt-gitarre an zweiter Stelle zu finden. Erwachsene mit kurzen Fingern, Jugendliche und Kinder ab 5 Jahren brauchen dann nur kleine Quergriffe über vier Saiten zu drücken.

Kinder ab 2 Jahren - mit und ohne Behinderung - können natürlich noch NICHT ALLEINE auf einer EINZIGEN Gitarre oder Ukulele ein Lied mit MEHR ALS EINEM Akkord begleiten, weil das Greifen mit der linken Hand in der Regel motorisch nicht möglich ist. Am Freitag habe ich zum Beispiel mit 18 Sonderpädagogen und Erzieher/innen einen JelGi-Kurs an einer Schule für geistig behinderte Kinder in Ratingen gegeben. Dabei haben wir auch mit sechs behinderten Kindern JelGi-Musizieren vorgeführt, die auf dem geistigen Stand von Zweijährigen sind.

Zunächst spielten wir einige Lieder mit EINEM Akkord auf LEVEL I - Bruder Jakob - Guten Morgen, Good Morning usw. - bis alle sechs Kinder in der Lage waren, rhythmisch gleichmäßig über die sechs Saiten zu streichen. Ein älterer Junge hat so verkrüppelte Finger, dass er nur mit einem Plektrum spielen konnte, dann aber mit leuchtenden Augen und größter Begeisterung. Nach wenigen Minuten konnten wir auf LEVEL II mit ZWEI Akkorden erweitern. Drei Kinder links bildeten die \"rote\" Gruppe mit Gitarren ohne Kapodaster, drei Kinder rechts die \"blaue\" Gruppe mit Gitarren plus Kapodaster im 5. bzw. 7. Bund. Auf Anhieb spielten wir dann Lieder wie \"Heute kann es regnen\'\" (Refrain), \"Ich lieb den Frühling\", \"Aram sam sam\" usw., vorbereitet und unterstützt durch Body-Percussion wie Klatschen und Schnipsen. Ein Mädchen, das laut Sonderpädagogin immer sehr apathisch und weggetreten in die Gegend schaut, war zwar mit Freude und Konzentration bei der Sache, bekam aber den Wechsel der \"roten\" und \"blauen\" Gruppe oft nur verspätet mit. Die benachbarte Freundin unterstützte sie dann, indem sie ihr durch Gesten half. Alle anwesenden Erzieher/innen und Sonderpädagogen waren sprachlos, welche rasanten Fortschritte die behinderten Kinder in kürzester Zeit machten. Sofort wurden Anfragen für JelGi-Seminare an weiteren Kitas, Familienzentren und Schulen gestellt.

Das JelGi-Musizieren in Kindergärten und Familienzentren funktioniert nach ähnlichem Prinzip, wobei mit Kindern ab 3 Jahren tatsächlich auf Anhieb hunderte Lieder mit DREI Akkorden auf LEVEL III mit drei Gruppen - \"rot\", \"blau\" und \"grün\" - mit JelGi-Gitarren plus Orff-Instrumenten begleitet werden können. Entsprechende JelGi-Videos sind geplant, aber zunächst sollen rund 1.000 Kinder- und Volkslieder als Noten zum Download erstellt werden, und zwar sowohl für JelGi-Stimmung C-G-C-G-C-E, als auch für traditionelle Stimmung E-A-D-G-H-E. Bei JelGi kann sich jeder selbst für die vereinfachte offene C-Stimmung oder die klassische Stimmung entscheiden. Viele Menschen können oder wollen aber die komplizierte Motorik der linken Hand bei der traditionellen Gitarre nicht erlernen. Warum sollen sie nicht eine spieltechnisch vereinfachte Liedbegleitung auf der Gitarre verwenden dürfen, um eine schöne klangliche Unterstützung beim gemeinsamen Singen zu haben? Kommt es beim gemeinsamen Singen und Musizieren auf die Spieltechnik oder auf die Lebensfreude an?

Mit herzlichen Grüßen
Udo Zilkens
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: LokeLani am 23. Feb 2014, 08:57:45
Mit dieser Methode wird etwas getan zum Einstieg in den Instrumentalunterricht, das ist hoch anzurechnen!

ZitatViele Menschen können oder wollen aber die komplizierte Motorik der linken Hand bei der traditionellen Gitarre nicht erlernen. Warum sollen sie nicht eine spieltechnisch vereinfachte Liedbegleitung auf der Gitarre verwenden dürfen, um eine schöne klangliche Unterstützung beim gemeinsamen Singen zu haben? Kommt es beim gemeinsamen Singen und Musizieren auf die Spieltechnik oder auf die Lebensfreude an?

Da die Griffe auch für die linke Hand auf einer Ukulele viel einfacher sind, die Ukulele viel kleiner und handlicher ist, müsste das System auf Ukulele übertragen werden, dann wäre es perfekt!  ;)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: apfelrockt am 23. Feb 2014, 09:51:22
Zitat von: LokeLaniMit dieser Methode wird etwas getan zum Einstieg in den Instrumentalunterricht, das ist hoch anzurechnen!


Das sehe ich auch so. Nicht bei jedem steht das Erlernen eines Instruments im Vordergrund, manch einem reicht die einfache Möglichkeit der Liedbegleitung. Ansonsten würden die Hersteller von Keyboards im Consumer Bereich wohl kaum auf ein-Finger-Automatik etc. setzen.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: allesUkeoderwas am 23. Feb 2014, 10:18:52
@ Udo Zilkens

Na, da bin ich ja beruhigt, daß ich \"JelGi\" richtig interpretiert hab - Da läßt es sich auch gut mit den teils etwas befremdlichen Anmerkungen leben.

Ob es sich nun JelGi, open Chord, Therapeutisches Musizieren, Animation zu sinnvoller Freizeitgestaltung, oder wie auch immer nennt, ich finde es gut.

Ich musiziere regelmäßig mit betagten Senioren (nein, nich der Ukulelenstammtisch), die zum Teil auch mit Defiziten und Handicaps zu kämpfen haben. Wir setzen alles ein, was Klang erzeugt. Rhythmisches Schrammeln abgedämpfter Saiten, Percussion auf der Gitarrendecke... Alles erlaubt, wenn\'s der Sache dient!

Was den gedruckten Werbetext zu JelGi betrifft - Klappern gehört in der Werbung nun mal zum Handwerk!

Wünsche allen Schülern und Motivatoren viel Erfolg,

Jogi
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Meg am 23. Feb 2014, 11:13:06
Zitat von: apfelrocktAnsonsten würden die Hersteller von Keyboards im Consumer Bereich wohl kaum auf ein-Finger-Automatik etc. setzen.
Die klemmen aber nicht ein Drittel des Instruments gleich ab. Hier ist noch was für Leute, denen selbst der C-Griff auf Ukulele zu schwierig ist: http://musikunterricht-hannover.de/allgemein/jelgi-ukulelen-neu-bei-music-corner-hannover/
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: stephanHW am 23. Feb 2014, 11:42:37
Zitat von: udo zilkensAlle anwesenden Erzieher/innen und Sonderpädagogen waren sprachlos, welche rasanten Fortschritte die behinderten Kinder in kürzester Zeit machten.
Motivation ist ein Schlüsselelement in der Therapie. Musik ist ein starker Motivator.
Hätte ich ein Kind mit geistiger und/oder körperlicher Behinderung, wäre ich über derartige Ansätze froh.
Könnte mein nicht behindertes Kind in der Kita an einem begeisternden musikalischen Gruppenerlebnis teilhaben, würde ich mich nicht weniger freuen.
Böte man mir als Therapeut ein einfaches, gut umsetzbares Konzept, das augenscheinlich positive Wirkungen auf unterschiedlichen Ebenen hätte, würde ich das ebenfalls dankbar annehmen und wie üblich kritisch reflektieren.

Äußerte mein Kind den Wunsch, ein Instrument zu erlernen, würde ich mich auf die Suche nach einem kompetenten Musikunterricht machen.

Das man im Umfeld verschiedener (Therapie/Pädagogik-) Konzepte versucht, Geld zu verdienen ist nach meiner Beobachtung Branchenüblich und reicht vermutlich nicht zur Gelddruckmaschine.
(Eigene Nomenklaturen, Hilfsmittel, Lehrmaterialien sind teilweise notwendig, oft sollen sie jedoch nur die `Besonderheit´ und `Einzigartigkeit´ der jeweiligen Konzepte unterstreichen)
Etwas ärgerlich ist es generell schon, wenn Naivität ausgenutzt wird, der mündige Kunde mit in diesem Fall minimaler musikalischer/technischer Grundkenntnis weiss sich selber zu helfen.
Wer auf die angebotenen Instrumente zurückgreifen will, mag sich möglicherweise auch darum einfach nicht selbst kümmern (Stichwort:`Es müsste mal jemand...´), denn das kostet auch Zeit und etwas Mühe.

In diesem Sinne wünsche ich Udo Zilkens weiterhin viel Erfolg und den mündigen Eltern eine glückliche Hand bei der Wahl des Musikunterrichtes.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: hinnerk am 23. Feb 2014, 16:49:07
Hallo, irgendwie hab ich die letzten Tage den Faden aus den Augen verloren, umso erfreulicher, was sich inzwischen getan hat. Dank auch Herrn Zilkens, Einiges ist mir jetzt klarer geworden.

Da sich in der Diskussion auch immer wieder die Frage nach Einstiegen ins elementare Musizieren stellte, will ich mit ein paar Namen/Ideen weiterhelfen, denn das Anliegen wurde schon von verschiedensten Seiten aufgegriffen (natürlich immer im Zusammenhang mit der avisierten Zielgruppe).

Das ORFF-Instrumentarium mit all seinen Möglichkeiten denke ich kennt jeder. Weniger bekannt wahrscheinlich ist das CHOROI-Instrumentarium, die ULWILA-Instrumente mit zugehöriger Farbnotation, die Saiteninstrumente von MING (Dänemark), die VEEH-Harfe in allen Größen mit Unterleg-Noten, das Steckbund-Monochord von WEISS, die Logopädie-Instrumente von HOERZ, die PATZELT-Ukulele mit der Option, die Stimmung zu variieren und die Bundstäbe unterschiedlich zu platzieren.

Last but not least die ELEMENTAR-UKULELE; \"wer hats erfunden?\" ein Schweizer Pädagoge (die Methode, nicht die Ukulele). Die Ukulele mit Sopranmensur, 3 Saiten, entsprechend schmalerer Hals, geeignet für Kinder ab 4 Jahren. Für die Stimmung gibts verschiedene Optionen:  offener Akkord in verschiedenen Lagen (Tonika, Subdominante, Dominante) oder ein offener Akkord mit Barree gegriffen; unisono quasi für Bordunbegleitung; ähnlich wie beim Dulzimer Grundton mit Quinte oder Quarte; \"c, e, a\" wie bei der normalen Sopran. Sicher gibt es noch mehr Varianten.

Ein empfehlenswertes Büchlein für Umbauten/Weiterentwicklungen ist \"Clinically adapted Instruments for the Multiply Handicapped\" von CLARK/CHADWICK.

Die Zusammenstellung ist sicher nicht vollständig. Jetzt käme auf meiner Liste noch \"JelGi\" dazu, und vielleicht hat der ein oder andere von Euch noch weitere Namen auf Lager.

LG Axel
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: kk am 24. Feb 2014, 08:35:12
Zitat von: Meg
Zitat von: apfelrocktAnsonsten würden die Hersteller von Keyboards im Consumer Bereich wohl kaum auf ein-Finger-Automatik etc. setzen.
Die klemmen aber nicht ein Drittel des Instruments gleich ab.

Da würde ich mir diese Keyboards aber nochmal genau ansehen ;)
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: dhenksero am 24. Feb 2014, 23:46:12
Ich hab mal angefangen was fürs Barreespielen zu entwickeln, indem man erst Griffbilder (Xmaj) und deren Ableitungen (Xminor, X7 usw.) und erst dann über Verschiebungen die zugehörigen Akkordbezeichnungen lernt.

http://www.file-upload.net/download-8655594/Barree-System-GCEA_Page_1.png.html

Ist das didaktisch voll daneben, sinnvoll oder gibt\'s sowas schon ?
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: ickebins am 25. Feb 2014, 00:55:18
Zitat von: dhenkseroIst das didaktisch voll daneben, sinnvoll oder gibt\'s sowas schon ?
Hat didaktisch nichts mit Jelgi zu tun, ist sinnvoll, und hatten wir schon: http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=14899
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: dhenksero am 25. Feb 2014, 10:53:49
Na ja, exakt so was hatten wir wohl noch nicht, ich wollte in den untereinander angeordneten Griffbildern die Ableitungen erkennbar machen.

Also sichtbar machen, wo genau ein Griffbild sich verändert und die Erkenntnis des \'warum\' aufleuchten lassen.

Damit hatte ich erstmal mir selbst geholfen, vielleicht hilft es ja auch anderen Harmonielehregestrauchelten.

Vollendung / Verbesserung ist vorgesehen.
Für sachdienliche Hinweise danke ich schon mal.

@Moderator: Beitrag (und den davor) verschieben ?
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: ukuyeti am 25. Feb 2014, 13:02:09
Da muss ich euch auch was erzählen!

Ich fahre seid Jahren im Mai in die Toscana zum \"International Guitar Meeting\" von Sarzana, seid 4 Jaren gibt es da auch den
\"Ukulele Corner\" organisiert vom \"Mercatino dell Ukulele\".
In der Nacht, nach der der Hauptaufführung, dürfen Interessierte immer im Turm von der Festung Sarzana sitzen und mit den
großen Gitarren und Ukulele Göttern plaudern.
Chis Rea erzählte dass er als 10 Jähriger Gitarre gelern hat mit der Metode : Offene Stimmung und dann nur mit Barre` dem Griffbrett auf und ab
das hat  dann hingeführt dass er \"Slide\" Gitarrist geworden ist. Er sagte dass er diese Spielweise auch ohne Slide oft noch benutzt.
Dann noch : am Abend mit Thommy Emmanuel und Julz Parker Super Gitarristin von der Gruppe \"Hussy Hicks\"  . . .  beide erzählten dass sie in
Australien als Kinder Gitarre lernten mit Open Chord und dann Barre hin und her.
Für Ukulele spieler kommt jetzt das Beste : Viktoria Vox , Ukulele Künstlerin aus NY, erzählte auch das selbe!!!!!

Also : auch große Künstler haben so angefangen!

So, das wollte ich nur erzählen  . . . .  ansonsten schöne Grüße nach Deutschland

Eduardo - Ukuyeti
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: kiagualuna am 26. Feb 2014, 00:25:40
Das beruhigt mich aber, dass auch große Musiker mal so angefangen haben. Dann kann ja aus dem einen oder anderen von meinen Musikgartenkindern vielleicht doch noch was werden - \"trotz\" JelGi ;)

Schön, dass Dr. Zilkens bereits geantwortet hat, dann muss ich mir nicht mehr die Finger wund schreiben. Ich habe die Diskussion seit ein paar Tagen verfolgt, hatte aber noch nicht die Zeit selbst zu Antworten.

Ich integriere seit etwa einem Jahr JelGi in meine Musikgartenstunden für Kinder im Alter von 1,5 bis 5 Jahren. Dort nutze ich die JelGi-Gitarren wie bereits von Dr. Zilkens beschrieben ähnlich wie Orff-Instrumente (z.B. Einzel-Klangstäbe).

Es handelt sich dabei natürlich NICHT um Gitarrenunterricht/ Instrumentalunterricht sondern um ein Mittel in der msuikalischen Früherziehung neben anderen (Rasseln, Trommeln, Claves, Göckchen, Chimes/Einzelklangstäbe, Tanzen, geschaukelt werden, Sprechverse, Fingerspiele für die Feinmotorik, Kniereiter, musikalische Spiele mit Materialien wie Tüchern, Reifen, Kazoos für die Mundmotorik, Klanggesten/Bodypercussion etc.).

Obwohl die Kinder nicht Gitarre spielen lernen (was in dem Alter schlicht nicht geht) sondern nur \"mit der Gitarre spielen lernen\" hat es einen Wert für sie und sie können daran viel lernen.

Neben der Begeisterung und der allgemeinen Motivation fürs Musizieren haben sie Gelegenheit die Gitarren (zunächst als ein riesen Gegenstand der Klang bzw. Töne und nicht nur Geräusche wie z.B. eine Rasseln erzeugt) mit allen Sinnen selbständig zu erkunden.

Wenn wir bei den 1,5 bis 3 Jährigen ein einfaches Lied wie Bruder Jacob, Hörst du die Glocken etc. durchgängig mit D-Dur begleiten haben sie nicht nur Melodie und Rhythmus sondern auch eine Harmonie dazu, die sie selbst erzeugen (!) und die nicht vom Lehrer kommt oder gar von einer CD. Ich bin der Meinung, dass das lernpsychologisch einen ganz anderen Effekt hat als - zwar vielleicht spieltechnisch auf hohem Niveau und musikalisch perfekt - immer nur \"berieselt\" zu werden und vielleicht gerade mal eine Kinderrassel selbst in die Hand nehmen zu dürfen. Und einige versuchen bereits in diesem zarten Alter die Gitarre im Metrum des Liedes zu \"zupfen\" und  \"streicheln\". Was natürlich höchstens wenige Takte fehlerfrei gelingt. Aber sie üben sich daran und haben sehr viel Freude.

Wenn die \"Großen\" dann mit verschieden voreingestellten Gitarren in zwei Gruppen ein Lied mit zwei Akkorden begleiten lernen sie außerdem Dinge wie: den eigenen Impuls immer weiter zu \"spielen\" zu bremsen, aufzupassen wann ihr \"Einsatz\" ist, den anderen zuhören und das ganze Stück über konzentriert zu sein.

Zu den JelGi-Gitarren ist zu sagen, dass es sich nicht um spezielle Gitarren handelt, sondern um Gitarren die mit speziellen Saiten geliefert werden und möglichst rein intonieren (wie ihr wisst ist das ja bei kleinen Mensuren wie auch schon bei 1/4-Gitarren leider keine Selbstverständlichkeit und für JelGi brauchen wir alles bis mindestens zum 10. Bund). Die Saiten sind für die offene Stimmung ausgelegt und für Mensuren bis zur 1/4-Gitarre erhältlich (die sind dann nicht einfach nur kürzer als die für 4/4, sondern haben auch einen anderen Durchmesser). Sie schlabbern nicht so und haben einfach einen besseren Klang. Sie sind allerdings sehr hart und ich benutze sie daher nur für die Kindergitarren (weil die ja garnicht gegriffen werden sondern immer nur mit Kapodastern bestückt werden). Für Erzieher/Innen-Seminare habe ich bisher Aranjuez A200 Spanish Silver aufgezogen. Die haben Low-Tension und funktionieren und klingen auf 3/4 und 4/4 trotzdem verhältnismäßig gut.

Ich überlege derzeit aber ob ich nicht alles auf Ukulele umstellen sollte:  in der Früherziehung in JelGi-bzw. Slack Key Stimmung und bei den Erzieher/Innen in re-entrant Stimmung (außer bei den Erziehern die JelGi mit Ihren Kindern praktizieren wollen - die müssen natürlich das Konzept verstanden haben). Und zwar aus folgendem Grund:

1) Sehr kleine Kinder hören erst ab f\' das volle Obertonsprktrum ganz klar. Je tiefer die Töne sind umso verwaschener werden sie von Ihnen wahrgenommen. Die tiefen Bass-Saiten einer Gitarre bringen ihnen also in der Wahrnehmung keinen Vorteil. Die Ukulele mit high G hat einen Tonumfang der sehr gut zu ihrem Gehör passt. Außerdem ist der Korpus nochmal wesentlich kleiner als der einer 1/4 Gitarre oder Guitarlele und auch zierlich gebaute 1,5 Jährige bekommen ihren Arm um den Korpus (zu große Gitarren legen sie sich immer wie ein Tablett auf die Beine oder vor sich hin auf den Boden).

2) Ich glaube, dass das kleine bißchen mehr was Erwachsenen abverlangt wird wenn Sie Ukulelen-Griffe lernen, den Umstand dass viele eben nicht näherungsweise auf Anhieb ein Barre so sauber greifen können, dass wirklich der volle Akkord erklingt und es nirgends scheppert, mehr als Wett macht. Da eine Ukulele eine sehr viel kleinere Saitenspannung hat und jeder sich die Größe die gut zur eigenen Hand passt heraussuchen kann (Sopran, Konzert, Tenor) wird es vermutlich etlichen rein Spieltechnisch leichter fallen ein einfaches Kinderlied mit einer Ukulele zu begleiten als mit einer Open-C gestimmten Gitarre. Außerdem haben sie dann sehr schnell mit spieltechnisch minimalen Anforderungen auch gleich ein paar interessantere Akkorde z.B. A7 und echte Moll-Akkorde. Hinzu kommt auch noch, dass sie wenn Sie die Meldodie auf der Ukulele spielen und dann genau in dieser Tonart singen garantiert nicht den kinderstimmbildungsfreudlichen Bereich mit Ihrer Stimme verlassen. Sie haben dann ein verläßliches und einfaches Mittel zur Überprüfung ob sie in der für die Kinder richtigen Lage singen: alles was Melodietöne enthält die auf der Ukulele nicht zu finden sind sollte nicht bzw. höher transponiert gesungen werden.

Im Übrigen bin ich durch JelGi auf die Ukulele gekommen. Und zwar so: in den Weihnachtsferien habe ich eine meiner zur \"JelGi-Gitarre\" umfunktionierten Guitarlelen (mit den beschriebenen Spezialsaiten für 1/4 Mensur bespannt) mit nach hause genommen und Guitarlelen-Saiten aufgezogen um mal zu sehen was man damit so anstellen kann. Ich fand sehr schnell, dass das nicht Fleisch und nicht Fisch ist und die Gitarlele am besten klingt wenn ich die beiden tiefen Saiten nicht spiele. Das brachte mich auf die Idee im neuen Jahr doch mal eine richtige Ukulele anzutesten.

Tja, was soll ich sagen - einmal im Laden angefasst und ich war sofort \"infiziert\".  Angefangen hat es vor 6 oder 7 Wochen mit einer Aleho Sopran, ich glaube zwei Wochen später zog schon meine Kahuna Tenor bei mir ein und vor glaube ich jetzt zwei Wochen kam eine Korala Polycarbonat Concert dazu. Wir haben noch nicht mal März und eine Eleuke Peanut ist schon auf dem Weg zu mir für meine nächtlichen Übesessions. Eine Freundin hat sich auch bereits bei mir angesteckt und wird von mir auf ihrer vor drei Wochen erstandenen Concert-Uke in Liedbegleitung unterwiesen, derweil ich schon fleißig Solosachen und Campanella übe und es kaum erwarten kann mir eine bessere Sopran-Uke mit guter Intonation und brillianterem Klang zuzulegen.

So, das war erstmal mein \"Senf\" zu dieser Angelegenheit.
Ich hoffe ihr verzeiht mir Tipp- und sonstige Fehler gutmütig zu dieser späten Stunde.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: udo zilkens am 26. Feb 2014, 06:49:29
Guten Morgen!

Das sind wirklich spannende Informationen, die wir in den letzten Kommentaren erhalten haben: Spezielle Instrumente im Bereich der Musiktherapie, offene Stimmung als Einstieg in den Profi-Bereich und JelGi im Musikgarten. Besten Dank!

Im übrigen sind alle meine JelGi-Tageskurse in der Region Düsseldorf KOSTENFREI, zum Beispiel am Donnerstag, dem 27. März 2014, von 8 bis 16 Uhr in der Grundschule Korschenbroich-Glehn (www.ggs-glehn.de). Interessenten können sich unter udo.zilkens@schloss-gymnasium.de anmelden.

Die Preise für die bundesweiten JelGi-Kurse werden von den jeweiligen Veranstaltern festgelegt und sind zum Teil wirklich hoch. Aber dort werden eben Kataloge gedruckt und der Verwaltungsaufwand ist relativ hoch.

Mit herzlichen Grüßen
Udo Zilkens
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: Uhu am 26. Feb 2014, 12:20:32
Zitat von: kiagualunaWenn wir bei den 1,5 bis 3 Jährigen ein einfaches Lied wie Bruder Jacob, Hörst du die Glocken etc. durchgängig mit D-Dur begleiten

Erst einmal danke für die vorausgegangenen Beiträge, das sind fachliche Infomationen, die mir weiterhelfen. Ein Vorschlag für die mittlerweile seltener genutzte D-Stimmung: Da in den Kindergärten Blockflötenkurse angeboten werden und/oder das Glockenspiel eingesetzt wird, bietet es sich an, mit den Ukulelen zur C-Stimmung überzugehen. Das passt dann auch zum Unterricht in der Grundschule, wenn Noten eingeführt werden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Erst- und Zweitklässler, die neu in meinen Instrumentalunterricht (Gitarre bzw. Ukulele) kommen, über sehr unterschiedliches Vorwissen verfügen: Es gibt Blockflötenprofis, die sicher vom Blatt spielen, Kinder, die nach vereinfachten, speziellen Methoden gelernt haben (Farben und andere Symbole) und Kinder, die noch nichts können. Das ist für mich regelmäßig eine pädagogische Herausforderung. Deshalb plädiere ich immer gern für Methoden der musikalischen Früherziehung, auf die man verlässlich aufbauen kann. So wie ich Jelgi jetzt verstehe, dürfte der Start in den Instrumentalunterricht im Anschluss an Jelgi-Musikstunden im Kindergarten möglich sein.
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: kiagualuna am 20. Mär 2014, 19:04:06
ZitatDa in den Kindergärten Blockflötenkurse angeboten werden und/oder das Glockenspiel eingesetzt wird, bietet es sich an, mit den Ukulelen zur C-Stimmung überzugehen. Das passt dann auch zum Unterricht in der Grundschule, wenn Noten eingeführt werden.

C-Dur ist in der Stimmbildung bei den Kleinsten leider nicht so gut geeignet. Die so physiologisch gesunde Stimmlage bei Kindern sieht ungefähr so aus:
Säugling bis Kleinkind g1 bis c2
Kindergartenalter: f1 bis e2
Grundschulalter: c1 bis f2
Schulkind: a bis a2
Das ich im Musikgarten viel in D-Dur mache ist schon ein Kompromiß und dem Umstand geschuldet, dass die Eltern mitsingen können sollen.


Anbei noch ein interessanter Link von allesUkeoderwas (aus einem dem Korala-Faden) zum Thema Open Tuning:
https://www.youtube.com/watch?v=kAcxTGGe-ls
Titel: Meinung gefragt zu JelGi
Beitrag von: allesUkeoderwas am 21. Mär 2014, 09:53:43
Zitat von: kiagualuna....Anbei noch ein interessanter Link von allesUkeoderwas (aus dem Korala-Faden) zum Thema Open Tuning:
https://www.youtube.com/watch?v=kAcxTGGe-ls

Hab ich auf der Suche nach echter, harter \"Erwachsenen-Musik\" gefunden.
Dazu gehört ein JelGi-ähnliches Konzept, daß mir auch gefallen hat...

http://toneway.com/

Ich hab mit diesem Projekt nix zu tun, gibt vermutlich auch noch jede Menge vergleichbarer Projekte, aber kann ja nicht schaden, sich ein paar Inspirationen zu holen...

Beim Video gefiel mir außer dem \"Kinderkram\" die 2. Hälfte, die sehr schön zeigt, daß es sich eben nicht nur um \"Kinderkram\" handelt.

Meine eigentliche Suche galt echter \"Erwachsenen-Männermusik\" aus meiner späten Jugendzeit. Leider vergessen einige Pädagogen, daß es auch noch anderes gibt, als klassischen Unterricht auf der Klassikgitarre. Einfach mal Rudolf Schenker von den Scorpions auf die Finger schauen (der braucht meist nur 2 Finger), oder nach (The) English Beat suchen (bei denen reicht oft nur 1 Finger).
Hier etwas spieltechnisch anspruchsvolleres von ihnen...

https://www.youtube.com/watch?v=DRoAWuqnCp4

Vielleicht traut sich ja jetzt mal wer, einen Beitrag zu leisten...

http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?id=17278

Vielleicht \'ne schöne Kindergarten- oder Grundschulaufnahme, oder so...
Mal eben so zur Veranschaulichung des Themas...

Kann doch nicht so schwer sein - oder vielleicht doch...  :mrgreen:
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