Ukulelenboard

Was ist die wahrscheinlichste Ursache für schnarrende Saiten im 2.-5. Bund? Zu niedriger Sattel oder eher zu niedrige Brücke? Was kann ich dagegen tun ausser mit Engelsfingern zu spielen (Nebengeräusche nur bei stärkerem Anschlag)? Wer kann sowas einstellen?
LG,
Jens

Lieber Jens,

ich gehe davon aus, dass es sich um eine Ukulele mit sauber abgerichteten Bundstäbchen handelt. Dann ist es wohl am ehesten der Steg/die Bridge, bzw. die Stegeinlage, die etwas zu niedrig ist. Ein zu niedriger Sattel bewirkt üblicherweise ein Schnarren bei leeren Saiten. Es könnte aber auch der Hals verzogen sein...


LGFB

Es handelt sich um meine wenige Wochen alte Ortega, und um eine Diskrepanz zwischen Finger- und Daumenanschlag. Offenbar habe ich im Daumen deutlich mehr Kraft als in den Fingern, und die kompensierte Stegeinlage habe ich schon länger im Auge, weil auch die E-Saite ein paar cent zu hoch ist (Aquila Nylgut). Wenn nun die Stegeinlage zu hoch wäre könnte man sie ja absanden, aber was tun wenn sie zu niedrig ist? Wo bekommt man Ersatz her und welches Material wäre das beste?
Leere Saiten schnarren nicht, da kann ich noch so stark mit dem Daumen drücken.
Thx,
Jens

Ich nehme für so etwas entweder ein enstrechendes Stückchen Holz oder ein Stückchen Stegeinlage. Ich werfe die Reste von irgendwelchen Einstell-Basteleien nicht weg, sondern sammle alles in einer Schachtel, so dass ich meisten etwas passendes habe, oder es passend machen kann. Du könntest natürlich auch eine komplett neue Stegeinlage anfertigen. Rohlinge dafür sollten in gut sortierten Musikgeschäften vorrätig sein.

http://www.thomann.de/de/goeldo_stegeinlage_konzertgitarre.htm

Sowas zum Beispiel :-) Wenn es sowas zu kaufen gibt, scheint das kein ungewöhliches Problem zu sein.
Vielleicht gibt\'s ja noch ein Schäufele zum Mittagsessen (gebratene Schulter vom Schwein mit Knochen für die Nicht-Bayern).
Danke Ralf für die schnellen Antworten.

Genau, aber Vorsicht: Knochen riecht komisch beim Sägen und Schleifen.

Wenn ausgerechnet eine einzelne Saite zu hoch intoniert, kann es sein daß es einfach an der Saite liegt. Das passiert gelegentlich. Leider auch bei an sich guten Marken.

wenn der Steg nur ganz wenig zu niedrig ist würd ich niemals gleich einen neuen nehmen. Da gibt es im Musikgeschäft extra so Unterlagen aus Kunstoff. Ich mach die Dinger meist selber (Kunstoff-Mappen gehen dafür ganz gut)

oder auch an den Schlitzen in denen die Saiten liegen- aber wie genau die auszusehen haben - keine Ahnung

Zitat von: ukeflohoder auch an den Schlitzen in denen die Saiten liegen- aber wie genau die auszusehen haben - keine Ahnung

Das ist aber dann nur bei ungegriffenen Saiten. Ich dachte hier schnarrts beim drücken im 2 bis 5 Bund. Das wird eher an der Höhe der Stegeinlage liegen. Oder einer der hinteren Bundstäbe ist etwas hochgekommen.

irgendwie Doppelt ;) warum kann man manchmal löschen und dann wieder nicht?

Hatte mal so ein Schnarr Problem bei einer Gitarre weil der Sattelschlitz etwas zu tief war.
Der Gitarrenbauer hat etwas Staub von einem Stück TUSQ Sattel mit Sekundenkleber vermischt und damit die Stelle erhöht.
Nach dem Trocknen wieder auf das richtige Niveau gefeilt.
Hat tadellos funktioniert. Vielleicht geht ja sowas in der Art.
Und bei meiner Portugal Tenor hat ich ein Schnarren ab dem 3. Bund. Da war es eindeutig der Steg, der ganz leicht gekrümmt war.

Zitat von: jazzjaponiqueHatte mal so ein Schnarr Problem bei einer Gitarre weil der Sattelschlitz etwas zu tief war.
Der Gitarrenbauer hat etwas Staub von einem Stück TUSQ Sattel mit Sekundenkleber vermischt und damit die Stelle erhöht.
Nach dem Trocknen wieder auf das richtige Niveau gefeilt.
Hat tadellos funktioniert. Vielleicht geht ja sowas in der Art.

Das ist in der Tat eine gangbare Möglichkeit um die Sattelschlitze wieder aufzufüllen. Ich habe auch immer Sekundenkleber in meinem URK* dabei. Aber Jens hat kein Problem mit dem Sattel, sondern mit dem Steg... :roll:  ;)

Ukemouse\' Idee mit den Kunststoff-Mappen ist klasse. Die sind meist genauso dick/dünn, dass es hilft. In Wahrheit nehme ich auch alles was ich bekommen kann um die Stegeinlage zu unterfüttern, es darf nur nicht zu weich sein.

*) URK - Ukulele Repair Kit - bestehend aus einer Sattelfeile (Violine e), eine dünnen Nadelfeile, Taschenmesser mit Kreuzschlitz- und gerader Schraubendreher-Klinge, Sekundenkleber (Gel), Pappstreifen und Zahnstocher in einer Reise-Zahnbürsten-Schachtel. Es ist eigentlich nur ein Erste-Hilfe-URK und bei weitem noch nicht perfekt.

Zitat von: jazzjaponiqueHatte mal so ein Schnarr Problem bei einer Gitarre weil der Sattelschlitz etwas zu tief war.
Der Gitarrenbauer hat etwas Staub von einem Stück TUSQ Sattel mit Sekundenkleber vermischt und damit die Stelle erhöht.
Nach dem Trocknen wieder auf das richtige Niveau gefeilt.
Hat tadellos funktioniert. Vielleicht geht ja sowas in der Art.

Anwort sh #9

Stört das Unterfüttern des Steges den Piezo-Tonabnehmer, der darunter liegt?

Nein, das sollte nichts machen.

Bei deiner Ortega würde ich auch am Steg experimentieren und etwas unterlegen. Dünne Plastikstreifen sind manchmal bei neuen Gitarren dabei, wenn man sie kauft. Aber die Mappenstreifen, die Ukemouse beschreibt, erfüllen den gleichen Zweck.
Vorteil: man macht nichts kaputt dabei und kann solange experimentieren bis es passt. Und gegebenenfalls alles wieder rückgängig machen.