Hallo zusammen,
Ich möchte schon lange Ukulele spielen lernen und nun mit kleinem musikinteressierten Kind möchte ich es endlich angehen. Nun habe ich aber ein kleines Problem, und ich dachte mir, dass hier in eurem Forum vielleicht jemand die Antwort weiss.
Durch einen Unfall habe ich den Mittelfinger der linken Hand verloren - bin jedoch Rechtshänderin. Da ich durch den fehlenden Finger ja keine Akkorde greifen kann, müsste ich rechts greifen. Nun habe ich gelesen, dass man entweder umsaiten kann, und dass es aber auch extra linkshänder Instrumente gibt.
Ich würde ja nun einfach mal ausprobieren mit einer normalen Ukulele...bevor ich jedoch zuschlage, nun meine Frage: ich hatte jahrelang Saiteninstrumente gespielt und jeweils mit Links gegriffen. Hat diese Erfahrung einen Einfluss darauf, mit welchem Instrument ich besser klarkommen würde (also umgesaitetes oder extra Linkshänder-Ukulele?)?
Vielleicht hat jemand eine ähnliche Geschichte mit Verletzungen oä und Umlernen?
Danke schonmal!
Spontaner Gedanke dazu ... falls deine linke Hand bzw. die anderen Finger der linken Hand nicht ebenfalls eingeschränkt sind ... für sehr viele Akkordgriffe braucht man ja nur wenige Finger, oft sogar nur 1 oder 2! Und die müssen ja nicht unbedingt mit den Standard-Fingersätzen gegriffen werden, viele benutzen ohnehin oft auch eigene "Ersatzgriffe". Auch die Akkorde mit 3 Fingern könnten mit solchen eigenen Ersatzgriffen durchaus machbar sein.
Das würde ich erst mal probieren, das erscheint mir sinnvoller als auf Linkshänder umzuschulen.
Viel Glück und vor allem/trotz allem ... viel Spaß!
Ohne gleich mit dem Dampfhammer Django-Reinhard-hats -auch -geschafft zu kommen, ich würde an deiner Stelle auch erst mal versuchen links zu greifen. Auf der Uke kann man bei Griffen viel leichter improvisieren als bei der Gitarre.
Hei ihr zwei,
Ihr seid super....besten Dank für die schnelle Hilfe! Das hört sich gut an. Und an Django habe ich gar nicht gedacht, aber klar!
Dann fange ich ,,einfach" mal an! Danke danke und guten Wochenstart!
Hi!
Von mir der gleiche Vorschlag - probier' es erst mal mit links! Bei vielen Griffbildern ist der kleine Finger "übrig", der wird oft nicht gebraucht ;) den kannst du ja dann vermehrt benutzen!
Im Übrigen ist die Anschlag- /Zupfhand sowieso meist wichtiger und schwieriger!
Solltest du Fragen zu bestimmten Griffen haben, frag einfach noch mal, irgend jemand hier hat garantiert eine gute Idee!
Viel Erfolg!
Hej,
Willkommen erstmal im Forum!
Ich schließe mich an: Wenn du jahrelang schon Saiteninstrumente als Rechtshänderin gespielt hast, wär's vermutlich ein Jammer, diese Kompetenz aufzugeben und komplett auf Linkshänderin umzuschulen. Ich würde mir vermutlich meine eigenen Griffbilder basteln und damit spielen.
Ein Riesenquelle für Akkorde in allen möglichen Griffvarianten ist Brian Amberg: vielleicht hilft das beim Basteln ;) http://chordlist.brian-amberg.de/de/ukulele/standard/
Viel Erfolg und Spaß!
Grüße aus Berlin, Matthias
PS. Du könntest auch den viel geschmähten "Schwiegermutter-Griff" für Dich nutzen, also mit dem Daumen gelegentlich ums Griffbrett herum greifen.
Und man könnte auch mit offenen Stimmungen experimentieren. Ein weites Feld... :)
Und Barree ist auf der Uke nicht soo ein Drama- damit lässt sich beim Akkordspiel gut basteln.
Man könnte auch die Uke einfach umdrehen, und die Griffe mit der rechten Hand punktsymmetrisdh greifen.
Also ich hab gerade mal probiert ohne Mittelfinger zu spielen, bei den gängigsten Akkorden sollte das
kein Problem sein, aber ich würde trotzdem überlegen ein anderes Instrument oder mit rechts
zu spielen, weil es irgendwann wenn du besser spielen willst, ein Nachteil ist, wenn ein Finger fehlt.
MfG
Hallo Jaqueline,
herzlich willkommen!
Ich würde versuchen, "normal" zu spielen, statt mich komplett umzugewöhnen,
wenn ich vorher schon Saiteninstrumente gespielt hätte.
Vier Finger braucht man wirklicheher selten, es gibt meistens alternative Griffe,
Barreegriffe, man kann den Daumen einsetzen, ...
Ein weiterer Vorteil: Du kannst bei Treffen praktisch jede andere Ukulele in die Hand
nehmen und losspielen.
Viel Spaß! :)
Sag ich doch.
Erst mal den normalen Weg gehen, die einfachste Lösung probieren, anstatt sich "um den Rücken am Bauch zu kratzen" ... ;)
Nur dass etwas "auch geht" ist noch lange kein Argument dafür ...
Ich Spiel gerade viel sus und diminished, da brauch ich alle Finger. Akkordwechsel sind auch sicher einfacher mit allen Fingern.
Ich würde mir reiflich überlegen ob es sinnvoll ist " einfach anzufangen und mal zu probieren"
- denn sicherlich kommt man ohne Mittelfinger auch ein ganzes Stück weit voran als Anfänger, doch eindeutig kommt man schneller
an ein Limit, wenn ein Finger fehlt. Und wenn man erstmal Monate investiert hat, wird man nicht mehr wechseln wollen.
Ich kenne einen rechtshändigen Gitarristen der aus Verrsehen mit einer Linkshänder-Gitarre angefangen hat und erst Wochen später
realisiert hat, dass er die falsche Seite gewählt hat
- der ist dabei geblieben und spielt jetzt sehr gut.
Meiner Meinung nach ist es wichtig zum greifen genug Finger zu haben (auch wenns anders geht)
Daher wäre mein rat zum Linkshänderinstument oder eben ein normales umspannen.
Wer nicht nur Akkorde schrammelt macht mit beiden Händen anspruchsvolles, beide Hände können das lernen.
Hmmm... das Thema polarisiert offenbar. Ich bin gespannt, was Jacqueline_eli inzwischen zu den Rückmeldungen sagt! ???
Was noch offen ist- was willst du schwerpunktmäßig spielen? Bei Strumming mit komplexen Akkorden könnte ein Wechsel sinnvoll sein, beim Fingerpicking nur dann wenn du dich rechts auf die ukulelentypische Methode pim bzw in deinem Falle pia beschränkst. Ein pima müsstest du bei umgespannter Uke dann als piai spielen. Die Frage ist bei beiden Wegen weniger ob das geht- geht alles- sondern wie gut die Umsetzung klappt wenn du gegen deine früheren Gewohnheiten arbeiten musst. Ganz viele Dinges ind unterbewusst gespeichert und daher schwer umtrainierbar. Motorische Abläufe und die schon verinnerlichte Umsetzung von Noten/Tab/ Chords zB.
Ich habe mich heute morgen mal mit einer offenen Stimmung (Open-G) beschäftigt und nie mehr als 3 Finger beim Spielen benötigt, meistens nur ein oder zwei.
Um Lieder in allen Tonarten zu spielen müsste man dann mehrere Ukulelen in verschieden Stimmungen haben.
Leicht umzustimmen ist eine G C E A - Uke in Open-G (G D G H)
und eine A D Fis H - Uke in Open-D (A D Fis D)