Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Thema gestartet von: Bariton-Dirk am 08. Nov 2020, 15:22:32

Titel: Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 08. Nov 2020, 15:22:32
Hallo zusammen,
ich bin ein strummender Quereinsteiger, der nach knapp 2 Jahren nun langsam Lust auf mehr hat ... wobei ich gerne im Bariton-Bereich bleiben möchte.
Ich spiele und übe auf einer Brüko-Bariton-Ukulele (Decke aus Fichte, Boden und Zarge aus Wallnuss). Sie hat einen tollen Höhen-lastigen Klang.

Jetzt suche ich aber einen anderen Klang, der näher an eine Gitarre ran kommt, also voller und wärmer. Ich habe zwar noch eine Kala Mahagoni-Gloss, aber der Sound reicht mir nicht mehr, sie ist auch nicht aus Massivholz  und bundrein ist sie leider auch nicht. (Hab ich für 180 Euro seinerzeit auch nicht erwartet ...)
Nach all meinen Recherche-Versuchen bin ich langsam überfordert ... ist Mahagoni richtig? Oder besser Akazie? Oder ganz anders? Oder ist die Holzart doch nicht entscheidend ... ich brauche Hilfe von Spezis!

Budget geht bis 600 Euro. Könnt ihr mir etwas Schönes empfehlen? Welches Holz bietet sich an? Oder könnt ihr mir direkt eine Ukulele nennen und am besten auch wo ich sie kaufen kann ...?

Ich freue mich über jede Rückmeldung.

LG, Dirk
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 08. Nov 2020, 17:32:03
Die Clearwater Roundback Bariton hat meiner Meinung nach trotz Fichtendecke einen schönen warmen Klang. Meine möchte ich auch in nächster Zeit verkaufen. Aber in deiner Preislage gibt es bestimmt schöneres, vielleicht eine Pono? Die kenne ich von anderen, ich fand den Klang sehr schön und voll. An das Holz kann ich mich nicht konkret erinnern, könnte  Akazie oder Mahagoni gewesen sein. Von Pono gibt es auch Jumbo Baritons mit extra großem Korpus.
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bebopalula am 09. Nov 2020, 10:41:36
Hallo Dirk,
es ist schwer, auf einer Ukulele einen ganz anderen Sound zu erzeugen. An einem wirklichen Gitarrensound wird man immer scheitern, aber man sollte sich überlegen, was man auf einer Bariton spielen möchte. Picking- und Melodiespieler werden immer mehr davon haben, im Sinne eines tiefen Einzeltones, als Strummer, da nach meinem Gehör die mir bekannten Baritons doch immer etwas brummig und nie richtig nach Gitarre klingen.

Vielleicht kann man mit den oft empfohlenen Guadalupe-Saiten etwas mehr machen. Oder den gewünschten Sound durch einen Tonabnehmer oder Mikro über Verstärkereinstellungen den eigenen Vorstellungen anpassen.

Ein Freund hatte ein ähnliches Anliegen wie du und hat letztlich auf eine 8-saitige Tenor gewechselt. Er ist jetzt mit dem aus seiner Sicht ,,satteren" Klangbild sehr zufrieden. Viel Erfolg bei deiner Recherche! :)
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: allesUkeoderwas am 09. Nov 2020, 12:23:04
Zitat von: Bebopalula am 09. Nov 2020, 10:41:36
...es ist schwer, auf einer Ukulele einen ganz anderen Sound zu erzeugen...

Nö, da geht so einiges, nur eben nicht Gitarre.

Selbst 'ne 4-Saitige Klassik Gitarre ohne Basssaiten klingt nicht wie 'ne 6-Saitige "normale" Klassikgitarre.
Und 4-Saitig klingt nicht unbedingt wie 4-Saitig.
Zwischen Ukulele und Bass ist (fast) alles möglich (Nur eben nicht Gitarre) ...

Interessantes Beispiel ist Sara K
https://www.youtube.com/watch?v=v-vFiZoBU2c
https://www.youtube.com/watch?v=IH_2mZSRLYk

Scheint eine tiefe open A Stimmung zu sein.
Klingt fast wie 'n Bass.  :D

Meine Empfehlung: Gitarre anschaffen.

Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: ukelars am 09. Nov 2020, 15:05:12
Vor ca 15 Jahren habe ich eine alte Vega Bariton gebraucht gekauft, ein Vintage Instrument ohne irgendwelche Papiere. Ich weiß auch das Alter nicht, aber die wurden, glaube ich, nach den 60ern spätestens nicht mehr gebaut. Aus massivem Mahagoni. Das Teil ist voller Kratzer, Dings und Dongs und hat einen reparieren Riß an einer Ecke im Boden. Einfache unübersetzte Mechaniken, ein gebohrtes Loch in der Kopfplatte, offensichtlich um ein Band daran zu befestigen. Die Reste des Vega-Aufklebers auf der Kopfplatte sind mittlerweile verschwunden.
Eine Bariton also mit einer bewegten, teilweise ruppigen Geschichte. Aber sie wurde eben viel gespielt und hat einen vollen, warmen Klang.
Ich spiele sie schon länger nicht mehr, sie steht bei mir dekorativ rum. Ich würde sie gerne verkaufen, wenn jemand sie weiter spielen würde...
Keine Ahnung, ob das was für dich wäre?
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Frolicks am 09. Nov 2020, 15:43:33
Zur Zt gibt es einige Modelle von Kala, auch und v.a. die mit massiven Decken, auf Ebay und Reverb zu günstigen Preisen, weil Kala offensichtlich im nächsten Jahr neue Modelle auf den Markt bringen wird. So habe ich meine Kala Bariton mit (laminiertem) Akazien-Korpus und massiver Zederndecke gerade günstig bekommen, in diesem Fall sogar für einen absoluten Schnäppchenpreis bekommen, weil da am Halsansatz irgendein Lackfehler ist, den man kaum sieht.

Es gibt auch das gleiche Modell mit acht Saiten gerade auf Ebay, für nicht ganz so günstig, aber immer noch deutlich innerhalb deines Budgets.

Ansonsten gibt es ein informatives Video von Andreas David (gute-ukulele.de) zu den schon erwähnten Pono-Bariton-Uken.

Ansonsten gebe ich allesukeoderwas allerdings Recht: Auch eine Bariton-Ukulele aus massivem Holz klingt nicht wie eine Gitarre. Sie ist auch deutlich kleiner. Allerdings gibt es z.B. auch von Pono auch Modelle mit etwas größerem Korpus und Stahlsaiten bespannt. Ich habe sie allerdings in Deutschland nirgends finden können, aber beim southernukulelestore.co.uk. Die gehen dann schon in Richtung Tenorgitarre, liegen aber auch deutlich über deinem Budget.

EDIT: Ansonsten gibt es bei Bariton, wie ja auch bei anderen Ukulelen, immer noch die Möglichkeit, mit anderen Saiten den Sound zu beeinflussen. Meine Kala kam z.B. mit Aquila-Saiten, den üblichen weißen, und die fand ich sehr schlabberig, und finde die sowieso allgemein nicht so dolle. Deshalb bin ich ausgewichen auf Gitarrensaiten, und zwar THomastik-INfeld CF-Saiten, und zwar eine tiefe A-Saite für die Bariton-D-Saite, und eine D-Gitarrensaite für die Bariton-G-Saite. Es müssen jeweils die beiden tieferen Saiten sein, um die kürzere Mensur der Bariton-Uke gegenüber der Gitarre auszugleichen. Würdest du einfach die D- und die G-Saite der Gitarren für die entsprechenden Saiten auf der Bari nehmen, wären die zu schlabberig und sicherlich auch nicht bundrein. Aber so kommt es sehr gut hin.
Die beiden höheren Saiten habe ich von Worth genommen, und zwar die Worth Clear für Bariton. Allerdings werde ich die in Kürze auch noch durch Gitarrensaiten ersetzen, und war nehme ich eine G-Saite für die Bari B-Saite und eine Gitarren-B-Saite für die Bari-E-Saite, also einfach entsprechend wie beschrieben.
Noch mal zur Klarstellung: Ich nehme den Saitensatz Thomastik-Infeld CF 127 bzw CF128. Die zwei Sätze unterscheiden sich nur in der G-Saite, die bei dem einen Satz auch umsponnen ist und bei dem anderen nicht. Es handelt sich natürlich um einen Satz für Konzert-Gitarre. Die Saiten gibt es auch einzeln zu kaufen.

Vielleicht lohnen sich auch die Saiten "John Pearse", ebenfalls von THomastik-Infeld. Das sind umsponnene Saiten, die auf einer Konzert-Ukulele den Sound von Stahlsaiten imitieren sollen. Ich hatte die bisher nur auf einer TEnor-Ukulele, da hat das schon super funktioniert, der Test auf der Bari steht noch aus.
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 09. Nov 2020, 19:59:21
Erstmal vielen Dank an alle Antworten.

Dass ich keinen Gitarrensound bekomme, ist mir schon klar. Woher soll es auch kommen mit einem drittel des Gitarren-Korpus. So einen großen Sprung habe ich auch gar nicht gemeint.

Ich bin bis jetzt sehr fasziniert von dem Unterschied meiner Brüko (Fichtendecke, Zarge und Boden aus Wallnuss) mit Aquilia Red Series-Saiten und der Kala Mahagoni Gloss (laminiertes Mahagoni rundum) und Daddario EJ88B-Saiten. Die Brüko hat bisschen gebraucht, bis sie sich "entfaltet" hat, aber mittlerweile ist das schon richtig schön brilliant.

Vielleicht frage ich mal anders: Werde ich den Unterschied von der Kala zu einer Pono ähnlich extrem hören? Und hat jemand mal live den Unterschied von den Ponos zwischen mattem und lackiertem Deckholz gehört?
Ist es das wert? Wenn ja, liegt wohl die Pono aus Akazie unterm Weihnachtsbaum ....
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Frolicks am 09. Nov 2020, 20:55:23
Hast du hier schon mal geschaut?

Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 09. Nov 2020, 22:35:27
ja, kenne ich. Hab ich mir zig mal angehört, aber die Tonqualität für die Feinheiten ist meines Erachtens nicht ausreichend, um wirklich Unterschiede rauszuhören ... bin schon drauf und dran mal das Video so zu cutten, dass ich einen direkten Vergleich einiger Passagen habe ... und dann muss ich es wohl auch über meine Anlage hören ... PC-Lautsprecher, auch wenn nicht die billigsten, reichen da nicht aus ...

Vielleicht ruf ich ihn auch mal an ... womöglich hat er auch ein Herz für Laien und kann mir mehr sagen ... ich wollte auch schon die Pono ABD BARITON bestellen, aber ich suche lieber vorher noch ein paar Meinungen ... und ich muss wissen, ob ich sie zurückschicken darf, wenn sie mir klanglich nicht gefällt ...
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Frolicks am 09. Nov 2020, 22:44:19
Bei Andreas kannst du auf jeden Fall zurückschicken bei Nicht-Gefallen. Weiß ich genau, hab ich schon getan. Anrufen ist sicher eine gute Idee, er hat auf jeden Fall gute Tipps.

Leider kann ich dir zu den Ponos überhaupt nichts sagen. Das ist ja auch immer ein total subjektives Ding, was so passt und was nicht. Was dem/der Einen gefällt, ist für den/die Nächste schon wieder nix mehr. Da hilft nur probieren. Vielleicht hast du ja mal Lust auf einen Ausflug nach Berlin, so im Dezember oder vielleicht auch erst nächstes Jahr. Das hilft natürlich für Weihnachten nicht, das sehe ich ein...

Ach so, und für den Klangvergleich empfehle ich gute Kopfhörer! Und mit Kopfhörern und bei genauem Hinhören würde ich dir Recht geben: Auch meine Favoritin wäre die ABD. Allerdings muss ich gerade mein Geld zusammenhalten, also viel Vergnügen mit der Hübschen!  ;)
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 12. Nov 2020, 22:16:05
So, also bis eben lief alles noch auf eine Pono hinaus, dann habe ich gesehen, dass die Sattelbreite der Ponos nur 35 mm ist ... meine Kala und meine Brüko haben 38 mm ... sogar meine Baton Rouge Tenor-Ukulele hat 38 mm ...

Jetzt wieder eine Frage an die Profis: Sind diese drei mm ausschlaggebend? Bekommt man da Probleme beim Greifen von Akkorden??? Spürt man den Unterschied?
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: TooOldForRockNRoll am 12. Nov 2020, 23:50:24
Die Ponos sind von Profis gebaut, da sollte man eigentlich davon ausgehen können dass sie ihre Baritone so bauen, dass für viele diese Sattelbreite richtig ist.

Ich bin zwar kein Bariton-Profi, aber vielleicht helfen dir meine Gedanken zum Thema Sattelbreite ja trotzdem weiter. Mir persönlich geht es nämlich so dass ich bei einer Sopran möglichst gern etwas mehr als die 35 mm habe, bei einer Konzert sind mir dagegen schon 38 mm trotz etwas dickerer Saiten zu viel, es fühlt sich da nicht mehr so komfortabel an. Es ist ja nicht nur der Abstand zwischen den Saiten sondern auch der zwischen den Bundstäbchen welcher den Komfort ausmacht. Auch die Saitenlage spielt mit rein. Das könnte aber bei verschiedenen Personen ganz unterschiedlich sein.
Probier doch einfach mal eine Pono aus oder lasse dich gut von Andreas David beraten. Oder besser beides.  :)
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: HorstH am 13. Nov 2020, 08:51:15
Moin.....ich war auch Verfechter einer größeren Sattelbreite...aber.. bei meiner neuen Romero TT sind es nicht nur der Abstand/Breite.....die G+A sind weiter nach aussen montiert. Dadurch resultiert eine gute GRiffigkeit auch bei 35 mm Sattelbreite.
Gruß aus dem Norden
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: HorstH am 13. Nov 2020, 08:54:18
telefoniere doch einfach mal mit Andreas....hab ich auch gemacht....und schon war ich überzeugt..
Gruß aus dem Norden
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Frolicks am 16. Nov 2020, 18:26:14
Hm, tja, ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft: Ich habe eine Tenorgitarre, eine Gibson Kalamazoo, also eine viersaitige, die ist gestimmt wie eine Bariton-Uke, nur mit Stahlsaiten, und längerer Mensur, ca. 58,5cm vs. 51,5 bei meiner Kala, und einem deutlich größeren Body. Die Kala hat 38mm Sattelbreite, wie deine auch, die Gibson ganze 30,1! Also fast eine Zentimeter weniger. Und obwohl ich ziemlich große Hände und lange (wenn auch nicht allzu dicke) Finger habe, komme ich sehr gut mit der Griffbrettbreite zurecht. Das ist schon schmal, aber es ist Gewöhnungssache. Aber das ist natürlich immer sehr subjektiv, was für einen noch geht und was nicht.

EDIT: Dazu fällt mir noch ein, dass es für mich nicht allein um die Breite des Sattels geht, sondern auch noch die Dicke bzw Tiefe des Halses. Bei der erwähnten Gibson hat der Hals ein so genanntes "soft V Profile" hat, also ein weiches, d.h. gestreckten V mit ziemlich runder Spitze. Dadurch liegt der Hals sehr gut in der Hand und bespielt sich sehr gut, obwohl er so schmal ist. Ich würde das bei der Pono (und überhaupt allen weiteren Instrumenten) unbedingt auch noch beachten! EDIT ENDE!

Ich empfehle auch ein Telefonat mit Andreas David, der ist i.d.R. sehr hilfsbereit. Ein Kumpel hat gleich mehrmals mit ihm telefoniert, bevor er dann Kunde wurde. War wohl ok, die Beratung. Ich selbst habe nur mit ihm gemailt, aber auch da habe ich ihn eigentlich immer sehr hilfsbereit und auskunftsfreudig erlebt. Die Telefonnummer findest du auf seiner Webseite, glaube ich, www.gute-ukiulele.de.

Ansonsten greife ich meinen Vorschlag mit dem Saitenwechsel noch mal auf, von vorher. Natürlich gibt es IMMER gute Gründe für die Anschaffung einer weiteren Ukulele, das ist völlig klar. Aber vielleicht hilft das als Übergangslösung auf der Suche nach einem anderen Sound: Ich habe inzwischen die Saiten getauscht, die beiden Bass-Saiten hatte ich ja schon empfohlen, die CF35 und CF30 sind wirklich klasse (Flatwound Chrome Steel mit Nylonkern). Und für die Diskantsaiten habe ich inzwischen die Worth in die Tonne gekloppt und durch zwei Saiten aus dem ebenfalls schon erwähnten John Pearse-Gitarrensatz von Thomastik-Infeld (also der gleichen Herstellerfirma) ersetzt. Das sind die G-Saite als B-Saite für die Bari, und die B-Saite als E-Saite für die Bari (beide gibts auch separat zu kaufen, nicht nur im Satz). Das sind beides Saiten mit einem s.g. "rope core", also einem Kern aus (synthetischem) Seil, die mit Nylon umwickelt sind. Das klingt erstmal ungewöhnlich, und ist es auch: John Pearse war eine Gitarren-Fingerpicking-Legende, die an Thomastik herantrat mit der Bitte, ihm Saiten zu entwickeln, die ihm einen Steel string sound auf einer Konzertgitarre bieten würden. Er hatte da wohl eine alte Parlour-size Gitarre (also mit sehr kleinem Korpus) aus den 1920er Jahren, die für Darmsaiten ausgelegt war. Diese Thomastik-Saiten bringen dann tatsächlich einen sehr viel brillanter als Darm- oder auch Nylonsaiten. Es ist wirklich erstaunlich, wie diese Saiten den doch sehr warmen und auch etwas wattigen Ton der Kala (Zeder mit Akazienkorpus) verändern.
Ich liefere gern noch ein Klangbeispiel.
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 16. Nov 2020, 22:59:00
Also erst mal vielen Dank an alle, die sich mal mit mir "an den Tisch gesetzet haben". Ich muss gestehen, der letzte Post überfordert mich ein wenig. Zu viele Informationen für zu wenig Grundwissen ... trotzdem auch hier danke, dass Du Dir die Zeit nimmst. Ich werde versuchen diese Infos aufzunehmen und irgendwie zu verarbeiten.

Aber das Wichtigste von allem: Ich habe mit Andreas telefoniert. Toller Typ, der sich ausführlich mit mir auseinander gesetzt hat, obwohl ich in den einführenden Sätzen gleich meinen Laienstatus offenbarte. Auch in diesem Gespräch habe ich viel gelernt... über Ponos, über Lackierung, über "Geschmackssache" im Sound und über seine Meinung persönliche Meinung zu diversen Ukulelen ... ich bin total begeistert und weiß jetzt schon, dass es einen Pono AB oder ABD wird und, dass der Sprung von der Brüko zur Pono ähnlich beeindruckend wird, wie der Sprung von der Kala Gloss Mahogany zur Brüko.

Ab jetzt geht es nur noch ums Bestelldatum ...

Einen Gurtpin wollte ich noch, aber davon hat er mir erstmal abgeraten, weil, wenn er den reinmacht, nimmt er die Uke nicht zurück und "das wäre ja Schade", wenn sie mir nicht gefällt. Tolles 20 minütiges Gespräch ... vielen Dank an alle für diesen Tipp!!!!
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Frolicks am 16. Nov 2020, 23:33:12
Sorry für die Überforderung...  ;)

Also wenn es noch mal aktuell wird, und ich könnte mir vorstellen, dass das auch für die Pono aktuell werden könnte: Konzertgitarrensaiten gehen im Prinzip auf der Bari-Uke, aber wg der kürzeren Mensur nimmst du jeweils die tiefere Saite und stimmst sie höher als auf der Gitarre, und dann kommt es etwa hin: also die Gitarren-A-Saite wird die Bari D-Saite, die Gitarren D-Saite die Bari G-Saite etc.

Ich habe lediglich die beiden tiefen Saiten und die beiden hohen aus zwei verschiedenen Gitarrensätzen zusammengemixt.

Solltest du daran tatsächlich noch mal näheres Interesse kriegen, frag einfach noch mal nach, das ist kein Hexenwerk, noch nicht mal Kernphysik.

Glückwunsch übrigens zu der Entscheidung, und ja, Andreas kann in den meisten Fällen sehr fundiert weiter helfen.

Welche auch immer es nun genau wird, bin auf jeden Fall gespannt auf das Ergebnis! ;)
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 20. Nov 2020, 09:24:16
Nächste Woche wird bestellt ... es wird die Pono ABD (Akazie, Bariton, Deluxe).

Aber eine Frage habe ich noch ... das gute Stück kosten 600 Euro, was ja grundsätzlich für ein qualitativ sehr gutes Instrument nicht viel ist ... von daher möchte ich den Preis gar nicht in Frage stellen.
Ich frage mich allerdings wieso zum Beispiel eine APC-Bariton-Ukulele, die auch aus Massivholz ist und in Portugal handgefertigt wird, nur 170 Euro kostet ... konnte das schon mal jemand vergleichen? Sind die Unterschiede so groß? ... und wenn ja, welche Unterschiede?
(Falls das keine rauskriegen sollte, werde ich wohl im neuen Jahr auch die APC kaufen oder zumindest mal bestellen und mir das genauer anschauen ...) :o)
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Red am 20. Nov 2020, 11:02:49
Da ich sie beide nicht vorliegen habe, kann ich über die jeweilige Qualität natürlich nichts berichten, jedoch wird es einerseits der Name sein der hinter der Pono steht, andererseits wohl eben das spezielle Knowhow.
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 20. Nov 2020, 19:41:02
Gibt es noch fundiertere Antworten/Überlegungen?

Sorry, aber die letzte Antwort basiert auf einer naheliegenden Vermutung ... weiß nicht, ob das für den erhofften Wissensaufbau hilfreich ist ...
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 24. Nov 2020, 20:58:18
hm, schade, dass keiner noch mehr weiß ... am Ende ist es so wie Red sagt: Man bezahlt für die Namen ...

Wobei ich mal ein wenig länger nach Bewertungen von APC gesucht habe. Dabei habe ich viele Infos gefunden, dass die Ukus zwar toll wären, aber viele hätten Macken und Fehler. Also auch das was Red schon vermutet hat.

Jo, wenn es nicht mehr dazu zu sagen gibt, ist es eine Entscheidung des Geldbeutels ... und da es bald weihnachtet und ich Bock auf ne super glanzlackierte Uku habe, wird es dann eben ne Pono. Sehr wahrscheinlich die aus Akazie ... außer Andreas rät mir zur Mango-Variante ... we will see ...
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 10. Dez 2020, 19:56:26
So, die Pono MGBD (Mango) ist seit ein paar Tagen im Haus. Ich bin sehr angetan von dem guten Stück.

Den Unterschied zur APC werde ich noch in Kürze herausbekommen :) und dann hier zum Besten geben. 8)
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: lelopa am 11. Dez 2020, 07:57:44
Der Unterschied zwischen Pono & APC ist deutlich, aber keine € 430,00  groß.
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: crianlarich am 17. Dez 2020, 11:47:56
Ich weiß leider nichts über Pono.
Preise unterliegen in allen zeitgenössischen Systemen einer "Politik", wie man an sowjetischen Instrumenten studieren kann, die den EVP druffgedruckt haben. Eine brauchbare industriell gefertigte Gitarre notierte mit 8 Rubel 50, eine Zwölfsaitige aus Manufaktur mit ich meine 92, eine E-Gitarre äußerst zweifelhafter Qualität mit 220.
Warum ich das schreibe: ich habe eine Kindergitarre aus der Leningrad-Fabrik repariert, umgebaut und bin damit sehr zufrieden, da sie direkt und für mein Ohr sehr ukelig mit ausreichend Wärme klingt. Massive Fichtendecke (original), Besaitung mit Gitarrrensaiten, wie der Kollege beschriben hat (D u.G. Augustine Black)
Ein Freund hatte (vor 10 Jahren) eine Ortega Bariton gekauft, Mahagoni gesperrt denke ich, mit der man ein weiches Schluchzen erzeugen kann, wie mit einer wirklich hochwertigen Konzertgitarre. Aber nicht mein Geschmack!
Titel: Antw:Suche einen neuen Sound ...
Beitrag von: Bariton-Dirk am 07. Feb 2021, 17:22:00
Sooo, ich möchte hier noch etwas nachtragen, eigentlich nur, um mir meine Frage selbst zu beantworten.  :)

Also nachdem ich nun die Pono MGBD (Mango-Bariton-Deluxe) und die APC BC (Bariton Classic aus Akazie) seit ein paar Wochen parallel zu einander nahezu täglich bespiele, kann ich schon etwas zu den Unterschieden sagen. Sicher bin ich immer noch Anfänger (man könnte auch Stümper sagen) und spiele nur Akkorde, aber bezüglich das Sounds ist das schon recht aussagekräftig, denke ich.

Ich habe ja APC grundsätzlich erstmal nicht so wirklich getraut, da mir nicht klar war, wie APC Ukulelen aus massivem Holz zu solch niedrigen Preisen im Vergleich zu anderen Anbietern bzw. Herstellern auf dem Markt anbieten kann. Dazu habe ich auch viel schlechtes über die Qualität einzelne APC-Ukulelen in Foren oder Rezessionen gelesen.

Nun, ich hatte Glück. Ich habe meine APC direkt bei ukesupply.de abgeholt. Maria und Jens machen eine super Qualitätskontrolle bei ihren Ukulelen. Die APC, die ich bekommen habe, ist wirklich sehr gut verarbeitet. Ich konnte auch nach mehrmaligem genaueren Hinsehen (und auch Hineinsehen) keinen Fusch feststellen. Alles wirklich so schön verarbeitet, da sind bei meiner Pono die Bundstäbchen tatsächlich bedeutend scharfkantiger am Hals ... und zwar fast alle!

Vom Sound her findet die APC ihren Einsatzbereich im Rock-Genre. Wie soll man das beschreiben ... wenn es Gesang wäre würde ich sagen sie hat etwas Rauchiges und betont die Mitten recht gut. Im Vergleich zu meiner Brüko hat sie weniger Höhen, aber dafür mehr Bass.
Die Pono klingt im Vergleich zu APC klarer, befindet sich aber im gleichen Tonbereich. Sie ist nicht lauter, aber irgendwie ist mehr Volumen drin - sie ist ja auch 1,5 cm "dicker".

Also für mich habe beide ihre Daseinsberechtigung.

Nun war meine Frage, ob es sich lohnt 600 Euro für die Pono auszugeben, wenn man für 170 Euro die APC haben kann.

Die Antwort lautet JEIN.  ;D

Nein, wenn das Budget eigentlich nicht da ist und man eine gut klingende, schöne Ukulele sucht. Und wenn man nur die APC hört und keinen Vergleich hat, dann stellt man das auch nicht mehr in Frage, dafür klingt sie für mich schon zu gut.

Ja, wenn das Geld jetzt nicht unbedingt die Hauptrolle spielt und man möchte statt einem 1A Sounderlebnis ein 1A+ Sounderlebnis haben. Denn selbst ich als einfacher Strummer höre dann doch das Besondere aus dem Pono-Klang, was die APC nicht hat.

Am Ende klingt jede Ukulele, die ich derzeit besitze, echt schön und ich wollte keine davon missen ... und dass dies auch das Tolle daran ist, das werden mir hier sicher nicht wenige bestätigen können ...

In diesem Sinne - nen tschönen Gruß aus Hessen
vom Bariton-Dirk
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