Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: VauBe am 19. Jan 2011, 17:43:25

Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: VauBe am 19. Jan 2011, 17:43:25
Häufig sieht man, dass  der Ukulelenhals beim Greifen in der Kuhle zwischen Daumen und Zeigefinger liegt, so z.B. auch auf den Bildern von Kays an sonsten ausgezeichneten und hilfreichen Buch. Das gibt der Ukulele zwar einen guten Halt, zwingt den Spieler aber dazu, spätestens beim Barrée umzugreifen. Denn dann muss der Daumen auf der Rückseite des Halses liegen, damit die nötige Kraft aufgebracht werden kann. Wenn man sich diese Haltung einmal angewöhnt hat, verfällt man immer wieder in den Klammergriff. Sollte Anfängern nicht gleich vermittelt werden, dass der Daumen immer hinter dem Hals bleiben soll, um das lästige Umgreifen zu ersparen?
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: -Jens- am 19. Jan 2011, 21:27:28
Aus der Sicht klassischer Gitarristen, ja! Aber ... am Ende macht es doch jeder wie er mag. Und wenn es dann mit Barree oder E-Dur nicht klappt, dann haben wir wieder was zu schreiben ;)
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: aGain am 20. Jan 2011, 08:53:52
Der Hauptgrund warum ich mit Gurt spiele. Mit Gurt brauche ich keine Stütze des Halses und kann den Daumen immer hinter dem Hals lassen. Die sitzende Haltung, mit auf dem Bein aufgestützter Uke liegt mir bei meiner Körpergröße von knapp 1.90m nicht und ein Festklemmen mit der Stumming-/Pickinghand will mir nicht gelingen.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Guchot am 20. Jan 2011, 08:56:03
Zitat von: aGainDer Hauptgrund warum ich mit Gurt spiele. Mit Gurt brauche ich keine Stütze des Halses und kann den Daumen immer hinter dem Hals lassen. Die sitzende Haltung, mit auf dem Bein aufgestützter Uke liegt mir bei meiner Körpergröße von knapp 1.90m nicht und ein Festklemmen mit der Stumming-/Pickinghand will mir nicht gelingen.

Dito!
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Dieter am 20. Jan 2011, 09:42:39
Zitat von: aGainDer Hauptgrund warum ich mit Gurt spiele. Mit Gurt brauche ich keine Stütze des Halses und kann den Daumen immer hinter dem Hals lassen. Die sitzende Haltung, mit auf dem Bein aufgestützter Uke liegt mir bei meiner Körpergröße von knapp 1.90m nicht und ein Festklemmen mit der Stumming-/Pickinghand will mir nicht gelingen.

besser könnt ich das auch nicht begründen :)
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Michael am 20. Jan 2011, 09:52:16
Ich spiele auch mit dem Ukulelenhals in der Kuhle. Ist einfach stabiler, gerade bei Sopranukulelen ohne Gurt. Deshalb vermeide ich Zeigefingerbarré. Aber auf der anderen Seite werden einige Jazz Akkorde dadurch deutlich einfacher, z.B. dim7, A9 und Fm7 (also die jeweilige Griffform in höheren Lagen).
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Knasterbax am 20. Jan 2011, 11:36:41
Gehöre auch zur Gurt-Fraktion: einfache Akkordwechsel mögen ja noch gehen, wenn man dabei die Uke mit links noch halten muss. Bei Hammer-on, Slide, Pull-off und Barré wirds dann aber schwierig...
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Montecore am 20. Jan 2011, 11:51:33
Ich kann nur jedem empfehlen, mal auszuprobieren mit dem Daumen die vierte Saite zu greifen. Ist ja auch ein Finger.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: ukemouse am 20. Jan 2011, 12:45:45
Zitat von: MontecoreIch kann nur jedem empfehlen, mal auszuprobieren mit dem Daumen die vierte Saite zu greifen. Ist ja auch ein Finger.
Und wozu, wenn mans auch anders kann?
Mit Daumen greifen sieht, meiner Meinung nach, voll sch.... (sorry) aus. Da würd ich mir, wenns sein müßte, lieber alle anderen Finger verknoten/verbiegen oder sonstwas, um das zu vermeiden.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Guchot am 20. Jan 2011, 13:00:07
Also bei mir geht mit dem Daumen greifen gar nicht. Da komm ich nicht schnell genug wieder rum um andere Akkorde zu greifen. Es gibt einige (hauptsächlich E-) Gitarristen die so greifen, aber da muß man auch den entsprechenden Daumen für haben ;)
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: apfelrockt am 20. Jan 2011, 13:00:25
Zitat von: MontecoreIch kann nur jedem empfehlen, mal auszuprobieren mit dem Daumen die vierte Saite zu greifen. Ist ja auch ein Finger.

Klar warum auch nicht, wer oder was auch immer dem Ton am nächsten ist. Ist bei Gitarrenspielern gang und gäbe.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Montecore am 20. Jan 2011, 14:16:01
Zitat von: ukemouse
Zitat von: MontecoreIch kann nur jedem empfehlen, mal auszuprobieren mit dem Daumen die vierte Saite zu greifen. Ist ja auch ein Finger.
Und wozu, wenn mans auch anders kann?
Mit Daumen greifen sieht, meiner Meinung nach, voll sch.... (sorry) aus. Da würd ich mir, wenns sein müßte, lieber alle anderen Finger verknoten/verbiegen oder sonstwas, um das zu vermeiden.
Was sieht denn da so schlimm aus, wenn man mit dem Daumen greift ? Ist z.B. im Gipsyswing Standard
( statt Barre´ ) und in allen anderen Stilrichtungen  ( außer Klassik ) weit verbreitet.
Der Vorteil liegt darin, daß ich bei bestimmten Akkorden schneller greifen kann, außerdem steht  ein Finger mehr zur Verfügung.
Für mich ist wichtig, wie etwas klingt und nicht wie es aussieht. Aber das scheint bei Dir anders zu sein.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Knasterbax am 20. Jan 2011, 14:43:23
Zitat von: MontecoreIch kann nur jedem empfehlen, mal auszuprobieren mit dem Daumen die vierte Saite zu greifen. Ist ja auch ein Finger.

Hier zu bewundern:
http://www.youtube.com/watch?v=gaU0bFbRtkU&feature=related
Wer\'s mag...

Aber jetzt zurück zum Thema!  :mrgreen:
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: -Jens- am 20. Jan 2011, 15:10:25
Zitat von: MontecoreDer Vorteil liegt darin, daß ich bei bestimmten Akkorden schneller greifen kann, außerdem steht  ein Finger mehr zur Verfügung.
Hm, das gefällt mir. Und dahin ist das Motto: vier Finger, vier Saiten. Jetzt hat die Ukulele doch eine Saite zu wenig  :D
Aber so ist es, wie ich schon am Anfang schrieb. Am Ende macht es bei der Ukulele jeder, wie es einem bequemer ist. Hauptsache, es scheppert/schnarrt/dämpft nix.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Spottdrossel am 20. Jan 2011, 15:52:05
My own two cents about the thumb and playing technique:

1. Playing with a strap (ein Gurt) and standing up is really different than sitting down (wie schon diskutiert)

2. Playing with the thumb behind the neck is the proper technique for scales, riffs, etc..

3. Strumming chords at the nut (open position around 0-3 frets), often requires that the thumb stick out and not behind the neck due to certain chord changes.  Otherwise, changing certain chords fast becomes too tricky and one gets NO ADVANTAGE of having the thumb behind the neck.    

Spottdrossel
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: HvA am 20. Jan 2011, 19:51:52
Zitat von: Guchot
Zitat von: aGainDer Hauptgrund warum ich mit Gurt spiele. Mit Gurt brauche ich keine Stütze des Halses und kann den Daumen immer hinter dem Hals lassen. Die sitzende Haltung, mit auf dem Bein aufgestützter Uke liegt mir bei meiner Körpergröße von knapp 1.90m nicht und ein Festklemmen mit der Stumming-/Pickinghand will mir nicht gelingen.

Dito!

Dafür ragt dein Daumen auf deinem Avatar Pic aber ganz schön in die Höhe. ;)
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: faltukulele am 20. Jan 2011, 21:40:17
Das war doch nur die Fotopose ;) , da kam es auf den Wohlklang nicht so an.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Fedoramann am 21. Jan 2011, 01:33:13
Ich finde ja,dass es die korrekte Haltung ist, wenn der Ukehals in besagter \"Kuhle\" ruht.

Und, äh, Barrégriffe? 4 Saiten - 4 Finger. Wozu Barré? :-)
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Kay am 21. Jan 2011, 06:19:41
Ich hätte mir über dieses Bild mehr Gedanken machen sollen, ich seh schon ^^

Ähm, wie viele hier schon sagten, der Grund ist einfahc, dass ich gerne ohne Gurt spiele und dass mit Daumen \"hinterm\" Griffbrett schwer wird.

Bei der Gitarre nehme ich das etwas genauer und spiele schon \"korrekter\", wobei gerade da auch mal der Daumen für nen Basston auf der E-Saite herhalten muss.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Guchot am 21. Jan 2011, 08:32:08
Zitat von: HvA
Zitat von: Guchot
Zitat von: aGainDer Hauptgrund warum ich mit Gurt spiele. Mit Gurt brauche ich keine Stütze des Halses und kann den Daumen immer hinter dem Hals lassen. Die sitzende Haltung, mit auf dem Bein aufgestützter Uke liegt mir bei meiner Körpergröße von knapp 1.90m nicht und ein Festklemmen mit der Stumming-/Pickinghand will mir nicht gelingen.

Dito!

Dafür ragt dein Daumen auf deinem Avatar Pic aber ganz schön in die Höhe. ;)

Sei froh das es nicht der Mittelfinger ist :mrgreen:

Durch den Gurt hab ich mehr Freiheit in der Hand und ich rutsche auch ganz schön mit der Hand um den Hals rum. Dabei kommt der Daumen schon mal hoch, ja, vor allem wenn ich Griffe spiele die sich auf den vom Spieler aus gesehen unteren Saiten abspielen, wie hier bei dem B-Moll. Nur greifen kann ich mit dem Daumen nix, bin doch nicht Cheetah :mrgreen:
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: hinnerk am 21. Jan 2011, 08:32:54
Mich würde interessieren, wie die Ukulelen-Lehrer das handhaben bei ihren Schülern, besonders bei den Kindern und Jugendlichen, und welche Erfahrungen die Lehrer damit gemacht haben. Danke an Alle
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Fischkopp am 21. Jan 2011, 10:11:15
Mir ist das so was von egal, was mein Daumen beim Spielen macht. :roll:

Ich spiele einfach ohne darüber nachzudenken. Wichtig ist doch nur das man die Töne greift,
die man will (oder für den Akkord braucht)
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Uhu am 21. Jan 2011, 12:56:47
Bei  meinen Schülern gehe ich unerschiedlich vor: Ich habe einige Kinder, die mit dem Lernen erhebliche Schwierigkeiten haben (ich unterrichte an einer integrativen Schule und mein Kurs ist für jedes Kind offen). Für die ist es ein Riesenerfolg, wenn sie C greifen können und ungefähr zum richtigen Zeitpunkt zu F wechseln. Diese Kinder \"belästige\" ich nicht mit Betrachtungen zur richtigen Haltung der Finger. Wenn sie eine Handvoll Lieder singen und begleiten können und feststellen, dass es unterschiedliche Rhythmen gibt, Auf- und Abschlag, dann reicht das aus.
Klar weiß ich, dass eine anfänglich ungünstige Haltung am Anfang herzlich egal ist. Erst beim Spielen schwierigerer Stücke führt sie in die Sackgasse. Aus diesem Grund ist der klassische Gitarrenunterricht am Anfang so streng. Umlernen ist mühsamer als von Anfang an \"richtig\" lernen. \"Richtig\" ist m. E. das, worauf sich aufbauen lässt, ohne dass umgelernt werden muss.
Wer z. B. vorhat, von meinem (Grundschul-)Ukulelenkurs zur Gitarre zu wechseln, dem verbaue ich nicht den Weg. Gleiches gilt für Kinder, die Interesse an Streichinstrumenten entwickeln. Jeder Haltungsfehler führt bei Instrumenten ohne Bünde zu schrägen Tönen, also achte ich von Anfang an auf eine ausbaufähige Haltung der linken Hand und dazu zählen dann auch Übungen zur Daumenhaltung. Außerdem gibt es im Instrumentalunterricht für Kinder Lehrpläne der Musikschulen, Literatur für die Teilnahme an \"Jugend musiziert\" und jede Menge pädagogisches und musikalisches Handwerkszeug, solche Standards gibt es für fast jedes Instrument. Wer in einer Institution unterrichtet, muss sich an solche Vorgaben halten. Das sehe ich manchmal als Eingriff in meine künstlerische Freiheit, meist aber als nützlich, damit die Kinder eine vernünftige, ausbaufähige Grundlage im Umgang mit einem Instrument bekommen.

Für diejenigen von uns, die als Erwachsene einfach Spaß mit einem kleinen, schönen Musikinstrument haben wollen und wissen, dass sie mit 3 - 13 Akkorden in den nächsten Jahren zufrieden sein werden, besteht meiner Meinung nach kein Grund, sich allzuviele Gedanken über die Haltung des Daumens und der anderen Finger  
zu machen. Da stimme ich Fischkopp voll zu. Wer von uns gern das eine oder andere Instrumentalsolo spielen möchte und sich wundert, dass er einige Passagen nicht locker greifen kann, der ist gut beraten, wenn er seine Fingerhaltung überdenkt und sich mit anderen austauscht.

Soweit mein Vorgehen im Unterricht. Vergleichbares gibt\'s beim Leistungssport: Wer 7-jährige eventuelle Tennistalente trainiert, geht systematisch und nach allen Regeln der Sportwissenschaft vor, wer erwachsene Freizeitsportler trainiert, setzt andere Schwerpunkte und freut sich, wenn seine Mannschaft gut drauf ist.

Gruß vom Uhu
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Bigtwin am 21. Jan 2011, 13:48:05
Jeff Healey hat die Gitarre oft auf den Oberschenkeln abgelegt und hat dann mit 5 Fingern gegriffen und gespielt.
Denke aber mit einer Uke wirds eng.Oder?

Gruß,Thomas.
Titel: Wohin mit dem Daumen
Beitrag von: Jan am 21. Jan 2011, 15:54:36
Zitat von: ukemouse
Zitat von: MontecoreIch kann nur jedem empfehlen, mal auszuprobieren mit dem Daumen die vierte Saite zu greifen. Ist ja auch ein Finger.
Und wozu, wenn mans auch anders kann?
Beim Ukulelespielen ist es vielleicht weniger relevant. Aber viele von uns kommen ja aus der Sechssaitenfraktion und hier kommt man bei manchen Stilen nicht um den Daumeneinsatz herum. Z.B. Countryblues, der F-Dur Akkord: Daumen spielt das F im Bass und der kleine Finger bleibt frei für Einzelnoten. Außerdem ist das Umgreifen in die verwandten Akkorde (C, G) einfacher und schneller als es beim Barree der Fall wäre.

Das war übrigens einer der Gründe, warum ich das Gitarrespielen schließlich frustriert aufgab: meine kurzen Wurstfinger lassen ein sauberes Greifen des F mit Daumen auf der E-Saite nicht zu. Auch nach zwanzig Jahren nicht.
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