Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Theorie => Thema gestartet von: Guchot am 31. Aug 2009, 07:50:03

Titel: Ukulelenform...
Beitrag von: Guchot am 31. Aug 2009, 07:50:03
Moin Foris :)
Wenn ich viel Zeit hab (wie an Wochenenden) dann kommen mir immer so komische Fragen in meine kleines krankes Hirn :mrgreen: Vielleicht könnt ihr mir bei der Frage von diesem Wochenende weiterhelfen :) Warum haben eigentlich so viele Saiteninstrumente diese taillierte Form? Bei der Gitarre kann ichs noch nachvollziehen. Die liegt dann besser auf dem Bein auf. Bei der Geige kann ichs auch noch verstehen, da kann man den Bogen besser führen. Aber was für einen Sinn hat die taillierte Form bei Ukulelen, Churangos, Cavaqunihos usw.? Die legt doch kein Mensch auf dem Bein auf. Bei der Pineapple-Form z.B. hat man doch bei den selben äußeren Abmessungen mehr Resonanzraum zur Verfügung. Grade bei so einem kleinen Instrument wie einer Ukulele sollte man doch eigentlich froh sein wenn man etwas mehr Resonanzraum zur Verfügung hat. Oder seh ich da was falsch? Andererseits kann ich mir aber auch nicht vorstellen das geschätzte 90% aller Ukulelen in einer Form gebaut werden die ungüstig(er)e akkustische Eigenschaften hat. Und ein Tribut an die große Schwester mit den 6 Saiten wirds wohl auch nicht sein.... *grübel*

Any Ideas?

Ne schöne Jrooß
Guido
Titel: Ukulelenform...
Beitrag von: H a n s am 31. Aug 2009, 08:00:24
Viel Resonanzraum ist nicht gleich viel Volumen. Hier muss man doch etwas mehr in die Physik einsteigen und
sich etwas mit Wellenausbreitung und dem Begriff Resonanz beschäftigen. Der Resonanzkörper muss immer
auf das Frequenzspektrum angepasst sein, das das Instrument erzeugt. Zu groß kann bedeuten, dass sich
die erzeugten Frequenzen im Klangkörper \"totlaufen\", zu klein dass der Resonanzkörper nicht richtig mitschwingt.

Die 8er Form ist ein Kompromiss, bei der Gitarre das komplette Spektrum vom tiefen E bis zu hohen E abzudecken.
Warum da nun genau diese Form gewählt wurde kann ich auch nicht genau sagen, da es eine konisch zulaufende
Form wie z.B bei der Pinneaple Form ja auch tun würde..
Titel: Ukulelenform...
Beitrag von: Floyd Blue am 31. Aug 2009, 08:10:40
Ich lege schon mal die Uke auf dem linken Oberschenkel auf, wenn ich gerade keinen Gurt zur Hand habe. Da kommt mir die taillierte Form  entgegen.
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Beitrag von: -Jens- am 31. Aug 2009, 08:52:28
Ist doch einfach: Weil die Instrumente alle weiblich sind und somit die Form vorgeben! :-))
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Beitrag von: Guchot am 31. Aug 2009, 09:32:53
Zitat von: Jens aus FürthIst doch einfach: Weil die Instrumente alle weiblich sind und somit die Form vorgeben! :-))

Klingt plausibel :mrgreen: Dann erklär mir doch noch kurz DIE Trommel  :lol:
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Beitrag von: -Jens- am 31. Aug 2009, 10:25:16
Zitat von: Guchot
Zitat von: Jens aus FürthIst doch einfach: Weil die Instrumente alle weiblich sind und somit die Form vorgeben! :-))

Klingt plausibel :mrgreen: Dann erklär mir doch noch kurz DIE Trommel  :lol:

Das möchtest du nicht wirklich  :shock:
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Beitrag von: Poltergeist am 31. Aug 2009, 11:05:01
Ich schätze mal, dass die Resonanz der Decke wesentlich wichtiger ist als das Volumen des Korpus. Und ich vermute, dass eine taillierte Form eben durch die Taille höhere Frequenzen besser unterstützt als eine eher runde Form. Genauso wie eine kurze Saite hohe Frequenzen abgibt, wird wohl die Decke in der kurzen \"Gürtelrichtung\", also parallel zur Taille, eher hohe Frequenzen unterstützen, in der Längsrichtung die tiefen.
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Beitrag von: kurt am 31. Aug 2009, 11:17:15
Ich hoffe die mitlesenden Frauen sind mir jetzt nicht böse, aber der eizige Grund ist ein sexistischer.

Ja, die Form ist dem Torso einer Frau nachempfunden. So leid mir das jetzt für Andreas tut !

Gerade Formen sind viel einfacher zu bauen und haben die gleichen Klangeigenschaften. (vgl. boatpaddle-uken)

das mein ich jetzt zur Abwechslung ganz ernst !!

Deshalb steh ich ja so besonders auf die alte Gibsonform ! 8)
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Beitrag von: Poltergeist am 31. Aug 2009, 17:48:14
Das mag ich nicht wirklich glauben. Und diese Form soll sich mit diesen Hintergedanken im Spanien der Renaissance entwickelt haben? Wenn man die Geschichte der 8-Form zurückverfolgt, gelangt man nämlich exakt da hin. Zur frühen Gitarre und ihrer größeren Cousine, der Vihuela. Die Vihuela war auch als Viola da mano bekannt, um sie als gezupftes Instrument von der Viola da gamba zu unterscheiden, die eine identische Stimmung hatte und recht ähnlich gebaut war, aber mit dem Bogen gestrichen wurde. Und wie weiter oben erwähnt, macht die taillierte Form bei Streichinstrumenten Sinn, weil sie Platz für die Bogenführung schafft. Die Vihuela hat also wohl die Form daher, weil ihre Verwandten Streichinstrumente waren.

Und Gitarre, Cavaquinho, Cuatro, Charango, Ukulele und Co sind alle Nachfahren dieser Vihuela. Man hätte also die ursprüngliche Form ändern müssen. Aber warum? Und welche andere Form hätte man nehmen sollen? Rund, oval oder dreieckig sehen alle nicht wirklich gut aus. Und ob sie als Formen stabiler sind als die 8-Form, wage ich auch zu bezweifeln.

Aber vielleicht kann mir ja mal jemand eine Ukulele zeichnen, deren Korpus \"dem Torso eines Mannes nachempfunden\" ist. Ich lasse mir die dann vielleicht mal als Custom-Ukulele bauen.
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Beitrag von: Fischkatze am 31. Aug 2009, 18:16:51
(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fimg26.imageshack.us%2Fimg26%2F4824%2Fukulele4.jpg&hash=4cfced6d38472c2675c5e01312e9e3b4f20d9094)

Hat doch was  :lol:  .... nicht viel aber ... naja - ich weiss nich ...
Bestimmt noch zu rund.

Ich find die Form gut so wie sie ist !
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Beitrag von: Henk am 31. Aug 2009, 18:26:00
Wenn ich so meinen Torso anschaue, müsste meine Ukulele in etwa Pineappleform haben... :?
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Beitrag von: Orange am 31. Aug 2009, 20:45:53
Hm,die erinnert mich ein wenig an eine kleine Schaufel. Aber irgendwie niedlich. :)
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Beitrag von: charangohabsburg am 31. Aug 2009, 21:07:44
Zitat von: kurtGerade Formen [...] haben die gleichen Klangeigenschaften. (vgl. boatpaddle-uken)
Tut mir leid Kurt, aber es würde mich schon wundern, wenn bewiesen werden könnte dass dem so wäre. Engere Radien der Zargen haben eine höhere Steifigkeit des Korpus zur Folge, was wiederum Auswirkungen auf die Akkustik hat. Ausnahme: wenn das Instrument aus mechanischer Sicht hoffnungslos überdimensioniert ist (= zu stark gebaut), spielt es in Bezug auf die Steifigkeit wirklich keine Rolle mehr, welche Form das Ding hat. Das dürfte, denke ich bei gewissen Ukulelen-Marken durchaus der Fall sein.

Gruss,
Markus
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Beitrag von: Uketeufel am 31. Aug 2009, 21:10:26
Zitat von: kurtIch hoffe die mitlesenden Frauen sind mir jetzt nicht böse, aber der eizige Grund ist ein sexistischer.

Da fällt mir auch noch einer ein: Ich denke, die Taillen sind extra Ausbuchtungen für weibliche Musikanten... :mrgreen:  :oops:
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Beitrag von: charangohabsburg am 31. Aug 2009, 21:19:38
Zitat von: UketeufelDa fällt mir auch noch einer ein: Ich denke, die Taillen sind extra Ausbuchtungen für weibliche Musikanten... :mrgreen:  :oops:
Ich hatte gedacht, das sehe dann eher so aus...
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Beitrag von: -Jens- am 01. Sep 2009, 00:26:57
Das Schäufelchen oben könnte auch \"der\" Phalluke sein. Wäre aber eher was für Angeber. :=)
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Beitrag von: uschaurischuum am 13. Sep 2009, 14:17:53
Ich glaube, die taillierte Form ist nicht gezwungenermaßen notwendig, und sicherlich nicht auch die Lösung, die als Optimum angesehen werden sollte. Andererseits scheint sie jedoch die Form zu sein, von der die meisten Menschen angesprochen werden. Obwohl ich selbst kein solches Instrument besitze, gefällt mir an der Pineapple-Form schon mal alleine die Tatsache, das sich hier die Uke in ihrer Form von der Gitarre eindeutig absetzt, somit unterstreicht, dass es sich um eine ganz eigene Instrumentenlinie handelt.
Vorstellbar wäre ja auch eine Ukulele in Form einer kleinen Laute gewesen, die wieder eine ganz eigene Klangcharakteristik aufweisen würde. Eine Ukulaute. Ein solches Instrument wäre in der Herstellung aufwändiger und somit teurer. Ich kann euch demnächst einmal als Klangbeispiel vorführen, wie sich eine deutsche Laute mit Kapodaster im entsprechenden Bund und unter Verzicht der 2 tiefen Saiten anhört. Ich mag diesen Klang sehr gerne, man hat dann leider nur noch 9 Bünde zur Verfügung.
Titel: Ukulelenform...
Beitrag von: HEiDi am 13. Sep 2009, 14:39:56
Zitat von: kurtIch hoffe die mitlesenden Frauen sind mir jetzt nicht böse, aber der eizige Grund ist ein sexistischer.

Och, Du kannst ja nix dafür.  :mrgreen:

ZitatJa, die Form ist dem Torso einer Frau nachempfunden.

Das behauptete mein Klassenlehrer auch immer von seiner Gitarre.
Fanden wir als Jugendliche allerdings immer extrem peinlich, wenn er das wiederholt erklärte und ihr über die \"Hüften\" streichelte...  :oops:
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