Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Theorie => Thema gestartet von: Steventown am 31. Dez 2009, 19:37:06

Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Steventown am 31. Dez 2009, 19:37:06
Hallo zusammen!

Eine hoffentlich nicht schwere Frage: Wann kann man ein Instrument Sopran oder Tenor oder, oder, oder... nennen?

Bei der Ukulele scheint es ja nur die Größe zu sein.
Beim Saxophon aber z.B. klingt das Tenorsaxophon tiefer als das Altsaxophon, auch beim selben Ton.

Vorab schon mal danke und ein frohes neues Jahr!
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: LokeLani am 31. Dez 2009, 19:49:33
Die Bezeichnung Tenor kommt wohl schon von den Singstimmen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Tenor_(Stimmlage)
Dass die Tenorukulele nicht tiefer klingt als eine Sopran-, ist von daher nicht logisch :mrgreen:
Bin selber gespannt für weitere Erklärungen!
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: wwelti am 31. Dez 2009, 20:15:43
Soviel ich weiß, ist es eine recht neue Mode, sowohl Sopran als auch Tenor GCEA zu stimmen. Ich glaube früher war eher DGHE für Tenor üblich -- und für Sopran eben doch ADFisH.
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Floyd Blue am 31. Dez 2009, 20:31:10
Rigk hat mal was zu den früher verwendeten Stimmungen auf Ukulelen geschrieben, finde aber den Thread nicht.

@Steventown: Der gleiche Ton auf verschiedenen Instrumenten klingt, von der Tonhöhe her gesehen, immer gleich. Auf einem Tenorsaxophon gespielt klingt er vielleicht dunkler als auf einem Altsaxophon gespielt. Es bleibt aber die gleiche Tonhöhe (Frequenz), nur die Oberwellen sind unterschiedlich, woraus sich eine unterschiedlich Klangfarbe ergibt.
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Beitrag von: Poltergeist am 31. Dez 2009, 21:06:56
Da muss man ein wenig ausholen:

In der Renaissance gab es viele sogenannte Instrumentenfamilien. Hier ein Link zur Wikipedia, den man sich mal durchlesen sollte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Instrumentenfamilie
Damals wurden oft Stücke in Ensembles gespielt, die komplett aus Mitgliedern einer Instrumentenfamile bestanden. Das hatte dann einen sehr homogenen Ton. Für die unterschiedlichen Tonlagen brauchte man dann aber unterschiedliche Instrumentengrößen, da die Instrumente damals teilweise einen recht kleinen Tonumfang hatten.
Die vier gebräuchlichsten Größen nannte man dann Sopran, Alt, Tenor und Bass, darüber gab es eventuell noch Sopraninos, darunter Kontrabässe und Subkontrabässe.

Nach Ende der Renaissance starb das dann aus, weil solche Ensembles immer mehr dem klassischen Orchester wichen, das von jedem Blasinstrument nur eine Größe hatte, die dann doppelt besetzt. Die Tonumfänge der Instrumente waren zur Zeit der eigentlichen Klassik (Haydn, Mozart, Beethoven) sowieso auch schon größer geworden, da die Instrumente perfektioniert worden waren.

Zur Zeiten der späten Romantik im ausgehenden neunzehnten Jahrhundert (Wagner, Mahler, Strauss) bestand dann immer mehr Bedarf an zusätzlichen Klangfarben und das Orchester wurde größer. Damals wurden viele Instrumente weiter entwickelt und neue erfunden. Adolphe Sax war da besonders fleißig, der hat neben den Saxophonen auch noch Saxhörner erfunden, beide als Familie in verschiedenen Größen. Bei anderen Instrumenten, wie den Oboen oder Klarinetten, wurden neue Instrumente konstruiert, die nach den gleichen Prinzipien funktionierten, aber höher oder (hauptsächlich) tiefer klangen. Etwa das Heckelphon als tiefe Oboe. Die Saxophone waren von vornherein als Familie konzipiert, insofern hat Sax die konsequent benannt: Sopranino, Sopran, Alt, Tenor, Bariton (die Größe gab es in der Renaissance gar nicht), Bass, Kontrabass. Bei anderen Instrumenten war das weniger konsequent. Bei Klarinetten zB gibt es sehr, sehr selten Altklarinetten, die etwas tiefer als die normale Klarinette sind, aber die nächste Größe ist dann direkt die Bassklarinette, Tenorklarinetten gibt es nicht. Bei anderen Instrumentenfamilien ist es ähnlich inkonsequent. Generell kann aber man wohl sagen, dass das höchste regelmäßig benutzte Instrument einer Familie der Sopran ist.

Was noch verhältnismäßig konsequent weitergeführt wird aus Zeiten der Renaissance: die Instrumente wechseln zwischen zwei Grundtönen, bei Blockflöten etwa C und F, bei Blasinstrumenten oft B und Es, so dass die übernächste Größe jeweils eine Oktave höher oder tiefer ist. Die Tenorflöte ist zB eine Oktave tiefer als die Sopranblockflöte. Kleine Klarinette in Es, normale in B, Altklarinette in Es, Bassklarinette wieder in B.

Bei der Ukulele würde man nach dieser Logik also annehmen, dass die Tenorukulele eine Oktave tiefer klingt als die Sopranukulele. Für die G-Saite gilt das im Normalfall ja auch. Ich denke aber nicht, dass das als Erklärung wirklich ausreicht. Gerade bei Saiteninstrumenten gibt es ja auch Tenorbanjos und Tenorgitarren, ohne dass es \"Sopranbanjos\" oder so etwas gäbe. Ich würde mal einen Zusammenhang in dieser Richtung vermuten.
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Beitrag von: Poltergeist am 31. Dez 2009, 21:10:30
Zitat von: Floyd Blue@Steventown: Der gleiche Ton auf verschiedenen Instrumenten klingt, von der Tonhöhe her gesehen, immer gleich.

Jein. Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Transponierendes_Musikinstrument
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Beitrag von: Floyd Blue am 31. Dez 2009, 21:18:07
@dschingis kāne: Ein Ton mit einer Frequenz von 880 Hz, beispielsweise ändert doch nicht seine Frequenz, nur weil er anders notiert wird. Die Notensysteme mit ihren ganzen unterschiedlichen Schlüsseln sind doch alle nur Hilfsmittel, um etwas übersichtlich und lesbar festzuhalten. Selbst die Namen der Töne sind ja nur Hilfsmittel.
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Beitrag von: Poltergeist am 31. Dez 2009, 21:31:13
Deswegen schrieb ich ja auch nur \"jein\". Aber! Wenn du zB auf einer Klarinette spielst und ein C in den Noten liest, dann \"spielst\" du auch ein C. Zumindest fühlt sich das für dich so an. Hat es bei mir jedenfalls. Tatsächlich erklingt dann, wenn du ein \"C\" spielst, aber je nach Klarinette ein B, A, C oder Es, und das eventuell auch noch in einer anderen Oktave als das, was du in deiner Wahrnehmung \"spielst\". Klingt kompliziert, ist es auch. Aber immer noch einfacher, als bei Blockflöten zwei verschiedene Les- und Greifarten von Noten beherrschen zu müssen: die für C-Blockflöten und die für F-Blockflöten.
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Beitrag von: Floyd Blue am 31. Dez 2009, 21:44:19
Mmh - ich glaube wir vermischen da gerade absolute/physikalische Tonhöhen und relative...

Das beantwortet aber leider nicht die Frage, die Steventown ursprünglich gestellt hat.

Ich glaube die beste Antwort hat dschingis kāne in seiner weiten Ausholung gegeben.
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Beitrag von: LokeLani am 31. Dez 2009, 21:47:12
Die Ausführungen von Dschingis kane sind wichtig und richtig!

Die Instrumentalensmbles  wollten ja auch die Singstimmen imitieren. Chorsätze wurden und werden heute noch gerne von Blockflötenensembles gespielt. In England hat die Blockflötenmusik übrigens eine ununterbrochene Tradition (im Gegensatz zum europäischen Festland, wo sie in der Klassik in Vergessenheit geriet).
Das mit der Umstellung C-und F- Flöten ist nur eine Übungssache, und dann nicht mehr schwierig ;)
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Beitrag von: Poltergeist am 31. Dez 2009, 22:34:32
Ich denke, um meinen Erguss von oben mal auf den Punkt zu bringen: es gibt zwei denkbare Erklärungen.

1. Die tiefste Saite der Tenor-Ukulele wird wohl meist ein tiefes g sein (oder meinetwegen auch E, was ich nicht glaube), und damit etwa eine Oktave tiefer als bei einer Sopran. Das ist das typische Verhältnis von Sopran- und Tenor-Instrumenten.

2. Bei dem ganzen spielt das Tenorbanjo mit rein. Ein Tenorbanjo ist ja im Gegensatz zum Five-String-Banjo nicht re-entrant gestimmt. Und die Tenorukulele wohl meistens auch nicht.

@Floyd Blue: Man muss wahrscheinlich mal ein transponierendes Instrument gespielt haben, um das ganz zu verstehen. Hast du mal Klarinette, Saxophon oder ein Blechblasinstrument gespielt?
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Beitrag von: Floyd Blue am 31. Dez 2009, 22:45:29
Zitat von: dschingis kāne@Floyd Blue: Man muss wahrscheinlich mal ein transponierendes Instrument gespielt haben, um das ganz zu verstehen. Hast du mal Klarinette, Saxophon oder ein Blechblasinstrument gespielt?

Aktiv nicht. Als transponierendes Instrument habe aktiv ich mal Gitarre gespielt.  ;) Ich habe aber mal eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann für Musikinstrumente genossen. Da musste man, damals zumindest noch, wissen was man verkauft. Solche Themen sind auch in der mündlichen Abschlussprüfung behandelt worden. In der Lehrzeit habe ich auch die verschiedensten Instrument ausprobieren können. Es wurden in dem Ausbildungsbetrieb viele Blasinstrumente und auch Noten dazu verkauft. Das ändert trotzdem nichts an der Tatsache, dass ein 285,5 Hz Ton auf dem einen Instrument einem 285,5 Hz Ton auf einem anderen Instrument entspricht. Ich rede hier nur von der Frequenz. Dass ein C nicht unbedingt ein C sein muss ist mir sehr wohl bewusst. Ich hoffe, Du verstehst, dass ich Dich schon verstanden habe. Für mich ist es jetzt genug zu diesem Thema.
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Beitrag von: Floyd Blue am 31. Dez 2009, 23:04:16
@Goschi: genau den Beitrag meinte ich, danke!
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Beitrag von: Steventown am 01. Jan 2010, 15:18:07
Frohes Neues zusammen und danke für eure zahlreiche Hilfe und Mühe!

Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, hatten die einzelnen Instrumente in der Renaissance noch nicht so einen großen Tonumfang wie heute. Daher gab es verschiedene Größen, so dass beispielsweise eine Sopran-Flöte die hohen Töne spielte, eine Tenor-Flöte, die nicht so hohe Töne wie die Sopran-Flöte spielen kann, dann die tiefen Töne, richtig?
Der Tonumfang wurde nach der Renaissance dann größer, wodurch diese Unterscheidung dann nicht mehr nötig war.
Wenn nun aber z.B. ein Saxophon in B gestimmt ist und man liest in den Noten ein C, dann greift man auch ein C, es erklingt aber z.B. ein F (Nur als Beispiel, um zu zeigen, dass nicht der Ton erklingt, den man eigentlich liest/spielt).

Bei der Tenorukulele wäre es also so, dass die ursprüngliche Stimmung tiefer war, sie nun aber im Vergleich zu der Sopranukulele gleich gestimmt ist. Es erklignt also derselbe Ton, der nur z.B. wegen des Holzes anders klingt. Die Tonhöhe bleibt also gleich.

Ich hoffe, das ist jetzt alles richtig so, dann hätte ich es nämlich verstanden :)
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Beitrag von: Floyd Blue am 01. Jan 2010, 15:23:19
Das klingt gut!
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Beitrag von: HEiDi am 01. Jan 2010, 22:40:42
Zitat von: dschingis kāneBei der Ukulele würde man nach dieser Logik also annehmen, dass die Tenorukulele eine Oktave tiefer klingt als die Sopranukulele.

... und dass es auch eine Alt-Ukulele gibt.
Würde ich gern mal, passend zu meiner Altstimme, ausprobieren.  ;)
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Beitrag von: kurt am 02. Jan 2010, 13:03:14
Hm,hm.
Den bewährten Klugscheißmodus an :

Lieber Andreas ,dein \"Jein\" kann ich nicht akzeptieren. Ich  bin mit Ralf einer Meinung. 440 Hz bleiben 440 Hz ! auf jedem Instrument.
Wenn ich C spiele, erklingt C . Wenn ich auf einer Klarinette C GREIFE, erklingt Bb , so würde ich das nennen.

In der Renaisance gabs weder Ukulelen noch Saxophone, daher hinken solche Vergleiche schlimmer als Richard der Dritte und Quasimodo zusammen !

Die Benamsung von Instrumenten ist traditionell und nicht mit Logik begründbar.

Und zu E A Cisd Fis :
Ich habe am 19.03.09 über diese Stimmung für Tenor mit den Stahlsaiten geschrieben, also schon 5 Monate vor Rigk, der hier immer zitiert wird !  8)

Stimmung
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Beitrag von: jazzjaponique am 02. Jan 2010, 14:15:00
@kurt: Na dann link doch mal dein Erstlingswerk, ich kann so einfach nix finden 8)
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Beitrag von: Poltergeist am 02. Jan 2010, 14:20:41
Hast du denn mal aktiv Klarinette, Saxophon oder Trompete gespielt? Warst du dir da bei jedem gespielten Ton bewusst, welcher Ton da tatsächlich gerade erklungen ist? Wenn du dann zu einem gelesenen Fis die Quinte gesucht hast, hast du dann erst überlegt, dass du das Fis nur greifst, eigentlich ein E erklingt, dieses die Quinte H hat und du deswegen ein Cis greifen musst? Eher nicht, sonst wärst du zwar ein Genie, aber mittlerweile im Irrenhaus! ;)

Die Benamsung der Instrumente ist nur bedingt traditionell. Das hab ich ja versucht darzustellen. Es gab in der Renaissance die Praxis, Instrumente in Familien zu bauen, und die wurden dann auch logisch benannt. Diese Praxis ging nach der Renaissance verloren. Sowohl die des Bauens von Intrumentenfamilien als auch die der logischen Benamsung. Durchgesetzt haben sich nur einzelne Instrumente aus wenigen Familien. (Von den Streichern abgesehen.) Die hatten damit tatsächlich \"traditionelle\" Namen.

Danach ging es mit dem Bau von Instrumenten\"familien\" erst wieder in der späten Romantik los. Einige Familien wurden komplett neu erfunden und dann auch logisch benannt. (Eben weil es für neu erfundene Instrumente logischerweise keine Tradition gab.) Am berühmtesten die Saxophone, aber auch Saxtromben (http://de.wikipedia.org/wiki/Saxtromba) und Sarrusophone (http://de.wikipedia.org/wiki/Sarrusophon).

Andererseits wurden zu den traditionellen Oboen, Klarinetten, Flöten, Fagotten und Blechblasinstrumenten damals neue, gleichartige, aber tiefere Instrumente entwickelt, um neue Klangfarbenvorstellungen zu verwirklichen. Da es in diesen \"Familien\" aber schon traditionelle Instrumente und traditionelle Namen gab, konnte hier natürlich auch die Benennung nicht logisch sein.

Trotzdem gibt es seit der Renaissance eine Konvention, wenn auch keine Tradition, die auch der Benennung der menschlichen Stimmen entspricht: Tenor ist eine Oktave tiefer als Sopran, Bariton bzw Bass eine Oktave tiefer als Alt. Die Stimmung in A-Dur würde also maximal eine \"Altukulele\" rechtfertigen, wenn überhaupt.

Und zur Stimmung: Quellen, bitte! Keine einzige der mir bekannten frühen Ukulelenschulen erwähnt überhaupt Tenorukulelen. Wann kamen die also auf, wo wurden sie erwähnt, welche Stimmung wird beschrieben? Ich fürchte, die Quellenlage ist da relativ dünn.

Und noch eine Frage: wann wurde die Ukulele eigentlich zur Sopranukulele?
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Beitrag von: WS64 am 02. Jan 2010, 14:31:38
Zitat von: dschingis kāneHast du denn mal aktiv Klarinette, Saxophon oder Trompete gespielt? Warst du dir da bei jedem gespielten Ton bewusst, welcher Ton da tatsächlich gerade erklungen ist? Wenn du dann zu einem gelesenen Fis die Quinte gesucht hast, hast du dann erst überlegt, dass du das Fis nur greifst, eigentlich ein E erklingt, dieses die Quinte H hat und du deswegen ein Cis greifen musst? Eher nicht, sonst wärst du zwar ein Genie, aber mittlerweile im Irrenhaus! ;)


Wieso muss man dafür auf Klarinette, Saxophon oder Trompete ausweichen?
Dieses Transponieren ist doch genau das, was ich (und wahrscheinlich auch ein Großteil der Spieler, die von der Gitarre kommen) auf der Ukuele mache... 0232 ist D, basta! Und wenn ich mit einem Ukulelenspieler zusammen einen Song in D spiele muss einer von uns transponieren.
Für meine neue Bassblockflöte in F werde ich die barocke Griffweise auch ganz sicher nicht in F lernen sondern in C. Dann kann WS64-der-Ukulelenspieler auch mal mit WS64-dem-Flötisten in einer Tonart spielen ohne umzudenken! ;-)

Zum eigentlichen Thema kann ich nichts beitragen, ausser das es mir egal ist!
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Beitrag von: kurt am 04. Jan 2010, 08:30:20
Aus der Klappse bin ich raus, die Sicherheitsvorkehrungen waren nicht für Genies ausgelegt !  8)

 Ja, ich spiel seit über 25 Jahren Klarinette, die letzten 20 aber nur mehr nach Gehör. Ich habe eine Vorstellung von jedem Ton zu jedem Griff, ohne dem Ton einen Namen zu geben.

Wenn ich mit Gitarristen, Banjospielern oder Ukler zusammenspiele, \"lese\" ich ihre Griffe ab, bis ich weiß welche Tonart gespielt wird.
Geht nur wenn diejenigen \"klassische\" Stimmungen spielen.
Oder ich frage , wie Lil Hardin bei ihrem ersten Auftritt, nach der Tonart.

Deine Frage nach der Tenoruke find ich gut !
Seit wann gibt es Tenorgitarren ? wobei da die Mensur und die Stimmung einem Cello entspricht!

Lieber Jazzjaponique : ich bin ein völliger Depp am Computer und habe nicht die geringste Ahnung wie verlinken funktioniert.
Du wirst in der Banjoukenabteilung unter dem Thema \"Stahlsaiten\" fündig
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Floyd Blue am 04. Jan 2010, 08:43:31
Bei mir ist es inzwischen soweit...

Wenn ich mich englisch rede, denke ich englisch, wenn ich deutsch rede, denke ich deutsch, spanisch kann ich nicht, wenn ich in C++ programmiere, denke ich in C++ wenn ich Gitarre spiele, denke ich gitarrisch, wenn ich Bass spiele, denke ich bassig, wenn ich Ukulele spiele, denke ich ukuleleisch - äh, halt mal, da gab\'s doch verschieden Stimmungen... also nochmal, wenn ich Ukulele in C-Stimmung spiele, denke ukulelisch C, wenn ich Ukulele in D-Stimmung spiele, denke ich ukulelisch in D, wenn ich Ukuelele in Es-Stimmung spiele, denke ich ukulelisch in Es, wenn ich am Keyboard sitze, denke ich meist in C-moll... to be continued.

Na - schwinden jetzt die Sinne? Bin ich jetzt völlig durchgeknallt?

Ich frage, wenn ich mit anderen zusammen spielen will, auch nach der Tonart und nicht nach dem Griff auf irgendeinem Instrument und schon gar nicht wer wie wohin transponiert.
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: LokeLani am 04. Jan 2010, 09:04:40
Ich sehe das auch so wie du, Ralph!
Da ich ebenfalls verschiedene Instrumente spiele (alle Blockflöten, Violine, Gitarre und Ukulele)
Stelle ich mich jeweils auch ganz auf das entspr. Intrument ein, d.h. es geschieht automatisch. Interessant war, dass ich über 20J keine Geige mehr gespielt habe, (die Töne aber nach etwas Übung wieder abrufbar waren im Hirn)
Im Hirn ist so vieles gespeichert und eingeschliffen, das wir uns das eigentlich kaum vorstellen können!! :mrgreen:

ZitatFür meine neue Bassblockflöte in F werde ich die barocke Griffweise auch ganz sicher nicht in F lernen sondern in C.
Barocke Griffweise IST barocke Griffweise, ob auf einer C- oder auf einer F-Flöte. Dieselben Griffe ergeben einfach nicht auf beiden Instrumenten dieselben Töne, sie differieren um eine Quinte!
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Poltergeist am 04. Jan 2010, 09:47:29
Ihr Scherzkekse! Ein Instrument ist nur dann transponierend, wenn man es nach Noten spielt. Transponierend heißt ja, dass es anders klingt, als es notiert wird. Spiel nach Gehör = keine Noten = keine Transposition = kein transponierendes Instrument.

Das Tenorbanjo wurde in den Zehner und Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts populär, insbesondere in Bands mit Blasinstrumenten, weil es relativ laut war. Warum das Tenorbanjo \"Tenor\" heißt, weiß ich auch nicht genau. Ich weiß nur, dass es noch größere Banjos gibt/gab, etwa das Cello Banjo und das riesige Bass Banjo. Siehe auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Bass_banjo
(Video mit Cello Banjo (http://www.youtube.com/watch?v=Mp_xeqLh2vk), Video mit Bass Banjo (http://www.youtube.com/watch?v=S_7k0VjLY2w))

Ende der Zwanziger Jahre wurde dann die Tenorgitarre entwickelt. Gewissermaßen als Tenorbanjo in Gitarrenform, daher wohl auch der Name \"Tenor\". Siehe auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Tenor_guitar

In den alten Ukulelenschulen, die ich kenne, taucht bis in die Dreißiger Jahre keine Tenorukulele auf. Ich vermute also, dass Tenorbanjo und Tenorgitarre da Pate gestanden haben könnten. Dem entgegen spricht allerdings, dass beide meistens in Quinten gestimmt wurden. Ukulelenartige Stimmungen gab es auf beiden auch, waren aber wohl eher selten. Trotzdem könnte es ein Versuch gewesen sein, an die Popularität der beiden Instrumente anzuknüpfen. Eine \"Alto Ukulele\" hätte vielleicht sich vielleicht schlechter verkauft. Klingt ja auch blöd.
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: UkeDude am 04. Jan 2010, 09:59:44
Zitat von: dschingis kāneDas Tenorbanjo wurde in den Zehner und Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts populär, insbesondere in Bands mit Blasinstrumenten, weil es relativ laut war. Warum das Tenorbanjo \"Tenor\" heißt, weiß ich auch nicht genau. Ich weiß nur, dass es noch größere Banjos gibt/gab, etwa das Cello Banjo und das riesige Bass Banjo. Siehe auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Bass_banjo

Ohh mein Gott, das muss ich haben. Ein Bass Banjo.  :shock:  :shock:  :shock:
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Poltergeist am 04. Jan 2010, 10:07:30
Frag mal Hans, ob er dir aus einer Bassdrum eins bastelt .  ;)
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Floyd Blue am 04. Jan 2010, 10:07:32
Zitat von: UkeDude...
Ohh mein Gott, das muss ich haben. Ein Bass Banjo.  :shock:  :shock:  :shock:

Na, dann wäre solch eine Bass-Reso-Uke wohl auch etwas für Dich, oder?
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: UkeDude am 04. Jan 2010, 10:17:44
Ja sicher. Besonders gefällt mir das er \"Füße\" hat und bundiert ist, wie es aussieht.  Btw, gibt es bundierte Kontrabässe?
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Poltergeist am 04. Jan 2010, 10:20:33
Ja. Die nennen sich dann Bassgambe, haben sechs Saiten und Lautenstimmung.  ;)
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: UkeDude am 04. Jan 2010, 10:28:38
Zitat von: dschingis kāneJa. Die nennen sich dann Bassgambe, haben sechs Saiten und Lautenstimmung.  ;)
Dank für die Info, das ist aber nicht wirklich das was ich suche. :)

Zitat von: GoschiOder sowas, UkeDude: Klick!
Ja das wärs, aber leider:
ZitatCurrently NOT FOR SALE
Aber wenn auch, Rickenbacker steht für preisgünstige Instrumente. :)
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Michael am 04. Jan 2010, 10:32:49
Zitat von: Floydwenn ich Ukuelele in Es-Stimmung spiele, denke ich ukulelisch in Es

Das überlege ich auch mittlerweile. In Es Stimmung würde die Ukulele perfekt zu meinem Gesangstonumfang passen. Ich habe meine Koaloha Pineapple Sopran mal auf Es gestimmt, aber das klang recht angespannt. Verwendest du dafür andere Saiten? Welche Ukulele hast du in Es gestimmt?
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Floyd Blue am 04. Jan 2010, 10:40:14
Zitat von: Michael
Zitat von: Floydwenn ich Ukuelele in Es-Stimmung spiele, denke ich ukulelisch in Es

Das überlege ich auch mittlerweile. In Es Stimmung würde die Ukulele perfekt zu meinem Gesangstonumfang passen. Ich habe meine Koaloha Pineapple Sopran mal auf Es gestimmt, aber das klang recht angespannt. Verwendest du dafür andere Saiten? Welche Ukulele hast du in Es gestimmt?

Meine, als Frustkauf erworbene, knallgelbe Mahalo U-30G-YE Sopran. Da sind die Originalsaiten, keine Ahnung, was das für welche sind, drauf und die klingt und stimmt irgendwie nur so. Die klingt durch die hohe Stimmung schön knackig. Ach ja, die Stegeinlage habe ich noch herumgedreht, damit die Kante, an der die Saiten aufliegen hinten ist und sich so eine bessere Kompensation ergibt.

Als ich noch eine Tenorukulele besaß, habe ich übrigens mal die Bb-Stimmung versucht und das hat mir auch sehr gut gefallen, aber das war für mich schon wieder zu nahe bei der Gitarre...
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: gerald am 04. Jan 2010, 16:55:02
OT (gehört hier eigentlich nicht her, notfalls entferne ich den Beitrag wieder und schicke das per Mail an UkeDude)
Zitat von: UkeDudeOhh mein Gott, das muss ich haben. Ein Bass Banjo.  :shock:  :shock:  :shock:
Zitat von: UkeDudeJa sicher. Besonders gefällt mir das er \"Füße\" hat und bundiert ist, wie es aussieht.  Btw, gibt es bundierte Kontrabässe?
Schau doch einfach mal hier. Die verwenden den Bass auch zur Ukulele und sind Ukulelespielern bestimmt behilflich.
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Rawuke am 04. Jan 2010, 17:41:56
Ja genau!
z.B hier: http://www.youtube.com/watch?v=dwGKR_jPhgw

 :)
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Henk am 04. Jan 2010, 18:27:46
@Rainer: Super Video! Wurde Zeit, dass das mal im Ukulelenforum gepostet wird!

@Topic: Ich mag Leersaiten. Eine nach G6 oder A6 gestimmte Ukulele würde ich wohl auch gerne mal ausprobieren. Warum habe ich das eigentlich noch nicht gemacht? Hmm... :?
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: UkeDude am 05. Jan 2010, 08:00:35
Zitat von: geraldOT (gehört hier eigentlich nicht her, notfalls entferne ich den Beitrag wieder und schicke das per Mail an UkeDude)
...brauchste nicht, ich kenne heftone durchaus. ISt aber auch nicht das was ich wirklich suche. => Einen bundierten Kontrabass, mehr nicht. :)

Zitat von: Rawukez.B hier: http://www.youtube.com/watch?v=dwGKR_jPhgw
Das war das an das ich auch dachte: Shake it baby.


so nun back to topic......
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: Kugel am 05. Jan 2010, 09:33:12
Zitat von: dschingis kāne............Und noch eine Frage: wann wurde die Ukulele eigentlich zur Sopranukulele?

Ich nehme an, nachdem irgendjemand die erste \"Tenor\"-Ukulele gebaut hat und ein Name/Bezeichnung gesucht wurde.....


Glück Auf

Kugel
Titel: Wann ist ein Instrument Sopran, Tenor etc.
Beitrag von: TwoLegPete am 12. Mai 2010, 13:23:16
au ja, ich klugscheiss jetzt auch mal ein bischen... ;-)

Zitat von: UkeDudeJa sicher. Besonders gefällt mir das er \"Füße\" hat und bundiert ist, wie es aussieht.  Btw, gibt es bundierte Kontrabässe?

Zitat von: dschingis kāneJa. Die nennen sich dann Bassgambe, haben sechs Saiten und Lautenstimmung.  ;)

Falsch!! Das Kontrabassinstrument der Gambenfamilie nennt sich \"Violone\".

Die 6-saitige Bassgambe ist in punkto Tonumfang und Saitenlänge mit dem Cello zu vergleichen (Cello geht bis C, Bassgambe bis D, also beide Instrumente nicht bis in die Kontra-Oktave). Gelegentlich gibt es auch 7-saitige Bassgamben die bis \'A (Kontra-A) gehen. Auch musikalisch hat die Bassgambe nicht die Funktion des Kontrabasses sondern ist meist das Soloinstrument des Gambenensembles.

Der Violone war im allgemeinen auch 6-saitig, hatte allerdings in der Regel \'D als tiefsten Ton (manchmal auch \'G oder \'C), also eine Oktave unter der Bassgambe. Es gibt auch 5-saitige Violone, und zu allem Überfluss gab es auch Kontrabässe mit Bünden (allerdings tatsächlich gebunden aus Darmsaiten, keine Metalleinlagen). Aus dem Violone hat sich der moderne Kontrabass entwickelt, deshalb auch die \"Hängeschultern\", untergriffige Bogenhaltung und Quartstimmung (und oft der flache Boden im Gegensatzt zu gewölbten Böden bei der Violinfamilie).

Wer wissen will wie so\'n Ding aussieht mach am besten mal ne Bildersuche bei Google, das Bild bei Wikipedia ist sehr, sehr untypisch für einen Violone (eher ein 5-saitiges Riesencello)
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