Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: color strip am 19. Dez 2007, 11:40:56

Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: color strip am 19. Dez 2007, 11:40:56
Hallo zusammen!

Ich hab eine Lanikai Tenor mit Pickup und bin sehr zufrieden damit!
Ich muss Sie zwar noch fast jeden Tag ein wenig nachstimmen da sie noch so frisch ist.

Habe 2 Fragen:
Ich tune sie GCAE. Das Stimmgerät zeigts gut an, alles ok.
Sobald ich aber eine Saite runterdrücke, zum Beispiel 2. Bund die C-Saite, zeigt mir das Stimmgerät ein viel zu scharfes D an, auch die nachfolgenden töne sind viel zu scharf. Die Uke tönt aber super, die Akkorde sind auch \"bundrein\" in dem Sinne, bzw. tönen sehr schön und voll. Dies tritt auch bei meiner Brüko Sopran auf. Ist das normal?

Andere Frage:
Habe ein Brummen beim Pickup (Shadow P3). Wenn ich aber den Finger an die Metallverbindung von Pickup und Kabel lege und sie damit erde, verschwindet es. Gibt es einen Tipp wie ich eine konstante Erdung hinbekomme oder so, ohne das Metall anzufassen die ganze Zeit?  ;)

Beste Grüsse!
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: Kay am 19. Dez 2007, 11:52:26
du wirst es nei schaffen, eine saite 100%ig gerade runterzudrücken also wirst du mit einer gewissen wahrscheinlichkeit immer um nuancen zu hoch liegen...versuch mal die saite nicht so stark zu drücken, dann solltest du auch genauer \"in tune\" liegen
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: Scrabby am 19. Dez 2007, 11:58:38
Das Problem mit der Erdung hatten wir schon einmal im Forum thematisiert... Ich glaube der Vorschlag fon Rigk war, dass man eine Funkverbindung zwischen Uke und PA einrichtet
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: H a n s am 19. Dez 2007, 12:01:52
Das ist unser modernes Zeitalter!

Wenn die Töne im Ohr wohlklingen und die Akkorde zueinander passen, dann ist doch
alles klar. Elektronische Stimmgeräte setzen eine gemessene Frequenz in die anzuzeigende
Note um und wenn man mal 5 Geräte von verschiedenen Herstellern nebeneinanderlegt
(Egal ob Markengerät oder Noname) Dann haben die zueinander teilweise ganz schöne
Abweichungen in der Anzeige.
Wichtig ist, daß der Grundton passt und die anderen Saiten dazu harmonisch gestimmt sind.

In den Zeiten als es noch keine Stimmgeräte gab musste man sich ja auch so behelfen.
entweder mit Stimmpfeife oder Stimmgabel. Und auch vor Erfindung der Elektronischen
Bauteile wurde schon sehr gute Musik gemacht ;)

Wenn Dein Pickup brummt, dann kann es sein, daß in der Buchse die Kabel vertauscht sind,
oder Dein Verstärker nicht vernünftig geerdet ist.
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: Scrabby am 19. Dez 2007, 13:11:24
Ich habe noch einmal im alten Forum geschaut.

Die Vorschläge:
die Trennung der Uke mittels Funksystem,

oder aber erden, also:
Vorverstärker mit Metallgehäuse am Körper tragen oder
Erdung mittels eines dieser netten Erdungsarmbänder aus dem Computerbereich oder
keine Gummisohlen, lieber mit nackten Füssen im feuchten Sand ;)
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: wwelti am 19. Dez 2007, 13:38:21
Ok, dazu kann ich nur sagen daß ich mit den meisten \"billigen\" Stimmgeräten nicht klar komme weil ich sie irgendwie ungenau finde.

Aber das was mir z.B. die Tuner-Software \"G-Tune\" sagt meine ich persönlich interpretieren zu können (ich hab schon eine Menge Signalverarbeitungssoftware programmiert und glaube die Anzeigen zu verstehen ;) ).

Man kann natürlich auch ohne Stimmgerät gut stimmen und auch solche Probleme feststellen. So kann man z.B. folgendes probieren:
Stimmung GCEA:
1. Saite (A-Saite) muß leer genauso klingen wie 2. Saite im 5. Bund
1. Saite im 7. Bund muß 1 Oktave höher klingen wie 2. Saite leer.
2. Saite leer <--> 3. Saite 4. Bund;  2. Saite 8. Bund (oktave höher als) <--> 3. Saite leer
3. Saite leer (oktave tiefer als) <--> 4. Saite 5. Bund;  3. Saite 7. Bund <--> 4. Saite leer

1. Saite 3. Bund (Oktave höher als) <--> 3. Saite leer
2. Saite 3. Bund <--> 4. Saite leer

Man hört anhand der Schwebung recht genau ob die Saiten miteinander übereinstimmen, egal ob im selben Ton oder mit einer Oktave Abstand. Je langsamer die Schwebung desto genauer stimmt es.
Bei vielen Ukulelen wird das mit allen genannten Kombinationen nicht so 100%ig klappen. Das liegt nicht nur an der Ukulele. Auch die Saiten sind immer ein bisschen inhomogen und sorgen für Abweichungen. Trotzdem wird es bei einer gut eingestellten Ukulele mit hochwertigen Saiten wesentlich besser funktionieren als bei einer schlecht eingestellten Uke mit Billig-Saiten.

Und eins steht fest: Eine Ukulele ist nur dann bundrein, wenn z.B. die (locker) im 2. Bund gegriffene C-Saite auch ein einigermaßen genaues D ergibt. Sollte natürlich auch für alle anderen Griffbrettpositionen und Töne stimmen. Ob Akkorde wirklich stimmig klingen -- nun ja, das hört vielleicht jeder ein bisschen anders. Aber sie klingen auf keinen Fall schlechter wenn die Töne präziser getroffen werden. Ich höre auf YouTube jedenfalls regelmäßig einige schauerlich gestimmte Instrumente, was den Interpreten (und selbst die meisten kommentierenden Hörer) aber scheinbar nie besonders stört ;)

Wahrscheinlich ist einfach die Saitenlage am Sattel etwas hoch eingestellt. Das ist bei vielen Instrumenten \"ab Werk\" so. Ich höre auch immer die Begründung das müsste so sein damit sie nicht schnarrt -- was natürlich nur bis zu einem gewissen Maße stimmt. Ich habe mich schon mal drüber ausgelassen, und es ist letztlich m.E. vor allem Bequemlichkeit bzw. Kostenersparnis, daß die Hersteller lieber eine \"konservative\" Einstellung des Sattels machen, die eigentlich höher ist als nötig. Und daß es nicht ganz einfach ist das von Hand ordentlich zu optimieren will ich auch nicht abstreiten.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: nanja am 19. Dez 2007, 23:52:23
Ich finde diesen Herrn (http://de.youtube.com/watch?v=dHWXvSehPy4&feature=related) ja putzig zum Thema.  :mrgreen:
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Beitrag von: moskeeto am 19. Dez 2007, 23:55:24
Eine Frage: Was heißt ein \"viel zu scharfes\" D...? Wieviel Cent zeigt der dir denn an?

übrigens: Herzlich Willkommen im Forum und viel Spaß mit deinen Ukulelen!!
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: Ukebass am 20. Dez 2007, 08:26:13
Schöner Fund, Nanja. So ausführlich habe ich das Stimmen noch nie gesehen. Nur ein Fehler macht der Mister, die Endstimmung einer Saite erzeugt man nie, indem man die Saite von oben nach unten stimmt, sondern immer von unten nach oben.
Gruß Michael
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: Caruso am 20. Dez 2007, 10:11:51
Das ist ein hilfreiches Video, allerdings ist es für das ungeübte Ohr bzw. unbeleckten Laien m.E. extrem schwer, eine Saite anhand einer anderen zu stimmen. Gerade am Anfang habe ich das vollkommen unmöglich gefunden. Ist vielleicht auch eine Sache des Gehörs, aber anders als mit einem Stimmgerät hätte ich das niemals hin bekommen. Ich habe mich über die Beispiele in Bücher etc. immer ein bißchen geärgert, weil ich die Vorschläge vollkommen unrealistisch fand (von dem Kammerton-A-nach-Telefon-Quatsch mal abgesehen). Ich hätte schlicht jemanden neben mir sitzen haben müssen, der immer gesagt hätte: \"So, jetzt spielen die Saiten dieselbe Note.\" Das hätte ich dann ein, zwei Jahre gemacht (  ;)  ) und dann hätte ich es selber hören können. Gerade wenn man wie ich einerseits im Freundeskreis praktisch niemanden hat, der ein Instrument spielt und andererseits sich sogar noch ein wenig geniert, weil man im fortgeschrittenem Alter erstmals ein Instrument lernt, ist ein Stimmgerät ein Segen.
Lustig ist auch, dass ein Freund von mir, der seine Gitarre immer nach Ohr gestimmt hat, nachdem er mal mein Stimmgerät in der Hand hatte, sich auch eins gekauft hat, weil er festgestellt hat, dass er seine Gitarre eigentlich immer falsch gestimmt hatte bzw. anders, als er dachte (grob harmonisch war es wohl).

@UKEBASS: Verstehe ich das falsch? Ich verstehe ihn so, dass er das auch sagt: \"tune up to the tone not down\" oder so ähnlich drückt er sich aus. Das heißt doch \"von unten nach oben\".
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Beitrag von: Scrabby am 20. Dez 2007, 10:43:51
Zitat von: Caruso@UKEBASS: Verstehe ich das falsch? Ich verstehe ihn so, dass er das auch sagt: \"tune up to the tone not down\" oder so ähnlich drückt er sich aus. Das heißt doch \"von unten nach oben\".

Hatte ich auch so verstanden.

Das Stimmen nach Gehör ist bei meinen damaligen Gehversuchen auf der G*****e auch gründlich in die Hose gegangen. Somit habe ich das Teufelsding wieder verkauft.
Erst mit einem Stimmgerät hat es geklappt. Die Dinger scheinen aber für so manches Buch zu neu zu sein. (Ok, in dem Peter Bursch-Buch war noch eine Schallplatte mit den Tönen bei)
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Beitrag von: moskeeto am 20. Dez 2007, 11:34:16
Zitat von: nanjaIch finde diesen Herrn ja putzig zum Thema.  :mrgreen:

\"mmmm, thats an A... mmmm, in you mouth!
wow! Your ear found the A!\"

Geil :mrgreen:
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: nanja am 20. Dez 2007, 11:55:09
Ja, er sagt eindeutig: \"Always tune up to the note, instead of down to the note.\"

Übrigens finde ich die \"mechanische\" Hilfe durch das Mitschwingen der A-Seite äußerst hilfreich für Menschen, die sich nicht sicher sind, ob sie richtig hören. Die Schwingung lässt sich ja deutlich fühlen. Sobald die Seite \"ausschlägt\" ist man nicht so arg weit weg vom perfekten \"A\". Profis unterscheiden dann noch die Schwingungsgeschwindigkeit, was sicher Welti gut erklären kann...  :D
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Beitrag von: wwelti am 20. Dez 2007, 12:34:23
Gute Frage. Ich kenne Frequenz, Periodendauer, und Wellenlänge. Die Schwingungsgeschwindigkeit ist mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen ;)

Ich denke, wer die Ukulele (oder Gitarre, usw...) nach Gehör stimmen will, sollte lernen, die Schwebung (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwebung) zu hören. Diese tritt immer dann auf, wenn zwei nahe beieinanderliegende Töne gleichzeitig erklingen. Je näher die Töne beieinander liegen, desto langsamer wird die Schwebung.

Dies ist bei schlechten Saiten manchmal schwierig, da die Saiten dann selbst eine \"Inharmonizität\" aufweisen, so daß der Ton schon einer einzelnen Saite \"in sich\" schwebt. Also wieder ein Grund nicht bei den Saiten zu sparen ;)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: Ukebass am 20. Dez 2007, 12:50:25
Zitat@UKEBASS: Verstehe ich das falsch? Ich verstehe ihn so, dass er das auch sagt: \"tune up to the tone not down\" oder so ähnlich drückt er sich aus. Das heißt doch \"von unten nach oben\".

@Caruso, du hast recht. Ich habe wohl die Bemerkung von ihm überhört.

Vielleich noch eine kleine Ergänzung zu Wilfrieds Erklärung: eine Schwebung ist ein weiterer hörbarer Ton, der neben den zwei Tönen der zu stimmenden Saiten entsteht. Am besten kann man ihn hören, wenn man beide zu stimmenden Saiten anschlägt und eine davon leicht verstimmt, dann hört man auch die Tonänderung in der Schwebung. Die Schwebung ist viel tiefer (aber auch leiser) als die Saitentöne. Beide Saiten sind gleich gestimmt, wenn der Schwebungston verschwindet, also Null wird. Sehr viele Musiker stimmen nur nach dieser Schwebung.

Gruß Michael
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Beitrag von: wwelti am 20. Dez 2007, 13:28:32
Eigentlich hört man die Schwebung gar nicht als Ton, da die Frequenz dafür viel zu tief ist. Statt dessen hört man eine periodische Änderung der Lautstärke, also so als würde jemand ständig an einem Lautstärkeregler hoch und runter drehen. Je schneller diese Änderung ist, desto weiter sind die zwei Töne, welche (durch Überlagerung) die Schwebung verursachen, voneinander entfernt.
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: color strip am 20. Dez 2007, 17:18:23
Wow, vielen Dank für eure Antworten! :)

Also das D ist einige Cents zu hoch und die nachfolgenden auch!
Habt ihr das nicht? Ich meine, das ist auch bei meiner Brüko der Fall, das kann ja irgendwie kein Zufall sein, probiert\'s mal aus..

Eine neue Lanikai würd da wohl auch nicht viel helfen oder? Die sind wohl alle +/- gleich...
Das Lustige daran ist, das die Akkorde vom Stimmgerät dann \"fast\" sauber aufgenommen werden...
Das Stimmgerät war ziemlich billig aber an dem kanns wohl kaum liegen...
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: moskeeto am 20. Dez 2007, 19:36:00
naja, das passt schon, denk ich. Vielleicht solltest du eher hier ein Klangbeispiel hochladen ´damit wir beurteilen können, wie \"schlimm\" das denn nun ist ;).
Aber sowas ähnliches hab ich auch schonmal bei meinen Ukes beobachtet.
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: wwelti am 20. Dez 2007, 19:41:47
Ein paar Cent (also 5 oder weniger) sind eigentlich fast die Regel und auch noch kein Drama. So leichte Verstimmungen klingen noch nicht wirklich übel. Natürlich ist weniger besser. Aber selbst die Saiten haben meist Abweichungen in ungefähr dieser Größenordnung.
Wenn es sich um deutlich größere Abweichungen handelt sollte man aber schon was machen. -- außer die kommen durch zu festes Drücken beim Greifen der Saiten zustande ;)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: nanja am 20. Dez 2007, 21:22:07
Zitat von: wweltiGute Frage. Ich kenne Frequenz, Periodendauer, und Wellenlänge. Die Schwingungsgeschwindigkeit ist mir bis jetzt noch nicht über den Weg gelaufen ;)

Da spricht der Physiker  ;) . Schwingungsgeschwindigkeit ist sicherlich kein offizielles Wort für das, was ich meine. Denn was ich meine, ist eher simpel und fällt nicht so sehr in den theoretischen Bereich sondern in den praktischen und/oder praktikablen. Ich kann nämlich beobachten, dass die A-Seite bei einigen Cents Differenz zur zu stimmenden Seite vergleichsweise langsamer und weiter ausschlägt. Nähert man sich den 440Hz, so schlägt sie einmal heftiger aus, und schwingt dann sehr viel langsamer und kürzer im Ausschlag. Das Ganze ist sehr gut sichtbar und eine gute Hilfe beim Stimmen. Schwebung hin, Schwebung her  :mrgreen: !
Aber vielleicht fällt diese Beobachtung ja auch in eine \"offizielle\" Rubrik, Welti?
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: wwelti am 20. Dez 2007, 21:37:14
Hi Nanja,

Wovon Du sprichst ist das Phänomen der Resonanz. Eine leere Saite fängt an mitzuschwingen, wenn die Ukulele mit einer Frequenz nahe der Eigenfrequenz der Saite schwingt. (Die Eigenfrequenz der Saite ist, die Frequenz, mit der sie schwingt, wenn man sie anzupft.) Die Anregung ist um so stärker, je näher man sich der Eigenfrequenz nähert.

Allerdings kann man die Geschwindigkeit der Schwingung selbst mit bloßem Auge nicht sehen. 440 Hz macht das Auge nicht mit. Alles was man sehen kann, ist, wie groß die Amplitude der Schwingung ist, die Saite selbst ist dann eher \"verwischt\" sichtbar. Wenn Du ein Licht benutzt, welches mit einer bestimmten (vielleicht an sich nicht sichbbaren) Frequenz flackert kann es allerdings passieren daß durch den Alias-Effekt eine scheinbare Schwingungsfrequenz sichtbar wird (das entspricht dann den \"rückwärts\" drehenden Wagenrädern, die man bei Filmen manchmal betrachten kann).

Ich persönlich finde das Stimmen nach Gehör allerdings einfacher als sich an der Resonanz zu orientieren. Das mag daran liegen daß ich vor allem Sopran-Ukulelen spiele, die ja auch nicht ganz so lange nachklingen.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: Ole Lele am 21. Dez 2007, 11:36:12
Zitat von: wweltiIch persönlich finde das Stimmen nach Gehör allerdings einfacher als sich an der Resonanz zu orientieren. Das mag daran liegen daß ich vor allem Sopran-Ukulelen spiele, die ja auch nicht ganz so lange nachklingen.
Wieso nachklingen? Ich setze die angeschlagene Stimmgabel auf den Korpus, und, wenn die A-Saite nicht völlig verstimmt ist, schwingt sie durch die Resonanz von alleine mit. Ich kann die Seite dann stimmen, ohne sie anzuschlagen, indem ich die Resonanz optimiere.

Ungünstig bei der Sopran ist bloß, dass sie zu leise ist, als dass dieses Verfahren stets sicher anwendbar wäre. Steckt dass Ding aber im Verstärker, ist es überhaupt kein Problem. Natürlich bin ich mit den Schwebungen noch einen Tick genauer, da die Resonanz einem beim Feinstimmen keine absolute Auskunft gibt, wie dicht man dran ist - man hört ohne absolutes Maß ja nur ob sie stärker oder schwächer wird -, wogegen man die Schwebungen auszählen und sogar ausrechnen könnte, wieviel Cent man danebenliegt. Aber so genau braucht man es ja eigentlich nicht.

Stichwort Verstärker: Was kann man tun um die Erdung zu verbessern? Bei guten Instrumentenkabel sind manchmal die Steckergehäuse aus Metall oder metallisiert, so dass man leicht auf der instrumentenfernen Seite (also am Vorverstärker / USB-Interface / Brüllwürfel) eine elektrische Verbindung zwischen dem Steckergehäuse und der Heizung / Wasserleitung / Schutzleiter herstellen kann. Sehr praktisch ist da zum Beispiel ein Starthilfekabel vom Auto: Eine Klemme auf den Stecker, das andere Ende an die Schutzleiterbügel in der Steckdose (die natürlich heil sein muss!). Wichtig ist, dass die Kontakte großflächig sind und das Kabel einen großen Querschnitt aufweist (keine Lichtleitung vom Fahrrad!), insbesondere wenn Brummschleifen es erforderlich machen, an mehreren Punkten zu erden.
Titel: Zu scharfer ton sobald Saite gedrückt ist?? und Brummen/Erdung!
Beitrag von: Kay am 21. Dez 2007, 13:46:02
Also wenn man die schwebung physikalisch korrekt definieren will, ist das eine durch die superposition zweier Wellen mit frequenzen f_1, f_2 entstehende schwingung, die hörbar wird, wenn die beiden Wellen ähnliche Frequenzen haben. Diese Schwebungsfrequenz ist fest, jedoch ist ihre Amplitude moduliert, sprich der Schwebungston wird mit dieser Frequenz (nennen wir sie f_s) in der Lautstärke schwanken. Die Schwebungsfrequenz ist gegeben mit f_s=(f_1-f_2)/2, verschwindet also, wenn die beiden Frequenzen identisch sind, d.h.f_1=f_2. Wenn der Frequenzunterschied größer als sagen wir mal 5% der größeren Frequenz wird, geht das ohr dazu über, unsaubere und \"verstimmte\" töne zu hören, wird die Differenz noch größer, nimmt das Ohr zunehmend 2 Einzeltöne wahr.

Ich hoffe, ich habe es nicht zuu  kompliziert verpackt...
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