Ukulelenboard

Flohmärkte sind eine echte Pest!

Am vergangenen Sonntag war nur wenig Kilometer von meiner Wohnung entfernt ein Musiker-Flohmart angekündigt... ja, auch hier im Forum!

Na ja, das Wetter war gut, mein Freund George hatte auch nix besseres vor, also was lag näher, als sich auf den Weg zu machen!

Da ja heutzutage Musik i.A. heißt, "da muß ein Kabel dran", hatte ich nichts besonders erwartet und so war es dann auch überwiegend für die "elektrische" Fraktion interessant. Klar gab es auch ein paar CDs, die für 1 € aus der Portokasse zu bezahlen waren, aber für mich als UKULELE-Freak sah die Sache schon reichlich mau aus.

OK, noch ein Buch zum Thema Didgeridoo (nahezu unbenutzt und samt CD nur 1€) geschnappt - kann man immer mal gebrauchen - und wir waren schon fast auf dem Heimweg, da sahen wir noch einen jungen Mann seine alten Schätze aus dem Lieferwagen kramen... alles Schlagwerk und uralte, mit Gewebeband reichlich reparierte Gitarrenkoffer (samt Inhalt) ... nix für uns!

Aber da, was war das da unter dem Karton?
Eine recht angeschmutzte Tasche - im Aussehen wie ein alter Kleppermantel - in der Größe einer Concert-Ukulele .... Aaaha!

Old Boy: Junger Mann, was haben sie dort in der vergammelten dunkelgrauen Tasche?

Junger Mann: Keine Ahnung, das hat mein Vater eingepackt, hab da noch nicht reingesehen!

Old Boy: Mhhh, darf ich denn da mal reinsehen?

Junger Mann: Klar, aber machen sie sich nicht die Finger schmutzig!

Also ran an den Reißverschluß, ZIP ... und huch, was ist das?
Sieht aus wie ne BRÜKO! Wie das, 6 Stahlseiten, gibt's das bei BRÜKO überhaupt, ich bin ja noch nicht so lange im Geschäft???

Unzweifelhaft eine BRÜKO - der Brand-Stempel im Schalloch ist unverkennbar - und wie ich jetzt weiß, eine Oktav-Gitarre! Na, und dann kam die Sucht vollends durch und ich hörte mich sage:

Old Boy: "Ok, die nehme ich für xx € *** bar auf die Hand, obwohl da ja reichlich Arbeit dran ist, die Saiten sind ja total "verrostet", da brauch ich Stunden um die alte Kiste wieder in Gang zu bringen! Wenn's überhaupt klappt!?"Junger Mann: "Ich weiß nicht ... kenn mich nicht aus! Da kommt mein Vater!"

Old Boy zum Vater: "Junger Mann, bei xx Euro auf die Hand brauchen sie den Schrott nicht wieder mit nach Hause zu schleppen."

Alter Mann = Vater: Ohne hin zu sehen. "Ich weiß garnicht was das für eine komische Gitarre sein soll, die ist wohl noch nie gespielt worden! Lag jahrelang rum! ........... .......... .......... Legen Sie 5 Euro drauf und es ist ihre!"

Also, ihr werden jetzt nicht erahnen, was ich da gemacht habe...

OK ... ab Sonntag Nachmittag wohnt jetzt also eine BRÜKO Oktav-Gitarre in meinem immer enger werdenden Haus  ???
Der "Kleppermantel" war zwar recht schmutzig gewesen, ließ sich aber mit konzentrierter Seifenlauge und 15 Minuten aufopferungsvoller Arbeit wunderbar auf "so gut wie neu" reinigen ... aber der Reißverschluss war absolut staubdicht gewesen; Brasilianische Seesack-Qualität aus Rio de Janeiro, wie das aufgenähte Kunsstoff-Schild bestätigte!

Beim Auspacken der Beute bekam ich dann glänzende Augen.
Nur leicht mit einem "Fender Gitarrenputztuch" drüber gewischt und die "Stahlsaitige" entpuppte sich als wirklich ungespielte BRÜKO Oktav-Gitarre. Trotz 200 Watt Halogenlampe, da war aber nicht das leiseste Krätzerchen im Lack oder auch nur eine leichte Macke im Holz zu entdecken, nix niente, nothing ... das Ding ist perfekt, unglaublich, wenn man bedenkt, dass ich den Putzlappen zum Reinigen der Kleppermantel-Ukulelen-Tasche anschließend weggeworfen habe  :D


Tja ... und nun steht sie da... und ich weiß nix damit anzufangen  :(
6 Stahl-Saiten im Eierschneiderformat, sind einfach zuviel für meine unbeholfenen zarten Fingerchen.
Mit den 4 Saiten einer Uke hab ich ja schon mehr als genug zu tun!

Momentan steht sie also einfach so als Raumschmuck im Wohnzimmer ... und die BEVA fragte schon wiederholt nach, wann ich die Kleine denn mit auf mein (Arbeits-) Zimmer nehmen würde ... aber da ist auch schon alles voll  :(


Aber seht selber, hättet ihr die adrette Kleine weiter in dem grauem Klepper-Sack vereinsamen lassen können???
Ich konnte einfach nicht anders!

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Also ... bei alten Blockflöten, die ich nicht wirklich gebrauchen kann, da mach ich i.A. einen hübschen Lampenfuß draus... zum Verschenken an Freunde, die nicht NEIN sagen können.
Aber was macht man mit einer "vollkommen nutzlosen" Oktav-Gitarre  :( :( :(

Da sieht man, wohin eine Sucht führen kann, man kauft vollkommen sinnlos Klamotten ... und woanders hungern die Menschen  :-X
Also liebe Kinder, laßt euch das eine Lehre sein und wenn ihr einen Eierschneider braucht, dann kauft einen Eierschneider aber keine Oktav-Gitarre, egal wie interessant die aussehen mag :)

 :o :o :o :o :o Hast Du ein Schwein gehabt! Die ist ja mal klasse! Wie klingt sie denn?

Gut, dass ich nicht auf dem Flohmarkt war ...

Ich hätte da einen Vorschlag: Bring die Kleine zum nächsten Ukulelentreffen mit und dann wird dir bestimmt jemand über den Weg laufen, der ihr ein paar Töne entlockt. Oder sogar mit ihr die offene Bühne im Unperfekthaus betritt.

Also das Ding ist recht laut, wohl wegen der verwendeten Holzsorte... ich kenne mich da ja nicht wirklich aus, aber nach dem Stimmen hat mir der Klang sehr gut gefallen... wenn ich nur wüßte, wie man mit nur 4 Fingern an einer Hand (plus Daumen zum "Klammern") 6 Saiten bedienen soll  :(
Totaler Konstruktionsfehler ... scheint mir!

Ja Uhu, an dich hatte ich auch schon gedacht...
bei dem knappen Saitenabstand der Kleinen, sind Damenhände wahrscheinlich recht vorteilhaft :)

Im Prinzip kannst Du die unteren vier Saiten so bespielen wie die Saiten der Ukulele, Old Boy. Als Holz hat Brüko Gabun bei diesen Oktavgitarren verbaut, meine ich. Ich finde die toll, weil die noch ein Tucken kleiner sind als die gängigen Guitarlelen und Stahlsaiten sind halt u.a. super zur Gesangsbegleitung.  :) Also, solltest Du mal nicht mehr wissen, wohin mit ihr, schick sie ruhig her.  ;D  ;)

Mit 600mm Gesamtlänge und 358mm Mensur ist das eine rechte Reisegitarre, scheint mir...

Hab schon überlegt, ob und wie man da ggf. eine 5 saitige Konzert-Ukulele draus machen könnte ?!

Nääääh, nicht kaputt machen!  ??? :-[ Wenn Du eine Konzert-Uke zum Basteln brauchst, sag lieber Bescheid, ich hab hier noch zwei willige Opfer rumliegen. ;) Aber nicht die feine Brükoline, nee nee!

Nie im Leben würde ich die "kaputt" machen... aber vielleicht "umbauen" ... ich überlege ja nur!

Zitat von: Old Boy am 31. Aug 2017, 18:19:03
Nie im Leben würde ich die "kaputt" machen... aber vielleicht "umbauen" ... ich überlege ja nur!

Ich ruf sonst die Ukulelen-Polizei! Jawoll!  8)

Alternative wäre, sich an die linke Hand ZWEI zusätzliche Finger operieren zu lassen......

Öhhh, brauche ich rechts eigentlich mehr als DREI ????

Mensch, das ist aber auch ein Mist... wär' ich doch bloß nicht zu diesem Flohmarkt gegangen...
zumal dort eine Tasse handwarmer Kakao locker 2,50 € gekostet hat!

Zitat von: Old Boy am 31. Aug 2017, 18:27:02
Alternative wäre, sich an die linke Hand ZWEI zusätzliche Finger operieren zu lassen......

Siehste, das wäre doch schon mal `ne Option!  ;D

Nüch verbasteln, dass iss doch ne Rarität!!!   :'(    Apropopo Rarität , wäre das nicht was für Hinnerk? ODer ist der nur auf olle Uken spezialisiert? Wenn du sie garnicht gebrauchen kannst findet sich bestimmt ein fori ded du damit glücklich machst.

Ja Mädels, ihr habt wahrscheinlich recht, die Kurze wäre wohl eher etwas für jemanden, der auch darauf spielen kann und spielt ... und nicht - wie ich - nur an die Wand hängt und sich am reinen Anblick erfreut!

Ich denk mal in Ruhe drüber nach...

Danke daß Ihr an mich denkt, eine Twen-Gitarre und eine "Baby"-Oktav-Gitarre von Brüko hab ich schon in meiner Sammlung, wenn auch nicht die Nr. 12 (siehe Datenblatt) sondern eine aus Mahagoni aus früheren Jahren. Ich sammle schon auch Randgebiete von Ukulelen, leider ist mir vor ein paar Jahren ein Mandolinetto von Brüko durch die Lappen gegangen (der Tandler aufm Flohmarkt ist wider Absprache wegen schlechten Wetters frühzeitig abgereist). Was solls,. Herzlichen Glückwunsch zu so einem Fund in so einem Zustand. LG hinnerk

P.S. "Baby"-Oktav-Gitarre war die Bezeichnung in früheren Prospekten, später nur noch Oktav-Gitarre

Also ich hätt vielleicht Interesse. Kommst Du am 24. September zum Ukulelentreff nach Essen?
Dann würde ich die Brüko gern mal anspielen.

Natürlich bin ich am 24. in Essen ... und kann das Baby gerne mitbringen zum Bespielen :)

Super, ich freu mich drauf.

Zitat von: hinnerk am 01. Sep 2017, 09:53:27
Danke daß Ihr an mich denkt, eine Twen-Gitarre und eine "Baby"-Oktav-Gitarre von Brüko hab ich schon in meiner Sammlung, wenn auch nicht die Nr. 12 (siehe Datenblatt) sondern eine aus Mahagoni aus früheren Jahren. Ich sammle schon auch Randgebiete von Ukulelen, leider ist mir vor ein paar Jahren ein Mandolinetto von Brüko durch die Lappen gegangen (der Tandler aufm Flohmarkt ist wider Absprache wegen schlechten Wetters frühzeitig abgereist). Was solls,. Herzlichen Glückwunsch zu so einem Fund in so einem Zustand. LG hinnerk

P.S. "Baby"-Oktav-Gitarre war die Bezeichnung in früheren Prospekten, später nur noch Oktav-Gitarre

Danke, @hinerk, für deine Hinweise!

Was nun die offizielle BRÜKO-Nummerierung angeht...
an anderer Stelle spricht man von einer BRÜKO Nr. 14 (http://www.ebay.de/itm/Bruko-Modell-14-Oktavgitarre-/352113604806?hash=item51fb9b38c6:g:9hEAAOSwFlxZaHJw), was ist denn nun richtig bzw. wo finde ich das angesprochene Datenblatt?

Falscher Knopf... TSCHULDIGUNG  :(

Hier im Forum gibt es die Datenblätter mit allen Informationen zur 12, 14, 15: http://www.galerie.ukulelenclub.de/thumbnails.php?album=393
Die Nr. 12 ist schattiert im Gegensatz zur Nr. 14, die Nr. 15 hat die Fichtendecke. An der Beleistung müßte man erkennen, ob vor oder nach 1980. LG hinnerk

Danke, für die weiteren Hinweise, aber ich muß da wohl warten, denn:

Du bist zur Zeit von dieser Seite verbannt.

:(


Interessant wäre nun natürlich ein Tip, woran man (ich) bei der Beleistung den Herstellungszeitraum erkennen kann  :-X

Randinfo: 1979/80 gabs sie für DM 58.-, 1983/84 für DM 83,50, Infos lt. GEWA-Katalog. Zu den anderen Fragen hab ich Dir ne mail geschickt. LG hinnerk

Danke für die Mail ...

ja, die Preise waren damals traumhaft :)

Ja, ne Brüko-Oktavgitarre in dem Zustand aus einem Flohmarkt lässt das Sammlerherz höher schlagen.

ich hatte auch einmal eine, aber der Saiten und Bundabstand war für meine Finger auch nicht gemacht und beim
letzten Umzug musste sie deshalb gehen.

Zitat von: Claudilele am 31. Aug 2017, 18:21:50

Zitat von: Old Boy am 31. Aug 2017, 18:19:03
Nie im Leben würde ich die "kaputt" machen... aber vielleicht "umbauen" ... ich überlege ja nur!

Ich ruf sonst die Ukulelen-Polizei! Jawoll!  8)

... und die würde da wirklich nicht zimperlich gegen Frevler vorgehen!
Spendier dem guten Stück einen Satz neue Saiten. Da gehören wirklich Stahlsaiten
drauf, entsprechende Spezialsätze für Oktavgitarre gibt es von Pyramid.

Damit setzt sich so ein hübscher Winzling auch ganz gut selbst in einer größeren
Gruppe von Leuten mit riesigen stahbesaiteten Westerngitarren durch!

Zitat von: Old Boy am 01. Sep 2017, 13:08:13

Zitat von: hinnerk am 01. Sep 2017, 09:53:27
Danke daß Ihr an mich denkt, eine Twen-Gitarre und eine "Baby"-Oktav-Gitarre von Brüko hab ich schon in meiner Sammlung, wenn auch nicht die Nr. 12 (siehe Datenblatt) sondern eine aus Mahagoni aus früheren Jahren. Ich sammle schon auch Randgebiete von Ukulelen, leider ist mir vor ein paar Jahren ein Mandolinetto von Brüko durch die Lappen gegangen (der Tandler aufm Flohmarkt ist wider Absprache wegen schlechten Wetters frühzeitig abgereist). Was solls,. Herzlichen Glückwunsch zu so einem Fund in so einem Zustand. LG hinnerk

P.S. "Baby"-Oktav-Gitarre war die Bezeichnung in früheren Prospekten, später nur noch Oktav-Gitarre

Danke, @hinerk, für deine Hinweise!

Was nun die offizielle BRÜKO-Nummerierung angeht...
an anderer Stelle spricht man von einer BRÜKO Nr. 14 (http://www.ebay.de/itm/Bruko-Modell-14-Oktavgitarre-/352113604806?hash=item51fb9b38c6:g:9hEAAOSwFlxZaHJw), was ist denn nun richtig bzw. wo finde ich das angesprochene Datenblatt?

Jetzt bin ich etwas verwirrt...
Die von Hinnerk beschriebene Variante mit Mahagoni-Korpus ist nicht in dem Datenblatt
aufgeführt. Diese war aber meines Wissens in den letzten Jahren das Standardmodell
und müsste auch aktuell bei Brüko noch neu zu bekommen sein.

Instrumente aus Gabun und Instrumente mit Schattierungen bei der Lackierung werden
meines Wissens aktuelle von Brüko nicht mehr hergestellt.
Insofern ist auch das Instrument von Old Boy zwar nicht wirklich eine Rarität, aber
immerhin ein Instrument, welches in dieser Form seit 10 Jahren nicht mehr hergestellt
wird.

Die Nr 14 aus dem Datenblatt ist auch mit Korpus aus Gabun, aber wenn ich die Maße
und das Foto richtig sehe, ist sie ohne Schattierung und mit etwas größerem Korpus
(also so wie meine).
Aber auch die wird so wenn überhaupt auf Anfrage hergestellt.

Die Nr 14 aus dem EBay-Angebot, das Old Boy verlinkt hat, sieht nach den Fotos wie
die von Old Boy aus, d.h. kleiner Korpus aus Gabun mit Schattierung, soll aber neu sein.

Nach hinnerk ist die angebliche No. 14 bei eBay also in Wirklichkeit eine No. 12 und entspricht damit meiner "Schattierten" mit dem schlankeren Hinterteil von 200mm.

Hier die Prospektseite
(https://abload.de/img/normal_oktav_gitarre_fmkfq.jpg) (http://abload.de/image.php?img=normal_oktav_gitarre_fmkfq.jpg)

Hihi, die hatte ich auch mal....laaaaaange her. Ich kann zwar auf 6 Saiten spielen, aber die war mir dann doch einfach viel viel zu klein. Beim greifen finde ich die Saiten schon recht eng, aber was mich eigentlich mehr gestört hat, war der Saitenabstand über dem Schalloch. Hab wohl auch als Weib dafür einfach zu dicke Pfoten.....lol
Hier, hab sogar ein Foto von meiner gefunden. Das Foto ist rund 10 Jahre alt, also wirklich lang her. Rechts daneben eine Yamaha Guitarlele als Größenvergleich.

(https://abload.de/img/b3efkja.jpg) (http://abload.de/image.php?img=b3efkja.jpg)

Zur Mahagoni-Frage soviel: Bei Hopf ist im 1976er Katalog eine Brüko-Oktavgitarre wie die (hier diskutierte) in Mahagoni mit Ahorn-Hals, kostet DM 54,00. Wie es aktuell aussieht weiß ich nicht, klar ist aber auch, wenn über Hopf das Instrument vertrieben wurde, gabs davon sicher eine höhere Auflage. LG hinnerk

Klanglich gefallen mir die Oktav-Gitarren von Brüko sehr gut. Hier zwei Musikbeispiele, wo man ihren speziellen Sound hören kann:

https://www.youtube.com/watch?v=s1qLS_0tHpo

https://www.youtube.com/watch?v=fTG41UC3hfE


Bei der sehr kurzen Mensur müßte das Griffbrett allerdings etwas breiter sein, wie es bei heutigen Nylon-Oktavgitarren auch öfter der Fall ist.  So ist es leider immer etwas hakelig und lädt nur zu gelegentlichem Gebrauch ein.

Klingt gar nicht übel!