Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: 1015klausi am 14. Aug 2016, 17:33:15

Titel: Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: 1015klausi am 14. Aug 2016, 17:33:15
Hallo liebe Ukulelen Forum Gemeinde

Ich komme aus dem schönen Tirol und habe mich kurzerhand dazu entschlossen mich in eurem Forum anzumelden da ich professionelle Hilfe brauch.
Seit einiger Zeit möchte ich mir schon eine Ukulele kaufen, scheitere aber immer am so beliebtem Mahagoni Tropenholz welches ich einfach aus ethischen Gründen nicht verwenden möchte!
Nun hab ich aber schon mehrmals gehört  dass die Ursprungs Ukulele aus Hawaii kommt und somit Standard mäßig Mahagoni Holz verbaut ist.

Meine Frage an euch lautet nun: Gibt es eine Ukulele mit schönen warmen Klang ( hauptsächlich für Reggae Lieder) OHNE Tropenholz?

Vielen dank und schöne Grüße
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: ukuyeti am 14. Aug 2016, 18:41:59
Hoila     1015Klausi !

Auf deiner Frage : Gibt es eine Ukulele mit schönen warmen Klang  OHNE Tropenholz?
Antwort : JA!!!!!     Das geht auch mit Europäische Hölzer

Wenn du Tropen Hölzer aus ethischen Gründen nicht möchtest : es gibt sicher Hersteller die für
Tropenhölzer die Garantie geben dass diese  von kontrollierte  Plantagen kommen, da kenne ich mich aber nicht aus.

Vielleicht kann dir ein aderer/e  hier im Forum etwas von  Ethik und Tropen-Plantagenhölzer schreiben.

Europäische Hölzer die verwendet werden (wo du alles schönes warmes rausholen kannst) sind hauptsächlich :

Für die Decke : Fichte oder auch gewisse Tannen

Für Boden und Zargen :    Nussbaum, Ahorn, gewisse Akazien ,  Kirsche,       und?

Zum Beispiel : Decke Fichte. . .  Boden und Zargen Nussbaum  . .  das ist ein Klassiker vom
Schönen Warmen Ton  . . .  natürlich muss  dementsprechend   gebaut werden.

Hals kann aus  Erle  . . Linde  . . Cypresse  . . Ahorn  . . .  Buche(vielleicht zu viel Eigengewicht) sein

Da können dir die Instrumentenbauer hier im Forum auch andere Europäische Hölzer nennen.

Wo du so etwas kaufen kannst  ??   Weiß nicht so ganz  . .  vielleicht bei Brüko in Deutschland
Oder dir eine bauen lassen?   Hier im Forum GRENOSI und seit kurzem BUGLE  . .   und?

Auf jeden Fall ,,Schön und Warm" auch  ohne Tropenhölzer !!!!!

Grüße von Ukuyeti ein anderer Tiroler  . .  südlich vom  Brenner
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: ukuyeti am 14. Aug 2016, 18:53:31
Ach ich vergaß !

Die Flea Ukulelen haben einen super Klang, den Korpus aus Kunsttoff.
Schau du Mal nach im Internet, vielleicht siehst du aus was für Holz die Decke und der Hals
und das Griffbrett sind.

Grüße Ukuyeti
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Bluesopa am 14. Aug 2016, 19:31:18
... und Kunststoff mit all den damit verbundenen Umwelt- und Energieproblemen von Herstellung bis Entsorgung ist ethischer als ganz normales Mahagoni, also nicht die seltenen und geschützten Sorten sondern einfacheres "Standardmahagoni" ...?
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: ukuyeti am 14. Aug 2016, 20:07:03
Hallo Buesopa!

ja,  da hast du auch recht!

Grüße Ukuyeti
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Saitenlage am 15. Aug 2016, 10:49:33
Kommt immer darauf an, was du ausgeben möchtest. Im Einsteigersegment wird häufig Linden-Sperrholz verwendet, beim Hals Ahorn oder Buche. Bei höherpreisigen Instrumenten bist du genausowenig auf Tropenhölzer festgelegt. Gewa hat z.B. die Pro Natura-Serie. Brüko wurde schon genannt, die haben z.B. eine schöne Tenor aus Kirschholz. Risa hat Ukulelen aus europäischer Akazie. Oder bei etwas mehr Budget kannst du dich an einen Instrumentenbauer deines Vertrauens wenden, der dann ein Instrument entsprechend deiner Klang-, Design- und Holzanforderungen erstellt. Dann wären auch so interessante Hölzer wie Goldregen oder geriegelte Birne möglich.
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Ukehauer am 15. Aug 2016, 16:15:42
Es gibt eine große Vielfalt an nicht-tropischen Hölzern, die für eine Ukulele in Frage kommen. Ich baue seit Jahren Ukulelen und Gitarren fast ausschließlich mit europäischen und nordamerikanischen Hölzern.

Bei dem Klangbild bin ich mir noch nicht so sicher, was du suchst, ich kann aber sagen, dass meine erste Wahl als Reggae-Ukulele ein Eigenbau mit Ahorn Boden und Zargen und Fichtendecke ist, der Hals ist aus Erle.

Bilder und weitere Details findet ihr hier: «Voyager» (http://muttcrew.net/?page_id=96)
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Kenzo am 15. Aug 2016, 16:37:56
Akazie für Korpus und Decke halte ich auch für eine gute Lösung. Eine Fichtendecke ist in Ordung, obwohl Zeder oder Redwood als Deckenholz besser passen sollten.

Von Nussbaum oder Ahorn für Zarge und Boden würde ich aber aus eigener Erfahrung abraten. Ich habe/hatte eine Ukulele aus Ahorn (mit Fichtendecke) und eine komplett aus Dao (ein asiatischer Verwandter unserer Nussbäume). Beide sind nicht gerade ein Musterbeispiel für "warmen" Klang.

Um einzelne Instrumente vorschlagen zu können müsste man wissen, wie hoch das Budget ist bzw. welche Größe (Sopran/Concert/Tenor) es sein soll.

Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: UkuMa am 15. Aug 2016, 17:02:54
Also die Umwelt- und Engerieprobleme sollten nicht gegen eine Fluke bzw. Flea sprechen:
https://www.youtube.com/watch?v=01YdUH-1KSY

Sehr schöne Instrumente mit perfekter Saitenlage. Ich würde den Klang auch als warm einstufen. Solang man kein Hartholzgriffbrett wählt, sind keine Tropenhölzer verbaut.

Bei Ukulelen mit Ahorn-, Fichten- oder Nussbaumdecken wird einfach der warme Klang fehlen. Zumindest bei den Modellen, die ich kenne.
Sonderanfertigen mögen hier eine gewisse Ausnahme darstellen. Das sind dann aber andere Preisregionen...
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Bluesopa am 15. Aug 2016, 18:11:50
Sorry, mein bisschen uraltes Schulenglisch stößt da arg an seine Grenzen ... ok, Solarzellen auf dem Dach um selbst Energie zu sparen  ... sagten die auch was über Rohstoffe, und Umweltbelastung bei der Herstellung des Kunststoffes an sich, und wie das im Grunde unkaputtbare Zeug wieder in einen natürlichen Kreislauf zurückgeführt wird?

Übrigens ... auch mit europäischen Hölzern wird teilweise seit Jahren massiv Raubbau betrieben ... in Europa, von Europäern ... zum Teil in geschützten Gebieten uralte Baumbestände abgeholzt ... Stichwort Möbelhäuser ...

Aber was ich eigentlich ausdrücken wollte ... ich persönlich finde, beim Kauf eines Instrumentes sollte der Klang im Mittelpunkt stehen, und die Klangvorlieben des Einzelnen, egal ob nun traditionelle Hölzer oder andere Sorten, und nicht irgendwelcher Umweltaktionismus ... Da gibt es ganz andere Baustellen wo es sich WIRKLICH lohnt mal genauer hinzusehen und wo man wirklich was tun kann und muss, nicht ausgerechnet die recht kleinen Mengen ganz normaler Hölzer aus anderen Ländern, heute überwiegend einfachere und mittlere Qualitäten meist aus kontrolliertem Anbau, die man für Ukulelen oder Instrumente allgemein braucht ... und von denen übrigens vor Ort auch Menschen leben und ihr Familien ernähren müssen ...
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Frolicks am 15. Aug 2016, 23:03:33
Ich halte das für ein sehr lobenswerten Vorsatz, auf Tropenhölzer verzichten zu wollen, auch wenn mir persönlich scheint, das die Holzmengen, von denen wir hier reden, im Vergleich zu den Mengen die für Papier- und Möbelherstellung dran glauben müssen, eher gering sind. Jedenfalls findet man auf einschlägigen Seiten zum Thema Regenwaldabholzung eher wenig bis nichts dazu, dass auch der internationale Instrumentenbau ein wesentlicher Faktor bei der Abholzung sein soll. Die größeren Verursacher scheinen mir da eher Rindfleisch-, Palmöl-, Papier- und Möbelhersteller zu sein. In letzter Zeit ist ja auch Grillkohle verstärkt ins Visier der Regenwaldschützer getreten.

Aber Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist, und viele kleine Instrumente zusammen, können dann acuh schon für den ein oder anderen illegal abgeholzten Hektar verantwortlich sein. Speziell Mahagoni soll zwar, so ist auch öfter zu lesen, inzwischen einigermaßen zuverlässig aus eigens angelegen Plantagen zu bekommen sein, aber so recht mag ich das eigenlich auch nicht glauben. Mahagoni wächst ja wohl auch eher langsam, aber selbst schnell wachsende Bäume brauchen ja doch eher  Jahrzehnte als Jahre, bis sie so weit sind, dass man aus dem Holz was bauen kann.

Weil ich selber im Laufe der Zeit einige Instrumene aus inzwischen geschützten Hölzern wie Wenge, Rio-Palisande ode Gabun in den Händen gehabt habe ( und leider feststellen musste, dass die größenteils fantastisch klangen - allerdings größtenteils auch gebraucht waren, auch wenn das eher wohl dazu dient, meinschlechtes Gewissen zu beruhigen...), hab ich mich in letzter Zeit ein bisschen inensiver damit aus einander gesetzt.

Und wenn es also um einen Hesteller gehen soll, der einen bewussten Umgang mit den verwendeten Hölzer pflegt, dann fällt mir als erster Name die schon mehrfach genannte Firma Brüko (brueko.de) ein, die zwar auch Mahagoni und auch andere tropische Hölzer verwenden, immer wieder aber auch Instrumente aus auschließlich heimischen Hölzern wie Ahorn, Fichte, Walnuss, Zwetschge oder Kirsche baut. Herr Pfeiffer a.k.a. Mr Brüko ist auch immer gern auskunftsfreudig, was die genaue Herkunft der von ihm verbauten Hölzer angeht.
Das wäre für mich, neben dem Faktor Holz, auch noch aus weiteren ethischen Gründen meine erste Anlaufstation, wie z.B. regionale Nähe, d.h. keine anonyme Chinafabrik, wo evtl unter fragwürdigen sozialen Bedingungen produziert wird (muss ja nicht überall so sein, ich war auch bisher noch in keiner chinesischen Ukulelenmanufaktur).

Neben zwei tollen Ahorn-Uken, die allerdings klanglich vielleicht eher nicht unter warm fallen, obwohl da natürlich auch die Saitenwahl noch ne erhebliche Rolle spielt, besitze ich auch eine herrliche Konzert-Ukulele aus Walnuss und Fichte: allesamt heimische Hölzer, für die garantiert kein Quadratzentimeter Regenwald dran glauben musste.
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Anke am 16. Aug 2016, 17:42:12
Zitat von: Frolicks am 15. Aug 2016, 23:03:33
Und wenn es also um einen Hesteller gehen soll, der einen bewussten Umgang mit den verwendeten Hölzer pflegt, dann fällt mir als erster Name die schon mehrfach genannte Firma Brüko (brueko.de) ein, die zwar auch Mahagoni und auch andere tropische Hölzer verwenden, immer wieder aber auch Instrumente aus auschließlich heimischen Hölzern wie Ahorn, Fichte, Walnuss, Zwetschge oder Kirsche baut. Herr Pfeiffer a.k.a. Mr Brüko ist auch immer gern auskunftsfreudig, was die genaue Herkunft der von ihm verbauten Hölzer angeht.
Das wäre für mich, neben dem Faktor Holz, auch noch aus weiteren ethischen Gründen meine erste Anlaufstation, wie z.B. regionale Nähe, d.h. keine anonyme Chinafabrik, wo evtl unter fragwürdigen sozialen Bedingungen produziert wird (muss ja nicht überall so sein, ich war auch bisher noch in keiner chinesischen Ukulelenmanufaktur).

Dem schließe ich mich uneingeschränkt an. Und sucht man eine "warm klingende" Ukulele aus heimischem Holz, dann wäre ggf. eine Brüko "Mooreiche" eine gute Wahl. Meine Mooreiche-Sopran-Longneck ist einer meiner warmklingenden Ukulelen (subjektiv wärmer als manche meiner Mahagonie-Ukulelen) und neben dem Korpus aus Mooreiche hat sie eine Hals aus Eiche, heimischer gehts also fast nicht (ausgenommen sind wohl Griffbrett und Brücke, die oftmals aus Palisander oder Ebenholz gefertigt sind, aber auch hier könnte man sicherlich auf Eiche, Nussbaum usw. ausweichen).
Die Mooreiche ist sicher kein Instrument von der Stange, das dunkle Holz muss gefallen und allzu häufig werden diese Instrumente mangels geeignetem Holz auch nicht gebaut, aber auch hier wäre sicherlich das persönliche/telefonische Gespräch mit Herrn Pfeiffer zu empfehlen.

Viel Erfolg bei der Wahl Deines "passenden" Instruments und
viele Grüße von Anke
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: 1015klausi am 16. Aug 2016, 20:11:11
Wahnsinn!

Dachte mir heute: Schaust ins Forum ob vielleicht schon jemand geantwortet hat und dann sowas.
Vielen dank an der Stelle schon mal an jeden einzelnen.
Aber ich seh schon dass mein Beitrag im Gegensatz zu euren ziemlich schwach an Infos war.

Also auf ein neues:

Zum Design der Ukulele muss ich sagen dass mir das eigentlich ziemlich wurscht ist, aber wenn ich es mir aussuchen kann tendiere ich eher zu einer etwas dunkleren in Holzoptik ohne vielen Extras wie zb. Verschnörkelungen.

Preis technisch würde ich sagen dass ich die 150 Euro Grenze eigentlich nicht überschreiten möchte. Die Betonung liegt aber auf eigentlich ;) Deshalb glaube ich auch dass sich die Sache mit einem Instrumentenbauer erledigt hat.

Von der Größe her tendiere ich eher zu einem Tenor da mir eine Sopran fast etwas zu klein ist.

Der warme Klang... Jeder Mensch definiert glaube ich wärme anders. Überhaupt für mich als Anfänger ist die Definition von ,,Wärme" sehr schwer, deshalb kann ich euch nur ein paar Videos anhängen mit Klängen die mich sehr berühren und hoffe dass ihr damit etwas anfangen könnt.

Diese Modell gefällt mir zb. überhaupt nicht und ist meines Erachtens  auch etwas zu klein. Der Klang? 1A !

https://www.youtube.com/watch?v=jyMBspET9kI


Bei dieser Ukulele könnte ich dahin schmelzen. Exzellenter Klang, Super Größe (denke Tenor) und tolles Aussehen.  Leider ist sie aus Preis technischen Gründen nicht möglich da sie fast das 10 fache meines Budgets kostet.
Beginn bei 0:42

https://www.youtube.com/watch?v=mf0d7OYbKwA


Dieses Modell finde ich vom Klang her auch sehr sehr schön:

https://www.youtube.com/watch?v=RXr4yOif8k8


Zu euren Antworten muss ich sagen dass ich in der tat gerne auch auf Plastik verzichten würde bis auf die Saiten wo ich ja zwingend welche nehmen muss.

Zu dir lieber Bluesopa:

Bei uns zuhause würde man sagen: jeder hat seinen Vogel und meiner ist halt dieser ;)
In der tat versuche ich so gut es geht auf Kunststoff zu verzichten und ich kann dir sagen es geht definitiv. Solltest du daran auch Interesse haben kann ich dir nur das Buch Plastik freie Zone empfehlen.
Meine Möbel? naja ... ich hab so gut wie keine ,und die paar was ich besitze stammen aus der Zeit wo ich noch ,,normal" gewesen bin, bzw. sind selbst gebaut.

Zu deiner Aussage dass beim Kauf eines Instrumentes überwiegend der Klang eine Rolle spielen sollte und nicht der Umweltaktionismus kann ich dir jedoch nur zustimmen.
NUR: wenn es auch ohne Tropenhölzer geht, warum sollte ich dann meinen Prinzipien untreu werden? Bezüglich der Menge an Holz von so einem Kleinen Instrument kann ich dir nur ein altes Sprichwort ans Herz legen: Was kann ich alleine schon ändern? FRAGTEN SICH 8 MILLIARDEN MENSCHEN.

Trotzdem auch an dich ein Dankeschön für deine Sicht der dinge.

Vielen Dank an jeden einzelnen und einen Schönen Feierabend.








Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Bluesopa am 16. Aug 2016, 21:05:10
Zitat von: 1015klausi am 16. Aug 2016, 20:11:11
... warum sollte ich dann meinen Prinzipien untreu werden?
Mit "Prinzipien" kannst du mich jagen ... ;)
Ich hinterfrage da lieber im Einzelfall, ob das was ich tue wirklich sinnvoll ist ...
Was nicht heißt, dass alles was ich tue wirklich sinnvoll ist ... manchmal macht Unsinn den meisten Spaß :)
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: HEiDi am 16. Aug 2016, 21:57:51
Zitat von: 1015klausi am 16. Aug 2016, 20:11:11..., dass ich in der tat gerne auch auf Plastik verzichten würde bis auf die Saiten wo ich ja zwingend welche nehmen muss.

Es gibt auch Darmsaiten.  ;D
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Ukebychance am 16. Aug 2016, 22:10:25
ZitatVon der Größe her tendiere ich eher zu einem Tenor da mir eine Sopran fast etwas zu klein ist.
In meiner Erfahrung hat die Größe auch Einfluss auf die "Wärme" des Klangs-
Tenor Ukulelen haben zwar die meisten Tiefen, aber wegen der höheren Saitenspannung auch die meisten Höhen, was einem warmen Klang irgendwie abträglich ist.
Vielleicht solltest du eine Konzertgröße ins Auge fassen.
Die hat auf jeden Fall mehr warme Mitten als eine Tenor.
Meine Akazie Tenor klingt eher gitarrig brillant, die kleine Akazie Sopran warm und süß.
Eine Akazie Konzert müsste deinen Klangvorstellungen entgegen kommen,
Aber ob das jetzt ein Tropenholz ist, weiß ich im Moment nicht...
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Kenzo am 17. Aug 2016, 11:33:54
Zu den Videos:

- Die erste ist die Kala Jazz, die es nur in Tenorgröße gibt. Fichtendecke + Mahagonikorpus jeweils laminiert
- Die zweite ist die Kamaka HF-3, ebenfalls Tenor, komplett aus massivem Koa
- Die dritte ist die Kala Novelty Pineapple, die gibt es nur in Soprangröße, komplett aus laminiertem Mahagoni

Aufgrund dieser Videos und den Anmerkungen lässt sich eine gewisse Tendenz erkennen. Ich würde daher so etwas wir die Cordoba 20TM oder die Islander MT-4 bzw. AT-4 empfehlen.

In diesem Video (https://www.youtube.com/watch?v=8hwGqey0e6Y) gibt es noch einige andere Alternativen zu sehen und zu hören.
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Pazukulele am 17. Aug 2016, 15:51:14
Sorry, aber ich erkenne nicht den geringsten -- weder moralischen noch musikalischen -- Mehrwert darin, auf irgendwelche Tonhölzer zu verzichten, nur weil sie aus den Tropen stammen, sofern sie dort nachhaltig angebaut werden und ihre Bestand nicht gefährdet ist. Wer sich darüber informieren will, auf welche dies zutrifft, kann dies mit geringem Aufwand auch selbst tun, z.B. hier:
www.iucnredlist.org (http://www.iucnredlist.org)
Da erfährt man z.B., daß die Acacia koa, mithin das klassische Holz, aus dem Ukulelenträume sind, inzwischen wieder in die Kategorien "least concern" und "stable population" fällt -- was so viel heißt wie: Hawaiianische Ukulelen müssen keine Gewissensbisse verursachen!
Legale und nachhaltige Forstwirtschaft existiert durchaus auch in Afrika, Südamerika und Asien. Und sie sichert dort auch Arbeitsplätze.
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: dasU am 18. Aug 2016, 01:50:19
Ethische Gründe, kein Tropenholz zu kaufen, kann man getrost in eine Kiste stopfen - Klappe zu... usw.
Es hat da mal einen 'Skandal' um Rio-Palisander gegeben;
dazu gibt es z.B. eine Pressemitteilung des Bundesamts für Naturschutz vom 29.11.2012 mit der Überschrift:
"Wenn Regenwald dem Gitarrenklang geopfert wird", lurge:
www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/presse/Hintergrund-Fragen-Antworten-Rio-Palisander_FINAL.pdf

Die Artenschutz-Verordnung ist auch bei alten Lagerbeständen vom Saiteninstrumentenbauer einzuhalten und da geht schon die Rennerei mit den Behörden bzgl. des rechtmäßigen Erwerbs los. Nicht nur den Verkäufer können die Behörden am A... kriegen, wenn dieser unerlaubte Dinge mit artengeschützten Hölzern ohne Zertifikat treibt, sondern ebenso den Käufer.

Neben bereits erwähnten IUCN sei auch im gleichen Atemzug das CITES-Abkommen genannt.
CITES = Convention on International Trade of Endangered Species
Innerhalb des CITES gibt es 3 verschiedene Anhänge, die bezüglich bestimmter Hölzer unterschiedlich streng zu nehmen sind.
Oben bereits erwähntes 'Skandal' Rio-Palisander
(Bericht dazu hier:
www.rio-palisander.de
)
befindet sich im CITES-Anhang III.
Cocobolo, Thailändisches Palisander u.a., die sich im Anhang II befinden, die dürfen z.B. außerhalb der EU hin- und her transferiert werden. Beim Kauf eines Instruments mit verbauten Hölzern des Anhang I und II benötigt der Käufer z.B. kein entsprechendes Formular, dass das - wenn auch nur in Teilen verwendete Holz - zertifiziert ist.

Wenn das 1015klausi also ein bisschen von seinen Prinzipien abweicht, kann er durchaus Ukulelen aus tropischen Hölzern kaufen. Und wenn er auf ganz Nr. sicher gehen will, guckt er sich die 3 verschiedenen Anhängen des Artenschutzabkommens auf wood-databaseDOTcom an und sucht sich eine Ukulele, die diese gelisteten Hölzer eben nicht verwenden.

Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Saitenlage am 18. Aug 2016, 09:25:52
Ganz so einfach ist das leider nicht. Nur weil ein Holz nicht von einer bedrohten Baumart stammt, heißt das noch lange nicht, daß dafür nicht doch Regenwaldfläche zerstört wird. Und selbst ein FSC-Holz-Siegel gibt keine Sicherheit. Es gilt zusammen mit dem Kaffee-Fairtrade-Siegel als eine der umstrittensten Zertifizierungen der heutigen Zeit.
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: dasU am 18. Aug 2016, 11:34:59
Letzten Donnerstag hatte ich eine Werksführung bei Sonor. In dessen Lager stapelweise schönstes Palisander aus bestimmten Anbaugebieten. Sonor setzt explizit darauf, nur Palisander aus Gebieten, die wieder aufgeforstet werden, zu erwerben.
Gut... sagen kann man viel, der Käufer kann glauben oder nicht, es fehlt der Nachweis; aber (alteingesessene) Firmen können heutzutage schnell ihr Gesicht verlieren. Einen Ukulelenbauer trifft sowas härter als die Automobilindustrie.
Was also kann der kritische Ukulelenkäufer machen, wenn's um's Gewissen und der Nachhaltigkeit geht? Eine nette Urlaubsreise vor Ort vielleicht? Oder: Mund auf oder Finger über Tastatur rattern lassen und den Hersteller fragen; wie die Handhabung der genutzten Hölzer ist.
Oder... wie bereits von Frolicks erwähnt: Ukulelen einheimischer Instrumentenbauer beziehen. Oder die im angrenzenden europäischen Ausland.

Man hat viele Möglichkeiten; man muss sich nur "bewegen".  ;)
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Saitenlage am 18. Aug 2016, 13:18:10
In dem von dir beschriebenen Fall kann man sicher auch mit reinem Tropenholzgewissen einkaufen. Wenn ein seriös arbeitender Betrieb explizit auf die Herkunft hinweist, dann kann man dem im Normalfall auch vertrauen.
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Louis0815 am 24. Aug 2016, 22:17:41
Zitat von: 1015klausi am 14. Aug 2016, 17:33:15
Nun hab ich aber schon mehrmals gehört  dass die Ursprungs Ukulele aus Hawaii kommt und somit Standard mäßig Mahagoni Holz verbaut ist.
Der erste Teil ist mal grundsätzlich richtig, beim zweiten Teil habe ich allerdings große Zweifel: meines Wissens ist Koa (eine Akazienart) "das" Holz für Ukulelen.

Zitat von: ukuyeti am 14. Aug 2016, 18:53:31
Die Flea Ukulelen haben einen super Klang, den Korpus aus Kunsttoff.
Schau du Mal nach im Internet, vielleicht siehst du aus was für Holz die Decke und der Hals
und das Griffbrett sind.
Zitat von: magicfluke.comSolid maple or walnut neck; laminate birch, walnut, mahogany, or solid spruce or koa soundboard. Injection molded thermoplastic body; and polycarbonate or hardwood fretboard (standard with koa).
Auf Deutsch: Hals Ahorn oder Walnuß; Decke Birke, Walnuß, Mahagoni, Fichte oder Koa; Griffbrett Plastik oder Koa. Brücke ist Plastik oder Bubinga, je nach Modell.


Wenn es um Nachhaltigkeit geht, fällt mir noch Mabuhay ein: die behaupten zumindest, dass sie für ihre Mango-Ukulelen nur das Holz alter philippinischer Mangobäume verwenden, die keine Früchte mehr tragen und deswegen sowieso gerodet wurden. Sind allerdings nicht einfach zu finden und liegen etwas über 150€. Ich fand den Klang Klasse, aber das ist halt nur meine Meinung.... Zum Glück gibt's ja Youtube, da kann sich jeder selbst ein Klangbild machen: https://youtu.be/gt9HbjIZBaM?t=4m14s
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: ukemouse am 25. Aug 2016, 04:19:59
Jeder hat so seine "Macken" und ich finde es gut, wenn man das konsequent durchzieht.

Nur was macht man mit dem Griffbrett und Steg? Da gibts doch sicher nur ganz wenige Uken zur Auswahl, denn selbst wenn der Korpus bei einigen Instrumenten aus Einheimischen Hölzern ist, ist dann doch das Griffbreitt oder der Steg aus Palisander, Ebenholz oä.
Selbst bei APC Ukulelen ist das Griffbrett aus African Blackwood.

Sicherlich kann man sich bei einem Instrumentenbauer ein Instrument ganz ohne Tropenhölzer bauen lassen, aber da kommt man mit 150,- lange nicht hin. Vielleicht mit ner 0 hinten dran.

Bei Brüko geht das sicher auch, aber da würde ich bei Wunsch noch warmen Klang doch empfehlen vorher zu testen und nicht blind zu bestellen. Auch die Mooreiche klingt halt nach Brüko.

Mir fällt da so spontan wirklich nur eine Tenor Uke ein, die in dem Preissegment liegt und komplett ohne Tropenhölzer gebaut ist (Griffbrett/Steg aus Akazie). Die werben ja auch damit, daß die Instrumente aus Einheimischen Hölzern gebaut werden.
https://www.musikhaus-korn.de/de/pro-natura-silver-series-ukulele-tenor-made-in-europe/pd/47802
Aber über Klang kann ich zu der leider nix sagen. Ich kenne von denen die 3/4 Konzertgitarre und die fand ich gut. Auf Fotos im Net sehen die oft nicht so toll aus, aber die Gitarre sah in natura echt viel besser aus als auf den Bildern.....und fühlte sich toll an.
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: Bluesopa am 25. Aug 2016, 10:34:31
Vielleicht sollte man einfach mal die Einstellung hinterfragen, ob "Tropenholz", inzwischen DAS Reizwort für manche, so pauschal ohne jede Differenzierung wirklich immer und überall etwas ganz ganz Böses ist ...
Es ist nicht verboten, "Herz UND Verstand" zu benutzen ...
Titel: Antw:Ukulele ohne Mahagobni Holz
Beitrag von: gerald am 28. Aug 2016, 23:24:45
Ich fürchte, dass die Preisvorstellung von max. 150,- und die weiteren Vorstellungen nicht ganz
passen können.

In diesem Preissegment gibt es nur wenige Sopran-Ukulelen aus Massivholz. Kunststoff
kommt ja nicht in Frage und bei Laminat kann man weder Tropenholz noch Kunststoff
für die unteren Schichten ausschließen.
Konzert- oder Tenorukulelen aus Massivholz für maximal 150,- halte ich für schwierig.

Selbst bei Brüko würde ein Sondermodell schnell an 300,- kommen.
Für das Griffbrett verwendet Brüko mitunter auch Ahorn, Nuss oder andere Alternativen zu
Tropenhölzern.
Die Brücke gibt es bei Sondermodellen wohl auf Anfrage auch aus Nuss und Ahorn habe
ich auch schon gesehen.

Trotzdem bleibt die Frage, wie kleinlich die Prinzipien sind. Der Sattel ist bei Brüko eigentlich
immer aus Tropenholz; ist zwar nur ein kleines Stückchen, aber da weiß ich nicht, ob es
eine Alternative bei Brüko gibt.
Dürfen die Stimmwirbel aus Metall und Kunststoff sein? Brüko hat zwar auch Wirbel aus Holz
angeboten, aber die waren meines Wissens auch aus Tropenholz.

Goschi hat bei Brüko einmal eine Ukulele aus einheimischen Hölzern bestellt, die Berichte dazu
sind aber vermutlich nicht mehr im Forum zu finden.
Brüko kann da sicherlich am ehesten aber auch nur mit gewissen Einschränkungen helfen. Eine
Einschränkung wird aber auch das Preislimit sein.

Vielleicht findet sich da doch etwas auf dem Gebrautmarkt, was mit etwas Kompromissbereitschaft
passt...

EhPortal 1.39 © 2024, WebDev