Mandolinenfingersatz auf der Ukulele

Begonnen von Ukebychance, 27. Jun 2016, 22:45:43

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Ukebychance

Die meisten Ukulelenspieler waren ja in ihrem Vorleben mal Gitarristen und wenn sie dann zur Ukulele wechseln übernehmen sie automatisch den Gitarrenfingersatz, bei dem ein Finger für einen Bund zuständig ist. Wenn man hauptsächlich akkordisch spielt, ist das meist völlig ausreichend, aber wenn man Melodien spielen will, kann es manchmal hilfreich sein den Mandolinisten oder auch Geigern über die Schulter zu schauen.
Bei denen ist nämlich ein Finger für zwei Bünde zuständig (falls es denn auf der Geige Bundstäbchen gäbe):
Der erste Finger für Bund 1 und 2, der zweite Finger für Bund 3 und 4, der dritte Finger für Bund 5 und 6 und der kleine spielt normalerweise bloß den 7.Bund.
Dadurch lassen sich die ersten fünf Töne einer Tonleiter auf einer Saite spielen und diese Art zu spielen ist außerdem eine gute Übung, um die Finger zu strecken.
Sopranukulelen haben eine 35 cm Mensur wie Mandolinen, da dürfte das mit ein bisschen Übung kein Problem sein. bei den 38 cm einer Konzertukulele geht das auch noch gut, bei der Tenorukulele dürfte es je nach Handgröße Probleme geben.
Übrigens gibt es bei den Iriish-Tenor-Banjo Spielern solche, die einen Violinenfingersatz bevorzugen, und solche, die wie auf der Gitarre greifen und wenn sie dann den 7.Bund greifen müssen Panikattacken bekommen. ;)

Ich habe ein kleines Video gemacht, wo erst die tiefen fünf Töne der A-Dur Tonleiter in Mandolinengriffweise gezeigt werden, wobei die erste Zahl der Bund und die Zahl in Klammern der greifende Finger ist. Es folgen 2 Kinderlieder an denen man das Üben kann.
(Das zweite muss man selbst probieren, es gehen auch andere wie Kuckuck oder die Vogelhochzeit).
Dann kommt die A-Moll Tonleiter und Kalinka.
Wer das kann, darf sich um einen Platz als Ukulelenspieler bei Helene Fischer bewerben...

ibongo

Ho'omaluhia

Ole Lele

Ja, Geigen- und Cellotechniken (Daumenlage!) sind für das fortgeschrittene Lelenspiel ungemein hilfreich.
Sie tragen bei mir erheblich dazu bei, dass Lele spielen sich so anders anfühlt als Gitarre spielen (und dass Tenors und Baris für mich keine Lelen sind).
Die weiten Fingersätze sind natürlich nicht nur für das Melodiespiel, sondern auch für Akkorde gut brauchbar;
nur sind die Akkordtabellen gitarristisch geprägt (Tenor-tauglich), so dass man da Griffe wie 0-2-7-10 (G-Dur) nicht findet.

LokeLani

Danke für diese Anregung.  :)
Du hast ja auch schon Videos gemacht mit Ukulelen in Mandolinen-Stimmung (g-d-a-e)
Wenn man genug Ukulelen hat, (und das haben ja viele hier im Forum  ;) ) bietet sich an, auf einem Instrument die Saiten auf diese Stimmung zu bringen
(mit Charango-Saite als e")
Es gibt so viel gute Mandolinen-Literatur!, da Mandolinen weltweit in vielen Kulturen zu Hause sind: Italien, Griechenland, Brasilien, Irland, USA, nicht zuletzt auch in Deutschland und der Schweiz, nur, bei uns (CH) ist sie am aussterben.

Ukebychance

ZitatEs gibt so viel gute Mandolinen-Literatur!,
Eine gute Adresse dafür ist zum Beispiel astute-music
http://www.astute-music.com/shop/mandolin-mandolin-solo-c-29_5.html?osCsid=q8006vrouupn19eep1vep6rdg5
Hier kann man preisgünstig e-books downloaden.
Besonders gefallen mir die Etüden-Bände von Alison Stephens.
Die Stücke darin sind meistens mehr als reine Melodien, sondern richtige kleine Solostücke.
Hier spielt Michael Reichenbach "Breaktime" aus den "Six Episodes"

Ukebychance

Oder die kleinen Stücke von Marlo Strauß.
Zum Beispiel "Regentropfen" aus den Burlesken, gespielt auf meiner Ohana CKP-70 in Mandolinenstimmung.

Ukebychance

Auch bei Astute Music: Signposts von Hugh Boyde
http://www.astute-music.com/shop/mandolin-mandolin-solo-signposts-beginner-p-147.html
Boyde gibt wohl Kurse  an  Grundschulen und spielt auch Ukulele
http://www.ringing-strings.co.uk/about.php
In "Signposts" sind 7 nicht allzu schwere Stücke für Mandoline solo,
Teils Eigenkompostionen teils Arrangements von schon existierenden Stücken,
wie z,B, "Trumpet Voluntary" von Jeremiah Clarke.

Ukebychance

Eine andere Möglichkeit Ukulelen in Quinten zu stimmen, ist eine Konzert-oder Tenor-Ukulele mit speziellen Aquila-Saiten CGDA zu stimmen.

Dann hat man 3 Möglichkeiten:

-Man spielt nach Mandolinentabs und transponiert die Begleitung um eine Quarte nach oben.
-Man lernt die Noten in CGDA Tenorgitarrenstimmung.
-Man spielt Stücke, bei denen die tiefe G-Saite nicht vorkommt mit Kapo am 2.Bund eine Saite tiefer als in der Tabulatur.

Letzteres habe ich bei "Rickett's Hornpipe" gemacht.