Stegeinlage runterschleifen - wie genau?

Begonnen von Knasterbax, 18. Okt 2010, 16:10:18

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Knasterbax

Liebe Uke-Werkler,

ich will mich doch mal dranmachen, die Stegeinlage meiner Cordoba flacher zu schleifen.
Wie mach ich das am besten, von Hand, ohne Maschinen?

(Meine Sorge ist, dass ich beim Schleifen nicht gleichmäßig Druck ausübe und dann eine Krümmung in die Unterkante der Einlage schleife...)

Danke für etwas Beratung!
Schöne Grüße
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

-Jens-

Wenn es was zu schleifen gibt, dann schleif\' ich sie von oben, weil es sich mit der Saitendicke besser kontrollieren lässt. Ich benutzte dafür allerdings einen Dremel, bzw. die Nagelschleifmaschine meiner Frau ;). Plastik oder Knochen können verdammt hart sein, und man würde ewig und/oder krumm schleifen.

Floyd Blue

Wenn ich eine Stegeinlage insgesamt abschleife, dann von unten. Ich lege ein Stück Schmirgelpapier auf dem Tisch, mit der schmirgelnden Seite nach oben. Dann schleife ich die Steigenlage ab, indem ich die zu bearbeitende Seite (Unterseite) entlang der Längsachse gelichmäßig hin und her schiebe. Dabei sollte eigentlich nicht viel schiefgehen können. Man darf halt die Stegeinlage nicht schräg halten. Wenn viel Material abzutragen ist, spanne ich die Einlage auch schon mal in einen Feinmechaniker-Schraubstock und säge grob den größten Teil weg, bevor ich schleife.

losguidos

ich schleife jetzt nicht ständig an meiner stegeinlage rum, aber würde sie wohl auch eher von unten schleifen, weil die auflagefläche da größer ist. wenn du das schleifpapier auf den tisch legst, kannst du dir ja noch ein eckiges metall als anschlag drauflegen (vielleicht mit schraubzwingen befestigen). wenn die seite auch noch an dem metallanschlag liegt, dürfte das eigentlich auch nicht besonders schief werden.

vg

Dieter

#4
schleife sie von unten und ich halte sie auf den bandschleifer :)
Gruss Dieter

faltukulele

Hallo, Knasterbax,

Deine Sorge (Unterkante krumm) ist nicht ganz unbegründet :mrgreen:, aber daß  Du sie schon vorher hast, ist die beste Voraussetzung, das gut hinzukriegen.
Als Unterlage sind Küchenarbeitsplatten sind schon recht gut, wenn Du keine ebene Unterlage findest, leih Dir den Badezimmerspiegel aus.
Schneid Dir schmale Streifen Schleifpapier (schont die Knöchel) und klebe sie auf (Teppich- oder besser Fotoklebeband), das begradigt schon mal sehr.
Trotzdem kannst Du es natürlich schaffen, eine Kurve (in die Unterseite) zu schleifen: Ist die Stegeinlage hart und Du führst sie - mit Daumen und Mittelfinger - an den Enden gefaßt, werden die Enden leicht niedriger. Ist sie weich und Du faßt sie in der Mitte, kannst Du in der Mitte mehr abtragen als an den Enden. Wenn Du das vorher weißt, ist das aber weniger eine Gefahr als eine Regulierungsmöglichkeit. Auf einer ebenen Unterlage gegen das Licht geschaut, kannst Du Abweichungen von weniger als 1/20 mm gut erkennen.

Der Zeitaufwand ist natürlich sehr von der Qualität und Körnung des Schleifmittels abhängig. Wenn Du viel abtragen mußt, fang mit 60er Naßschleifpapier an (bei Knochen trocken schleifen), dann geht das ruck-zuck. Ich kann es mir selbst nicht verkneifen, danach sogar die Unterseite einer Stegeinlage mit feinerem Papier noch etwas zu verschönern, Du wirst den Unterschied aber kaum hören :mrgreen:. Zum Schluß noch die Kanten (mit 180er oder 240er Papier) noch etwas brechen, das erleichtert das Einführen.

Wenn das Griffbrett nicht hundertprozentig sauber ist, sei lieber etwas zu vorsichtig. Eine angenehm \"tiefer gelegte\" Uke, die schnarrt, kann wesentlich nerviger sein als eine, deren Saitenlage noch einen Hauch niedriger sein könnte. Solltest Du eine ganz edle Stegeinlage - vielfach kompensiert oder aus prähistorischem Walroßzahn - haben: Leg sie beiseite und mach Dir ein Muster. Ein Streifchen Ahorn oder ein altes Schullineal mögen klanglich nicht ideal sein, aber umsonst, für\'s erste gut genug, und alle Male besser als eine mißlungene Bastelei.

Viel Spaß!

Christoph

Knasterbax

Moin, Gemeinde,

ganz herzlichen Dank für Eure Ausführungen!
Special thanx an Christoph und an losguidos für dien Tipp mit dem Anschlag.

Auf gehts...

Grüße
Knasterbax
Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

ukelmann

Zitat von: knasterbaxMeine Sorge ist, dass ich beim Schleifen nicht gleichmäßig Druck ausübe und dann eine Krümmung in die Unterkante der Einlage schleife...

Von unten schleifen.
Dazu umgekehrt in den Schraubstock, und das was weg soll, überstehen lassen (man kann ja vorsichtig mit 1/2 mm anfangen, ggf. wiederholen).
Am Schraubstock kann man mit Schleifpapier/Feile usw. den überragenden Teil abtragen. Gerade wird\'s auch, da man den Schraubstock als Anschlag hat.

Heinz \"grad mit der Keytone Vita veranstaltet\"
Plinke-ti plinke-ti plinke-ti PLING

Knasterbax

Ich bin ja eher fürs Spielen als fürs Üben. (skiffle)

Cali

Ich habe mir bei RISA einige Knochen Rohlinge besorgt und in den letzten 2 Wochen damit rumgetüftelt. Mangels Equipement habe ich es nur mit Schleifpapier gemacht und damit sowohl die obere Rundung als auch die Höhe angepaßt, auch wenn es ein Mordsgeschäft war und ich viel Knochenmehl gefressen habe ;)

Ein Schraubstock und ein Dremel oder Bandschleifer werden meine nächsten Investitionen sein. Der Knochensteg klingt akkustisch direkt brillianter als mein bisheriger Akazienholz und Kunststoffsteg. Kann es nur empfehlen, mit dem Steg rumzuspielen (idealerweise nicht mit dem Original), dabei habe ich wirklich einiges über die Klangerzeugung (und über Schmiergelpapier) gelernt.

TERMInator

Zitat von: CaliIch habe mir bei RISA einige Knochen Rohlinge besorgt

Alternativ kann man sich auch am Grillstand ne Portion Spare Ribs koofen  :mrgreen:

Dieter

seit wann hat risa eine schlachterei? *grübel*
Gruss Dieter