Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: masterl-uke am 14. Mär 2008, 21:50:05

Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: masterl-uke am 14. Mär 2008, 21:50:05
:? Moin zusammen !
als frisch Infizierter (immer noch Fieber) habe ich mich nun ausführlicher mit meiner 1. Uke (Brüko sopran Ahorn flach von Hans) befaßt . Probleme hatte ich nach dem korrekten Stimmen mit Hilfe eines chromatischen Tuners : Gegriffen klang es bisweilen hörbar schief , z.B. D-Dur !  Oder : Die C-Saite klang leer sauber in Tune , am 2. Bund gegriffen aber deutlich zu hoch ...Nun könnte ich die Kerben im Sattel etwas tiefer feilen - ich trau mich aber nicht , und es fehlt auch das richtige Werkzeug . Meine Selbsthilfe sieht jetzt so aus , dass ich nicht nur mit Tuner , sondern auch (gegriffene Akkorde) nach Gehör stimme , so dass alles einigermaßen passt . Mache ich übliche Erfahrungen ? Ich glaube nicht , dass die Uke nicht bundrein ist ...
Und noch eine Frage : Meine Zupf-Schlaghand braucht kurze Nägel (weil Klettern auch mein Hobby ist) :
Wie kriege ich trotzdem einen kräftigen Zupfsound hin ?
Danke + so long , masterl-uke
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: vinaka am 14. Mär 2008, 22:06:06
Geduld ! Deine Saiten müssen sich erst mal setzen. Nachstimmen, spielen, das ganze noch einige mal. Bundrein ist dein Instrument. Zupfen: Mit kurzen Nägeln geht das besser, als mit Langen: Der Ton kommt -  von den Fingerkuppen gespielt - gleichmäßiger. Den Sound bekommst du durch Übung. Noch einmal: GEDULD !!!
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: bof am 14. Mär 2008, 22:09:10
Zitat von: masterl-uke:? Moin zusammen !
als frisch Infizierter (immer noch Fieber) habe ich mich nun ausführlicher mit meiner 1. Uke (Brüko sopran Ahorn flach von Hans) befaßt . Probleme hatte ich nach dem korrekten Stimmen mit Hilfe eines chromatischen Tuners : Gegriffen klang es bisweilen hörbar schief , z.B. D-Dur !  Oder : Die C-Saite klang leer sauber in Tune , am 2. Bund gegriffen aber deutlich zu hoch ...Nun könnte ich die Kerben im Sattel etwas tiefer feilen - ich trau mich aber nicht , und es fehlt auch das richtige Werkzeug . Meine Selbsthilfe sieht jetzt so aus , dass ich nicht nur mit Tuner , sondern auch (gegriffene Akkorde) nach Gehör stimme , so dass alles einigermaßen passt . Mache ich übliche Erfahrungen ? Ich glaube nicht , dass die Uke nicht bundrein ist ...
Und noch eine Frage : Meine Zupf-Schlaghand braucht kurze Nägel (weil Klettern auch mein Hobby ist) :
Wie kriege ich trotzdem einen kräftigen Zupfsound hin ?
Danke + so long , masterl-uke

Ich hab auch kurze Fingernägel und komm bestens mit den Fingerkuppen zurecht.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Scrabby am 15. Mär 2008, 08:58:06
Ich wollte auch schon mal eine Saitensatz wegwerfen, weil der am Anfang total schräg klang, aber nach einiger Zeit und mehrfachen Nachstimmen war dann alles super.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Ohrenblicker am 15. Mär 2008, 10:18:18
Hallo masterl-uke,

ich hatte als ich anfing ein ähnliches Problem mit meiner Brüko. Ich hatte dann einen neuen Satz Saiten draufgezogen und dann keine Probleme mehr. Probier\'s mal mit Saiten von Worth oder Aquila. Interessante Erfahrungen habe ich mit Saiten von Ko\'olau gemacht: Wenn ich die Uke in D gestimmt hatte, war alles absolut bundrein, in C aber überhaupt nicht, daher würde ich die jetzt nicht empfehlen. Also probieren geht über studieren, an der Brüko selbst wird es wohl nicht liegen, also bitte nicht dran rumfeilen, das kann nach hinten los gehen!

Viel Spaß noch mit dem kleinen Liebling  ;)
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: bof am 15. Mär 2008, 13:22:34
Mir fällt bei den Ko\'olaus auf das die Low G Saite und die A Saite fast perfekt sind, die C-Saite aber völlig \"unbundrein\" ist.  Sollte sich eigentlich schon esetzt haben nach 2 Wochen
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: ukemouse am 15. Mär 2008, 15:59:00
ZitatMir fällt bei den Ko\'olaus auf das die Low G Saite und die A Saite fast perfekt sind, die C-Saite aber völlig \"unbundrein\" ist. Sollte sich eigentlich schon esetzt haben nach 2 Wochen

Das kenne ich auch. Alle Saiten sind bundrein, nur die C-Saite macht Probleme. Keine Ahnung woran das liegt. Bei mir kam das auch bei anderen Saiten schon mal vor. Echt komisch  :?
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: gallier am 15. Mär 2008, 16:11:08
ZitatMir fällt bei den Ko\'olaus auf das die Low G Saite und die A Saite fast perfekt sind, die C-Saite aber völlig \"unbundrein\" ist.

Welche Ko´olaus meinst du denn genau?
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: bof am 15. Mär 2008, 16:28:15
die Koolau Gold Sopran Low G.. Hab jetzt alle bis auf die Low G runter und durch Aquilas ersetzt. Haben mir auch vom Gefühl her nicht so gut gefallen.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Samuel am 15. Mär 2008, 22:59:33
Ahoi!

Ich kenne die Brükos nicht so gut... aber du musst generell bei Instrumenten unter 200€ davon ausgehen, dass sie unter umständen nicht bundrein sind. Meine Samick UK70 ist auch nicht Bundrein. Das Zauberwort heißt nach gehör stimmen! Stimm die A-Saite nach ner Stimmgabel oder nachm Gerät und stimme dann die anderen Saiten relativ dazu so, dass der Gesamtfehler insbesondere bei den von dir oft gespielten Akkorden jeweils erträglich ist.

Bessere Lösung: Beim Ukulelenkauf ins Geschäft gehen und 2 Stunden Zeit nehmen um Instrumente auf solche Makel zu prüfen. Dann kriegt man unter umständen auch um 50€ eine ganz hervorragende Ukulele, die (halbwegs) Bundrein ist.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: gitarrenholgi am 16. Mär 2008, 00:35:16
Also als erstes: Brükos sind in jedem Fall bundrein, selbst mit \"nicht ganz so guten\" Saiten. Wie Vinaka schon geschrieben hat: Geduld!!!! Das sich eine Uke, die Du neu gekauft hast und dementsprechend auch mit neuen Saiten welche noch nicht richtig in Tune gewesen sind \"schief\" anhört ist vollkommen normal. Vor allem dann, wenn Du ein recht gutes Gehör hast. Von irgendwelchen Feilereien an einer Brüko rate ich Dir dringenst ab, es sei denn, Du weisst zu 100% was Du tust! Und wenn sich nach einiger Zeit wirklich heraustellen sollte, dass Deine Brüko nicht bundrein sein sollte, schick sie, nachdem Du vorher mit Brüko Kontakt aufgenommen hast direkt dorthin. Herr Pfeiffer wird Dir mit absoluter Sicherheit helfen können.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Mike von D am 16. Mär 2008, 00:50:52
Zitat von: SamuelAhoi!

Ich kenne die Brükos nicht so gut... aber du musst generell bei Instrumenten unter 200€ davon ausgehen, dass sie unter umständen nicht bundrein sind. Meine Samick UK70 ist auch nicht Bundrein. Das Zauberwort heißt nach gehör stimmen! Stimm die A-Saite nach ner Stimmgabel oder nachm Gerät und stimme dann die anderen Saiten relativ dazu so, dass der Gesamtfehler insbesondere bei den von dir oft gespielten Akkorden jeweils erträglich ist.

Bessere Lösung: Beim Ukulelenkauf ins Geschäft gehen und 2 Stunden Zeit nehmen um Instrumente auf solche Makel zu prüfen. Dann kriegt man unter umständen auch um 50€ eine ganz hervorragende Ukulele, die (halbwegs) Bundrein ist.

Na davon rate ich aber entschieden ab weil man sich dann ganz schnell das Gehör versaut und die Motivation den Bach runter geht.
Und am schlimmsten wird es dann wenn man mit anderen zusammen spielt, die jagen einen zum Teufel mit einem \"schief klingenden\" Instrument.
Und das die meisten Samicks unrein sind und die glänzend lackierten klingen wie als hätte da jemand Dämmmaterial vergessen aus dem Korpus zu entfernen ist ja bekannt!

Und auch nicht jede Brüko ist Bundrein, Holz ist nunmal ein Naturbaustoff der arbeitet und sich niemals gleich verhält.
Aber in der Regel sind die das wirklich, also Geduld, und sollte das Problem weiterhin bestehen Hans kontaktieren der weiss da abhilfe.
Auf keinen Fall selber herumfeilen, dann ist nämlich die Garantie futsch.

Ich hatte das Problem gerade erst weil ich neue Aquilas auf meine Eleuke aufgezogen habe und die A Saite schon im 3. Bund unrein war, alle anderen Saiten stimmten aber.
Nach langem untersuchen des Instruments ohne sichtbare Fehler habe ich dann einfach mal die Saite ausgetauscht und siehe da, das Problem war behoben.
Es kann also durchaus auch mal sein das in einem Saitensatz eine \"faule\" Saite ist.
Ist aber das erste Mal in den letzten 2 Jahren gewesen das mir so etwas passiert ist.

Maik
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: masterl-uke am 16. Mär 2008, 09:52:55
Moin + thanx a lot !
Ich denke , dass es nicht am Instrument liegt . Vielleicht eher daran , dass ich (noch) nicht ganz entspannt,
sondern mit zu viel Kraft greife . Und gerade in der ersten Lage kann es sich schief anhören...Mit dem stimmen nach Gehör klappt es schon ganz gut , und die Saitentipps werd ich beherzigen .
Gestern war ich in FFM bei der Messe am RISA-Stand - und ich fürchte , dass jetzt noch eine Uke Solid Concert mein Eigen wird . Das ist schwer vermittelbar , in meiner Famile denken sie jetzt schon , dass ich spinne ...
So long  ,  masterl :mrgreen:
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: wwelti am 16. Mär 2008, 14:17:19
Hallo,
ich glaube ich muß hier mal etwas Aufklärungsarbeit leisten...

Ja, Holz arbeitet, aber daß eine Brüko davon bundunrein würde hab ich noch nie erlebt. Du kannst davon ausgehen daß bei einer Brüko normalerweise das Instrument selbst bundrein ist. Und daß sich eine Brüko so verzieht daß sie davon bundunrein würde, muß mir erstmal jemand zeigen -- halte ich für ausgeschlossen (außer vielleicht man legt es mit extremen Maßnahmen darauf an).

Das Griffbrett von Brüko wird mit einer Maschine gefertigt: Die Abstände der Bünde zueinander sind bei allen Instrumenten gleich, auf jeden Fall in Ordnung. Das einzige was variieren könnte ist die Position der Brücke, aber bis jetzt habe ich da bei Brüko keine schlechten Erfahrungen gemacht. Bei billigeren Ukulelen anderer Hersteller ist die Brückenposition jedoch manchmal ein Grund für Bundunreinheit.

Was jedoch der mit Abstand häufigste Grund für schlechte Intonation ist, sind die Saiten. Meiner Erfahrung kann einem das selbst mit Worth und Aquila passieren, wenn man Pech hat. Es ist ein bisschen Glückssache. Nicht immer sind alle Saiten perfekt gleichmäßig, daraus resultiert dann miese Intonation. Es ist nur so daß so etwas mit schlechten Saiten wesentlich häufiger passiert als mit guten Saiten. Jedenfalls sind die Saiten einer der Hauptfaktoren was Intonation angeht, und die Aussage daß eine Brüko auch mit Billigsaiten immer bundrein ist, kann ich nicht bestätigen -- das trifft nämlich auf keine Ukulele der Welt zu.

Last not least ist es natürlich auch wichtig locker zu greifen, wenn man die Saiten bis zum Griffbrett runterdrückt leidet die Intonation auch sehr.

Ukelige Grüße
  Wilfried
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Samuel am 16. Mär 2008, 18:34:05
Zitat von: gitarrenholgiAlso als erstes: Brükos sind in jedem Fall bundrein, selbst mit \"nicht ganz so guten\" Saiten. Wie Vinaka schon geschrieben hat: Geduld!!!!

Bundreinheit ist unabhängig von der verwendeten Saite (Ausnahme extrem Billigprodukte eventuell... hab ich aber noch nie erlebt). Das was bei neuen Saiten passiert ist, dass sich die erste Saite durch nachziehen verstimmt hat, bis man die letzte in Tune gekriegt hat bzw. Weiters kann passieren, dass durch die sich verändernde Spannung am Holz sich dieses beim Stimmen verzieht... Jede Firma  - auch Gibson Gutarren um viele tausende Euros - stellt verkorkste Instrumente her. Das liegt am Material. Holz ist eben kein 100% berechenbarer Kunststoff.

Zitat von: gitarrenholgiUnd wenn sich nach einiger Zeit wirklich heraustellen sollte, dass Deine Brüko nicht bundrein sein sollte, schick sie, nachdem Du vorher mit Brüko Kontakt aufgenommen hast direkt dorthin.

Entweder sie ist Bundrein oder nicht. Dass kann man sofort feststellen indem man die narürlichen Harmonien der Saite schwingen lässt und dann mit den auf den Bünden gegriffenen Tönen verghleicht. Dass kann man mit jeder Saite einzeln machen. Prinzipiell würde ich eine Ware immer zum Händler schicken, bei dem ich sie gekauft habe, denn der trägt die Garantie... nicht der Hersteller
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Samuel am 16. Mär 2008, 18:40:53
Zitat von: Musikus66
Zitat von: SamuelAhoi!

Ich kenne die Brükos nicht so gut... aber du musst generell bei Instrumenten unter 200€ davon ausgehen, dass sie unter umständen nicht bundrein sind. Meine Samick UK70 ist auch nicht Bundrein. Das Zauberwort heißt nach gehör stimmen! Stimm die A-Saite nach ner Stimmgabel oder nachm Gerät und stimme dann die anderen Saiten relativ dazu so, dass der Gesamtfehler insbesondere bei den von dir oft gespielten Akkorden jeweils erträglich ist.

Bessere Lösung: Beim Ukulelenkauf ins Geschäft gehen und 2 Stunden Zeit nehmen um Instrumente auf solche Makel zu prüfen. Dann kriegt man unter umständen auch um 50€ eine ganz hervorragende Ukulele, die (halbwegs) Bundrein ist.

Na davon rate ich aber entschieden ab weil man sich dann ganz schnell das Gehör versaut und die Motivation den Bach runter geht.
Und am schlimmsten wird es dann wenn man mit anderen zusammen spielt, die jagen einen zum Teufel mit einem \"schief klingenden\" Instrument.
Und das die meisten Samicks unrein sind und die glänzend lackierten klingen wie als hätte da jemand Dämmmaterial vergessen aus dem Korpus zu entfernen ist ja bekannt!

Werd ich jetzt absichtlich missverstanden?

Erstens: An meine Samick habe ich nichts auszusetzten... ist für ihren Preis ganz ausgezeichnet. Lackierung stört überhaupt nicht... manche mögen den Ton dann halt nicht... aber bedenke, dass die meisten hochwertigen Profi-Instrumente hochglanz lackiert sind... also daran kanns wohl nicht liegen.

Und zweitens: Bei Instrumenten mit Bünden ist es Gang und Gebe den Fehler zu verteilen. Was das Gehör wirklich versaut ist es nach Stimmgerät zu stimmen und dann zu glauben, dass alle anderen Akkorde so passen müssen. Das Beste was man seinem Gehör antun kann ist mit ner guten alten Stimmgabel die A-Saite zu stimmen und dann nach Gehör die anderen Saiten zu stimmen. Das kling dann auch am Besten im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten, da ja der Kammrton übereinstimmt und alle anderen Töne einen erträglichen Fehler aufweisen. Man stelle sich vor, dass gerade ein bestimter Bund und somit ein bestimmter Akkord besonders schräg klingt... dann wäre es dumm die Leersaiten perfekt zu stimmen, weil man diesen Akkord in einem Ensemble nicht spielen kann, ohne dass er komplett schräg hervorsticht. Außerdem: Ich kenne kein Stimmgerät (handelsüblich heißt das), dass besser als mein Ohr wäre.

Und noch ein kleiner Nachtrag: Gewisse Ungenqauigkeiten sind in einem Ensemble sowieso immer da, weil meistens nicht alle Instrumente gleich twemperiert sind... (ausnahme profis natürlich)
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: wwelti am 16. Mär 2008, 18:48:55
Samuel, ich weiß ja nicht welche Saiten Du probierst und wie Du Intonation misst, aber die schwankende Qualität von Saiten ist für mich die mit Abstand wichtigste Ursache für schlechte Intonation. Das fällt mir mit schöner Regelmäßigkeit bei verschiedentsten Uken immer wieder auf. Alte Saiten runter, neue (gute) Saiten drauf, und weg sind die Intonationsprobleme. Und das hat nichts damit zu tun daß die alten Saiten zu neu gewesen wären.

Wenn Du eine Ukulele hast die aufgrund verzogenem Holz bundunrein geworden ist, würde ich das zu gerne mal sehen. Sowas hab ich nämlich noch nie gesehen. Wäre mal interessant.

Die Bundreinheit einer Ukulele kann man meiner Meinung nach nur mit sehr guten Saiten beurteilen, und selbst da muß man darauf achten, daß man nicht Pech hatte und einen Montagssatz erwischt hat.

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: gallier am 19. Mär 2008, 08:53:30
Eine temperierte Stimmung lässt sich ganz einfach so (http://www.youtube.com/watch?v=4dsXyl4DSFs) erzielen :D [
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: wwelti am 19. Mär 2008, 10:35:16
Ich frage mich gerade was man tun muß um das Strumming so zu lernen wie der es drauf hat :roll:
... und seine Uke hätte ich auch gerne ;)
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: MicroMue am 19. Mär 2008, 11:18:22
Zitat von: wweltiIch frage mich gerade was man tun muß um das Strumming so zu lernen wie der es drauf hat :roll:

Hatte ich mir gestern abend auch angesehen und genau den gleichen Gedanken. Richtig klasse.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Mike von D am 19. Mär 2008, 11:24:28
Zitat von: wweltiIch frage mich gerade was man tun muß um das Strumming so zu lernen wie der es drauf hat :roll:
... und seine Uke hätte ich auch gerne ;)

Das ist viel einfacher als zupfen  :mrgreen:

Noch etwas zu dem Satz von SAMUEL das viele Profiinstrumente glänzend lackiert sind:
Natürlich, aber es gibt lack und Lack und die dicke spielt auch eine grosse Rolle.
Bei den Chinaukulelen wird dann eben gerne mal etwas dicker lackiert um polieren zu sparen.

Anyway, ist eine Ukulele nicht Bundrein dann wird sie es auch nicht wenn mit Gehör gestimmt wird.
Und da ich am Theater arbeite sehe ich viele Profimusiker die Stimmgeräte benutzen, angefangen von den Bläsern bis hin zu den Saiten.
Und in der Band in der ich spiele ebenfalls, alles mit unterschiedlichen Stimmgeräten und siehe da....alles paßt!

Maik
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Samuel am 19. Mär 2008, 12:42:31
Aber die Wiener Philharmoniker stimmen ohne... und das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien auch (mit Ausnahme der E-Instrumente eventuell). Und in meiner Band stimmen wir auch nach dem Kammerton des Bassisten. Live natürlich ist das was anderes, weil auf Rock-Bühnen meistens ziemlich viel Lärm ist und ich zu unfähig bin, um mich aus dem Gewusel präzise hrauszuhören... aber richtig gute Musiker können auch das. Und insbesondere bei Aufrtitten wird im Profi-Bereich (ernste Musik) NUR nach dem Gehör und immer live auf der Bühne nachdem alle Gäste da sind und der Raum eine halbwegs konstante Temperatur und Feuchtigkeit angenommen hat gestimmt.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: H a n s am 19. Mär 2008, 13:02:01
Lack ist nicht gleich Lack, da hat der Maik vollkommen recht.
Es macht schon einen sehr großen Unterschied ob ich ein Instrument
mit einer hochglänzenden Shellak Politur, einem speziellen glashart
aushärtenden Nitro Instrumenteln Lack oder billig mit einem
dauer flexiblen Kunstharzlack lackiere. Letzterer erstickt fast
alles was die Decke und der Rest des Instrumentes an Schwingung
hergibt.
d.h. je preisgünstiger ein hochglanz Instrument ist, umso minderwertiger
wahrscheinlich der Lack, der hergenommen wird.

Kleines Beispiel: Neue Oberfläche für eine 4/4 Profi Geige mit handaufgetragenem
und auspolierten Shellak ca. 280 Euro (unter Freunden).

Das teuere ist dabei nicht das Material, sondern die sehr zeitaufwändige
und kräftezehrende Handarbeit.

Vorteil: Diese Politur kann man fast rückstandslos mit Alkohol wieder
entfernen, falls mal eine Restauration ansteht.

Ja, es heißt wirklich Shellak oder auch Shellac, da das lak nix mit Lack
zu tun hat. Das Zeugs ist eine Ausscheidung eines Lausartigen Insekts
das lebt in Süd- und Südostasien und ist als Larve nur 1/2mm klein.
Das parasitär lebende Lac-Insekt sticht die Rinde der Wirtsbäume an und ernährt sich von dem austretenden Saft.
       

Zum Schutz der Brut sondern besonders die weiblichen Insekten ein Sekret ab,
welches die Zweige umkrustet.
Dieses harzige Sekret enthält alle wichtigen Bestandteile des späteren Shellacs.
Vor der eigentlichen Erntezeit werden einige der von den Insekten bewohnten
Zweige abgeschnitten und zur Vermehrung der Population auf neue Wirtsbäume
aufgebracht.
Nach dem Umsetzen dieses Brutlacks kann die eigentliche Ernte beginnen.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Mike von D am 19. Mär 2008, 13:43:00
Zitat von: SamuelAber die Wiener Philharmoniker stimmen ohne... und das Orchester der Vereinigten Bühnen Wien auch (mit Ausnahme der E-Instrumente eventuell). Und in meiner Band stimmen wir auch nach dem Kammerton des Bassisten. Live natürlich ist das was anderes, weil auf Rock-Bühnen meistens ziemlich viel Lärm ist und ich zu unfähig bin, um mich aus dem Gewusel präzise hrauszuhören... aber richtig gute Musiker können auch das. Und insbesondere bei Aufrtitten wird im Profi-Bereich (ernste Musik) NUR nach dem Gehör und immer live auf der Bühne nachdem alle Gäste da sind und der Raum eine halbwegs konstante Temperatur und Feuchtigkeit angenommen hat gestimmt.

Mag ja sein, aber das ist evtl. ein wenig zu sehr verallgemeinert.
Ich will auch nicht das das hier in eine Grundsatzdiskussion ausartet das hatten wir nämlich schon ) ob das Gehör oder das Stimmgerät genauer ist.
Fakt ist: Ich kann mein Instrument nicht sehr gut nach Gehör stimmen, zumindest liege ich dann immer 20-30 cent daneben.
Und ich denke so geht es mir nicht alleine.
Und wenn auch Profis \"ernster Musik\" (was auch immer das ist) auf der Bühne Stimmgeräte verwenden (siehe Jake Shimabukuro) dann schäme ich mich nicht dafür. ;)
James Hill kann es auch ohne.
Und wenn ein Instrument ab Laden nicht im erträglichen Ramen bundrein ist dann wäre das für mich ein Grund es nicht zu kaufen/behalten.
Und da ist es egal ob es 50 oder 500€ kostet.
Kompromissstimmungen ala: Fehler auf die Mensur verteilen kommt für mich einfach nicht in Frage.

Um zum Thema zurück zu kommen:

Sollte sich das bei der Brüko mit neuen Saiten nicht bessern liegt unter umständen ein materialfehler vor, oder es hat sich etwas verzogen.
Also ein Grund da mal einen Profi das überprüfen zu lassen.

ich habe fertig

MAIK
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: wwelti am 19. Mär 2008, 14:07:28
Ehrlich gesagt ich neige immer dazu Fehler über die Mensur zu verteilen. Weil es einfach kaum einen Saitensatz gibt der wirklich genau intoniert :roll:

Ich denke aber man sollte es nicht ZU eng sehen. Eine absolut perfekte Intonation würde wahrscheinlich schon wieder langweilig klingen.

Zum Problem mit der Intonation: Wenn Du mit dem chromatischen Stimmgerät eine Saite präzise stimmst, und dann ist sie im 1. und 2. Bund deutlich zu hoch, dann gibt es da mehrere Möglichkeiten: Einmal die Saitenlage, dann die Saiten selbst.

Kannst Du für alle 4 Saiten testen ob es gleichermaßen auftritt? Oder gibt es da Unterschiede? Überprüfe auch nochmal die Saitenlage im 1. Bund möglichst für alle Saiten. Es sollte nicht anstrengender sein eine Saite im 1. Bund zu greifen als im 2. und 3. Bund.

Wenn die Abweichung bei verschiedenen Saiten sehr unterschiedlich ist, und nicht mit entsprechenden Unterschieden in der Saitenlage einhergeht, liegt es wahrscheinlich an den Saiten. Alte Saiten wegschmeißen, neuen Satz aufziehen (möglichst gute ).
Wenn die Saitenlage generell recht hoch ist (Barre-Griffe im 1. Bund vergleichsweise anstrengender als in den folgenden Bünden) und die Abweichung bei allen Saiten ähnlich ist, liegt es wohl daran daß die Saitenlage am Sattel zu hoch ist. Das kann durchaus die Intonation beeinträchtigen. Ich habe bei meiner Brüko auch die Sattelschlitze heruntergefeilt und es hat was gebracht. Das ist allerdings schon eine heikle Angelegenheit, man muß darauf achten nicht zu tief zu feilen, und es kommt auch auf das Profil und die Neigung der Schlitze an, sonst schnarrt\'s. Ich habe das damals mit Schmirgelpapier gemacht (falten und damit in den Schlitz reinfeilen).

Selbstverständlich können auch beide Ursachen gleichzeitig auftreten ;)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: ukemouse am 19. Mär 2008, 15:15:24
danke Goschi für deine ausführliche Antwort.
Ich hab ne 30 Euro Uke, die ist \"Bundrein\" auf der A+G Saite, auf der E-Saite fast, auf der C-Saite noch weniger (alles orignal Saiten, die ich auch drauf lasse, weil ich die nur als Deko hab).
Ich will damit sagen: Bundrein heißt ja wohl, wenn ich das richtig verstanden habe, daß der Abstand der Bünde stimmt. Ja, wie kann man denn sagen, daß eine Uke Bundunrein ist, wenn sie nur bei bestimmten Saiten nicht stimmt und noch besser nur bei bestimmten Saiten-Sorten????? Also ich bin da mitlerweile vorsichtig damit geworden sofort zu sagen \"die Uke ist bundunrein\"  Ich teste das erstmal ausgiebig bevor ich da was negatives oder positives sage. Genauso kehre ich dann nicht alle Instrumente des Herstellers über einen Kamm.
Vielleicht ist sie zufällig mit den original-Saiten Bundrein und mit \"guten\" ist sie das vielleicht nicht mehr ;)  Gut, dann fummel ich so lange und such mir Saiten zusammen, die zufällig stimmen und juhu die Uke ist perfekt Bundrein. Ist sie das dann auch wirklich???  :mrgreen: Oder sind die Saiten nur nicht gut? Tja lustige Sache

Nicht ganz ernst nehmen. Ist nur nen Denkanstoß. Aber das mit der 30€ Uke stimmt.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: ukemouse am 20. Mär 2008, 08:15:41
ZitatUnd das, was du über deine 30Euro-Uke schreibst, nehme ich dir sofort ab; denn es passt ja zu der oben erwähnten genannten Erklärung (nämlich, dass die Saiten offenbar mit zunehmender \"Dicke\" Schwierigkeiten machen). Weil Fluor-Carbon-Saiten aufgrund der anderen Materialeigenschaften üblicherweise dünner sind als vergleichbare Nylon-Saiten, tritt das beschriebene Problem meist nicht mehr auf.
Aber ist dann die Uke bundrein oder nicht, wenn nur die C-Saite spinnt? Und was mich noch interessiert. Bis zu wieviel Abweichung kann man ne Uke als Bundrein bezeichnen? Das alle Saiten keinen Cent Abweichung haben, habe ich noch nie gesehen? Ich will einen Uke-Test schreiben und dafür möchte ich das gerne wissen. Testet ihr immer alle Bünde oder nur bestimmte?

@Goschi. Ich habe das auch nicht aufgefasst als Antwort nur für mich. Aber du hast das so gut und verstädnlich geschrieben. Darum danke
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Ohrenblicker am 20. Mär 2008, 09:06:18
Zitat von: Goschidie dickste Saite auf einer regulär gestimmten Ukulele ist ja die C-Saite. Je dicker die Saite, desto weiter \"innen\" (gemessen vom Sattel bzw. vom Steg) beginnt sie zu schwingen, ist also akustisch-physikalisch gesehen \"kürzer\" als dünner Saiten auf derselben Mensur. Bei einer Mensur, die also für dei drei dünneren Saiten gut passt, muss man bei der C-Saite immer Kompromisse machen (außer, die Ukulele verfügt über eine Kompensation in der Stegeinlage o.ä.).

Hallo Goschi, so ganz verstehe ich diese Theorie nicht. Ich dachte, die Saite schwingt zwischen Bundstäbchen und Steg bzw. zwischen Sattel und Steg bei offenen Saiten. Und die Frequenz ist abhängig von Länge, Durchmesser und Spannung. Wieso wirkt sich der Durchmesser auf die (schwingende) Länge aus? Und wenn das so wäre, kann man diese \"Verkürzung\" nicht durch die Reduktion der Saitenspannung wieder ausgleichen? Kennst du irgendwelche theoretischen Abhandlungen zu diesem Thema? Würde mich jetzt schon interessieren.  :)
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Samuel am 20. Mär 2008, 09:57:17
Zitat von: Musikus66Und wenn auch Profis \"ernster Musik\" (was auch immer das ist) auf der Bühne Stimmgeräte verwenden (siehe Jake Shimabukuro) dann schäme ich mich nicht dafür. ;)
James Hill kann es auch ohne.

Kurze Aufklärungsarbeit:

Man unterscheidet im Wesentlichen zwei große Musikrichtungen. Einerseits ide Unterhaltungsmusik (U-Musik) zu der von Schlager bis Death-Metal alles gehört, was so im modernen Unterhaltungsbereich anzusiedeln ist. Andererseits gibt es die ernste Musik (E-Musik). Damit ist das gemeint, was umgangssprachlich (nicht ganz korrekt) als klassische Musik bezeichnet wird. James hill spielt also U-Musik und nicht E-Musik.

Übrigens ist die Bezeichnung klassische Musik deswegen nicht ganz richtig, weil sich das Wort klassisch auf eine spezielle Epoche bezieht in der E-Musik komponiert wurde. Wenn man also den Stil benennen möchte, den man bei den Osterfestspielen in Salzburg aufführt, so sagt man ernste Musik. Geht man auf ein AC/DC Konzert (kann ich nur empfehlen... beste live-Band die ich je gesehen habe), so geht man sich Unterhaltungsmusik reinziehen.

Ob diese Kategorien gerechtfertig sind ist eine andere Frage. Ich finde die Einteilung sowieso mehr als Fragwürdig, weil ich der Ansicht bin, dass jede Musik letztenendes zum Zwecke der Unterhaltung geschrieben und aufgeführt wird. Schließlich war zu Bachs zeiten seine Musik ja auch Pop. Aber ich habe diese Einteilung nicht erfunden.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Samuel am 20. Mär 2008, 09:59:01
Zitat von: Ohrenblicker
Zitat von: Goschidie dickste Saite auf einer regulär gestimmten Ukulele ist ja die C-Saite. Je dicker die Saite, desto weiter \"innen\" (gemessen vom Sattel bzw. vom Steg) beginnt sie zu schwingen, ist also akustisch-physikalisch gesehen \"kürzer\" als dünner Saiten auf derselben Mensur. Bei einer Mensur, die also für dei drei dünneren Saiten gut passt, muss man bei der C-Saite immer Kompromisse machen (außer, die Ukulele verfügt über eine Kompensation in der Stegeinlage o.ä.).

Hallo Goschi, so ganz verstehe ich diese Theorie nicht. Ich dachte, die Saite schwingt zwischen Bundstäbchen und Steg bzw. zwischen Sattel und Steg bei offenen Saiten. Und die Frequenz ist abhängig von Länge, Durchmesser und Spannung. Wieso wirkt sich der Durchmesser auf die (schwingende) Länge aus? Und wenn das so wäre, kann man diese \"Verkürzung\" nicht durch die Reduktion der Saitenspannung wieder ausgleichen? Kennst du irgendwelche theoretischen Abhandlungen zu diesem Thema? Würde mich jetzt schon interessieren.  :)

Im einfachen Mathematischen Modell der schwingenden Saite (so einfach ist das übrigens gar nicht) spielt die Dicke nur in Form einer Materialkonstante eine Rolle. Allerdings handelt es sich dabei lediglich um ein Modell. Mir ist aber auch nicht bekannt, dass eine dickere Saite einen nicht schwingenden Bereich haben sollte. Das widerspricht meinem Verständnis der newtonschen Physik. Ich bin aber \"nur\" Mathematiker und nicht Physiker und lasse mich gerne eines Besseren belehren... also auch hier großes Interesse.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: H a n s am 20. Mär 2008, 10:04:42
Ums vielleicht mal etwas Bildlich darzustellen was den Unterschied einer Dicken zu einer Dünnen Saite ausmacht.

Visuell kann man sich als Gedankenstütze ein dickes und ein Dünnes Schiffstau vorstellen.
Beide werden zum schwingen gebracht. Das dünnere schlägt mehr mehr nach oben aus als
das schwerfälligere dickere Tau. Die zusätzliche Oberschwingungen sind entsprechend der
möglichen Obertöne eines jeden Grundtones.

Das Dicke Tau schwingt durch seine Trägkeit auch nur eine gewisse Länge um Seine Mitte
Während das dünnere (leichtere) fast auf seiner Gesamtlänge in Schwingung gerät.
Das ist das, was der Goschi als akustisch physikalisch \"kürzer\" gemeint hat.

Auf der Musikmesse am Stand von Pyramid/Junger war dazu eine sehr interessante
Messwerttabelle, die das Schwingsverhalten und die damit verbundene Tonreinheit
Verschiedener Saitendicken und Materialien aufgezeigt hat.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Ohrenblicker am 20. Mär 2008, 10:33:38
Danke, Hans, für die Erläuterung.

Also, so wie ich das jetzt verstehe, gibt es an den Enden der Saite Zonen, die nicht mitschwingen und die sind umso größer, je dicker die Saite ist. Verkürze ich jetzt die Saite durch Greifen, dann werden diese Zonen im Verhältnis zur Restlänge (die ja kleiner wird) immer größer, daher verstimmt sich der Ton nach oben. Das kann durch die Saitenspannung nicht ausgeglichen werden, da die Verstimmung zunimmt, je mehr ich die Saite verkürze. Habe ich das einigermaßen richtig wiedergegeben?

Die Schlussfolgerung daraus wäre: Wenn meine Worth- oder Aquila-Saiten stimmen, denn würden dickere Nylonseiten niemals korrekt stimmen, ja? Meine bisherige Erfahrung bestätigt das. Das hieße aber auch, dass eine Ukulele niemals mit allen Saitentypen stimmt.

Stimmt das?  :?
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: wwelti am 20. Mär 2008, 10:47:42
Die Tabelle hätte mich mal interessiert...

Das Problem beim Schwingungsverhalten von Saiten ist, daß
1.) ein mathematisches Modell für die Schwingung einer gegriffenen Saite auf einem Chordophon (z.B. Ukulele) leider recht kompliziert sind muß, um die Realität genau genug zu beschreiben. Vielleicht finde ich irgendwo mal was ... oder versuche mich dran, aber das ist überraschend kompliziert.
2.) die Streuung sehr groß ist, d.h. auch ein gutes mathematisches Modell könnte höchstens statistische Voraussagen machen

Was den Unterschied dick/dünn angeht: Ein wichtiges Phänomen ist hier die sogenannte Inharmonizität. Obertöne eines Klangs sind dadurch höher als sie sein sollten.

Die Auswirkungen sind heftig... z.B. werden Klaviere üblicherweise so gestimmt, daß die Obertöne tieferer Töne ein bisschen an die Grundfrequenzen höherer Töne angeglichen werden, um schwebungsärmere Mehrklänge zu ermöglichen. So kommt es daß beim Klavier hohe Töne deutlich nach oben, tiefe Töne deutlich nach unten von der gleichstufigen Stimmung (also das was ein chromatisches Stimmgerät normalerweise anzeigt) abweichen.

Die Inharmonizität wächst mit der Dicke und Steifigkeit des Materials, und sinkt mit der Länge und Spannung der Saite.

Edit: Interessant! Der Begriff für die Stimmungsanpassung auf dem Klavier heißt Streckung oder Spreizung. Und da gibt\'s so tolle Diagramme zu:
http://www.petersontuners.com/oldweb/images/bank/Rhodes-stretchW.jpg

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Ohrenblicker am 20. Mär 2008, 11:10:02
Wow, danke euch allen! Ich sehe, das ist alles weitaus komplexer, als es sich mit dem Modell aus Saitenlänge, Dicke und Spannung beschreiben lässt und je weiter man ins Detail geht, umso mehr neue Phänomene entdeckt man. (Wenn wir weiterdiskutieren, kommt wahrscheinlich bald noch die Quantenphysik hinzu  :mrgreen:  )

Bei aller Theorie würde mich natürlich jetzt doch ganz brennend interessieren: Welche Nylonsaiten könnt ihr für ne Sopran empfehlen? Mit den Ko\'olau Gold habe ich wie schon oben erwähnt keine guten Erfahrungen in Bezug auf die Intonation. Und ich fürchte, wenn ich andere Marken probiere, werde ich ebenso enttäuscht. Ist Nylon vielleicht eher was für größere Mensuren aufgrund der bereits geäußerten Phänomene?
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: wwelti am 20. Mär 2008, 11:31:38
Du meinst also kein Fluorcarbon und auch kein Aquila Nylgut, sondern richtige, normale Nylon-Saiten?

Ich habe auf einer Ukulele Galli Strings. Die sind nicht teuer, und recht dünn. Daraus resultiert eine relativ geringe Saitenspannung, aber offenbar auch eine geringere Steifigkeit. Sie klingen sehr schön, aber haben nur wenig Sustain und sind nicht unbedingt laut. Meine Einschätzung. Die Stimmung ist übrigens ADFisH (auf GCEA klingen sie nicht mehr so gut).

Danke für die interessanten Links, Goschi. Zum ersten Link kann ich schon mal sagen daß eine Längenkompensation am Sattel Humbug ist, aber das hat sich offenbar in der Praxis auch bis jetzt nirgendswo durchgesetzt ;) Die segmentierte Stegeinlage erscheint mir auch wie eine sinnvolle Lösung.

Gruß
  Wilfried
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Ohrenblicker am 20. Mär 2008, 11:55:48
Zitat von: wweltiDu meinst also kein Fluorcarbon und auch kein Aquila Nylgut, sondern richtige, normale Nylon-Saiten?

Si signor!  8)

Zitat von: wweltiIch habe auf einer Ukulele Galli Strings. Die sind nicht teuer, und recht dünn. Daraus resultiert eine relativ geringe Saitenspannung, aber offenbar auch eine geringere Steifigkeit. Sie klingen sehr schön, aber haben nur wenig Sustain und sind nicht unbedingt laut. Meine Einschätzung. Die Stimmung ist übrigens ADFisH (auf GCEA klingen sie nicht mehr so gut).

Der Grund, weshalb ich das mit den Nylonsaiten frage ist, dass ich demnächst ein paar Anfänger unterrichten werde und gerade für Kinder finde ich Nylonsaiten besser als Carbon und Nylgut, weil sie weicher sind. Allerdings möchte ich mit der GCEA-STimmung arbeiten. Ich fürchte, dass in dieser Stimmung Nylon-Saiten nicht brauchbar sind. Die Ko\'olau intonieren übrigens in der ADFisH Stimmung wesentlich besser.

Tja, das Leben ist ein einziger Kompromiss ;)
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: wwelti am 20. Mär 2008, 12:12:07
Was ist eigentlich das Problem mit Nylgut? Es ist jedenfalls kein Fluorcarbon, und meiner subjektiven Meinung nach deutlich weicher zu greifen als die Fluorcarbonsaiten, die ich so kenne.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: MicroMue am 20. Mär 2008, 12:27:33
Zitat von: OhrenblickerAllerdings möchte ich mit der GCEA-STimmung arbeiten. Ich fürchte, dass in dieser Stimmung Nylon-Saiten nicht brauchbar sind. Die Ko\'olau intonieren übrigens in der ADFisH Stimmung wesentlich besser.


Hm, also ich hatte bevor ich auf Worth umgestiegen bin Koolau Gold auf allen Uken. Konzert und Sopran, Billig und teuer, Koa, Fichte, Mahagonie. Intonationsprobleme hatte ich aber nie. Ich bin auch nur deswegen auf Worth umgestiegen, weil mir die deutlich höhere Spannung so gut gefallen hat. Auf der Brüko Nr. 6 bleibe ich auch zukünftig bei Koolau Gold, weil ich finde, dass sie sich klanglich supergeil ergänzen.

Gruß

MikroMü
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Ohrenblicker am 20. Mär 2008, 12:32:06
Zitat von: wweltiWas ist eigentlich das Problem mit Nylgut? Es ist jedenfalls kein Fluorcarbon, und meiner subjektiven Meinung nach deutlich weicher zu greifen als die Fluorcarbonsaiten, die ich so kenne.

Hmmm, mir kam Nylgut zumindest härter als Nylon vor, aber ich habe in letzter Zeit so viel geukelt, dass ich eh nur noch Knochen und Hornhaut an den Fingern habe und nichts mehr spüre ;)
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: moskeeto am 20. Mär 2008, 12:34:23
Zitat von: MicroMue
Zitat von: OhrenblickerAllerdings möchte ich mit der GCEA-STimmung arbeiten. Ich fürchte, dass in dieser Stimmung Nylon-Saiten nicht brauchbar sind. Die Ko\'olau intonieren übrigens in der ADFisH Stimmung wesentlich besser.


Hm, also ich hatte bevor ich auf Worth umgestiegen bin Koolau Gold auf allen Uken. Konzert und Sopran, Billig und teuer, Koa, Fichte, Mahagonie. Intonationsprobleme hatte ich aber nie. Ich bin auch nur deswegen auf Worth umgestiegen, weil mir die deutlich höhere Spannung so gut gefallen hat. Auf der Brüko Nr. 6 bleibe ich auch zukünftig bei Koolau Gold, weil ich finde, dass sie sich klanglich supergeil ergänzen.

Gruß

MikroMü

Moin!
Welche Stimmung hast du denn für die Koolau verwendet?
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Ohrenblicker am 20. Mär 2008, 12:37:41
Zitat von: MicroMueHm, also ich hatte bevor ich auf Worth umgestiegen bin Koolau Gold auf allen Uken. Konzert und Sopran, Billig und teuer, Koa, Fichte, Mahagonie. Intonationsprobleme hatte ich aber nie.

Hmm, vielleicht habe ich \'nen Montagssatz? Das war leider mein bislang einziger Nylonversuch (bis auf die mitgelieferten meiner Brüko 4, aber die haben erst recht nicht gestimmt). Ich habe auch nur zwei Instrumente zum Probieren und bei beiden der selbe Effekt. Aber hier haben ja auch schon andere von Problemen mit Ko\'olau berichtet. Weiß nicht, ob ich\'s noch mal wagen sollte, denn klanglich finde ich die auch sehr schön.
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: MicroMue am 20. Mär 2008, 12:38:15
Sorry, hätt ich dazu sagen sollen. GCEA. Ging immer problemlos. Dass die Intonation mit ADFISH immer noch ein bisschen besser wird, ist eigentlich bei all meinen getesteten Saiten so. hab ich zumindest den Eindruck.

Gruß

MikroMü
Titel: Temperierte (heißt das so?) Stimmung
Beitrag von: Samuel am 20. Mär 2008, 22:12:23
Danke für die Aufklärungsarbeit. Übrigens würd emich sehr interessieren, wie ein stochastisches Schwingungsmodell aussieht und vor allem, wie man es numerisch löst. Also... wenn du ein solches Modell für die Schwingende Saite jemals aufstellst... bitt mir zukommen lassen. Ich werd mal meinen Doktorvater fragen, ob der da eventuell schon Arbeiten zu kennt...
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