Ukulelenboard

Hallo zusammen,

als ich dieser Tage am Telefon gefragt wurde, welche Ukulele ich denn für ein 10jähriges Kind als erste Ukulele empfehlen würde, schossen mir natürlich gleich zig Modelle durch den Kopf. Habe aber erst einmal abgewunken und auf das baldige Treffen verwiesen, um die Eckdaten genauer abzustecken (Preisspanne, Wünsche & Vorstellungen von Kind und Eltern, ...)

Anschließend einen Blick hier in das Forum für Einsteiger geworfen.

Thread ,,Die Einsteiger (https://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=7324.0)" beginnt mit einer Auflistung von günstigen Einsteiger-Ukulelen — von 2010.

Seither hat sich viel getan auf dem Markt. Alte Modelle werden heute anders gebaut (Kunststoffsattel und -stegeinlage statt früher Knochen, Aquila Nylgut Saiten statt früher irgend welche Angelschnüre, jetzt auch ,,Künstliches Holz" (,,engineered wood" — ,,die Mortadella der Hölzer (https://www.ukulelenboard.de/index.php?topic=24909.0)") für Griffbrett und Brücke, ,,Carbon"-Ukulelen wie die Enya Nova, etc. pp. Und nicht zuletzt rollt eine Welle von laser-graviertem Design-Horror über uns und eine eine weitere von immer bunter lackierten ,,Einsteiger-Ukulelen" für's Auge statt für die Ohren (und die Finger), selbst von Marken-Herstellern, die mal gute Einsteiger-Uken angeboten haben. Ja ja, ich weiß (sprecht mir nach!): ,,Früher war alles besser!"

Im Ernst: Wie gehen wir mit solchen gut gereiften Threads um, deren Detail-Informationen für Einsteiger so nicht mehr hilfreich sind?

• Wäre es möglich (und sinnvoll), die Liste im ersten Post des Threads zu aktualisieren?
• Liebe ein neuer Thread, vlt. mit Jahreszahl im Titel

So, wie es heute viele kommerzielle Websites handhaben:

,,Die besten Einsteiger-Ukulelen unter 67,89 Euro 2023"

... oder so.

Und was mit anderen, ähnlichen Threads, die gut gereift sind, aber in Detail-Empfehlungen halt veraltet, weil sich der Markt oder die Technik geändert haben?

Am besten so, wie es sich für Social Media gehört: Was heute stimmt und En Vogue ist, ist morgen nicht mehr wahr, veraltet und für die Tonne. Nach alten Beiträgen zu suchen ist auch blöd, da fragt man lieber und einfacher mit einem neuen Beitrag nochmal nach. FB ist das beste Beispiel für derartiges Handeln. C'est la vie, willkommen in der Neuzeit!

Wer dennoch in den Analen kramt, sollte seinen Kopf benutzen, dann kann man auch viel Nektar saugen. Das beste Beispiel ist Sponge Bob - Diese billige Ukulele (Bei Anfängern und Fortgeschrittenen beliebt) ist heute nicht mehr zu haben (War selbst damals nach wenigen Wochen ausverkauft) bietet aber mit seinen damaligen Beiträgen viel Wissenswertes zum Thema Saiten und Einstellung von Sattel und Stegeinlage.

Also ich bin ja schon so lange in diesem Internetz unterwegs, dass ich bei angezeigten "Ergebnissen" immer auch einen Blick auf's Datum werfe und mir dann meinen Teil dazu denke.... Im Zweifel kann man ja auch einen alten Thread mit einer neuen Frage wieder aus der Versenkung holen (dann ist wenigstens offensichtlich, dass man sich schonmal um eine Antwort bemüht hat)

Der Ukulelenmarkt dreht inzwischen so schnell, dass keine konkrete Aussage wirklich lange Bestand hat; aber auch 2010 war es schon so, dass man selber "seine" Ukulele finden musste. Nur gab es damals noch nicht so unüberschaubar viele.

Meine pauschalen Empfehlungen sind meistens:

• nicht unter 50€ kaufen, wenn man kein handwerkliches Geschick hat
• ab ~80-100€ hat man gute Chancen auf ein spielbares Instrument
• bling-bling kann man nicht hören, besser noch einen Gurt kaufen
• gerade für Anfänger muss es ein sauber intonierendes und gut eingestelltes Instrument sein, denn nur so hat man die Gewissheit, das falscher Klang durch Üben korrigiert werden kann und insgesamt der Spaß an der Musik erhalten bleibt
• die obere Preisgrenze bestimmt allein der Kontostand
• für gute Ukulelen gibt es auch einen Gebrauchtmarkt, u.a. auch hier im Forum (ich spreche da aus Erfahrung)

Danke Louis.

Das wäre doch ein super Ersatz-Beitrag für das Einsteiger-Forum:

Zitat von: louis0815 am 19. Feb 2023, 22:42:26Der Ukulelenmarkt dreht inzwischen so schnell, dass keine konkrete Aussage wirklich lange Bestand hat; aber auch 2010 war es schon so, dass man selber "seine" Ukulele finden musste. Nur gab es damals noch nicht so unüberschaubar viele.

Meine pauschalen Empfehlungen sind meistens:

• nicht unter 50€ kaufen, wenn man kein handwerkliches Geschick hat
• ab ~80-100€ hat man gute Chancen auf ein spielbares Instrument
• bling-bling kann man nicht hören, besser noch einen Gurt kaufen
• gerade für Anfänger muss es ein sauber intonierendes und gut eingestelltes Instrument sein, denn nur so hat man die Gewissheit, das falscher Klang durch Üben korrigiert werden kann und insgesamt der Spaß an der Musik erhalten bleibt
• die obere Preisgrenze bestimmt allein der Kontostand
• für gute Ukulelen gibt es auch einen Gebrauchtmarkt, u.a. auch hier im Forum (ich spreche da aus Erfahrung)

Damit dann praktisch fast alles gesagt. Kann dann ja evtl. sporadisch um weitere Weisheit ergänzt werden ... 😉

"you have to kiss a lot of frogs to find your prince" kann man auch auf Ukulelen übertragen, deswegen: geht zu Ukulelentreffen, in Musikgeschäfte, zur örtlichen Bücherei und nehmt physischen Kontakt zu möglichst vielen verschiedenen Ukulelen auf. So bekommt man mit der Zeit eine Idee, was man an einer Ukulele mag und was eher nicht. Und mit welcher Größe man am besten zurecht kommt.
Die Unterschiede sind teilweise sehr subtil und nicht direkt offensichtlich, wirken sich aber deutlich auf den Spaß am Instrument aus: Dinge wie Halsprofil und -dicke, Saitenlage, Griffbrettbreite, Saitenabstand, etc.

Und dann sind da ja noch die Saiten... Da hat auch jeder so seine Präferenzen bei Material und Spannung...
Ich bspw. mag die allgegenwärtigen Aquila Saiten (Nylgut) nicht besonders. Die sind gut, keine Frage - aber meine Finger und Ohren mögen sie nicht besonders, ich bin mehr der Fluorocarbon-Typ.

Zitat von: louis0815 am 23. Feb 2023, 13:31:58"you have to kiss a lot of frogs to find your prince" [...]

Noch so ein Absatz für die Ewigkeit. Sollte unbedingt ins Einsteiger-Forum.
Kann den Neuen jede Menge Kohle sparen und Spaß bringen.

Zitat von: Ukulehrling am 23. Feb 2023, 15:47:43

Zitat von: louis0815 am 23. Feb 2023, 13:31:58"you have to kiss a lot of frogs to find your prince" [...]

Noch so ein Absatz für die Ewigkeit. Sollte unbedingt ins Einsteiger-Forum.
Kann den Neuen jede Menge Kohle sparen und Spaß bringen.

Nee, sollte in den Thread Zitate und Sprüche von @Knasterbax, wobei man aufpassen muß, daß man bei einigen nicht mit dem Urheberrecht Probleme bekommt. Bei Carl Valentin als Beispiel sind die Erben sehr aktiv, was Abmahnungen anbelangt.

Was die Ukulelen anbelangt, seh ich das anders: Wichtiger als die "perfekte" Ukulele sind die "perfekten" Finger, und die kann man nicht kaufen - Auch 'n toller Spruch (Merk ich grad beim Schreiben).

ZitatNee, sollte in den Thread Zitate und Sprüche von @Knasterbax

Da nicht ukulelenspezifisch, gehört er da m. E. nicht rein. Im Unterschied zu Jogis Spruch eben...  8)

Ich meinte eigentlich nicht nur die Frösche, sondern den ganzen Absatz.