Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: ukelars am 16. Apr 2020, 11:13:17

Titel: Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: ukelars am 16. Apr 2020, 11:13:17
Hier ist meine Saiten-"Bekehrungsgeschichte" von Aquilas zu Worth, einfach nur so, falls es euch interessiert:

Jahr(zehnt)elang war ich überzeugt: Aquila-Saiten seien die besten, zumindest für mich. Ich spiele ansonsten Stahlsaitengitarre und habe bei weichen Saiten schnell das Gefühl, man hätte mir die Saiten ganz geklaut. Und meine Kala Jazz braucht wegen der gewölbten gesperrten Decke ordentlich Saitendruck, sonst kommt da klanglich gar nichts mehr raus. Alle Saiten, die ich darauf ausprobiert habe, flogen nach dem ersten Anspielen gleich wieder runter: Zu dünn, zu labberig, zu leise... nur Aquilas waren gut.
Nun habe ich seit zwei Monaten eine neue Ukulele: Akazie vollmassiv. Ein völlig anderes Instrument mit einem tollen Ton. Die Werkssaiten waren dünne Nylons, die auch so klangen. Aquilas drauf, und: Ein Super Klang!
Dann habe ich ein Video zu Saitenvergleichen von southernukulelestore gesehen. Und dort wurde gesagt: Mit Aquilas klängen alle Ukulelen des unteren bis mittleren Preissegments besser. Aber: Mit Aquilas würden vollmassive Instrumente zwar auch sehr gut klingen, jedoch im Klangcharakter alle irgendwie gleich, obwohl sie verschieden klingen sollten.
Das wollte ich ausprobieren und beschloss, mir Worth-Saiten zu bestellen (hatte ich auf der anderen Uke auch schon ausprobiert, da war das nichts). Ich nahm braune in der Stärke BF, das stärkste, was die Firma zu bieten hat (wie gesagt, ich komme von der Stahlsaite her). Meine beiden Eindrücke:

1. Mein lieber Scholli, die sind auch für mich knallhart, die Saiten. Da kann ich mich vom Spielgefühl her nicht beschweren.
2. Der Klang ist tatsächlich anders, charaktervoller - toll!

Die Aquilas New Nylgut oder Super Nylgut sind immer noch sehr gute Saiten und vielleicht wechse ich auch noch mal öfter, um die Unterschiede noch mehr auszutesten. Aber der Versuch hat sich gelohnt
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Buhnenhuper am 16. Apr 2020, 18:58:40
Also ich hatte mal kurz die LGEX drauf

https://www.thomann.de/de/worth_strings_ch_lgex_tenor_ukulele_set.htm?sid=8303c75fa814298e35f211b83fac8939


-die sind krass dick umd erfordern viel Kraft, vor allem mit LG, nix für mich. Würde ich tauschen gegen dünnere, weichere Fluorcarbon. Der Satz reicht für 2 , so dass einer neuwertig ist.

MfG
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: lelopa am 17. Apr 2020, 09:54:00
Die Aussage über Aquilas bei günstigen Uken unterschreibe ich.
Beim mittleren Preissegment klingen Aquilas wie bei hochpreisigen Ukulelen: zu sehr nach Aquila!


Obwohl:


Was ist niederpreisig/günstig?


Ich habe zwei € 35,00 Uken ( Cahaya Mahagoni & Kmise Fichte) die mit Flourcarbon Brillianz &  Obertöne produzieren, wovon Aquilas nur träumen können....
Da würden Aquilas mehr vermurksen als wirklich schön klingen.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Louis0815 am 21. Apr 2020, 14:23:23
Fluorocarbon klingen für mich immer brillianter und obertonreicher als Aquila, egal auf welcher Ukulele. Deswegen bin ich von den Aquilas eigentlich komplett weg (außer auf der Firefly Banjolele, da waren sie halt einfach schon drauf) - ein Satz Martin M600 kostet nicht die Welt und ist auch auf billigen Ukulelen allemal einen Versuch wert. Meistens denkt man danach, man hätte ein neues Instrument in der Hand.

Das Video von Southern Ukulele ist Gold wert, um einen Überblick zu bekommen - die haben einfach Leidenschaft und Erfahrung. Und antworten auch recht flott auf Anfragen per Mail (selbst wenn man nur eine Meinung/Empfehlung haben will und nichts da kauft).

Für's Protokoll mal ein paar Saiten, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe (in mehr oder weniger zufälliger Reihenfolge)
- Martin M600/620
- ukumele (http://www.ukumele.de/Saiten/ukuMele-Fluorcarbon-Saiten::108.html) (schön gleichmäßige Spannung über alle Saiten, nicht immer alle Größen auf der Webseite verfügbar)
- Worth Clear/Brown Medium (bei den CM ist die low G auf Konzertmensur allerdings grenzwertig schlabbrig); die CM klingen etwas heller und knackiger als die BM
- Living Water Strings (http://livingwaterstrings.com) (teure Alternative zu ukumele und auf jeden Fall eine Empfehlung, wenn man mal was anderes als nur Standard GCEA braucht)
- D'Addario Titanium EJ87 (etwas steifer als die anderen, schimmern ganz leicht lila)
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: UkeD am 23. Apr 2020, 13:15:22
nun bin ich doch etwas irritiert. Die Frage nach den richtigen (besten) Saiten ist gleich der Frage nach der besten Eissorte. Hinzu kommt, dass ein bestimmter Saitensatz auf einigen Ukulele gut klingen kann (nach persönlichem Geschmack) und auf anderen Ukulele so gar nicht funktioniert. Daher gibt es für mich nur eine Lösung.

1. Ukulele nach persönlichem Geschmack kaufen. Für mich gilt dabei die Reihenfolge
    a) Klang
    b) Spielbarkeit
    c) Verarbeitung
    d) Optik
    natürlich angepasst an mein Budget

2. Für die Klangoptimierungen (vgl. Eissorte) verschiedene Saiten ausprobieren.

Ein Saitensatz kostet ja nicht die Welt. Für meinen geliebten Kontrabass muss ich für einen Satz ca. 150€ berappen  :'(
Noch was; ich mag Aquila-Saiten auch nicht besonders, die klingen mir viel zu "ukulig" (daher mag ich auch Brüko nicht). Dennoch klingen Aquila auf meiner Kala Mango recht gut. Ebenso war ich von dem Klang der Aquila-Saiten auf meiner Kanile'a Willie K positiv überrascht, Kanile'a wird ja standardmäßig mit Aquila ausgeliefert. Dennoch habe ich für die Kanile'a einen "für mich" bessern Saitensatz gefunden. In diesem Sinne, viel Spaß und Erfolg bei der Suche nach der "richten" Saite.

Gruß Dirk
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Louis0815 am 23. Apr 2020, 14:11:27
Der endlose Kreislauf des Ukulelistenlebens:

Zuerst suchst du nach der perfekten Ukulele, dann suchst du für diese Ukulele nach den perfekten Saiten.
Und wenn du die perfekten Saiten gefunden hast fragst du dich, ob sie nicht auf einer anderen Ukulele noch besser klingen würden.
Zurück auf Anfang....


Ich habe mir inzwischen angewöhnt, meine persönliche Meinung auch genau als solche zu äußern und nicht als generische Behauptung oder Naturgesetz in den Raum zu stellen. (Alte Grundregel: Gutes Feedback fängt an mit "ich" und enthält ein "weil" - dann kann sich der Gegenüber nicht mehr persönlich angegriffen fühlen, höchstens noch mißverstanden)
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: UkeD am 23. Apr 2020, 19:29:02
ok, falls der letzte Eintrag mich betrifft, würde ich gerne wissen, ob ich mich falsch verhalten habe.
Mein Ansinnen war es, meinen Umgang mit dem Thema Saiten zu verdeutlichen. Ich bin der Meinung, dass es nötig ist, sich bei einer neuen Ukulele  auf die Suche nach den ,,Lieblingssaiten" zu machen. Dazu gehört ein gewisses Ausprobieren. Falls ich mich zuvor unglücklich ausgedrückt haben sollte, kommt hier ein sorry.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Louis0815 am 23. Apr 2020, 20:33:03
Zitat von: UkeD am 23. Apr 2020, 19:29:02
ok, falls der letzte Eintrag mich betrifft, würde ich gerne wissen, ob ich mich falsch verhalten habe.
Weder noch, alles gut.
So im Nachhinein passt mein zweiter Absatz nicht wirklich zum ersten; ich ziehe ihn hiermit zurück (war sowieso off-topic).
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Floyd Blue am 24. Apr 2020, 13:19:40
@UkeD: Alles ok mit Deinen Aussagen. Nur irrirtiert mich die folgende:

Zitat von: UkeD am 23. Apr 2020, 13:15:22
...die klingen mir viel zu "ukulig"...

Wie sollte ein Ukulele denn klingen, wenn nicht ukulig - Vielleicht wie Saxophon, Klavier, Akkordeon oder so? Sorry für das O.T., bin nur verwirrt.

Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: kiwidjango am 24. Apr 2020, 16:34:03
Fragt doch mal die Sound-Creators der Autoindustrie, wie ein Auto klingen soll !

Der Eine möchte bei seinem Trabbi einen Opelsound haben, der andere träumt bei seinem E-Flitzer von Benz der ´60er.

...noch mehr Beispiele fände ich ermüdent!

Mensch: Da ist ein Stück Plastik oder etwas Seide mit dünnem Metallfaden umwickelt. Das wird zwischen zwei festen Punkten auf eine Spannung gebracht.

Fangt bitte jetzt noch mit der Diskussion an, ob der Kannichendarm bei den Höhenanteilen dem Katzendarm überlegen ist.

Als die Instrumente in Portugal erfunden wurden, hat man das genommen, was als gute Basis für eine Zupfinstrumentensaite da war.
Ebenso bei der Fortführung und Weiterentwicklung auf Hawaii, oder sonst wo.
Die Saiten mussten ihre Stimmung halten und selbst bei dünner Ausarbeitung, bei jeder Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankung die Stimmung annähernd halten. Reißen durch Vergammeln oder Pilzbefall war normal!!!

Fragt mal den Geschäftsführer von Pyramid nach solchen Dingen,...rechnet aber drei Stunden Zeit ein.

...alles andere klanglich und haptisch bitte nach Gusto.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Floyd Blue am 24. Apr 2020, 17:00:19
Naja - Wenn ich einen Opelsound haben will, lege ich mir einen Opel zu. Wenn ich einen Gitarrensound haben will, lege ich mir eine Gitarre zu. Ist zumindest bei mir so. Aber das kann ja jeder für sich selbst entscheiden. Allerdings einen Opelsound auf einer Ukulele erzielen zu wollen, finde ich nicht besonders sinnvoll. Einen röhrenden Motorensound kann man allerdings ganz gut mit einer heftig verzerrten E-Gitarre schon erreichen.

Und zu meinen Saitenerfahrungen und zurück zum Thema: Wie schon mehrfach geschrieben, ist nur durch das Ausprobieren einen klangliche Optimierung für den eigenen Klanggeschmack sinnvoll.

Beispiele: Auf meinen neueren Brükos klingen für meinen Geschmack und nach vielen Versuchen, die Pyramid Flurocarbon, die schon ab Werk aufgezogen sind am besten. Auf den älteren die Pyramid Nylons. Auf einer alten Harmony ergeben Dunlop Nylons einen für mich angenehmen Klang, Auf einer Ken Timms habe ich gerne die alten Aquila Nylgut gespielt und auf einer alten Martin fand ich Martin Fluorcarbon schön. Auf einer Aria Konzertukulele gefallen mir die schwarzen Fremont gut. Auf meiner Jazzgitarre sind .012er Thomastik geschliffene Jazzsaiten und auf meiner Eastwood Airline klingen D'Addario Half Rounds gut. Auf meinem Fretless-Bass klingen Flat Wounds toll, auf einem Bass ähnlich Precision-Bass schwöre ich auf Roto Sound Swing Bass (Round Wound) usw. usf. etc.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: kiwidjango am 24. Apr 2020, 17:05:04
Ja,... und??

Jeder, was er gerne hören will, Punkt aus!

Instrumentbezogen...hörvorliebenbezogen,... haptisch, was sich den Fingern gut anfühlt....
man  kann manche Sachen soo klasse abkürzen...
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Floyd Blue am 24. Apr 2020, 17:17:37
Genau das habe ich doch geschrieben und ansonsten einige meiner Vorlieben beschrieben.

Und mit solchen Sprüchen wie
Zitat von: kiwidjango am 24. Apr 2020, 17:05:04
...Punkt aus!...
konnte ich mich noch nie abfinden und werde das auch in Zukunft nicht tun.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: kiwidjango am 24. Apr 2020, 17:20:46
schon mal ne Ukulele oder Gitarre gebaut??

Es gibt Erklärungen, die irgendwann sinnlos werden...dann ist es besser einen Punkt zu setzen.
datt dauert sonst zu lang....
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Floyd Blue am 24. Apr 2020, 17:24:22
@kiwidjango: Fragst Du mich oder allgemein? Was hat das mit dem Thema Saitenerfahrungen zu tun?
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: kiwidjango am 24. Apr 2020, 17:26:01
.Ich bin Gitarrenbauer....
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Floyd Blue am 24. Apr 2020, 17:30:59
Zitat von: kiwidjango am 24. Apr 2020, 17:26:01
.Ich bin Gitarrenbauer....

Na und? Was sagt uns das?

Meine Fragen hast Du trotzdem nicht beantwortet.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: kiwidjango am 24. Apr 2020, 17:37:17
...Es gibt nur die persönliche Vorliebe "der Saite"-FÜR DAS vorhandene Instrument.

Da nimmt man ganz einfach Geld !!!!!!!!!  in die Hand, kauft jede Menge Sätze Saiten und probiert.

Die einfache Frage nach Der Saite für DAS XY Instrument ist meiner Erfahrung nach nicht zu beantworten.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Floyd Blue am 24. Apr 2020, 17:42:04
Genau das habe ich auch versucht auszudrücken.

Danke für die kurze Zusammenfassung!
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: kiwidjango am 24. Apr 2020, 17:50:16
Save the time,..save the money!
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: UkeD am 24. Apr 2020, 18:47:50

Zitat von: Floyd Blue am 24. Apr 2020, 13:19:40Wie sollte ein Ukulele denn klingen, wenn nicht ukulig - Vielleicht wie Saxophon, Klavier, Akkordeon oder so? Sorry für das O.T., bin nur verwirrt.



ich versuch's mal.

Der Begriff stammt nicht von mir. Ich hatte vor einiger Zeit mal im Forum gefragt, warum Longneck so beliebt ist. Einige Antworten beschrieben den Klang eines kleineren Korpus als nicht so voll, mit weniger Volumen, schlicht mehr ukulig. Somit klingt wohl zB eine Brüko Sopran gegenüber einer Kanile'a Supertenor low G deutlich mehr ukulig. Dieser ukulige Klang hat wohl sehr viele Anhänger.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Floyd Blue am 24. Apr 2020, 19:10:14
@UkeD: Danke sehr! Das beseitigt meine Verwirrung. So verstehe ich auch, was Du ausdrücken wolltest.
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Red am 25. Apr 2020, 12:33:06
Einen anschaulichen Vergleich von Strings gibt es noch hier zum ansehen / anhören:

https://www.youtube.com/watch?v=Hr0h0FeOQP4
Titel: Antw:Saitenerfahrungen: Von Aquila zu Worth
Beitrag von: Wolfgang von Bockenheim am 07. Aug 2020, 19:09:58
Sind die Worth BS wirklich die härtesten, die der Hersteller zu bieten hat?

Sind die BF nicht noch phatter?

Und sind die clearen CF nicht noch härter/brillianter als die brownen BF?

Inquiring minds.....
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