Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: moskeeto am 19. Nov 2007, 23:13:23

Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: moskeeto am 19. Nov 2007, 23:13:23
Moin.

Ich hab mal eine Frage, die sich vor allem an diejenigen richtet, die schonmal sowohl eine Uke aus Fichte als auch eine aus Koa gespielt haben (also z.B. Hirnwurst, Ziegenranch, Musikus66, RISA...).

Könntet ihr mir mal den klanglichen Unterschied von Koa und Fichte beschreiben? Was für unterschiedliche Nuancen haben z.B. eine RISA Acoustic Tenor und eine Koaloha?

Natürlich ist Koa nicht Koa und auch Bauweise, Lackierung, Dicke usw. spielen eine wichtige Rolle für den Klang. Trotzdem ist doch eine generelle Einordnung sicher möglich :)

Schöne Grüße,
Bror

PS: Ja, ich will mir wohl eine RISA Uke kaufen und frage mich, ob ich wirklich schon für eine Koa Version sparen soll, oder ob es Fichte nicht auch tut ;)
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: d:uke am 19. Nov 2007, 23:43:48
wenn fichte als klangholz natürlich sehr gut ist... hm... also..
ohne eine fichtenukulele gespielt zu haben zitiere ich mal den gallier:
eine ukulele hat nur aus koa-holz diesen urtypischen klang einer ukulele...
;)
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: moskeeto am 19. Nov 2007, 23:50:26
schonmal danke für die schnelle Antwort.

Ja, mir ist klar, dass das Original natürlich Koa ist. ABER: Ich kenne den \"typischen\" Ukulelenklang ja überhaupt nicht. Der typische Klang ist für mich irgendwo zwischen meiner (Mahagoni) Jenny und meiner (Plastik/Fichte) Flea... und dabei ist mir die Jenny etwas zu direkt und die Flea etwas zu muffig.

Von daher interessiert mich eher eine Art Beschreibung der Wärme, Brillianz, Ausgewogenheit oder Aggressivität (wie \"knackig\" ist der Sound) der Hölzer.
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: wwelti am 20. Nov 2007, 00:05:57
Moskeeto: Du kannst ja mal ein paar der Beispielaufnahmen aus dem englischen Forum (Ukulele Cosmos) hören, da sind viele Leute mit guten Uken unterwegs.
Jedenfalls ist die Flea garantiert nicht typisch für \"Fichte\" Klang.

Meiner subjektiven Erfahrung (muß nicht stimmen!) nach klingt Fichte eher brilliant, Mahagoni eher voll, und Koa irgendwie beides, liegt aber wohl auch dran daß viele Koa-Instrumente halt sowieso sehr gut sind ;)

Aber den Klang einer Ukulele nur nach dem Holz zu beurteilen ist sowieso vollkommen illusorisch. Trotzdem können ja vielleicht ein paar Holzspezialisten noch ein paar Tipps zum Besten geben ;)

Viele Grüße
  Wilfried
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: gallier am 20. Nov 2007, 00:39:57
ZitatVon daher interessiert mich eher eine Art Beschreibung der Wärme, Brillianz, Ausgewogenheit oder Aggressivität (wie \"knackig\" ist der Sound) der Hölzer.
ich tu mich immer schwer so etwas zu beschreiben. Das ist ungefähr so als sollte man erklären wie eine Kartoffel schmeckt.  Aber hör mal hier (http://www.youtube.com/watch?v=WcyvMWVcfCU)
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: RISA am 20. Nov 2007, 09:10:01
Zitat von: gallier...
ich tu mich immer schwer so etwas zu beschreiben. Das ist ungefähr so als sollte man erklären wie eine Kartoffel schmeckt.  
...

Ich finde es noch schwerer, als ob man den geschmacklichen Unterschied zwischen Salz- und Pellkartoffel erklären sollte. Leider weiß ich nicht, was der Mann im Video sagt, aber das Klangbeispiel zeigt schon den charakteristischen Unterschied zwischen Koa und Fichte. Wenn die RISA Koas fertig sind, kann ich auch mal einen Vergleichstest aufnehmen.
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: BYOB am 20. Nov 2007, 15:48:17
mir persönlich ist fichte irgendwie sympatischer...
meine selbstbauuke ist ja ganz aus fichte...
find das holz erstens ur schön, und außerdem ääh jetzt fallt ma nix ein ;)
fichte is einfach a wahnsinn^^

aba ne koa uke hatte ich noch nie in der hand... nur mal ne gitarre... aba di war a nur laminiert...
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: doncorleone am 20. Nov 2007, 16:38:27
aber deine fichte klingt ja eh super BYOB..........also i mag fichte, wenn sie so klingt wie deine *gg*

don
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Hirnwurst am 20. Nov 2007, 18:29:31
Na ja, ich tu mich da auch recht schwer, zu vergleichen.
Zumal ein Vergleich auch nur dann so richtig möglich ist, wenn man das selbe Mdoell in Fichte und Koa besitzt. Denn es komtm ja auch auf Bauart usw. an.

Ich hab auf jeden Fall den Eindruck eines wärmeren und etwas volleren Klangs der Koa-Ukulele. Aber wie gesagt, es ist recht schwer zu vergleichen und erst recht in Worte zu fassen.  :P
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Henk am 20. Nov 2007, 18:49:25
Fällt nur mir gerade diese helgeschneidereske Persiflage ein?
ZitatEhefrau: "Ich habe etwas leckeres gekocht und dazu diese Flasche Wein aufgemacht."

00 Schneider: "Ahh, dieser Wein schmeckt etwas rhombenförmig. Seine Aussaat ist gut. Schaut, wie er sich neigt."

Ehefrau: "Dazu gibt es diese Nüsschen."

00 Schneider: "Ein edler Tropfen. ... Etwas hart im Ansatz, aber er ragt weit in den Hals hinein. Tja, immerhin muß man bedenken, im normalen Haushalt in normalen Flaschen kann man mit solch einem Wein schnell per Du werden."
Ich würde mal behaupten, dass der Fichtenklang auch rhombenförmig ist, während der Koaklang eher trapezförmig ist. Noch andere Synästheten unter uns?
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: moskeeto am 20. Nov 2007, 20:15:36
mmm, ich verstehe, dass ihr euch zurückhaltet, aber ich hatte mir doch mehr erhofft (schließlich wurde hier auch seitenlang beispielsweise über Saiten geschrieben). Doch die Wagheit eurer Aussagen sagt vielleicht auch was aus. ;)

Und danke an Gallier für den youtube Link! :)

@Henk: Ja doch, Farben, Wörter und Lieder haben bei mir Farben, aber selten Rhombenform ;)
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Henk am 20. Nov 2007, 20:19:03
Zitat von: moskeetoFarben[...]haben bei mir Farben
KUHL! Welche Farbe hat bei Dir denn blau?
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: moskeeto am 20. Nov 2007, 20:24:15
haha, stimmt, das ist doch mal ein wunderbarer Versschreiber :mrgreen:

Das erste Farben sollte Zahlen heißen ;)

Aber SO (http://www.kommdesign.de/texte/stroop.htm#2) siehts in meinem Kopf nicht aus....
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: ziegenranch am 20. Nov 2007, 21:54:16
Also ich habe unter anderem eine Brüko Tenor in Fichte,  eine Risa acoustic sopran in Fichte und eine Koaloha Concert in Koa. Natürlich spielt die Bauweise eine wesentliche Rolle, und so kann ich nur den Gesamteindruck wiedergeben: Die Koaloha ist um Längen besser als die anderen beiden (obwohl ich auch auf denen sehr gerne spiele). Der Klang ist voller, klarer, hat mehr sustain. Das Ganze ist so überdeutlich, dass selbst absolute Laien den Unterschied sofort hören. Die Decke der Koaloha ist auch dünner als die der beiden anderen, was klanglich sicher auch \'ne Menge ausmacht. Ob\'s nun am Koa liegt oder auch/nur an der Verarbeitung, kann ich natürlich nicht beurteilen. Was ich mich frage ist, falls es nicht am Holz liegen sollte, warum andere Hersteller das nicht genauso gut hinbekommen. Denn die Verarbeitungsqualität scheint mir bei Risa und Brüko durchaus ebenbürtig zu sein.  Also liegts vielleicht doch am Holz.:roll: Das Video auf youtube gibt meiner Meinung nach den Klang der Koaloha (ist aber auch ein anderes Modell) nicht annähernd richtig wieder; dort klingt es dumpfer als Fichte.
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Doc Aloha am 20. Nov 2007, 22:40:39
Aloha kakou,

man bräuchte, wie Hirnwurst sagte, eine Vergleichsserie: Das gleiche Modell in vergleichbarer Holzqualität in gleicher Bauart vom gleichen Instrumentenbauer - keine billige Idee, aber es könnte sich lohnen.

Es muss einen Grund geben, warum Gitarrenbauer am liebsten Decken aus Fichten bauen und Korpus und Zargen aus härteren Hölzern. Und: Fichte ist nicht gleich Fichte - Decken aus Gebirgsfichte mit engen Jahresringen können happig teuer werden. Fichte ist leicht und spricht bei guter Verarbeitung schnell an. Koa ist etwas härter und dichter, klingt aber sehr warm. Ich kann nur mit dem Vergleich Koa - Mango dienen....

Koa wird in der Regel nicht in Standard (Billig?)- Instrumenten wie z.B. Brüko, Sammick etc. verbaut. Aber es klingt gut.

Am Ende entscheidet der Geschmack des Musikers - und auch der Geldbeutel. Gutes Koa wird immer knapper, und wenn ich die Wahl zwischen mittelmäßigem Koa und guter Fichte hätte, wäre es dann die Fichte. Ich könnte nicht sagen: Fichte gut, Koa besser, aber: Koa ist für meinen Geschmack ukeliger, sieht schöner aus und ist traditioneller und eben hawaiianisch.

À propos Vergleichsserie : Ich werde in ein paar Monaten über eine Vergleichsserie berichten können: Fächerbeleistung vs. Beleistung nach Dr. Kasha - zwei Instrumente (Holz aus dem gleichen Block) sind in Arbeit. Bin gespannt.....

Kanikapila!
Haole
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Ukebass am 21. Nov 2007, 08:55:52
Hallo zusammen,
das Holzproblem bei Instrumenten ist ein Problem und die Bauweise und Verarbeitung ein anderes. Objektive Vergleiche sind zwar möglich, aber wie Haole schon schrieb, sehr aufwendig. Die ganzen Vergleiche über Youtube und ähnlichem sind nach meiner Meinung untauglich, da einfach zu viele Faktoren eine Rolle spielen. Nehmt doch einfach mal eine beliebige Uke und spielt sie in einem Raum. Dann geht ihr in einen anderen Raum und spielt sie dort. In der Regel werdet ihr große Klangunterschiede aufgrund der Raumakustik feststellen. Wird das Instrument jetzt noch aufgenommen, spielt die gesamte Technik eine Rolle, angefangen vom Mikro bis zu den Lautsprechern. Es gibt also eine Menge von Möglichkeiten, den Klang bewußt oder unbewußt zu beeinflussen. Dazu kommt auch noch die Spielweise des Uklers. Ganz abgesehen davon, daß der Spieler das Instrument ganz anders hört, als der Zuhörer.
Nach diesem kleinen Ausflug zurück zu den Hölzern. Bei Musikern allgemein anerkannt ist, daß Fichte eines der besten Klanghölzer ist. Nicht umsonst wird sie in der Regel bei allen Streichinstrumenten, Gitarren usw. als klangwichtigstes Element, der Decke, verbaut. Zudem entwickelt sich Fichte durch das Spielen weiter. Alte Fichteninstrumente, die regelmäßig gespielt wurden, sind kanglich reifer als Neuinstrumente. Andere Holzarten verändern sich auch etwas im Laufe der Zeit, der Gewinn ist allerdings mäßig. Dann ist natürlich die Qualität des Holzes, Lagerzeit usw. ein wichtiger Faktor. Ein gutes Deckenholz kostet. Als nächstes kommt die Verarbeitung. Wie wird das Deckenholz zubereitet, welche Beleistung wird verwendet, wie fein wird die Beleistung aufbereitet usw. usw.. Und am Schluß spielen auch noch die anderen Instrumententeile eine große Rolle. Alles zusammen ergibt dann den Klang des Instrumentes.
Zum Schluß kommt dann noch ein Musiker, der seine Hörgewohnheiten und Vorlieben hat und drückt dem Instrument duch seine Spielweise noch den letzten Stempel auf. Wie soll bei so vielen Faktoren ein objektiver Vergleich zwischen Instrumenten von unterschiedlichen Hölzern, Bauweisen, Oberflächenbehandlungen, Herstellern, Vorlieben und Spielweisen zustandekommen? Hinzu kommt auch noch, daß sich der Geschmack des Spielers im Laufe der Zeit ändert. Was Heute toll klingt, ist Morgen kalter Kaffee.
Wenn heutzutage alle möglichen Hölzer für den Instrumentenbau verwendet werden, dann liegt es vielfach an der Verfügbarkeit von den Hölzern und deren Preisen. Weil eine Koa-Uke teuer ist, heißt es noch lange nicht, daß eine Koa-Uke auch gut ist. Der Endpreis wird weitgehend durch den Preis des Koaholzes bestimmt. Wírd eine wirklich gute (aber was ist das?) Koa- mit einer ebenbürtigen Fichten-Uke verglichen, dann ist die Entscheidung für das eine oder andere Instrument reine Geschmacksache.
Nach meiner Erfahrung bleibt am Schluß nur die Möglichkeit, möglichst viele Instrumente selber auszuprobieren und sich eine eigene Meinung zu bilden. Hat man dann sei \"Trauminstrument\" gefunden, darf man nicht erstaunt sein, wenn einem nach vielleicht nicht allzu langer Zeit ein noch besseres \"Trauminstrument\" über den Weg läuft.  Aber sind wir doch ehrlich, wir wollen es doch garnicht anders, denn dadurch bleibt alles spannend.
Gruß Michael
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: RISA am 21. Nov 2007, 09:13:03
Sehr schön beschrieben UKEBASS. Diese Meinung teilen sicherlich alle, die schon viele Instrumente unterschiedlicher Bauart mit unterschiedlichen Hölzern in der Hand gehabt haben. Ich möchte sogar noch einen Schritt weiter gehen und behaupten, dass selbst zwei absolut identisch gebaute Ukulelen mit gleichen Hölzern aus dem gleichen Baum deutliche Klangunterschiede aufweisen. An manchen Tagen habe ich identische Instrumente aus einer Serie in der Hand und sie klingen nie gleich.
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Ukebass am 21. Nov 2007, 09:20:45
ZitatAn manchen Tagen habe ich identische Instrumente aus einer Serie in der Hand und sie klingen nie gleich.

Hallo Rigk,
deine Ergänzung kann ich nur unterstreichen. Ich habe nur irgendwann aufgehört zu schreiben, da ich nicht langweilen wollte.
Gruß Michael
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Brandse am 21. Nov 2007, 09:47:08
Was Ihr schreibt, trifft es ja genau. Langweilt mich zumindest nicht.
Was ich noch an Unterschied bemerke, sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Abends am Lagerfeuer ist der Klang noch OK.

Morgens aber, hört sich meine \"Unterwegs-Uke\" aber Grottenschlecht an....
OK, alles klamm, Luft zum schneiden...  ...das Ding hat dann keinerlei Klangfülle mehr.

Lag die Uke die ganze Nacht im geheizten Wohnwagen, ist alles OK. Lag sie im Auto oder Vorzelt, dann brauche ich bis Nachmittag nicht zu spielen...

(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.klappcaravanforum.de%2Falbum_picm.php%3Fpic_id%3D1389&hash=dbfaf14a173a415b978ad7764face5d73f9882fd)

Gruß,
Brandse
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Ukebass am 21. Nov 2007, 11:06:56
ZitatAbends am Lagerfeuer ist der Klang noch OK. Lag die Uke die ganze Nacht im geheizten Wohnwagen, ist alles OK. Lag sie im Auto oder Vorzelt, dann brauche ich bis Nachmittag nicht zu spielen...

Hallo Brandse,
viele vergessen, daß die \"vernünftigeren\" Instrumente aus dem Naturstoff Holz gebaut sind und Holz nun einmal die Eigenschaft besitzt, auch im verarbeiteten Zustand \"lebendig\" zu sein.

ZitatAbends am Lagerfeuer ist der Klang noch OK.

Das liegt am Alkohol.

ZitatMorgens aber, hört sich meine \"Unterwegs-Uke\" aber Grottenschlecht an....

Das liegt am Kater ;) .

Gruß Michael

PS. Vielleicht solltest du dir für das Freiluftleben doch mal eine bessere Uke gönnen :D .
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Brandse am 21. Nov 2007, 11:41:38
...ne bessere Uke, zum mitnehmen?
Oh, da habe ich etwas Schiss...

Den Solid würde ich mitnehmen, und nen Miniverstärker, finde da aber ne akustische besser.
Aber wenn da ne Macke drankommt, das Ding nass wird...  umfällt... ne, da habe ich Panik...
Meine schwarze ist auch garnicht so schlecht! Winkelmechaniken, RISA Saiten, und div. weitere Umbauten. Recht laut und voluminös, erschreckend Bundrein.

Und dann noch die ewige trocken-feucht, warm-kalt Sache... Da nehme ich lieber ne NoName Uke mit...
Die guten bleiben zu Hause...

Gruß,
Brandse
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Fischkopp am 21. Nov 2007, 14:34:38
Hallo zusammen,
hier mal eine Zusammenfassung der im Gitarrenbau verwendeten Hölzer und deren Eigenschaften.
Ich denke, das kann man 1: 1 auf die Uke übertragen:

Ahorn (Maple)
   
Der transparente, klare Sound des Tonholzes, mit seinen fein ausgebildeten Höhen und Bässen, macht in jedem Bereich des Instrumentenbaus eine gute Figur. Dank seiner Festigkeit ist Ahorn auch bei der Fertigung von Hälsen (und Griffbrettern) die erste Wahl. Decken aus Ahorn versorgen E-Gitarren mit dem nötigen Durchsetzungsvermögen. Im Akustikgitarren-Biz wird es gerne für die Fertigung der Decken von Flattop-Gitarren verwendet. Hier liefert es klare, präzise definierte Höhen und sanft knurrende Bässe.
Aber auch für die Fertigung von Böden und Zargen ist das bewährte Tonholz die erste Wahl.

Birke (Birch)   
Birke findet im zeitgenössischen Gitarrenbau eher selten Verwendung. Anfang des letzten Jahrhunderts war das anders. Damals nutzten Gitarrenbauer das Holz als Basis für die Fertigung von Böden-, und Zargen akustischer Gitarren.

Cocobolo   
Das Holz ist eine Palisanderart und stammt aus Mittelamerika. Da es im Klang dem legendären Rio-Palisander ähnelt erfreut es sich im Gitarrenbau einer stetig wachsenden Beliebtheit.

Ebenholz (Ebony)   
Genau wie Palisander, zeichnet sich auch dieses Tropenholz durch eine überdurchschnittliche Dichte und Festigkeit aus. Das sehr teure Holz kommt hauptsächlich auf Instrumenten zum Einsatz, bei denen der Preis von vornherein keine Rolle mehr spielt. Bei Gitarren/Bässen wird das harte Holz gerne zur Fertigung der Griffbretter verwendet. Teurere Akustik- und Jazz-Gitarren kommen häufig mit Bridges aus dem dunklen Edelholz.

Eiche   
Eiche findet im zeitgenössischen Gitarrenbau eher selten Verwendung. Anfang des letzten Jahrhunderts war das anders. Damals nutzten Gitarrenbauer das stabile Holz zur Fertigung von Böden-, und Zargen akustischer Gitarren.

Fichte (Spruce)   
Gerade bei der Fertigung der Decken von Akustik-Gitarren ist Fichte die erste Wahl. Das Holz liefert einen warmen, offenen, durchsetzungsstarken Ton und wird in unterschiedlichen Güteklassen verarbeitet. Bekannteste Unterarten sind: Sitka-Fichte, Engelmannfichte, Adirondackfichte (Appalchenfichte). Das Holz der Fichte (Hochgebirge) ist im Gegensatz zum Zedernholz härter.

Interessant für Meistergitarren: Die Fichtendecke für eine Meistergitarre sollte möglichst feinjährig und gleichmäßig (enge Jahresringe) sein oder gar den begehrten Wimmerwuchs der Haselfichte aufweisen. Ihr Klangverhalten ist anfangs recht gedämpft, bedingt durch die Harzstruktur und die Holzfeuchtigkeit. Sie muß lange (manchmal über Jahre) in allen Tonarten eingespielt werden. Gut beratene Anfänger, die in den Besitz einer sehr guten Meistergitarre mit Fichtendecke gekommen sind, sollten diese von einem erfahrenen Gitarristen über einige Monate einspielen lassen. Denn nur wenn die Gitarre richtig eingespielt wird, kann sich das gesamte Obertonspektrum entfalten. Ihr Kangverhalten ist weich und fein. Man sagt ihr einen seelischen Klang nach. D. b., dass der Einzelton deutlich Umriß aufweist. Somit sind ihre Entwicklungsmöglichkeiten ausserordentlich. Hinzu kommt noch, dass der geübte Spieler seinen Ton auf solch einem Instrument mitentwickeln kann. Die tonliche Lebensdauer einer Fichtendeckengitarre erstreckt sich über weit mehr als hundert Jahre.
Ein alternatives Material für die Fichtendecke bei Meistergitarren ist das Zedernholz. Die klanglichen Unterschiede zwischen beiden Instrumenten können durch konstruktive Details sowie durch Lack- und Holzwahl für Boden, Zargen und Hals verwischt werden. Dennoch lässt sich abschließend sagen, dass die voluminöse, brillante Power-Gitarre zumeist mit einer Zederndecke ausgestattet ist und die besinnlich, tragfähig, tonschöne Gitarre eine Fichtendecke hat.
 
Zeder   
Als Deckenmaterial von Akustik-Gitarren sorgt das, im Vergleich zur Fichte weichere und elastischere Holz, für einen warmen, sehr sonoren Ton und eine schnelle Ansprache – ideal für klassische Gitarren und stahlbesaitete Fingerstyle- Akustikgitarren.
Da dass Holz der Zeder ein relativ weiches Holz ist, sollte man darauf achten, dass die Stärke der Decke nicht zu dünn dimensioniert ist. Sie klingt etwas härter, grober, lauter, und direkter als eine Fichtendecken-Gitarre. Im Vergleich zur Fichte braucht sie fast nicht eingespielt zu werden, d. h. nach relativ kurzer Spielphase (100 Spielstunden) ist ihr Ton voll entwickelt und ausgereift. Sie kommt dem Spieler in gewisser Weise entgegen, denn auch ohne gesteigerte Aktivität bei der richtigen Behandlung, sind sofort gute Toneigenschaften zu vernehmen. Andererseits sind ihre klanglichen Entwicklungsmöglichkeiten und ihre tonliche Lebensdauer (etwa 70 Jahre), bedingt durch die Holzstruktur, geringer.

Koa   
Das Holz stammt aus Hawaii und fasziniert mit einer sehr intensiven Maserung. Ursprünglich wurde Koa ausschließlich zur Fertigung von Ukulelen und Hawai-Gitarren verwendet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entdecken aber immer mehr amerikanische Gitarrenhersteller die Vorzüge des außergewöhnlichen Materials. Koa liefert einen sehr klaren, transparenten Sound mit recht stark ausgeprägten Mitten/Hochmitten.

Mahagoni   
Im Gitarrenbau eines der beliebtesten und am vielseitigsten einsetzbaren Hölzer. Der gelieferte Ton ist sustainreich, warm und ausgewogen, mit dezenten Höhen und singenden Obertönen.

Nato   

Die Mahagoni-Unterart kommt mit ähnlichen Eigenschaften, wie die bekanntere ,,Verwandtschaft".

Palisander (Rosewood)   

Genau wie Ebenholz verfügt auch Palisander über eine extreme Dichte und Festigkeit. Die daraus resultierende Haltbarkeit empfiehlt das Holz besonders für die Fertigung von Griffbrettern und Brücken (z.B. bei Akustik-Gitarren). Im Akustik-Gitarrenbau sind die Klangeigenschaften von Palisander besonders begehrt. Es wird vorzugsweise für die Fertigung von Böden und Zargen verwendet und sorgt hier für drückende Bässe und brillante Obertöne.
 
INFO: Rio-Palisander - Schon vor zwanzig Jahren war das begehrte Tonholz sehr rar und teuer. Mittlerweile ist der Baum-Bestand derart zurück gegangen, dass Brazilian Rosewood im Rahmen des Artenschutz-Abkommens geschützt wird und in der Folge nicht mehr frei erhältlich ist. Lediglich das Holz von Bäumen, die vor dem Stichtag 11.07.1992 geschlagen wurden, darf exportiert bzw. verarbeitet werden. Als nahezu ebenbürtige (und wesentlich preiswertere) Alternative wird heutzutage im Normalfall Indischer Palisander verarbeitet.

Walnuss   
Walnuss erfreut sich in den letzten Jahren im Gitarrenbau einer stetig wachsenden Beliebtheit. Das Holz hat eine attraktive Farbe und liefert einen sehr ausgewogenen Ton, mit dezenten Bässen, drückenden Mitten und schmeichelnden Höhen.

Viele Grüsse
Bernd
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: UkeDude am 21. Nov 2007, 15:14:42
Boah, ich glaub ich steh im Wald.... :) Danke Bernd, für diese kleine Holzkunde.
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Lu Honeychurch am 31. Aug 2011, 12:10:25
@Fischkopp: Ganz tolle Beschreibung, vielen Dank.
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Ukador am 15. Mär 2013, 12:51:04
Kann evtl. noch jemand etwas zu \"Eibe\" als Tonholz sagen ? Ist ja doch irgendwie selten bei einer Ukulele zu finden ?
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: doctor dick am 15. Mär 2013, 13:33:58
http://www.youtube.com/watch?v=452eWX3SYug&list=UUsyt-2dzyMDI7KXIA97awvQ&index=16
Titel: Fichte vs. Koa - Wie ist der Unterschied
Beitrag von: Ukador am 22. Mär 2013, 18:37:06
Zitat von: UkuleleDanKann evtl. noch jemand etwas zu \"Eibe\" als Tonholz sagen ? Ist ja doch irgendwie selten bei einer Ukulele zu finden ?

Jemand eine Idee ? Kann \"Eibe\" in Punkto Wärme und Tiefe z.B. mit Mahagoni konkurieren ?
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