Ukulelenboard

Ukulelenboard => Instrumente und Instrumentenbau => Ukulelen => Thema gestartet von: trapperjohn am 02. Dez 2007, 12:50:19

Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 02. Dez 2007, 12:50:19
Ich habe mir ein wenig Kram zusammengekauft, um meiner Ukulele auch mal Metal-Klänge zu entlocken (also Piezo Tonabnehmer, Effektgerät und Verstärker). Macht auch tierisch Spass, aber dann und wann wird die halt die ganze Nachbarschaft geweckt, wenn eine Rückkopplung zuschlägt und man nicht schnell genug am Lautstärkeregler ist ... ;)

Jetzt zu meiner Frage: Ist diese Rückkopplung ein reines Phänomen des Piezo-Tonabnehmers, weil die Ukulele anfängt, von den verstärkten Signalen mitzuschwingen?

Bei den elektromagnetischen Tonabnehmern (Humbucker etc.) wird ja die Schwingung der Saite selbst übertragen - tritt da dieses Phänomen nicht auf? Oder nur abgeschwächt?

Und mal eine theoretische Bastelfrage - funktioniert folgendes:
Ich öffne eine Ukulele auf der Rückseite (säge also ein einigermaßen großes Loch hinein). Dann leime ich ein etwas massiveres Stück Holz auf die Innenseite vor das Schallloch. In diesem Stück Holz ist ein Humbucker eingearbeitet und verkabelt etc. der dann (wie im Abnehmer-Einbau-Video von RISA beschrieben) an der Unterseite herausgeführt wird.
Im letzten Schritt wird dann der ganze Klangkörper bspw. ausgeschäumt und das Loch auf der Rückseite einigermaßen ansprechend verschlossen. Die Saiten werden dann noch durch diese speziellen Pyramid Ukulele Stahlsaiten ersetzt.

Tata: E-Ukulele fertig! Oder ist das alles nicht so einfach ... ?
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: H a n s am 02. Dez 2007, 13:07:02
Das ist ja mal ein richtig agressiver Denkansatz.
Nur das mit dem Hartschaum wird wohl die Uke so verändern, daß das Schwingungsverhalten
der Uke gegen 0 gehen wird. (Schäume jeglicher Art werden ja auch zur Schallisolierung hergenommen)

Daß ein Humbucker nur mit Stahlsaiten funktioniert hast Du schon richtig erkannt. Und durch die Magnetische
Tonabnahme ist auch die Gefahr von Rückkopplungen bei weitem nicht so hoch als bei einem Piezo.
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: Kay am 02. Dez 2007, 13:08:03
ist halt die frage inwieweit diese pseudo-stahlsaiten von nem e-b-tonabnehmer abgenommen werden können... ansonsten ists denk ich theoretisch möglich.  Bei solchen Tonabnehmern können rückkopplungen theoretisch genauso auftreten, verantwortlich ist hier weniger die Art des Tonabnehmers als der große Resonanzraum der Ukulele.
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 02. Dez 2007, 13:09:48
Die Ukulele soll in dem Fall ja auch nicht mehr schwingen sondern nur noch als E-Uke taugen. Oder muss auch hier der Körper schwingen können?

Alternative: Piezo Abnehmer und ausgeschäumter Klangkörper. Müsste doch auch gehen, oder? Die Risa Solids sind ja auch ohne Klangkörper und nutzen einen Piezo?
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: H a n s am 02. Dez 2007, 13:11:14
Wieso pseudo Stahlsaiten ???

die hab ich auf meinem Paulinchen drauf. Und das geht ab wie Schmidts Katze. ;)

Klar ist auch der Resonanzkörper mit verantwortlich. Warum sonst würden E-Gitarren
aus verschiedenen Hölzern gebaut, die ihnen dann ihren charakteristischen Klang verleihen.
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: Kay am 02. Dez 2007, 13:12:00
naja irgendwie müssen sie ja pseudo sein, weil sie dürfen ja nicht den zug von echten stahlsaiten haben
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 02. Dez 2007, 13:14:19
Gibt es eigentlich einen Unterschied im Klang zwischen Piezo und Humbucker? Oder hängt das fast nur von den Saiten (Stahl vs. Nylon) ab?
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: H a n s am 02. Dez 2007, 13:15:18
Den Zug bestimmt die Stärke der Saite und ne \"echte\" Stahlseite mit 0,5mm Durchmesser hat nun mal nen stärkeren
Zug als eine mit 0,2mm wenn ich damit den gleichen Ton erzeugen will, das Material ist jedoch des gleiche.
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: Kay am 02. Dez 2007, 13:17:53
ja? das ist mir bewusst. aber bei stahlsaiten wirken doch deutlich stärkere kräfte als bei nylons, und da dacht ich, da man diese ukulele stahlsaiten ja auch auf normale ukulelen aufziehen kann, muss ja mit denen irgendwas anders sein als bei \"normalen\" stahlsaiten damit die kräfte im rahmen bleiben. oder wo ist mein denkfehler?
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: RISA am 02. Dez 2007, 13:45:04
Die Rückkopplungen haben weniger mit der Tonabnehmerart zu tun, als mit dem hohlen Korpus. Im Prinzp kannst Du ein paar Socken ins Schallloch stecken und das Problem der Rückkopplung ist weitgehend beseitigt. Je nach Sockenbesitzer kann es allerdings zu Geruchsbelästigung kommen. Was ich jedenfalls damit sagen will: Du Kannst einfach mal etwas ins Schallloch stecken bevor Du es ausschäumst, um den Effekt zu testen.
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 02. Dez 2007, 13:50:23
:D

Guter Tipp. Ich denke, ich werde es mit gewaschenen versuchen, das sollte es auch tun!
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: BYOB am 02. Dez 2007, 14:19:37
hmm bin eigentlich nach der suche nach ner western ukulele...
weil selberbaun bring i glaub i net zam... das schaff i net dass mir da net die decke zerreist oder sonstwas....
weil ich hab ma überlegt, da könnt ma wigentlich sowas bauen, dass ma einen tonabnehmer, singelcoil oder whatelse, so ins schallloch reinsteckt oder so...
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 02. Dez 2007, 14:24:44
Hui, da hab ich übrigens gerade beim Conrad was entdeckt:

(https://www.ukulelenboard.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.order.conrad.com%2Fxl%2F3000_3999%2F3000%2F3070%2F3079%2F307947_BB_00_FB.EPS.jpg&hash=af45849abc02d5ff0451ed15b5ac502303f63a94)

Fix und fertig zum Einbau in Schallöcher von Gitarren mit Stahlsaiten. Für Ukulele vermutlich zu groß, aber ein netter Start .. vielleicht kann man da was basteln.
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: H a n s am 02. Dez 2007, 14:33:10
Da gibts nur das Problem, daß die Saiten nicht direkt über den Magneten liegen.
Schräg stellen könnte vielleicht helfen. Und in der Regel sind die Dinger für ein
Uken Schallloch zu breit.
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: Kay am 02. Dez 2007, 14:36:31
denk auch dass das nicht klappen wird
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 02. Dez 2007, 14:39:08
Oh stimmt, an die Problematik mit der Position der Magneten hab ich nicht gedacht. Ist das auch der Grund, warum bei den Risa E-Ukulelen die Tonabnehmer schräg sind?
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: Kay am 02. Dez 2007, 14:45:07
ne ich denke das hat eher designerische gründe, risa wird da denk ich mal schon spezielle tonabnehmer verwenden
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: d:uke am 02. Dez 2007, 15:10:26
gegen rückkopplung hab ich ein altes mauspad zurechtgeschnipselt.
ich hab mal gelesen, das moosgummi sehr gut als schllochabdeckungsersatz zu gebrauchen sei. Maupads haben meist einen feinporigen gummiuntersatz. im moment sinds bei mir 2 mm abdeckung. besser wären natürlich 5 (gibt ja auch dickere pads) aber sowas hab ich nich mehr rumligen.
meistens haben die alten mauspads mit einem stoffüberzug oben drauf 5 mm. die kann man dafür super hernehmen.
wie gesagt: das hilft gegen rückkopplung. mehr sustain gibts warscheinlich nur mit solidbody, wie bei ner risa solid oder dieser hardbodyuke von abe lagrimas.
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: Fischkopp am 02. Dez 2007, 16:14:18
ZitatFix und fertig zum Einbau in Schallöcher von Gitarren mit Stahlsaiten. Für Ukulele vermutlich zu groß, aber ein netter Start .. vielleicht kann man da was basteln.

Hallo Trapperjohn,

sowas hatte ich früher mal bei ner Westernklampfe, das ist aber vom Klang her nicht mit einem Piezo zu vergleichen der unter der Decke oder im Sattel sitzt.
Also , den Tonabnehmer zum Einstecken ins Schalloch kann man eigentlich nicht empfehlen !

Viele Grüsse
Bernd
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 02. Dez 2007, 21:29:37
So, ich hab jetzt aus einem großen Stück Schaumstoff, das noch rumlag, einen Würfel ausgeschnitten. Den bekommt man auch ohne die Saiten abzunehmen in das Schallloch (da man ihn so stark zusammendrücken kann) und hat völlig ohne Befestigungsprobleme den größten Teil des Klangkörpers ausgefüllt. Bei mir war der Würfel noch etwas zu tief und guckte durch den Druck noch minimal zu weit aus dem Schallloch. Ein Streifen Karton hat geholfen.

Ergebnis gefällt soweit - bisher keine Rückkopplungen ;)
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: doncorleone am 03. Dez 2007, 14:13:18
wie wärs mal mit klangbeispielen?

don
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 03. Dez 2007, 15:58:12
Ähh .. hmm .. wer, ich? Haha ;) Da wär wohl nur Akkord, Schrammelschrammel, Akkord drinne :D
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: BYOB am 03. Dez 2007, 21:38:42
egal einfach mal was spielen ;)
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: doncorleone am 04. Dez 2007, 11:07:56
ja, lass ma hören!

don
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 04. Dez 2007, 13:31:41
Ihr habt es so gewollt ;)

http://home.arcor.de/trapperjohn/schaepe_schrammel.mp3

Ukulele: 16 Eur
Effektgerät: 40,- Eur
Spass trotz fehlenden Talents: unbezahlbar :D
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: BYOB am 04. Dez 2007, 18:46:54
hehe klingt doch eh net so schlecht :D
ich mag einfach verzerrte sounds!!! ;)   8)
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: Fischkopp am 05. Dez 2007, 22:16:13
Hey Trapperjohn,
was hast Du für ein Effektgerät am Start .
Ist das nen Overdrive oder Distosion ?

Gruss Bernd
Titel: Piezo vs. Humbucker
Beitrag von: trapperjohn am 05. Dez 2007, 23:33:40
Das ist das Digitech RP 50 - aber welche Voreinstellung ich da genau genommen hab, weiß ich aus dem Kopf leider nicht. Eins davon war vermutlich Nummer 9 ;)
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