Ukulelenboard

Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Theorie => Thema gestartet von: Ukulela am 10. Apr 2013, 22:39:52

Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Ukulela am 10. Apr 2013, 22:39:52
Hallo ihr Lieben, ich habe eine Frage (ich habe mal gehört, es gibt keine dummen Fragen  :oops: ):

Kann man bedenkenlos ein Songbook für Gitarre kaufen und dann die Akkorde 1:1 auf Ukulele spielen? Hätte auch ein Kapo, wenn es nötig sein sollte.

Danke für Eure Hilfe!

LG Ukulela
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Knasterbax am 10. Apr 2013, 22:46:24
Kann man. Wenn das Texte mit Akkordbezeichnungen drüber sind, kannst Du das ja einfach abspielen. So wie mit ner Mandoline, Quatro, Bouzouki oder einem Kla4 etc. auch. Akkord bleibt Akkord.

Wenn da allerdings auch Griffbildchen von Gitarren-Akkorden drinstehen, dann Obacht:
Der G-Griff z. B. auf der Uke entspricht einem D-Akkord auf der Tarre! (Plus zwei tiefe Saiten, vasteht sich  8) )
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Meg am 10. Apr 2013, 22:47:37
Ja, kein Problem  :D
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Ukulela am 10. Apr 2013, 23:18:37
Danke Knasterbax und Meg!

Ah o.k., also da sind Notenlinien, der Text drunter, die Akkorde + Grifftabellen drüber.

Was ist aber zum Beispiel der Akkord E/G#? Ich kann doch nicht gleichzeitig ein E und G# spielen?  :shock:
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: torstenohneh am 11. Apr 2013, 00:06:47
ZitatWas ist aber zum Beispiel der Akkord E/G#? Ich kann doch nicht gleichzeitig ein E und G# spielen?
Das ist ein E-Dur Akkord mit G# im Bass. Das bedeutet, dass der tiefste Ton des E-Dur Akkords kein E sein soll, sondern ein G#. Das ist oftmals auf der Ukulele nicht machbar, daher spiele einfach ein E-Dur. Das passt dann schon
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Beitrag von: Ukulela am 11. Apr 2013, 00:17:24
Danke Torstenohneh!  :)
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Beitrag von: Floyd Blue am 11. Apr 2013, 00:20:38
Das nennt sich auch Slash-Chord.
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Beitrag von: Ukulela am 11. Apr 2013, 00:50:29
Zitat von: Floyd BlueDas nennt sich auch Slash-Chord.


Danke Floyd! Wieder was dazugelernt  :D
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Beitrag von: Kiri am 11. Apr 2013, 14:21:31
Heißt das also, dass es alle Namen der Gitarrenakkorde auch als Ukulelenakkorde gibt?
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Floyd Blue am 11. Apr 2013, 14:33:13
Ja! Die Namen für die Akkorde sind für jedes Instrument gleich. Es unterscheiden sich die Griffe bzw. die Griffbilder für die unterschiedlichen Instrumente. Ein C ist immer ein C, egal auf welchem Instrument, es wird nur anders gegriffen.
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Beitrag von: Kiri am 11. Apr 2013, 14:34:39
ok. danke, dann weiß ich wieder mehr  :)
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Beitrag von: Ukulela am 11. Apr 2013, 15:10:26
Und ich hab das Songbook gestern Abend noch bestellt.  :D

Ich kann ja hier immer noch Fragen, wenn etwas offen ist - hier wird man ja geholfen   :D
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: ukelalla am 23. Mai 2013, 06:14:40
Ich muss das noch einmal aufgreifen, denn wenn ich mir diesen Workshop von Rick ansehe:
http://www.bonedo.de/artikel/einzelansicht/die-geschichte-der-ukulele.html muss ich zu dem Schluss kommen, dass ich, um annähernd das selbe Ergebniss wie auf der Gitarre zu bekommen, die Akkorde eben doch transponieren muss.

In der Praxis habe ich gemerkt, dass es bei manchen Stücken sinnvoll ist und bei manchen eben auch nicht.
Aber sollte ich im Duett mit einer Gitarre spielen, geht da imho kein Weg dran vorbei.

Sorry fürs Unruhe stiften, aber so habe ich es verstanden. - Oder eben auch nicht.

Ich glaube dieses Thema ist Interessant für wirklich jeden Anfänger und verliert wirklich nie an Aktualität. - Vor allem weil es keine eindeutige Antwort zu geben scheint.
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: apfelrockt am 23. Mai 2013, 08:33:39
Hmnn ich glaube zu verstehen was du meinst.

Zunächst aber ist alles was oben gesagt wurde richtig. Ein Akkord besteht aus mindestens 3 Tönen die gespielt werden müssen. Wo diese Töne nun auf dem Griffbrett liegen ist natürlich von Instrument zu Instrument unterschiedlich.

Jetzt ist es aber so das offene Akkorde bei denen viele Leersaiten (also ungegriffene) mitschwingen, anders klingen als der gleiche Akkord im Barre gegriffen. Ein anderer Klangcharakter halt.
Aus diesem Grund benutzen viele Gitarristen, vor allem in der Folk und Country Musik, Kapodaster um so je nach Tonart möglichst viele offene Akkorde zu spielen zu können, und nicht etwa weil sie die entsprechenden Akkorde im Barre nicht beherschen.

Da die Ukulele nun 5 Halbtöne höher gestimmt ist als eine Gitarre, ergeben sich ganz andere Klangbilder.
Ein G Dur auf der Gitarre ist ein mächtiger Akkord der sehr offen und lange klingt. Das G auf der Ukulele entspricht im vergleich zur Gitarre aber dem D Dur Griff und der klingt ein wenig anders, halt nicht so offen.

Wenn du also bestimmte Lieder nachspielen willst, kann es sein dass dein G auf der Ukulele zwar richtig klingt, aber doch irgendwie anders als wenn du das G auf der Gitarre spielst. In dem Fall kann es sein dass du ein besseres klangliches Ergebnis erziehlst wenn du das Stück entsprechend transponierst. Um beim G Dur zu bleiben würdest du das Stück dann in C Dur spielen um den gleichen Klangeindruck zu erziehlen wie auf der Gitarre. Natürlich müssen dann alle Mitspieler auch transponieren.

Ich hoffe ich konnte ein wenig zur allgemeinen Verwirrung beitragen, ist schwierig in Worten zu beschreiben :-)
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Guchot am 23. Mai 2013, 08:56:45
Zitat von: ukelalla...In der Praxis habe ich gemerkt, dass es bei manchen Stücken sinnvoll ist und bei manchen eben auch nicht.
Aber sollte ich im Duett mit einer Gitarre spielen, geht da imho kein Weg dran vorbei....

Öhm... nö, genau wenn Du mit anderen im Duett spielst oder in einer Gruppe, kannst Du nicht nur Deine Akkorde transponieren, dann spielst Du ja in einer anderen Tonart als Dein(e) Mitspieler. Wenn dann muß das Stück für alle Instrumente tranponiert werden.

Grundätzlich ist es aber ein Problem das Gitarrenliederbücher halt optimal sind für Gitarren und die dort gängigen Tonarten. Die müßen auf anderen Instrumenten nicht unbedingt optimal sein. Wenn ich als Bariton-Spieler bei unserem Stammtisch mitspiele, merke ich sehr schnell ob ein Lied für Ukulele oder Gitarre optimiert ist. Nicht nur an den mehr oder weniger geläufigen Griffen und Griffabfolgen, sondern auch am Klang. Das beste Beispiel dafür ist der e-Moll. Auf der Gitarre 022000 gegriffen, wird er über alle 6 Saiten gespielt, die tiefe E-Saite klingt ungegriffen mit und gibt dem Akkord richtig Tiefe. Auf der Gitarre einer der \"mächtigsten\" Akkorde. Spiel den mal auf ner Uke in GCEA Stimmung mit 0432, da bleibt nicht viel übrig. Da kann man dann schon mal transponieren wenn man alleine spielt. Oder der Gitarrenspieler muß halt auch transponieren, was er aber im Zweifelsfall ganz gut mit nem Kapo machen kann :mrgreen:
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Uhu am 23. Mai 2013, 09:53:35
Hm, wenn\'s ein Songbook ist, dann sollten die Akkorde vorrangig der persönlichen Stimmlage angepasst sein. Ich empfehle die Auseinandersetzung mit dem Transponieren. Für Gitarristen bleibt als Abkürzung der Kapo.
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: robertschult am 23. Mai 2013, 11:00:07
High, Ihr Lieben,

jetzt gebe ich doch noch meinen Senf dazu, wo der Uhu so schön vorgearbeitet hat . . .  :mrgreen:

Ich persönlich unterscheide grundsätzlich (egal, wellches Instrument) zwischen Begleitung für die Gruppe, d.h. jemand anderer singt und meiner eigenen Begleitung, d.h. ich singe.

In beiden Bereichen muss/sollte ich mich als Instrumentalist dem wichtigsten Instrument, also der Stimme, anpassen.
Aus diesem Grunde hat mein persönliches Songbook (z.B. Gitarre) immer die Angaben der Akkorde und zusätzlich die Angabe zum Kapo im entsprechenden Bund.
Bei den Liederbüchern unserer Gruppe sind je nach Vorsängeranzahl mehrere unterschiedliche Eintragungen, z.T. auch mit verschiedenen Akkorden vermerkt, so dass jeder in seiner optimalen Tonlage singen kann.

Jetzt habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich meine optimale Begleitung auf der Gitarre nicht 1 zu 1 auf die Ukulele oder das Banjo übertragen kann, z.B. weil mir die Akkorde (noch) nicht so flüssig von der Hand gehen oder auf der Uke und dem Banjo z.B. das Kapo nicht in dem Maße eingesetzt werden kann, wie auf der Gitarre.
Also transponiere ich das Lied, so dass ich in der (möglichst für meine Singstimme optimierten) Tonlage singen kann.

Beispiel: Ich singe ein Lied in A-Dur und spiele es auf der Gitarre mit den Akkorden G/C/D und mit Kapo im 2. Bund. (Akkorde G/C/D & Kapo im zweiten Bund = A-Dur)
Ich könnte es jetzt auf der Ukulele ohne Kapo in A-Dur spielen mit den Akkorden A/D/E und verstehe mich mit meinem Begleitgitarristen (wenn er mitspielt in der oben für ihn genannten Tonlage) bestens. Die Ukulele klingt zwar von der Klangstruktur anders als die Gitarre (andere Akkorde), spielt aber in der gleichen Tonlage.

Das klingt jetzt für die Anfänger vielleicht etwas kompliziert, wird aber mit der Spielpraxis und der Zeit ganz logisch und sehr hilfreich. Mit der Zeit kann ein Spieler einfache Akkorde einfach während des Spielens im Kopf transponieren und mitspielen, obwohl des Lied in einer anderen Tonart und mit für sein Instrument \"falschen\" Akkorden im Liederbuch notiert ist.

Als praktischer Tipp dieser Überlegungen ergibt sich aber ganz eindeutig: Je mehr Akkorde ich auf meinen Instrumenten beherrsche und flüssig wechseln kann, desto besser kann ich mich (ohne Kapo) in musizierende Gruppen einklinken und mitspielen. Ausserdem habe ich dann auch mehr Möglichkeiten, mich und meine Stimme in (m)einer optimalen Tonart zu begleiten.

Uff, das war jetzt viel Input . . . sorry.  :mrgreen:

Ich hoffe, dass ich etwas Nützliches beitragen konnte.  :oops:

Gruß Robert
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Uhu am 23. Mai 2013, 11:54:30
Genau das meinte ich, danke!
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: robertschult am 23. Mai 2013, 18:48:38
@Uhu: Wir verstehen uns . . .  :D
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Ukulela am 23. Mai 2013, 23:01:47
Ja grundsätzlich verstehe sogar ich das....wenn ich nur mal so weit wäre, das umsetzen zu können.... ;)  :mrgreen:
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: robertschult am 23. Mai 2013, 23:14:04
High Ukulela,

. . . ruhig bleiben  :D  ich bin seit über dreißig Jahren dabei und lerne jeden Tag etwas dazu.

Hinter jedem erklommenen Berg wartet schon der nächste Gipfel - wenn man dass einmal akzeptiert hat kann man gelassen seinen (musikalischen) Weg (weiter) gehen.

Gruß Robert
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: Ukulela am 23. Mai 2013, 23:26:10
Ich habe vielleicht keine 30 Jahre mehr   :twisted:  :mrgreen:
Titel: Songbook für Gitarre?
Beitrag von: robertschult am 23. Mai 2013, 23:35:22
Zitat von: UkulelaIch habe vielleicht keine 30 Jahre mehr   :twisted:  :mrgreen:

Aber hallo . . .

Musik hält jung (!) und so wie Du Dich reinkniest, wirst Du steinalt ! :mrgreen:
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