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Ukulelenboard => Theorie, Technik, Aufnahme => Spieltechnik => Thema gestartet von: Pamphilus am 05. Feb 2014, 12:07:43

Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Pamphilus am 05. Feb 2014, 12:07:43
Hallo,

Nachdem ich bisher immer nur instrumental gespielt habe, habe ich jetzt den Plan gefaßt, endlich auch einmal Liedbegleitungen zu lernen (zunächst nur mit Akkorden). Mein Problem dabei ist aber, daß ich es irgendwie nicht hinkriege, zwei verschiedene Stimmen gleichzeitig zu spielen, also Melodie/Gesang und Begleitung. Ich habe kein Problem das Schlagmuster allein zu spielen und auch nicht, die Melodie ohne Begleitung zu singen, aber wenn ich beides zusammen versuche, komm ich durcheinander. Entweder falle ich aus dem Schlagmuster und fange an, entsprechend den Silben anzuschlagen, oder ich passe die Melodie an das Schlagmuster an. Habt ihr irgendwelche guten Methoden, wie man üben kann, beides auseinanderzuhalten?
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Knasterbax am 05. Feb 2014, 12:28:34
Hallo, Pamphilus,

erstmal herzlich willkommen im Forum!

Völlig normal in dieser Phase, was Du beschreibst. Ging mir als Gitarrenanfänger genau so.
ZitatEntweder falle ich aus dem Schlagmuster und fange an, entsprechend den Silben anzuschlagen, oder ich passe die Melodie an das Schlagmuster an.
Ziel sollte ja doch sein, die Begleitung der Melodie anzupassen. Deshalb würde ich erstmal ganz bewusst das tun, was Du - im \"entweder-Fall\" - sowieso schon tust: mit der Melodie strummen! (Vielleicht bist Du ja außerdem noch damit beschäftigt, flotte Akkordwechsel hinzukriegen...  :roll:)
Wenn sicher Singen und flüssig Akkorde wechseln klappt, kommt das differenzierte und eigenständige Strummen (oder Zupfen) mit der Zeit von alleine! Je mehr Du spielst, desto unabhängiger wird Deine Anschlags-/Zupfhand mit der Zeit werden. Ich denke, das kommt sehr allmählich - aber es kommt! Also: Geduld...  :mrgreen:
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: UkeDude am 05. Feb 2014, 12:35:27
Ja, das geht, brauchst nur Geduld.  Anfangen würde ich das Du Dir die Melodie während Du spielst nur vorstellst, sprich im Kopf die Melodie die vorsummst. Dann würde ich sie wirklich mit dem Mund summen und wenn das stabil geht ohne das Dein Rythmus durcheinander kommt dann kannst Du anfangen zu singen und Du wirst merken das das, je öfter Du das machst umso besser gehst. Eine Vorübung kann auch sein, das Du neben dem Fernsehen spielst, sprich Deine Konzentration auf was anderes liegt als auf deinem Strumming..  Aber man kann es auf einem Nenner bringen: Üben, üben, üben und wenn Du denkst langsam wirds, dann noch ein bisl mehr üben. :D Viel Spaß dabei.
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Pamphilus am 05. Feb 2014, 15:36:47
Zitat von: UkeDudeAnfangen würde ich das Du Dir die Melodie während Du spielst nur vorstellst, sprich im Kopf die Melodie die vorsummst. Dann würde ich sie wirklich mit dem Mund summen

Danke, das hilft mir weiter! Es geht tatsächlich einfacher, wenn man die Worte erstmal ignoriert. Beim Rumprobieren hat sich auch gezeigt, daß neben Summen auch Pfeifen ganz gut geht.

Zitat von: KnasterbaxDeshalb würde ich erstmal ganz bewusst das tun, was Du - im \"entweder-Fall\" - sowieso schon tust: mit der Melodie strummen!

Heißt das, einfach so anschlagen wie die Noten sind (also für jeden Ton einen Anschlag) oder ein Schlagmuster auswählen, das möglichst genau dem Rhythmus der Melodie entspricht?
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Knasterbax am 05. Feb 2014, 17:18:28
Is ja spannend - der Dude würde genau andersrum drangehen!  :D
Vielleicht wäre es am ergiebigsten, beide Herangehensweisen zu probieren - je nach Laune mal die eine, mal die andere...

ZitatHeißt das, einfach so anschlagen wie die Noten sind (also für jeden Ton einen Anschlag) oder ein Schlagmuster auswählen, das möglichst genau dem Rhythmus der Melodie entspricht?
Ich würde in dem Fall gar nicht groß denken oder Muster auswählen, sondern einfach dem folgen, was passiert! Also: sich aufs Singen konzentrieren, schauen, dass die Akkordwechsel klappen und ansonsten die andere Hand strummen lassen, was sie will.

Berichte doch mal, wie\'s Dir mit unseren Ideen ergeht. Bin ja kein Pädagoge. Bloß Lehrersohn.
Happy strumming!  ;)
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Beitrag von: Kastenfrosch am 05. Feb 2014, 17:24:39
Ich kann nicht spielen.
Ich kann nicht singen.
Ich mach´s trotzdem.
Meine Familie verbannt mich in den Keller.
Ich mach weiter.
Und weiter.
Und irgendwann wird´s ein klein wenig besser.
Und dann noch ein wenig besser.
Drum üb´ ich immer noch.
Vielleicht darf ich irgendwann wieder aus dem Keller raus...

Durchhalten!
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Knasterbax am 05. Feb 2014, 17:44:00
OT @Kastenfrosch: Hat Du nach der BR jetzt auch ein Spezialinstrument für besonders feuchte Räume?  :mrgreen:
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Tuke am 05. Feb 2014, 18:49:24
Moin Pamphilus,
herzlich willkommen hier!

Zitat von: KastenfroschIch kann nicht spielen.
Ich kann nicht singen.
Ich mach´s trotzdem.
:mrgreen:  Super!
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Pamphilus am 05. Feb 2014, 19:38:43
Zitat von: KnasterbaxIch würde in dem Fall gar nicht groß denken oder Muster auswählen, sondern einfach dem folgen, was passiert! Also: sich aufs Singen konzentrieren, schauen, dass die Akkordwechsel klappen und ansonsten die andere Hand strummen lassen, was sie will.

Hast eigentlich recht, ich sollte einfach mal rumprobieren, irgendwas wird irgendwann schon funktionieren. Die Tipps, die ich hier bisher bekommen hab, waren schon alle sehr nützlich.

Zitat von: KastenfroschMeine Familie verbannt mich in den Keller.

Die ertragen das mit stoischer Gelassenheit. Sind auch schon einiges gewöhnt, bevor ich mit der Uke angefangen hab, hab ich Flöten und Sackpfeifen gespielt...
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Supersonic am 06. Feb 2014, 10:29:01
Zitat von: PamphilusIch habe kein Problem das Schlagmuster allein zu spielen und auch nicht, die Melodie ohne Begleitung zu singen, aber wenn ich beides zusammen versuche, komm ich durcheinander. Entweder falle ich aus dem Schlagmuster und fange an, entsprechend den Silben anzuschlagen, oder ich passe die Melodie an das Schlagmuster an. Habt ihr irgendwelche guten Methoden, wie man üben kann, beides auseinanderzuhalten?

 :mrgreen:  Ich erkenne mich selbst darin wieder!!!  :mrgreen:

Ein entscheidender Faktor ist, ob man während des Spielens den Text und/oder die Akkorde auch noch ablesen muss.
Bei mir ist es so, dass ich beim Üben die besten Fortschritte mache, wenn ich sowohl den Text als auch die Akkorde auswendig kann. Solange ich auch nur eines von beiden noch ablesen muss, geht gar nix.

Wenn ich dann alles auswendig kann, fange ich an einzelne Passagen zu spielen und zu singen, solange bis es klappt. Dann zur nächsten Passage. Zwischendurch immer wieder mal checken, ob die vorherigen Passagen noch hinhauen.
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Kastenfrosch am 06. Feb 2014, 11:36:24
OT @Knasterbax: Noch nicht, aber es kann nicht mehr lange dauern, bis ich mir ne Plastilele zulegen muss... :lol:
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Knasterbax am 06. Feb 2014, 12:24:35
OT @Kastenfrosch: So ein Zufall  :mrgreen:  - http://www.ukulelenclub.de/Forum/UseBB/topic.php?post=276522#post276522
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Kastenfrosch am 06. Feb 2014, 12:54:56
OT @ Knasterbax: Ja, das habe ich schon gesehen. Die sind aber sooo groß und sooo unhandlich. Gibt´s die nicht in Soprangröße?
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Ukepack am 02. Apr 2014, 00:12:20
Hi, geb ich doch auch mal meinen Sermon dazu...

Viele Leute lernen es genau so, wie es in den vorherigen Beiträgen vorgeschlagen wurde.
Einfach dran bleiben, singen, summen, spielen... irgendwann findet das alles zusammen...
Manchmal möchte man aber auch etwas zielgerichteter üben. Für die hier ein kleiner Tip was die Reihenfolge betrifft:

1. Zuerst sollte der Beat sicher sein: also Lied singen und im Beat die Akkorde dazu spielen.

2. Es gibt Schlagrhythmen wie bsp. DDUUD (siehe UkuleleMike auf Youtube oder andere).
Diese Rhythmen spielt man erst einmal eine Weile, bis sie \"automatisiert\" sind (ohne dazu zu singen).

3. Nun braucht man jemanden bzw eine Aufnahme von jemandem, der dieses Lied singt und dazu spielt (vielleicht hat auch die Freundin Lust zu singen...).
Man spielt mit dieser Aufnahme mit, bis es nicht mehr irritiert, dass der Rhythmus der Melodie nicht derselbe ist, wie der, den man spielt. Die ganze Zeit hört man auch, wie die Melodie über den Rhythmus funktioniert. Nach einiger Zeit (wenn der Rhythmus sich verselbständigt hat) kann man versuchen mitzusummen oder streckenweise mitzusingen. Wichtig ist, dass man es ins \"Ohr\" bekommt wie beides miteinander funktioniert.

3. Wenn es auf diesem Weg nicht klappt (was selten ist, aber vorkommen kann), sollte man einen Fachmann zu Rate ziehen und spezielle rhytmische Übungen praktizieren, wie bsp. Taketina o.ä.

Aber nicht vergessen: egal wie, das Einzige das hilft ist üben, üben, üben... (aber bitte so, dass es Spaß macht...)

 :D
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Dieter am 02. Apr 2014, 08:35:29
Zitat von: KastenfroschIch kann nicht spielen.
Ich kann nicht singen.
Ich mach´s trotzdem.
Meine Familie verbannt mich in den Keller.
Ich mach weiter.
Und weiter.
Und irgendwann wird´s ein klein wenig besser.
Und dann noch ein wenig besser.
Drum üb´ ich immer noch.
Vielleicht darf ich irgendwann wieder aus dem Keller raus...

Durchhalten!

Ich dachte mir geht das alleine so.. Aber ich glaub ich seh das Tageslicht nie wieder..
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: UkuNele am 25. Nov 2014, 16:15:40
Ich beleb den Tread mal wieder.
Mir geht das echt auch so wie Pamphilus. Und wenn ich dann anfang, drüber nachzudenken, dann ist es ganz aus.

Das \"schlimme\" ist, das mein Freund ein begnadeter Autodidakt ist. Und mich regt das immer direkt auf, wenn er sagt \"Ist doch ganz einfach\".
Er meint, ich soll eher mit dem Strumming starten und den Rest dabei bauen.

Aber ich glaub, ich fände die andre Reihenfolge besser. :-) Einfach nur mein Bauchgefühl machen lassen.

Vielleicht schaff ich es mal wieder auf ein NRW Treffen und kann da ein paar Tipps sammeln. :-)
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Fischkopp am 25. Nov 2014, 17:10:31
Also ich würde auch zuerst das Strumming üben. Ein einfaches Lied im 4/4 Takt raussuchen, das jeden Takt den Akkord wechselt. Dazu ein Metronom.
nehmen und das Lied langsam im Takt mit einem beliebigen passenden Schlagmuster begleiten.

Funktioniert das gut, auch mit den Akkordwechseln, die Geschwindigkeit steigern.

Wenn man das Lied auf der Uke beherrscht dann den Gesang dazunehmen. Dann kann man das Schlagmuster auch noch verfeinern. Das ist meine Herangehensweise bei für mich schwierigen Liedern.
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: hilli2 am 26. Nov 2014, 15:58:13
Hallo!

Das \"Schwierige\" bei der Liedbegleitung ist doch Folgendes:

- Linke Hand muss allein \"denken\" und umgreifen (zum richtigen Zeitpunkt)

- Rechte Hand muss allein \"denken\" und Schlagmuster spielen, rhythmisch passend zum Song / Gesang zwar, aber nicht im Sprechrhythmus des Textes.

Ich schlage daher immer folgende Vorgehensweise vor:

Linke Hand:
- zunächst verschiedene Akkorde sicher greifen lernen, so lange, bis man die blind greifen kann (ohne aufs Griffbrett zu schauen).

- rechte Hand zunächst \"nur\" Abschlag im gleichbleibenden Rhythmus (2 oder 4 Abschläge beim Vierertakt / 3 Abschläge beim Dreiertakt),


Abgeschlagen wird nicht bei jeder Silbe.

Wenn das sicher beherrscht wird und die rechte und linkge Hand unabhängig voneinander und vom Gesang agieren können, ein nächstschwierigeres Abschlagmuster üben.

Kristina
Titel: Liedbegleitung: wie üben?
Beitrag von: Juttalele am 26. Nov 2014, 17:11:22
Jede/r machts offenbar etwas anders.

Ich empfehle Anfängern, zunächst die Melodie zu singen und die Akkorde an den Stellen einmal zu schrammeln, wo sie gewechselt werden. Wenn die Akkorde selbst eingeprägt sind, einigermaßen, dann immer auf der 1 von jedem Takt einmal schrammeln. Das Wechseln der Akkorde natürlich zusätzlich. Und wenn hier Gesang, Greifen und Umgreifen der Akkorde leichtfällt, das Schlagmuster ausbauen. Also z. B. auf jeder Viertel, so dass der Grundschlag \"geschrammelt\" wird -- inklusive Umgreifen. Und wenn das irgendwann gut geht, kann man das Schlagmuster durch Betonungen verändern. Also nach wie vor die Grundschläge, aber mit stärkerer Betonung auf der 1. Dann auf der 1 und 3 ... (je nachdem, was für ein Takt das ist). Wenn das gut läuft, die Richtung beim Anschlagen verändern. Also nicht mehr immer von oben nach unten, sondern abwechselnd: Abschlag, Aufschlag ... so dass die Schlaghand sich einpendelt. Es sollte aber stets ein Wohlgefühl bei alledem entstehen, also nichts einpauken und dabei mühevoll zählen.

So, als würde man gehen und währenddessen singen. Auch das ist eine gute Übung. Habe ich schon in Ukulelenkursen probiert: Gehen, die Schritte sind der Grundschlag, währenddessen auf diesen Grundschlägen auch schrammeln, um ein \"ganzheitliches\" Körpergefühl zu entwickeln. Dafür eignen sich zunächst 1-Akkord-Lieder ohne viel Text, man kann auch Nonsens singen.

...

Immer erst einen Schritt weitergehen, wenn sich das zuvor Geübte gemütlich eingeschwungen hat. Sobald nämlich ein Gefühl entsteht von \"ich kann das nicht\" und \"das ist zu schwer für mich\" ... schlägt das auf die gute Stimmung, und in schlechter Stimmung lernt es sich auch schlecht.

Am schlimmsten sind die Vergleiche mit anderen! Mag ja sein, dass andere dieses und jenes ganz toll können und es aussieht, als würde es ihnen leichtfallen. Automatismen können auch Fallen sein, besonders dann, wenn man mitten im Lied rauskommt. Deshalb finde ich es wichtig, die einzelnen Schritte sehr bewusst und langsam zu \"gehen\", so dass die eine Hand weiß, was die andere gerade tut, also beides zu koppeln, nicht zu lange einzeln üben. Denn darin liegt ja gerade die große Herausforderung: Alles gleichzeitig tun.

Beim Autofahren nützt es auch wenig, wenn wir zunächst eine halbe Stunde die Gangschaltung, dann eine halbe Stunde das Gaspedal, die Bremse ... das Steuerrad ... usw. bedienen. Sobald es rausgeht in den Straßenverkehr, sind bzw. wären wir genauso aufgeschmissen wie vorher. Also lieber gleich alles im Zusammenhang üben: aber eben laaaaaaaaangsam und bedacht mit ganz viel Zeit und in gemütlicher Atmosphäre! Und den Fokus immer mal ein wenig auf die eine und andere Komponente richten.

Am besten geht so etwas natürlich in der Gruppe, aber dann müssen auch alle Rücksicht nehmen auf das Lerntempo der anderen ... und oft kommt hier das Konkurrenzdenken hinzu und führt zu Resignation, wenn jemand etwas schneller kann als ein anderer.

Eine sehr sensible Angelegenheit -- die entsprechend sensibel gehandhabt werden sollte ... mit einer dicken Portion Selbstlob! Lieber zuviel als zu wenig.
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